Da ich mich in kleinen Schritten zur Digitalisierung meiner Anlage hin bewege, wollte ich einmal untersuchen, ob internet-Radio mit der Qualität von analog-Radio mithalten kann.
Mein Versuchsaufbau ist folgender:
Einerseits:
ADSL, 5 MBit/s
Notebook Lenovo R60, Windows Vista SP1, Microsoft Mediaplayer
Tascam US-144 als DAC (via USB angeschlossen)
Gryphon Callisto 2100 Vollverstärker
Burmester Rondo Lautsprecher
Andererseits:
Cablecom-Anschluss
Denon TU-460 Tuner
--> weiter zum Verstärker
Zu einem ersten Vergleich habe ich den Sender Radio Swiss Jazz genommen (http://www.radioswissjazz.ch/). Der wird vom Schweizer Radio DRS betrieben. Ich kann ihn über internet mit 128 kBit/s MP3 empfangen und herkömmlich via Kabel und Analogtuner.
Da der MP3-Steam dem Analogsignal ein paar Sekunden hinterher hinkt, kann man beim Umschalten sehr gut vergleichen. Nach Gehör habe ich die Lautstärken gleich eingestellt (am DAC, analog) und dann ca. 1 h intensiv verglichen.
Das Ergebnis in einem Satz: 128 kBit MP3 ist analogem Radio praktisch ebenbürtig, nur bei konzentriertem Zuhören konnte ich kleine Unterschiede feststellen:
Zu meiner Überrachung war MP3 im Bass besser, also schärfer konturiert und prägnanter. Schlagzeug-Drums kamen präziser und deutlicher, gezupfter Bass war eindeutig präsenter. (Das kann auch eine Schwäche meines Tuners sein, der ist bald 15 Jahre alt und es gibt sicher deutlich bessere)
Im mittleren Bereich, Stimmen, etc. konnte ich keine Unterschiede festmachen.
Bei sehr hohen Lagen, insbesondere Instrumente mit grossem Oberwellenanteil, löst MP3 weniger fein auf. Diese Instrumente klingen etwas "härter", "metallischer". Violinen fehlt etwas vom seidigen Schmelz, das Ausklingen von Xylophonanschlägen hat weniger schöne Klangfarben, bei Flöten fehlt das leise Geräusch der strömenden Luft, Schlagzeugbesen klingen etwas metallischer (ein bisschen wie ein Büschel Lametta, wenn man es schüttelt).
Das ist aber - wie geschrieben - nur bei konzentriertem Zuhören festzustellen. Im Alltag geht das wahrscheinlich unter. Es könnte höchstens sein, dass man bei langem hören MP3 (128 kb/s) rascher lästig findet als analog-Radio.
Meine Erkenntnis daraus:
In andere Stationen habe ich auch kurz hineinegehört. Manche scheinen das CD-Signal direkt zu senden, vor allem die reinen internet-Radios. Auf manchen Sendern gibt es ab und zu hörbare Signalsausfälle für 2 - 3 Sekunden, das nervt sehr.
Die Stationen habe ich mit shoutcast gefunden (www.shoutcast.com).
Alles in allem ist internet-Radio also eine erfreuliche und nutzbare Erweiterung des Musik-Angebots. Mit der Zeit werden sicher auch mehr Sender auf höhere Bitraten umstellen.
Ich werder also weiter "digitalisieren". :D
Grüsse
awehring
PS: Während ich das geschrieben habe lief nebenbei Radio Swiss Classic. Trotz 128 kb/s nervt es mich bisher nicht.
Mein Versuchsaufbau ist folgender:
Einerseits:
ADSL, 5 MBit/s
Notebook Lenovo R60, Windows Vista SP1, Microsoft Mediaplayer
Tascam US-144 als DAC (via USB angeschlossen)
Gryphon Callisto 2100 Vollverstärker
Burmester Rondo Lautsprecher
Andererseits:
Cablecom-Anschluss
Denon TU-460 Tuner
--> weiter zum Verstärker
Zu einem ersten Vergleich habe ich den Sender Radio Swiss Jazz genommen (http://www.radioswissjazz.ch/). Der wird vom Schweizer Radio DRS betrieben. Ich kann ihn über internet mit 128 kBit/s MP3 empfangen und herkömmlich via Kabel und Analogtuner.
