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Firma schafft Markt oder andersrum?

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    #16
    Original von Speedy
    Ich bezweifle, das grundsätzlich immer zuerst die Nachfrage da sein muß bzw. da war.
    Speedy
    :REs bleibt die Frage: "Henne oder Ei?"

    groover

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      #17
      Der Markt hat eine Nachfrage

      Die Anbieter hat ein Produkt
      Man muss da mal früher ansetzen, nämlich zum Zeitpunkt X.

      Zum Zeitpunkt X gibts noch gar kein Produkt und der Markt hat auch keine Nachfrage. In der Firma Y (noch besser: Konzern) hat dann jemand (der Vorstand z.B.) eine Produktidee. Und zwar was innovatives, was es noch nicht gibt. Erste Frage: Kann man sowas verkaufen? Also, Marketing fragen. Marketing gefragt, Marketing weiss es leider auch nicht. Aber Marketing kann ja eine Marktstudie machen, Fokusgruppen oder ähnliches.
      Dann fragt also das Marketing - meistens gar nicht selber, denn dafür gibts ja Drittanbieter - zu einem Produkt das es noch nicht gibt den vermeintlichen Kunden der auch keine Ahnung von diesem Produkt hat ob er das irgendwann in der Zukunft kaufen wollen wird.
      Das Ergebnis ist entsprechend willkürlich, hat aber viel Zeit und Geld gekostet, deswegen wird es in der Firma auch recht ernst genommen.

      Wird das Produkt später mal ein Erfolg, hat dann die Firma die Nachfrage erschaffen (fettes Werbebudget) oder war sie schon da (man hat ja gefragt damals...)
      Schwierig, schwierig..

      lg ken

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        #18
        hier mal ein Beispiel

        Limousinenservice und Sushi vom Lieblingsjapaner statt stundenlanger Kontrollen und schwitzender Sitznachbarn: Immer mehr Manager chartern oder kaufen Privatjets. Kostengünstige Superleicht-Flieger und Lufttaxiunternehmen machen diesen Luxus auch für weniger Betuchte erschwinglich.

        Kommentar


          #19
          Original von Mada
          Moin
          Ich glaube das Thema "Markt und Nachfrage" ist vielschichtiger als man glaubt.
          Man kann aber auch nur Bedürfnisse wecken, wenn welche da sind!

          Daher sollten hier mehr die wirklichen Profis etwas dazu sagen.

          Nein, das ist grundlegend falsch. Wenn ein Produkt nicht vorhanden ist, kann in der Regel auch keine Nachfrage entstehen. Nimm einfach mal Red Bull, kein Mensch hat darauf gewartet, es ist ein reines Marketingprodukt.

          Der Markt funktioniert in dem man Nachfrage schafft

          Gruß
          Reinhard

          Kommentar


            #20
            Vielleicht kennst du ja nicht alle deine Bedürfnisse, oder?
            Wenn man alle seine primären und sekundären Bedürfnisse kennen würde, dann ist man ja rundum glücklich und zufrieden. Solche Menschen würden für dich als Händler der finanzielle Ruin. Oder könnte man von der reinen Ersatzbeschaffung leben?
            Ebenso werden Bedürfnisse geweckt, wenn sich ein Mensch weiter entwickelt. Oder bestimmt das Angebot des Marktes die Weiterentwicklung des Menschen?
            Darum spreche ich von "wecken" der Bedürfnisse.

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              #21
              Hallo,

              das ist ein sehr spannendes Thema, das wir beim Strategie-Block des MBA sehr intensiv behandelt haben.

              Die meisten Firmen sehen sich den Marktmechanishmen ausgesetzt und versuchen, möglichst gut auf di zu reagieren, oder Änderungen vorherzusehen.
              Das ist klassisches Marketing.

              Dann gibt es wenige Firmen, die den Markt neu definieren, neue Strukturen und Mechanismen schaffen.

              Und sogar welche, die Nachfrage für etwas schaffen, das es vorher ncoh nciht gab (daher auch keine Nachfrage)

              Beispiel für Änderung des Markts durch Firmen:
              Southwestern Airlines und danach andere Billig-Fluglinien.
              Sie kamen mit neuen Konzepten, (u.a. dem hub-and-spoke-Modell, bei dem nciht ein Netz an Routen besteht, sondern ein zentrales Drehkreuz von und zu dem alle Routen gehen).
              Seit sie die enuen regeln definiert haben, gibt es viele große Airlines nimmer (PanAm, Swissair, andere straucheln immer noch).
              Und ALLE fliegen jetzt mit zentralen Drehkreuzen (BA in London, Lufthansa in Frankfurt, etc...)

              Oder Dell bei der PC-Produktion nach Maß.
              Apple mit de Integrierten System iPod, iTunes, iTunes Shop.


              Bestes Beispiel für letzteres (Bedarf neu definieren):
              Sony mit dem Walkman.
              Gab es davor nicht. Keiner wusste, ob es einen Bedarf gibt. de Bedarf wurde von Sony geschaffen.

