Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Musikzimmer: Raumakustik und Technik - Erfahrungen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Musikzimmer: Raumakustik und Technik - Erfahrungen

    Neugestaltung Musikzimmer: Raumakustik, Technik

    Akustik-Vorgabe: Musikzimmer, ca. 15qm², asymmetrisch, nach hinten verjüngend. Also keine guten Voraussetzungen. Wand hinter den Lautsprechern: Schwingender Rigips (ein Segen!) Dicker Vorhang zwischen den Lautsprechern. Links, rechts hinter den Lautsprechern, Ikea Kallax Regale voll mit LPs (Kallax ist ein tolles und günstiges Regal für LPs), Vorhänge links und rechts der Boxen bis zur Hörposition für Symmetrie); dicker Teppich, Rückwand mit Regalen und unterschiedlichsten Dingen (Bücher, CD, und wo weiter). Schwere Zweier-Sitzbank samt schwerem Hocker.
    Keine Deckenbehandlung, kein Basotect oder ähnliches.
    In Bezug auf Raumakustik war mein Gedanke, Schritt-für-Schritt zu setzen, um zu sehen, was notwendig ist. Das heißt, weitere Veränderungen sind durchaus machbar – jedoch derzeit nicht geplant, weil ich so seeeehr zufrieden bin.

    Datenträger: Vinyl, Digital (CD)
    Stereodreieck: 2 Meter Seitenlänge, Lautsprecher sehr genau eingemessen und eingewinkelt. Optimale Position mithilfe DSPeaker Antimode 2.0 ermittelt. Ich habe es nach vielen Versuchen geschafft, dass der Frequenzgang links und rechts nahezu identisch ist. Laut Antimode ist die Lautstärke der rechten Box an der Hörposition generell eine Spur leiser. Ich höre es jedoch nicht und somit verändere ich auch nichts.

    Technik–Vorgabe: Als Jazz-Vinyl – Liebhaber wollte ich einen rein analogen Signalweg realisieren. Das heißt, von der Aufnahme bis zu meinen Ohren. Somit versuche ich auch immer herauszufinden, wie/wo ist eine Aufnahme entstanden ist, wie sie bearbeitet wurde, usw. Deswegen höre ich LPs (zumeist) nur aus dem Vordigitalem Zeitalter, bis Ende der Siebziger Jahre.

    Digital (CD) höre ich im Musikzimmer nur alternativ und zweitrangig. Und wenn ,dann eher Klassik (Liveaufnahmen von Opern; keine Studio-Einspielungen).

    Kette:
    Plattenspieler: Pro-Ject X-tension 9 samt Low-Output System Ortofon Quintet Black
    Phono Vorverstärker: Pro- Ject Phono Box RS (samt Akku)
    Vorverstärker: Funk LAP-2.V4-S
    CD Player: Pro-Ject CD Box DS
    D/A-Wandler: Chord Qutest (Filter schaltbar)
    Raumprozessor: DSPeaker Antimode 2.0
    Lautsprecher: Neumann KH 310 (analog)
    Verkabelung: Chord Cable und Funk

    Erfahrungen:
    *Plattenspieler und Tonabnehmer völlig ausreichend für mich – und voll zufrieden damit. – Empfehlung!

    *Phono-Pre: Bedingt durch das Low-Output Quintet Black ist hoher Verstärkungsfaktor notwendig; was bei keiner Musik hörbares Rauschen verursacht. Deswegen verstärke ich mit der Phono Box eigentlich zu wenig und dafür mit dem LAP höher, der mit weniger Rauschen verstärkt. Gedanke meinerseits: Sobald der Phono Pre/Pico von Funk fertig ist, werde ich ihn mir ausleihen und in meine Kette versuchshalber einbauen und testen. Vielleicht ist er ja leiser.

    *Prozessor Antimode 2.0 als Vorverstärker für die KH 310 für mich persönlich nicht! geeignet. Trotz unterschiedlicher Einstellungen der Verstärkungsfaktoren bei den KH310 und Antimode passte mir das Zusammenspiel nicht. Es bereitete keinen Genuss, Musik mit mehr Pegel zu hören, weil es zu „direkt“, “schrill“ klang, einfach „schreiend“, unangenehm. (Mit meinem Uralt-Vollverstärker in der Tape-Schleife war das nicht so. Deswegen und weil ich sowieso auch einen rein analogen Weg realisieren wollte, kam ich zu Funk. Interessant: Ich fragte Herrn Funk, was für mich besser geeignet sei, der LAP-2 oder der ungleich teurere MTX Controller. Er antwortete, der LAP-2 reicht aus, klanglich gebe es keine Unterschiede, nur bei den Funktionen. Nebenbei: Der MTX Controller kostet ein Vielfaches vom LAP!

