habe ich auf der Seite leider ebenso "Bedenkliches" gefunden:
Zitat:
"Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1 Ω (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der Ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule)."
Hätte der Autor geschrieben "unter 0.1 Ohm", dann hätte ich es geschluckt ... da hat er sich m.E. um eine Größenordnung vertan.
Ein "gesunder Dämpfungsfaktor" (bei Kombination Endstufe und passiver LS) würde bei mir etwa bei 40 anfangen, d.h. daß Innenwiderstand von Endstufe plus LS-Kabel etwa 40mal kleiner wäre als der (Nenn-) Widerstand der LS. Idealerweise würde dieser Dämpfungsfaktor über den gesamten Hörfrequenzbereich nicht unterschritten.
Dämpfungsfaktoren von deutlich unter 20 beginnt man im direkten Vergleich bereits "herauszuhören":
Eine solche "Endstufen / Kabel" Kombination klingt im Eigenresonanzbereich eines (passiven) LS oftmals bereits etwas "aufgedickt". Ebenso prägt sich der Impedanzverlauf des LS bei einem derart geringen Dämpfungsfaktor dem Frequenzgang auf (d.h. der LS wird im Bereich seiner Impedanzminima "leiser"). Das sind oftmals nur geringe "Färbungen" von unter 1dB im Frequenzgang, aber auch solche sind als "Nuancierung" / "Färbung" im direkten Vergleich und unter geeigeten Bedingungen (Pegelabgleich etc. ) durchaus hörbar (*) und sie sind in diesen Fällen auch objektiv messbar.
In Relation zu Raumeinflüssen ist das immer noch sehr wenig, aber wer "Verstärkerklang" bzw. "Kabelklang" meiden möchte - anstatt ihn künstlich zu "züchten" ... (!) - der sollte einen unteren Grenzwert für den Dämpfungsfaktor einhalten. Das ist in der Regel auch mit "Mittelklasse" Verstärkern kein Problem ... (**)
Bei passiven LS geht es hier auch um die "Kombinierbarkeit" von LS mit verschiedenen Verstärkern.
Im Falle eines aktiven LS würde ich den Dämpfungsfaktor zw. Endstufe und jeweiligem Treiber als "interne Größe" betrachten, die zumindest einen Endanwender so lange nicht interessieren braucht, wie der LS sich bezüglich seiner akustisch messbaren Ausgangsgrößen "ordentlich" verhält.
_____________________
(*) Einem gestandenen "Goldohr" kann man eine solche Färbung oftmals als "bessere Auflösung" / "tieferen Bass" etc. verkaufen, das ist während vieler "üblicher" (Messe-) Vorführungen meist kein Problem ...
(**) U.a. bei Röhrenverstärkern mit Ausgangsübertragern muss man sich i.d.R. mit merklich niedrigeren Dämpfungsfaktoren als bei üblichen Transistorverstärkern zufrieden geben. Durch Wahl der passenden Anzapfung (für den jeweiligen LS) kann man hier zumindest vermeiden, daß der Dämpfungsfaktor ünnötig niedrig wird.
Es gibt jedoch vereinzelt auch Transitorverstärker mit sehr geringem Dämpfungsfaktor: So etwas "traut" man sich jedoch i.d.R. nur im sog. "High End" Bereich, wo der resultierende "Sound" dann offenbar als Alleinstellungsmerkmal gegenüber klanglich "neutralen" Verstärkern wahrgenommen werden soll.
Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.08.2019, 10:57.
"Bestrebungen, den Widerstand der Lautsprecherkabel wesentlich unter 1 Ω (Ohm) zu senken, sind aber schon deshalb technisch unsinnig, weil in Reihe mit den Anschlüssen immer der Ohmsche Widerstand des Lautsprechers liegt (also der Kupferwiderstand der Schwingspule)."
Hätte der Autor geschrieben "unter 0.1 Ohm", dann hätte ich es geschluckt ... da hat er sich m.E. um eine Größenordnung vertan.
Vielleicht hat er sich da nur vertippt, wie schnell das geht sieht man ja hier im Forum wo ständig Beiträge geändert werden....
Vielleicht hat er sich da nur vertippt, wie schnell das geht sieht man ja hier im Forum wo ständig Beiträge geändert werden....
@Clara
Das ist durchaus möglich (Fehler unterlaufen jedem). Bei Texten mit teils "naturwissenschaftlich / technisch" begründetem Inhalt muss ich mich jedoch darauf verlassen können, daß der Autor "meint was er schreibt" und das betrifft dann eben auch Zahlen und Größenrelationen.
Falls der Autor hier jedoch "meint was er schreibt", dann bin ich gezwungen, ihm mangelnde Sachkenntnis zu unterstellen.
D.h. wer hier nach Lektüre der o.g. Seite für sich "mitnimmt", daß ein LS Kabel mit 1 Ohm Widerstand "OK" sei für einen 4 Ohm Lautsprecher, der wird objektiv falsch beraten.