              Wie sehr sich Firmen irren können, wenn sie Bedarf für neues Anschätzen, zeigte IBM; als der PC entwickelt worden ist.
              Ihre Forschungen (und Big Blue hatte das Geld um viele gute Leute da zu engagieren) ergaben, dass der Weltweite Bedarf an PCs bei 15 (!) liegt.
              Jetzt wissen wir, dass es anders ist.

              Wenn eine Firma die Marktmechanismen beeinflussen kann und sie bestimmt, hat sie natürlich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.

              Es gibt eine tolle Studie, in der gezeigt wurde, dass nciht die Markteinwirkungen, sondern die Management-Entscheidungen den größten Einfluss auf den Unternehmensergebnis hatten.
              Also verwenden die meisten Manager die Markteinflüsse als entschuldigung für ihre entscheidungen ;)

              Unterm Strich:

              Es gibt beides:

              Firmen, die durch den Markt bestimmt werden (die meisten)
              Firmen, die den Markt bestimmen (wenige)

              Firmen, die der Nachfrage hinterherhetzen
              Firmen, die die Nachfrage gestalten.

              Und das macht Strategie interessant :)

              LG

              Babak
              Grüße
              :S

              Babak

              ------------------------------
              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


              Marcus Aurelius

              Kommentar


                #22
                Original von Babak

                Unterm Strich:

                Es gibt beides:

                Firmen, die durch den Markt bestimmt werden (die meisten)
                Firmen, die den Markt bestimmen (wenige)

                Firmen, die der Nachfrage hinterherhetzen
                Firmen, die die Nachfrage gestalten.

                Und das macht Strategie interessant :)
                prima erklärt und :I :P

                Kommentar


                  #23
                  Ja, schön gesagt!

                  Ich denke aber dass hier eigentlich eh alle das gleiche meinen. Ob jetzt die Firma die Nachfrage schafft oder ob sie immer schon da war, ist eigentlich nur Wortklauberei. Also natürlich kann man sagen, IBM hat den Markt für PCs geschaffen, aber wenn sie keiner brauchen hätte können (=fehlende Nachfrage), wärs auch nix geworden. Das gleich mit Red Bull. Wenn es keinem schmecken würde gäbs das heute auch nicht mehr (verwundert mich aber auch).


                  lg ken

                  Kommentar


                    #24
                    Original von Mada
                    Vielleicht kennst du ja nicht alle deine Bedürfnisse, oder?
                    Wenn man alle seine primären und sekundären Bedürfnisse kennen würde, dann ist man ja rundum glücklich und zufrieden. Solche Menschen würden für dich als Händler der finanzielle Ruin. Oder könnte man von der reinen Ersatzbeschaffung leben?
                    Ebenso werden Bedürfnisse geweckt, wenn sich ein Mensch weiter entwickelt. Oder bestimmt das Angebot des Marktes die Weiterentwicklung des Menschen?
                    Darum spreche ich von "wecken" der Bedürfnisse.

                    Also, sozusagend, du würdest gerne RedBull trinken, weiß aber noch nicht das es das Produkt gibt?
                    Hm..
                    daran kann man glauben, muss man aber nicht ;)

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                      #25
                      Original von Hörzone

                      Der Markt funktioniert in dem man Nachfrage schafft
                      So und nicht anders..............!!!

                      Kommentar


                        #26
                        Original von Babak
                        Hallo,

                        das ist ein sehr spannendes Thema, das wir beim Strategie-Block des MBA sehr intensiv behandelt haben.

                        Bestes Beispiel für letzteres (Bedarf neu definieren):
                        Sony mit dem Walkman.
                        Gab es davor nicht. Keiner wusste, ob es einen Bedarf gibt. de Bedarf wurde von Sony geschaffen.

                        LG

                        Babak
                        Klar gab es Bedarf? Es gab den Bedarf, Musik nicht nur im Auto, zu Haus zuhören. Aber die Leute wollten nicht immer dabei einen Getto-Blaster oder Kofferradio mit sich herum tragen. Also ist hier der Bedarf, Musik mit einem kleinen, in die Tasche passenden, Gerät zu hören. Diesen Bedarf gab es schon lang bevor Sony sich entschieden hat den Walkman zu entwickeln.

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                          #27
                          wenn man einzelne produkte herausnimmt wie den walkman oder das red bull kann man nichts erklären, das sind produkte die aus netzwerken von bedürfnissen entwickelt wurden, ganz verkürzt am beispiel walkman:

                          erst ist das bedürfnis konservierte musik zu hören notwendig um ein bedürfnis für den walkman zu bekommen.

                          will ich lieber selber singen (psychohygienisch top!!!) brauch ich doch keine anlage, spiel meine gitarre selber und denke überhaupt nicht daran irgendwelche lautsprecher aufzustellen um mir dann ein musikrelikt als krücke in den raum zu stellen, da erleb ich musik lieber selber.
                          -es gibt also verschiedene stufen an bedürfnissen und so gut wie jede stufe hat eine stufe darunter.
                          meine ansicht. eine theorie, die bedürfnisevolution.