    *Vorverstärker Funk LAP-2 harmoniert mit KH 310 schlichtweg perfekt. Bei Vinyl so gut, dass ich ohne Antimode hören kann und Aufnahmen nicht mehr dröhnen. Meine Vermutung ist, dass das geschlossene und aktive System der KH 310 einfach genauer, dröhnfreier Musik widergeben kann. Und zweitens: Der LAP2 steuert sie genial an. Was da im Detail passiert und warum das so ist, kann ich als Technik-Laie nicht beantworten. Evident für mich ist nur:
    • Musik über Uralt-Vollverstärker (via pre-out) und KH 310 war träger, langsamer, nicht mit diesen Details von Instrumentenklang und auch Raumklang (sofern dieser auf Aufnahme drauf ist); und es dröhnte mehr (und ich musste das Antimode öfter einschleifen).
    • Musik über Antimode als Vorverstärker und KH 310 (wie bereits gesagt) zu schrill, schreiend – nicht harmonisch!
    • Musik über LAP und KH 310 – Technik sozusagen wurscht, nur mehr Musik

    Sehr interessant: Bei guten Vinyl-Aufnahmen ist die Digitalisierung durch das Antimode für mich nicht hörbar. Es klingt wie rein Analog. - Das spricht für das Antimode. Je nach Aufnahme kann es aber vorkommen, dass ohne Digitalisierung die Instrumente natürlicher klingen, wie ich es von Live-Klang kenne - Das spricht für Vinyl.

    Gut gemachte CDs machen auch Spaß. Schlecht gemachte sind ein Graus (wie auch schlechte LPs). Die Frage „Was-Ist-Besser? - CD oder Vinyl“ stellt sich für mich nicht. Musik, Interpretation, Aufnahme sind mir wichtiger. Erst dann kommt das Medium.

    Antimode habe ich als Insertfunktion im LAP angeschlossen. Pegelabgleiche sind beim LAP gut realisierbar und somit kann man den klanglichen Unterschied Antimode Ein/Aus bei gleicher Lautstärke vergleichen. Die Funktion für Prozessor Ein/Aus am Antimode selber kann das nicht, weil es immer rein digital ist. Antimode ist als Raumprozessor eine dicke Empfehlung! (aber nicht als Vorverstärker für die KH 310).

    *Lautsprecher Neumann KH 310: Das geschlossene, aktive System ist für meinen Raum ein Segen. Dazu das kleine Stereodreieck von 2 Meter Seitenlänge, penibel genau aufgestellt und eingewinkelt (was bei der kurzen Hörentfernung extrem wichtig ist), macht die Unzulänglichkeiten des Raums vergessen. (Sehr) gute Aufnahmen verursachen Gänsehaut und lassen all die Technik vergessen. Auch sind die KH 310 nicht mehr wahrnehmbar. Die Musik kommt dann sozusagen nicht mehr von den Lautsprechern – die Musik, ist einfach da. Je nach Aufnahme sind dann Instrumente, Musiker in meinem Raum oder ich bin im Aufnahmeraum. Einfach toll! KH 310 eine dicke Empfehlung. A B E R  Der fehlende Dynamikumfang, bei miesen Aufnahmen (CDs der Erstgeneration, neue POP CDs, aber auch „digitalisierte“ Vinyl-Pressungen
    werden knallhart als solche entlarvt. Deswegen muss jeder für sich entscheiden, was er alles von einer Aufnahme hören oder eben nicht hören möchte.

    Für mich ist es einfach: Gute und gut aufgenommene Musik wird im kleinen Musikzimmer gehört. Gute, weniger gut aufgenommene Musik im Wohnzimmer (als Hintergrund-Musik). Natürlich auch die tollen Aufnahmen. Aber im Wohnzimmer gibt es keinen Plattenspieler; hier ist es praxisgereicht rein digital.

    Lieben Gruß, Reinhard
    PS: Danke an das Forum für die Tipps; ich schaue immer wieder sehr gerne rein und lese bzw. lerne auch von Euch 
    Wiedergabe-Kette: Ortofon Quintet Black, Pro-Ject XTension mit 9cc Tonarm Evo, Pro-Ject Phono Box RS (+ Akku);
    Tablet, Mobiltelefon Samsung
    Pro-Ject CD Box DS, Chord Electronics Qutest; DSPeaker Antimode 2.0; Funk LAP-2.V4-S; Neumann KH 310 A; Chord Cables, Funk, UGreen

    Raum: ca. 15 qm2, klanglich optimiert

    Hörsituation: Nahfeld, Gleichseitiges Dreieck (Seitenlänge: 2m)

    #2
    AW: Musikzimmer: Raumakustik und Technik - Erfahrungen

    Hallo Reinhard und danke für den schönen, aufschlussreichen und interessanten Bericht deines Anlagen Ist-Zustandes.

    Habe alles genau und teils zwei Mal gelesen.
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

    Kommentar

    Lädt...
    X
    👍