Da der MP3-Steam dem Analogsignal ein paar Sekunden hinterher hinkt, kann man beim Umschalten sehr gut vergleichen. Nach Gehör habe ich die Lautstärken gleich eingestellt (am DAC, analog) und dann ca. 1 h intensiv verglichen.
Das Ergebnis in einem Satz: 128 kBit MP3 ist analogem Radio praktisch ebenbürtig, nur bei konzentriertem Zuhören konnte ich kleine Unterschiede feststellen:
Zu meiner Überrachung war MP3 im Bass besser, also schärfer konturiert und prägnanter. Schlagzeug-Drums kamen präziser und deutlicher, gezupfter Bass war eindeutig präsenter. (Das kann auch eine Schwäche meines Tuners sein, der ist bald 15 Jahre alt und es gibt sicher deutlich bessere)
Im mittleren Bereich, Stimmen, etc. konnte ich keine Unterschiede festmachen.
Bei sehr hohen Lagen, insbesondere Instrumente mit grossem Oberwellenanteil, löst MP3 weniger fein auf. Diese Instrumente klingen etwas "härter", "metallischer". Violinen fehlt etwas vom seidigen Schmelz, das Ausklingen von Xylophonanschlägen hat weniger schöne Klangfarben, bei Flöten fehlt das leise Geräusch der strömenden Luft, Schlagzeugbesen klingen etwas metallischer (ein bisschen wie ein Büschel Lametta, wenn man es schüttelt).
Das ist aber - wie geschrieben - nur bei konzentriertem Zuhören festzustellen. Im Alltag geht das wahrscheinlich unter. Es könnte höchstens sein, dass man bei langem hören MP3 (128 kb/s) rascher lästig findet als analog-Radio.
Meine Erkenntnis daraus:
- internet-Radio mit 128 kb/s ist eine Bereicherung (es gibt viel mehr Sender) und die Qualität ist im Normalfall gut genug. Fürs nebenher Hören auf jeden Fall.
- Durch den konturierteren Bass (in meiner Anlage) klingt die Musik dynamischer und präsenter
- Ein Violinkonzert, beispielsweise, würde ich jedoch nach Möglichkeit über analog-Radio hören
- Höhere Bitraten (ab 192 kb/s und darüber) sind Analogradio höchstwahrscheinlich ebenbürtig, irgendwann auch überlegen (je nach Tuner; Irgendwo stand auch einmal, dass Antennenempfang besser ist als Kabel).
- Leider gibt derzeit erst relativ wenig Sender, die mit 128 kb/s oder mehr senden. Einzelne (Klassik-) Programme gibt es schon mit 320 kb/s und einige mehr mit Pop/Techno/House/etc. Leider senden die meisten grossen Radiostationen im internet noch mit sehr geringen Bitraten (64 kb/s oder so).
- Leider wird - zumindest bei Radio Swiss Jazz - auch über internet das über einen Kompressor dynamikreduzierte Signal gesendet und nicht das Original-CD-Signal.
In andere Stationen habe ich auch kurz hineinegehört. Manche scheinen das CD-Signal direkt zu senden, vor allem die reinen internet-Radios. Auf manchen Sendern gibt es ab und zu hörbare Signalsausfälle für 2 - 3 Sekunden, das nervt sehr.
Die Stationen habe ich mit shoutcast gefunden (www.shoutcast.com).
Alles in allem ist internet-Radio also eine erfreuliche und nutzbare Erweiterung des Musik-Angebots. Mit der Zeit werden sicher auch mehr Sender auf höhere Bitraten umstellen.
Ich werder also weiter "digitalisieren". :D
Grüsse
awehring
PS: Während ich das geschrieben habe lief nebenbei Radio Swiss Classic. Trotz 128 kb/s nervt es mich bisher nicht.
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