Amazon, umstritten aber gut

[Phototipps.com]

AW: Amazon, umstritten aber gut

Ein Grund, warum es so tolle Geschäfts wie das Synthesizerstudio Bonn nicht mehr gibt.

Das mag für einzelne Läden stimmen - aber im Schnitt waren die Geschäfte selber schuld, weil sie kaum in die eigenen Mitarbeiter investiert hatten. Es gab Zeiten, da hatte ich das Gefühl, der Mensch, der mich gerade in Sachen Hifi berät, hat 2 Wochen davor noch Schuhe verkauft und 3 Monate davor Möbel. Und irgendwann hat auch der letzte Kunde gemerkt, dass es mit der "Beratung" nicht weit her ist.

Herby

[David]

AW: Amazon, umstritten aber gut

Mir geht es in erster Linie darum, dass Systeme nicht schamlos ausgenützt werden. Wer dabei profitiert und wer nicht, das ist mir ziemlich egal. Somit bleibe ich dabei: macht man Gebrauch von der Möglichkeit etwas zurück zu geben, sollte es nicht mehr so sein, dass man die ganze Kaufsumme zurück bekommt. Um wieviel weniger, das müsste schon vorher fest stehen, sollte also schon Bestandteil des "Kaufvertrages" sein.

[Gast61]

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Sehe ich genauso.

[ruedi01]

AW: Amazon, umstritten aber gut

...ich auch.

Im Übrigen, was hindert einen stationären Händler daran selber ins Versandgeschäft einzusteigen? Richtig, nichts! viele fahren ja auch schon lange zweigleisig und das sehr erfolgreich, siehe z.B. Foto-Koch in Düsseldorf.

Gruß

RD

[Observer]

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Mir geht es in erster Linie darum, dass Systeme nicht schamlos ausgenützt werden. Wer dabei profitiert und wer nicht, das ist mir ziemlich egal. Somit bleibe ich dabei: macht man Gebrauch von der Möglichkeit etwas zurück zu geben, sollte es nicht mehr so sein, dass man die ganze Kaufsumme zurück bekommt. Um wieviel weniger, das müsste schon vorher fest stehen, sollte also schon Bestandteil des "Kaufvertrages" sein.

Das mag für den Außenstehenden mit gewissen Gerechtigkeitssinn plausibel sein. Als Online-Insider kenne ich die Motive, warum nicht so gehandelt wird. Die großen Onlinehändler favorisieren die aktuelle Gesetzeslage und die aktuelle Vorgehensweise. Und die Großen haben die mächtigsten Lobbyisten an den wichtigen Schaltstellen der Politik.

Nach fast 30 Jahren im stationären Handel (finanziell involviert und mit Entscheidungsgewalt) sehe ich für mich in der Branche UE- und IT-Einzelhandel und -Service keine erfolgversprechende Möglichkeit mehr, den stationären Vertrieb ohne "Tricks" aufrecht zu erhalten. Das sahen unsere Kontokorrentgeber auch so. Dafür Fremdgelder zu bekommen ist heute fast unmöglich.

Und wer sich nun fragt, wer aktuell den speziellen Service, die Kundenunterstützung, die handwerklichen Leistungen rund um UE und IT macht, da könnte ich auch einiges zu schreiben. Nur soviel: in die Sozialkassen zahlen die nicht ein. Und oft landet von den Umsätzen auch nichts bei den Finanzämtern.
PS: wir wurden damals auch sehr gut durch die Hersteller unterstützt: spezielle Lehrgänge, spezielle Verkaufsanreize, technische, finanzielle und kaufmännische Unterstützung, fachliche Beratung ect. pp. Besonders LOEWE, Metz, B&O, Bose, Grundig,Telefunken, Siemens waren da sehr aktiv. Wie wir nun wissen, sie existieren nicht mehr selbstständig, sind insolvent oder der Bereich UE wurde liquidiert.

