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Leibowitz vs. Karajan

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    #16
    Heute habe ich den Vergleich Leibowitz versus Karajan fortgesetzt, mit der 8.! Beide sind sich hier erstaunlich ähnlich, sehr energisch und straff! Beide Aufnahmen sind vorzüglich - eine von Karajans stärksten, der hier sogar noch eine Spur präziser und ausgefeilter ist als Leibowitz. Aber das sind nur Nuancen. Leibowitz ist mir manchmal (Scherzo!) dann doch fast etwas zu forsch!

    Die 7. mit Karajan gefällt mir gar nicht - darüber habe ich schon mal geschrieben! Die Aufnahme von Leibowitz ist wieder ungemein akkurat. Am Allegretto scheitern viele - auch Leibowitz nimmt den Satz zu langsam, so daß sich keine dramatische Spannungskurve aufbaut wie bei Kleiber oder Mrawinsky. Daß ihm die Interpretation trotzdem nicht mißlingt (wie z.B. Neumann und Celibidache!), liegt daran, daß er ungemein rhythmisch präzise ist! Auch die beiden letzten Sätze sind sehr akkurat, aber etwas nüchtern im Vergleich mit der tänzerischen Ausgelassenheit von Kleiber! Kleiber bleibt bei mir so doch letztlich die Nr. 1! Die Aufnahme, die mir von Leibowitz bisher am besten gefällt, ist die 6. Da stimmt einfach alles! Aber ich habe ja noch die anderen nicht gehört....

    Beste Grüße
    Holger

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      #17
      Sekundärtext

      Tach,

      gerade auf www.arte.tv habe ich die Leibowitz - Einspielungen in der Rubrik "Jahrhundertwerke der Klassik" entdeckt. Den zugehörigen Artikel (kurz aber recht informativ) gibt es >>hier....


      Gruß, zatopek

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        #18
        Hallo Zatopek!

        Danke für den Link!


        @ Holger:

        Ich habe zwischenzeitlich die Einspielung der 5. und 7. unter Carlos Kleiber erhalten, und muss Dir - was Deine Beurteilung betrifft - zustimmen.
        Tolle Interpretation und auch gelungene Aufnahme.

        Nachdem ich jetzt schon vier Kompletteinspielungen der sinfonien Beethovens habe (Karajan aus den 60ern, Harnoncourt, Suitner und eine Sammelbox des RPO London) hätte ich noch gerne was "in Richtung" Furtwängler ...
        Also eher episch, breit und schwer (!?),
        Welche Aufnahmen würdest Du da empfehlen?

        Grüsse
        Harald

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          #19
          Hallo

          Empfehlenswert ist auch Sir Simon Rattle mit den Wiener Philharmonikern.

          Sehr gute Interpretation und exzellente Aufnahme!

          LG

          Babak
          Grüße
          :S

          Babak

          ------------------------------
          "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

          Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


          Marcus Aurelius

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            #20
            Zitat von HAE Beitrag anzeigen
            Nachdem ich jetzt schon vier Kompletteinspielungen der sinfonien Beethovens habe (Karajan aus den 60ern, Harnoncourt, Suitner und eine Sammelbox des RPO London) hätte ich noch gerne was "in Richtung" Furtwängler ...
            Also eher episch, breit und schwer (!?),
            Welche Aufnahmen würdest Du da empfehlen?
            Hallo Harald,

            in Richtung Furtwängler geht sicher Meister Celibidache, er hat sich ausdücklich zu ihm bekannt und so seine >breiten< Tempi begündet! Es gibt die Symphonien 2-9, Konzertmitschnitte mit den Münchner Philharmonikern (EMI)! Das ist ein Beethoven mit manchmal Brucknerschen Dimensionen! Auf jeden Fall hört man bei ihm Dinge, die man bei keinem anderen Dirigenten hört!

            Beste Grüße
            Holger

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              #21
              Hallo Holger!

              Ohweia! Celibidache!
              Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass sich das etwas in die Länge zieht ;)

              Aber ich werde den Tipp mal beherzigen!

              Die Ravel/Mussorgsky CD ist jedenfalls ein Hammer (und meine liebste "Bilder" Einspielung).

              Herzliche Grüsse
              Harald

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                #22
                Zitat von HAE Beitrag anzeigen
                Die Ravel/Mussorgsky CD ist jedenfalls ein Hammer (und meine liebste "Bilder" Einspielung).
                Hallo Harald,

                die CD habe ich auch! Überragend - auch bei mir die Nr. 1! Mein ehemaliger Klavierlehrer und Pianistenfreund sagt immer: Die Pianisten sollen sich an Celibidaches Phrasierung der >Promenade< ein Beispiel nehmen! Das ist wirklich unglaublich - bei Karajan dagegen völlig nichtssagend!

                Herzliche Grüße
                Holger

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                  #23
                  Hallo Holger!

                  Wir schweifen ab

                  Ja, die Einspielung finde ich insgesamt als sehr "intensiv".
                  Bei den "Katakomben" bekommt man ja regelrecht eine Gänsehaut ...