Wer eine Webseite aufmacht, auf der er "Voodoo" charakerisieren und von "vernünftigen" Vorgehenweisen (etwa bei der Dimensionierung von Kabeln) abgrenzen möchte, der muss hier m.E. aufpassen, daß er seiner Sache keinen "Bärendienst" erweist.
Zuletzt geändert von dipol-audio; 07.08.2019, 10:24.
Nur so am Rande: Ganz unten ist dort zu lesen: "Diese Seite wurde zuletzt am 12. November 2016 um 22:45 Uhr geändert." Wenn das bis heute nur 1x bemerkt wurde, ist die Sache ev. "akademisch"
Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.
Dann kann man ihn sicher auch mal anschreiben und ihn darauf hinweisen dass da ein Fehler ist.
@Clara
Du kannst ihm gern einen Link auf diesen Thread schicken ...
Ich mache so etwas manchmal, aber nicht immer.
Bei solchen Sachen habe ich gelegentlich eine "etwas andere" Sichtweise:
Auch eine "Anti-Voodoo" Seite läuft Gefahr "Voodoo" zu verbreiten, allein schon deshalb, weil sie sich mit "Voodoo" befasst und selbigem dadurch ggf. auch eine Bühne bereitet.
Off Topic
Beim Markus Lanz hatten wir gestern eine Kommunikationswissenschaftlerin, die sinngemäß die "Bullshit Asymmetrie" angesprochen hat:
Danach soll es (geschätzt) ca. 10mal mehr Aufwand kosten, eine Fake Nachricht "geradezurücken" als die Fake Nachricht zu verbreiten.
Ich habe heut' so einen Tag, an dem ich in keine Richtung diskutieren will:
Die Erläuterungen zu Lautsprecherkabeln sind mit Vorsicht zu genießen. Die Erläuterungen zu den Netzkabeln passen ebenfalls nicht für alle Geräte. Bei den Steckern und Steckdosen können extra Steckdosen und Zuleitungen aus üblichem Installationsmaterial durchaus sinnvoll sein, wobei Schukosteckdosen und 1.5qmm Kabel bereits zu knapp bemessen sein könnten.
Nur so am Rande: Ganz unten ist dort zu lesen: "Diese Seite wurde zuletzt am 12. November 2016 um 22:45 Uhr geändert." Wenn das bis heute nur 1x bemerkt wurde, ist die Sache ev. "akademisch"
@respice finem
Ob es "akademisch" wäre, hinge dann auch vom Zulauf bzw. Bekanntheitsgrad der Seite ab ...
Evt. wurde die o.g. Aussage seit dem 12.11.2016 aber auch bereits mehrere tausend mal "gelesen und geglaubt", wer soll das wissen ?
ich habe den Thread jetzt von Anfang an in einem Zug durchgelesen und mit einer solchen Deutlichkeit wie noch nie wahrgenommen, dass Bildung zu einem unüberwindbaren Hindernis werden kann, wenn ein einfaches, nahezu simples Denken gefragt ist. Bis heute habe ich den Begriff "verbildet" für eine Wortschöpfung bildungsfernen Neider gehalten, nach diesem Thread erscheint das aber in einem neuen Licht.
Was ich mir noch so gedacht habe (zum Thema 1 Ohm vs. 0,1 usw.): Man stelle sich einen Laien vor, der "wie die Sau vorm Uhrwerk" vor 5 Kabelrollen steht, die den gleichen Querschnitt haben, aber preislich "steil" gestaffelt sind. Er ist mit technischen Angaben eh ratlos, was auf ihn einwirkt ist das Marketing des Herstellers/Verkäufers. Letzterer wird selten geneigt sein, ihn aufzuklären, weil er damit langfristig die eigene Geschäftsgrundlage untergräbt. Was mir als lobenswerte Ehrlichkeit unterlaufen ist, als ich mich mal "gezielt doof" gestellt hatte: "Ich meine das einfache Kabel reicht, aber wenn Sie meinen, das Teurere raushören zu können,..." Dann noch die nicht seltene "Spezies", die selber an das den Kunden angebotene Voodoo glaubt. Das meine ich mit "akademisch" in der Diskussion, wir sprechen von vlt. 1% (oder 0,1%?) der Kundschaft, die sich fürs Thema tiefergehend technisch interessiert. Nicht optimistisch, ich weiss...
Das mit den potentiell Voodoo-behafteten Voodoo-Bekämpfern ist menschlich, als Fischer rieche ich irgendwann auch wie meine "Beute"
Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.
... Ob es "akademisch" wäre, hinge dann auch vom Zulauf bzw. Bekanntheitsgrad der Seite ab ... Evt. wurde die o.g. Aussage seit dem 12.11.2016 aber auch bereits mehrere tausend mal "gelesen und geglaubt", wer soll das wissen ?
Habe nachgeschaut: "Diese Seite wurde bisher 50.347 mal abgerufen", das wäre, wie viele deutschsprachige HiFi-Kunden dürfte es geben?:...
Glauben ist gut, Wissen ist besser, wer lernen will, lernt.
Wer lieber glaubt, darf glauben - volenti non fit iniuria.
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