Chinesische und Koreanische Hersteller bestimmen den Markt mittlerweile. Und die gehen ganz anders vor im Massenmarkt. :G

[ruedi01]

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Ich kann einerseits den stationären Ladenhändler verstehen, andererseits leben wir in einer Marktwirtschaft und das heißt Wettbewerb. Wenn man sich diesem nicht stellt und meint man könne immer so weiter machen wie bisher, dann muss man sich auch nicht wundern, dass man den Laden irgendwann aufgeben muss. Da hilft dann auch kein Jammern mehr.

PS: wir wurden damals auch sehr gut durch die Hersteller unterstützt: spezielle Lehrgänge, spezielle Verkaufsanreize, technische, finanzielle und kaufmännische Unterstützung, fachliche Beratung ect. pp. Besonders LOEWE, Metz, B&O, Bose, Grundig,Telefunken, Siemens waren da sehr aktiv. Wie wir nun wissen, sie existieren nicht mehr selbstständig, sind insolvent oder der Bereich UE wurde liquidiert.

U-Elektronik, respektive Hifi ist ohnehin mausetot. Eine ganz normale Marktentwicklung. Man kann eben keine Nachttöpfe mehr verkaufen, wenn es in jeder Wohnung ein WC gibt.

Gruß

RD

[hifi_angel]

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Mir geht es in erster Linie darum, dass Systeme nicht schamlos ausgenützt werden. Wer dabei profitiert und wer nicht, das ist mir ziemlich egal. Somit bleibe ich dabei: macht man Gebrauch von der Möglichkeit etwas zurück zu geben, sollte es nicht mehr so sein, dass man die ganze Kaufsumme zurück bekommt. Um wieviel weniger, das müsste schon vorher fest stehen, sollte also schon Bestandteil des "Kaufvertrages" sein.

1. Was war nochmal der Grund warum man das machen sollte?
2. Soll diese erzieherische Maßnahme per Gesetz eingeführt werden? Ansonsten wird der Wettbewerb dazu führen, dass der Kunde seinen Klick genau bei dem Händler macht, der das nicht verlangt. Doch schon heute könnte jeder Händler laut Gesetz (seit 2014) zumindest die Rücksendekosten dem Käufer auflasten., machen sie aber nicht.
Gleiches gilt für den sogn. Werteersatz.
Man müsste also dieses (kulante) Handeln der Händler unter Geld-Strafe stellen. :C

[JoachimA]

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Es gab Zeiten, da hatte ich das Gefühl, der Mensch, der mich gerade in Sachen Hifi berät, hat 2 Wochen davor noch Schuhe verkauft und 3 Monate davor Möbel. Und irgendwann hat auch der letzte Kunde gemerkt, dass es mit der "Beratung" nicht weit her ist.

Das scheint besonders auf Mitarbeiter in so manchem "Blödmarkt" zuzutreffen, will ja nicht alle über einen Kamm scheren, aber das mit der fehlenden Fachkompetenz kennt man mittlerweile auch von Baumärkten und vielen anderen Branchen. Ist ja alles nur noch "Job", Bezahlung in der Regel schlecht und die Motivation entsprechend. Alles schon seit Jahren erfahrbare Praxis, wenn man ein Land mit Macht zum Billiglohnland macht, kommt eben sowas dabei raus, da darf man sich nicht wundern, das so manches auf der Strecke bleibt.

Gruß,
Joachim

[Observer]

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Das ist korrekt. Wir als Fachpersonal in der UE-Branche wurden noch von den Herstellern und Großlagern regelmäßig geschult und informiert. Das kostet Zeit und Geld. Das wollen die großen "Fachmärkte" nur für eine Schulungsmaßnahme investieren: "Verkaufshilfen", also Argumentationshilfen zum Absetzen der Artikel mit der besten Rendite. Um gegen die Onlinehändler zu bestehen, müssen die Massenmärkte deren Preise (teilweise) akzeptieren. Der geringe Gewinn muss an anderer Stelle reingeholt werden (z.B. überteuertes Zubehör). Die "Lenker" dafür sind die "Fachverkäufer".