                  Wenn ich das Ganze durchhöre, und nach über 40 Minuten "durch" bin, kann ich oft gar nicht glauben, dass die Zeit so schnell vergangen ist.
                  Dagegen kommen mir jetzt viele andere Einspielungen (und ich habe doch einige) regelrecht gehetzt vor.
                  Die haben ihre Stärken dann oft an anderer Stelle (Dynamik, Intensität), oder sind in der Orchestrierung interessant (Ashkenazy, Stokowski).

                  Ein schönes Werk, an dem sich vergleichsweise leicht der Unterschied bei den Umsetzungen verschiedener Dirigenten verfolgen lässt.

                  :S
                  Harald

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von HAE Beitrag anzeigen
                    Wir schweifen ab

                    Dagegen kommen mir jetzt viele andere Einspielungen (und ich habe doch einige) regelrecht gehetzt vor.
                    Die haben ihre Stärken dann oft an anderer Stelle (Dynamik, Intensität), oder sind in der Orchestrierung interessant (Ashkenazy, Stokowski).
                    :S
                    Harald
                    Also noch ein bischen Abschweifung: Den Ashkenazy habe ich auch, das ist seine eigene sehr >russische< Orchestrierung, die einige Fehler der Ravel-Fassung beseitigt hat! Finde ich auch toll! Ashkenazy ist Experte in Sachen der >Bilder<, dirigiert sämtliche Orchesterfassungen, die es gibt, habe ich vor langer Zeit mal als Film im Fernsehen gesehen!

                    Herzlich grüßt ebenfalls mit einem :S (ist bereits kaltgestellt!)
                    Holger

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                      #25
                      Schwer zu sagen, ob man bei Ravel von Fehlern sprechen kann.
                      Er macht die Musik halt zu einem großen Teil zu Ravel. Das muss ja keineswegs schlecht sein, aber genau hier setzt die Kritik von Ashkenazy an, dass es nicht mehr "russisch" ist.
                      Ein krasses Beispiel ist ja der Anfang von Bydlo mit dem Crescendo bei Ravel. Das Stück fängt eigentlich Fortissimo an!

                      Gruß,
                      Markus

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                        #26
                        Ravel hat wohl eine Vorlage benutzt, in der einige falsche Noten drin sind - Ashkenazy hat das im Film damals demonstriert!

                        Guter Nacht Gruß
                        Holger

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                          #27
                          Ich kann mich an diesen Film dunkel erinnern, falls es der gleiche ist.
                          Muss ich vor etwa 25 Jahren gesehen haben, und daraufhin habe ich mir die Notentextausgabe mit Kommentaren von Ashkenazy gekauft.
                          Sehr schöne Ausgabe, sind auch die originalen Bilder von Hartmann drin (sofern erhalten), die Mussorgsky zu der Komposition angeregt haben.
                          Wenn ich in Nowgorod bin - zuletzt wieder letzten Winter - gehe ich auch immer zum Denkmal zum 1000-jährigen Bestehen Russlands. Komischerweise wusste außer mir bisher niemand vor Ort, dass das von Hartmann ist, auch meine Frau nicht.
                          Die Umgebung vom Nowgoroder Kreml mit dem Park ist sowieso ein magischer Ort.
                          Dort gibt es auch ein sehr schönes traditionell-russisches Restaurant.
                          Nur leider habe ich da beim letzten Mal zu viel getrunken, und da war der nächste Tag eine einzige Quälerei. Wir waren mit russischen Geschäftspartnern da, und die waren halt extrem trinkfreudig. Hat gar keinen Zweck, da mithalten zu wollen, den Fehler mache ich hoffentlich nicht mehr. :N

                          Gruß,
                          Markus

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                            #28
                            Hallo Markus,

                            hochspannend! Die Ausgabe mit den Hartmann-Bildern würde ich auch gerne sehen! Und über die russischen Trinkgewohnheiten hat mein Schwiegervater auch einige sehr komische Geschichten zu erzählen...! (Bulgaren trinken nämlich Schnaps nie pur, sondern nur zum Essen! Das kapieren die Russen nicht, lassen sich vollaufen und liegen schließlich unter dem Tisch!)

                            Viele Grüße
                            Holger

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                              #29
                              Hallo Holger,

                              Such mal im Internet, da gibt es diese Bilder auch zu sehen.

                              Man sollte allerdings nicht erwarten, dass sie die künstlerische Qualität der Musik haben, die sie angeregt haben. ;)

                              Zumindest bleibt die mir verborgen.

                              Gruß,
                              Markus

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                                #30
                                AW: Leibowitz vs. Karajan

                                Die Deutsche Grammophon hat Karajan's 1970er Beethoven Sinfonien auf Pure Audio herausgebracht und aus der 8-kanaligen Aufnahme das letzte Quäntchen Qualität herausgeholt. Wer alle 3 Tonformate abspielen kann wird überrascht sein, wie stark die Stereoversion gegen die DTS 5.1 abfällt, beide 24 Bit/192 kHz, die Audio 3-D-Version ist phänomenal, 24 Bit/48 kHz.

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