                          nach oben (auf der bedürfnisevolutionstreppe) überlegen und rätseln die marketingfachkräfte, nach unten die mönche.

                          liebe grüsse michi

                          edit
                          evolutionsbeispiel surround:
                          wirklichkeit > kino > heimkino > kopfhörer

                          Kommentar


                            #28
                            Original von Mada
                            Ich glaube das Thema "Markt und Nachfrage" ist vielschichtiger als man glaubt.
                            In der Tat, das sehe ich ebenso, insbesondere auch, weil das Marketing von vielerlei Bereichen unterschiedlicher Professionen und Kaufgründe getragen wird.

                            Da wären zB.:
                            • Werbe-Psychologie
                            • Marken-Psychologie
                            • in unserem Bereich auch noch die Psychoakustik
                            • Zeitgeist
                            • Design
                            • Snobeffekt
                            • Giffen-Paradoxon und allgemeiner Wirtschaftslage, also dem was letztendlich beim Einzelnen Konsumenten überhaupt im "Blödeletat" für Luxus-Güter vorgesehen ist, logisch auch, daß ein Arbeitsloser Luxus anders definiert als jemand mit festem Einkommen und unbefristeten Arbeitsverträgen (Stichwort Kreditwürdigkeit)
                            • ökonomische Gründe wie "preiswert in großer Menge" oder zB. Tonband-Maschinen "wenn die hochwertigen Altgeräte" massenhaft ins preiswerte SecondHand gehen und dort auch Nachfrage auslösen


                            Alles Dinge die Kaufentscheidungen auslösen und natürlich einen Markt von Angebot und Nachfrage steuern können.

                            Da es sich bei dem ganzen HiFi-Geraffel um Luxus-Güter handelt gelten nochmal ganz andere Regeln als zB. bei Obst und Gemüse.

                            Ein schönes Thema, aber mE auch sehr sehr umfangreich, wenn man es denn ernsthaft in einem Forum diskutieren will. Andererseits sehr oft wird es in HiFi-Foren nicht diskutiert, bzw. manchen ist es ja schon fast zu viel sich mal nur etwas einzulesen, zB. über einen der Wikipedia-Artikel zur Werbepsychologie ud außer "Reklame finde ich doof" kommt dann kaum was bei rum. ;-)

                            Dass das Thema im HiFi-Bereich elementar ist, weil hier alle Register von Marketing und Werbung gezogen werden, ist eine völlig andere Sache.

                            Gruss

                            Kommentar


                              #29
                              Hallo Torsten

                              Original von Mada
                              Original von Babak
                              Hallo,

                              das ist ein sehr spannendes Thema, das wir beim Strategie-Block des MBA sehr intensiv behandelt haben.

                              Bestes Beispiel für letzteres (Bedarf neu definieren):
                              Sony mit dem Walkman.
                              Gab es davor nicht. Keiner wusste, ob es einen Bedarf gibt. de Bedarf wurde von Sony geschaffen.

                              LG

                              Babak
                              Klar gab es Bedarf? Es gab den Bedarf, Musik nicht nur im Auto, zu Haus zuhören. Aber die Leute wollten nicht immer dabei einen Getto-Blaster oder Kofferradio mit sich herum tragen. Also ist hier der Bedarf, Musik mit einem kleinen, in die Tasche passenden, Gerät zu hören. Diesen Bedarf gab es schon lang bevor Sony sich entschieden hat den Walkman zu entwickeln.
                              Der Bedarf war vielleicht implizit da, aber nicht explizit.

                              Sonst hätte die Marktforschung ergeben, dass die leute Mobile Musik haben wollen.
                              Wenn ich dazukomme, kann ich mal ein interessanten Kommentar des damaligen Sony-Chefs zur Enteicklung des Walkman herauskramen.

                              Durch die Erfindung des Walkman wurde der Bedarf explizit, und er wurde angekurbelt.

                              Ähnlich verhält es sich mit Foto-Handys.

                              Das ist die alte Geschichte zwischen Technology Push und Market Pull.

                              Market Pull kann nur funktionieren, wenn der Markt weiss, was er will.
                              Weiss er es nicht, kann man eventuell (natürlich nicht immer) mit Technology Push etwas bewegen.

                              Anderes Beispiel (aktuelles Jubiläum):
                              Einführung der CD.

                              Damals hat es am Markt keinen Bedarf gegeben.
                              Sony und Philips haben diese Technologie auf den Markt gepusht und mit den neuen Standards, Vorwärts- und Rückwärts-Integration, Marketing etc. den Markt insofern verändert, dass Vinly abgelöst worden ist.

                              LG

                              Babak
                              Grüße
                              :S

                              Babak

                              ------------------------------
                              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                              Marcus Aurelius

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