Wer glaubt die "Fachberater" würden im Sinne der Kunden beraten, glaubt auch, dass Zitronenfalter... ihr wisst schon :C.


PS: und eine weitere Maßnahme, um gegen die Onlinehändler "gegenan zu stinken" ist die kommentarlose Zurücknahme von Artikel (im einwandfreien Zustand!) innerhalb von ein- bis zwei Wochen. Ausgenommen SW und Kontent im ausgepacktem Zustand. Die "Retouren" erkennt ihr oft an Umverpackungen mit z.B. gelben Kunststoffbändern.

[David]

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@hifi_angel
Die Fahne des "freien Wettbewerbs" wird ja sehr hochgehalten, somit könnte das Thema "Retouren" von jedem Händler bzw. Sub-Händler von Amazon so gestaltet werden wie es für ihn passt. Gesetze müssten deshalb nicht geändert werden.

[debonoo]

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es sollte heute alles

bequemer
schneller
billiger

gehen...

die Welt ist im Optimierungstaumel...

hat sich schon wer überlegt, was los ist, wenn die Lieferkette zusammenbricht..?!

wie lange ginge es noch..?!

1 Tag..?!

1 Woche..?!

1 Monat..?!

[Phototipps.com]

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@hifi_angel
Die Fahne des "freien Wettbewerbs" wird ja sehr hochgehalten, somit könnte das Thema "Retouren" von jedem Händler bzw. Sub-Händler von Amazon so gestaltet werden wie es für ihn passt. Gesetze müssten deshalb nicht geändert werden.

Ich denke, ich habs oben schon geschrieben: Das Problem ist ja nicht, dass die Händler für sichtbar gebrauchte Retouren keinen Abschlag verrechnen DÜRFEN, sondern dass sie es sich gut überlegen, OB sie von ihrem Recht auch GEBRAUCH machen. So lange es Portale im Netz gibt, wo man Online-Händler bewerten kann, ohne dass man etwaige Vorwürfe beweisen muss, so lange wird es so sein, dass sich jene Menschen, die das System heute ausnützen und nicht den vollen Preis zurück bekommen, bei diesen Portalen über Gebühr beschweren.

Und das bedeutet: Für den Händler kommt es teurer, wenn er diesen Abschlag verrechnet. Zalando hat das mal versucht und instantan einen massiven Shitstorm über sich ergehen lassen müssen. Obwohl sie vollkommen im Recht waren.

Wir müssen - leider - damit leben, dass unsere Gesellschaft zusehends aus dem Ruder läuft. Das hier ist nur ein klitzekleiner Aspekt von tausenden. Menschen fahren mit dem Rad auf Gehsteigen, obwohl keinen Meter daneben ein wunderschöner Radweg errichtet wurde. Menschen steuern ihre depperten Drohnen dort, wo sie andere Menschen belästigen oder sogar gefährden (immer mehr von diesen Deppen gehen absichtlich in die Nähe von Flughäfen; vermutlich, um spektakuläre Aufnahme herannahender Flugzeuge zu filmen). Immer mehr Menschen laufen mit starrem Blick auf das Smartphone-Display, auch über Straßen, als wären sie unverwundbar (so wie gestern, wo eine junge Frau in der Seestadt gegen einen selbstlenkenden Bus gelaufen ist und Passanten ausgesagt haben, sie hätte den Blick nicht vom Handy gelassen). Und ... und ... und ...

Ich weiß nicht, wo und wann der Mensch falsch abgebogen ist. Aber aktuell läuft gehörig was schief.

