Es ist bei der bestehenden Bestückung eine Abwägungssache:
Wenn man für den TMT einen Membranradius von 9cm annimt, dann ergibt sich bei 1200Hz ein kr = (2*PI*f) /c *r von ziemlich genau 2.
Das resultierende Bündelungsmaß läge wohl so knapp unter 6dB.
Das ist zwar "grenzwertig" könnte aber "schlimmer" sein, immer unter der Annahme, daß der "nächsthöhere" Treiber ein Bündelungsmaß (Schallwandeinbau) um 3dB an der Übernahmefrequenz realisieren kann (hier: Kalotte):
Es gibt kommerzielle LS mit größeren "Sprüngen" in den Bündelungsmaßen ...
Wichtig ist hier natürlich auch, daß der TMT diesen Frequenzbereich (und darüber) noch ohne "böse" Membranresonanzen übertragen kann: Manche Treiber dieser Größe verhalten sich da durchaus noch "unauffällig" ...
Kommt hinzu: Die genannte Kalotte dürfte sich deutlich unterhalb 1Khz "nicht mehr ganz so wohl fühlen", je nach Pegelanforderungen.
Unterhalb 1Khz steigt die Impedanz an, und das ist ein untrügliches Zeichen, daß u.a. die Federwirkung der Einspannung hier allmählich spürbar wird. In diesem Bereich steigt der Klirr insbesondere bei Kalotten gern schon deutlich an. Und Klirrkomponenten bei z.B. 800Hz liegen "schön" im empfindlichen Bereich des Gehörs (800Hz x 2, 800Hz x 3, ...).
Trotz dem Wunsch nach "ausgewogener"/"kontinuierlicher" Bündelung über dem Frequenzbereich - der auch bei mir hohe Priorität hätte - macht es hier im Zweifel nicht wirklich Sinn, zum "Kalottenquäler" zu werden ... man müsste sich den Klirrverlauf der Kalotte dazu einmal genauer anschauen.
Der LS hat m.E. ein "anderes "Problem":
Die Größenabstufungen der Treiber sind m.E. einfach nicht sehr günstig gewählt. Wenn man schon 4 Wege hat, dann kann man das m.E. etwas anders aufteilen.
Zuletzt geändert von dipol-audio; 04.03.2018, 20:24.
wenn du ihn austauschen solltest, wäre ein 15er, 16er, 17er zu überlegen, wenn dann das volumen hinter dem ehemaligen 20 zu groß sein sollte, kann man ja in das volumen was einbauen, zb versteifungen.
aber
das hat eigentlich mit deiner eingangsfrage nur am rande was zu tun.
ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)
wenn du ihn austauschen solltest, wäre ein 15er, 16er, 17er zu überlegen, ...
Genau, diese Varianten wären denkbar:
a) den TMT merklich verkleinern, dann kann die Übernahmefrequenz etwa bleiben, wo sie ist
oder
b) die Kalotte durch etwas "Mitteltontauglicheres" ersetzen, z.B. einen kleinen Konustreiber oder eine "Monsterkalotte" ... dann kann man mit der Übernahmefrequenz problemlos noch heruntergehen.
Ich würde in diesem Fall - ähnlich wie @longueval - wohl auch eher zu a) tendieren, auch da Du ja mit dem Austausch des TMT schon liebäugelst.
Man sollte halt aufpassen, daß der verkleinerte TMT den Pegelanforderungen genügt, aber bei Übernahmefrequenzen um 300Hz finden sich da schon viele Kandidaten ...
Zuletzt geändert von dipol-audio; 04.03.2018, 20:16.
Danke für die vielen Anregungen, die Idee mit dem 17er hatte ich auch schon mal, vielleicht sollte ich den 20er wirklich austauschen. Die Idee, die Kalotte auszutauschen auf einen 13cm Mitteltöner hatte ich auch schon mal. Ich war mir nicht sicher, was die beste Lösung ist.
....mit 4 Wegen müsste man es doch eigentlich schaffen, ein sehr gutes Rundstrahlverhalten bis vielleicht 8 kHz hinzubekommen, über passende Auswahl der Treiber und Trennfrequenzen. Visaton hatte ja, zumindest früher, immer die Richtdiagramme abgebildet. Von daher meine etwas laienhafte Einschätzung, dass das gehen könnte. Und wenn die Treiber im Einsatzbereich nicht (oder kaum) Bündeln, wären auch steile Filter "erlaubt", ohne einen Tannenbaum zu erzeugen. Welligkeiten, Nachschwinger, Phasendrehungen mal außen vor, aber dafür gibt es ja heute FIR Filter :-)...
Interessant sich dazu eine Dynaudio Consequence oder eine Linn Klimax (beide 5 Wege) anzuschauen - zwecks der Durchmessersprünge der Membranen. Die beiden sollten schon ein sehr gutes Rundstrahlverhalten zeigen....
Habe mich jetzt nochmal mit den Filtern beschäftigt, das Problem besteht zwischen TMT und der Kalotte, so wie ihr das ja sofort erkannt habt. Der 20iger wird mit 1200hz schon ziemlich bündeln, da ist es wohl besser, flacher zu trennen. Ich glaube, dass der Grundton mit mehr Membranfläche "voller" und die Instrumente "grösser" klingen (vielleicht auch Einbildung), aber mit dem 20iger hab ich da wohl ein bisschen übertrieben. Da der 20iger schon sehr alt ist, werde ich ihn austauschen, habt ihr Tipps, welchen ich nehmen soll?
Die Linn und die Dynaudio hab ich mir angeschaut, aber das ist natürlich eine andere Liga. Ist der TMT ein 17er ?
Lg. Helmut
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