Herby

[Markus Berzborn]

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Das mag für einzelne Läden stimmen - aber im Schnitt waren die Geschäfte selber schuld, weil sie kaum in die eigenen Mitarbeiter investiert hatten. Es gab Zeiten, da hatte ich das Gefühl, der Mensch, der mich gerade in Sachen Hifi berät, hat 2 Wochen davor noch Schuhe verkauft und 3 Monate davor Möbel. Und irgendwann hat auch der letzte Kunde gemerkt, dass es mit der "Beratung" nicht weit her ist.

Im von mir genannten Fall waren es wirklich höchst komponente Profis. Kannst Du auch jeden fragen, der mit dem Laden zu tun hatte. Da gaben sich ja seinerzeit die Musikstars die Klinke in die Hand. Fast alle, die in den 70er und 80er Jahren und auch noch bis in die 90er irgendwas mit Synthesizern zu tun hatten in Deutschland und darüber hinaus, waren da Kunde.
Natürlich können auch noch andere Gründe mitgespielt haben bei der Geschäftsschließung.

Gruß
Markus

[Observer]

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Der Herby liegt da grundsätzlich falsch, auch wir waren kompetent und haben unsere Kunden fäir und in ihrem Sinne beraten. Und trotzdem gingen wir wie so viele andere gute UE-Läden den Bach runter. Übrig blieben die Voodoopriester und Massenkistenschieber. Beratung? Ja, aber in Sinne des Unternehmens! Kompetenz? Ja, die Verkäufer können selbstständig ihre Schuhe binden und morgens pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen.

Und die Waren? Genau darauf zugeschnitten, dass der Kunde oft das Gefühl hat, einfach zu doof zu sein. An der Ware kann's ja nicht liegen, wird ja von soo vielen Anderen erfolgreich bedient.

Dazu das aufkommende Onlinegeschäft und die Weiterentwicklung der UE-Technik, die heute mittels mehr oder weniger guter Software und leistungsstarken Mikroprozessoren dem User das meiste abnimmt.

Was hilft da alles Jammern? Dann muss der Radio- und Fernsehtechniker, der UE-Fachberater, der HIFI-Verkäufer ect. eben ein anderes Feld bestellen/beackern. Und meine ehemaligen Mitarbeiter aus dem Service sind alle gut untergekommen, meist Industrie.

Leben heißt Veränderung, alles im Fluß usw. debonoo wird's uns schon erzählen.

[David]

AW: Amazon, umstritten aber gut

@Herby schrieb:

Wir müssen - leider - damit leben, dass unsere Gesellschaft zusehends aus dem Ruder läuft. Das hier ist nur ein klitzekleiner Aspekt von tausenden. Menschen fahren mit dem Rad auf Gehsteigen, obwohl keinen Meter daneben ein wunderschöner Radweg errichtet wurde. Menschen steuern ihre depperten Drohnen dort, wo sie andere Menschen belästigen oder sogar gefährden (immer mehr von diesen Deppen gehen absichtlich in die Nähe von Flughäfen; vermutlich, um spektakuläre Aufnahme herannahender Flugzeuge zu filmen). Immer mehr Menschen laufen mit starrem Blick auf das Smartphone-Display, auch über Straßen, als wären sie unverwundbar (so wie gestern, wo eine junge Frau in der Seestadt gegen einen selbstlenkenden Bus gelaufen ist und Passanten ausgesagt haben, sie hätte den Blick nicht vom Handy gelassen). Und ... und ... und ...

Ich weiß nicht, wo und wann der Mensch falsch abgebogen ist. Aber aktuell läuft gehörig was schief.

Ja, es sind zunehmend "Verrückte" unterwegs, zumindest aber extreme Egoisten. Diese schlimmen Eigenschaften entwickeln sich entweder aus zu wenig, oder falscher Erziehung. Aufzuhalten ist das nicht mehr.

Letztlich auch deshalb bin ich ja für viel mehr Überwachung und für viel strengere Strafen. Da wird mir aber immer "erklärt", dass das nichts bringt und dass das der falsche Ansatz ist. Bitte wie dann? Aktuell sind die Bestrafungen "ein Witz"!