Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

[David]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

.....verschafft diese doch ein merklich angenehmeres Gefühl wenn Du das nächste Mal den Auslöser drückst.

Den habe in 95% aller Fälle gar nicht ich gedrückt sondern Konzertbesucher, die mir dann die Fotos zugesandt haben.

Es geht praktisch nur um Schnappschüsse. So wie die in meinem Blog.

[DIN-HiFi]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Schon klar, David, kann man ja auch schlecht selbst machen, wenn man gleichzeitig auf der Bühne in die Saiten greift :-) Nix für ungut.

Des weiteren wäre es interessant zu überlegen - auch wenn die David nicht im Sinne hat - ob sich die photographierte Person für Davids Fotoentfernungsaufwendungen schadensersatzpflichtig macht, wenn er seine ursprüngliche - wie auch immer zustandegekommene und ausgedrückte - Zustimmung entgegen dem Grundsatz von Treu und Glauben widerruft. Bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung wäre dies ein schöner Ansatz für eine Widerklage gewesen.

Immerhin war sich diese Person also nicht immer bewusst, dass sie fotografiert wurde, wenn die meisten Bilder von Konzertbesuchern stammten.

[DIN-HiFi]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Man muss sich wirklich wundern, welches Rechtsverständnis bzw. -unkenntnis hier manche Leute darlegen.MfG RA Satos

Eigentlich ein guter Beitrag von RA Satos. Allerdings bitte ich, dessen zitierte Schelte damit zu entschuldigen, dass es sich hier nicht um ein Jura- sondern um ein HiFiforum handelt. Würde mich schon mal interessieren, ob es in einem großen Juraforum auch eine HiFi-Plauderecke gibt.

Gegen Juristen aller Art habe ich überhaupt nichts, ganz im Gegenteil, den Kontakt mit diesen Menschen bevorzuge ich sowohl bei gesellschaftlichen Anlässen als auch privat unbedingt.

[B. Albert]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Da hat der ehemalige Keyborder völlig vorschnell aufgegeben! Er hat sein Recht an seinem eigenen Bild nämlich in keinster Weise und schon gar nicht für Lebzeiten an Dich abgetreten bzw. aufgegeben, d.h. Du darfst es ohne seine Zustimmung nicht verwenden und wenn er Dir diese Zustimmung mal gegeben hätte, dann kann/darf er sie auch widerrufen (das ist sein gutes Recht) und Du darfst sein Foto dann nicht mehr verwenden. Das gilt natürlich auch im umgekehrten Falle. Das Recht ist nämlich auch in AUT noch immer für alle gleich!

Den Gedanken hatte ich auch. Man könnte auch noch vorher ansetzen und die Frage stellen, ob die Zustimmung nicht grundsätzlich nur für die Dauer der Bandzugehörigkeit erteilt worden war. Ob die Zustimmung frei widerruflich ist oder ob der Widerruf nicht an einen berechtigten (wichtigen) Grund geknüpft werden muss, und ob beim Ausscheiden ein solcher Grund (evtl. auf Grund der Begleitumstände, die zum Ausscheiden geführt haben) besteht, kann ich nicht beurteilen. Möglicherweise kommt es auch noch darauf an, ob die Band gewerbliche Zwecke verfolgt oder nur Liebhaberei ist etc. Aber das müssen schlauere Leute beurteilen, die sich in der Materie auskennen.

Man muss sich wirklich wundern, welches Rechtsverständnis bzw. -unkenntnis hier manche Leute darlegen.
MfG RA Satos

Sag ich doch: Bäckerblume ... oder noch schlimmer: Wikipedia

VG Bernd

P.S.: Sorry, hatte das Posting zu nächst nicht zur Kenntnis genommen.

[DIN-HiFi]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Dieses Posting hatte ich zuerst auch nicht gesehen.

[B. Albert]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

...Allerdings bitte ich, dessen zitierte Schelte damit zu entschuldigen, dass es sich hier nicht um ein Jura- sondern um ein HiFiforum handelt. Würde mich schon mal interessieren, ob es in einem großen Juraforum auch eine HiFi-Plauderecke gibt.

Man ist diesem Forum immer sehr schnell bereit, mangelndes Technikverständnis zu kritisieren und bestimmte Personen deshalb zu diffamieren. Wer mit solcher Kritik schnell bei der Hand ist, muss sich dann aber anhören können, wenn er selbst besser mal in einer Sache, von der er nix versteht, die Klappe gehalten hätte. Aber nein: Rechtskenntnisse hat jeder und im Zweifel braucht´s ja eh nur den "gesunden Menschenverstand" gell ?

VG Bernd

[David]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Ich musiziere schon recht lange und ich habe dabei (nicht übertrieben) mit ein paar hundert Musikern zu tun gehabt. Und Fotos gab es auch jede Menge, die meisten davon wurden auch veröffentlicht.

Noch nie hat Jemand im Nachhinein die Löschung von Fotos gefordert, das war jetzt das erste Mal!

Somit mache ich daraus auch in Zukunft keine große Sache.

[ruedi01]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Rechtskenntnisse hat jeder und im Zweifel braucht´s ja eh nur den "gesunden Menschenverstand" gell ?

Du wirst staunen. Vor Gericht, insbesondere wenn die rechtliche Situation umstritten bleibt nach Austausch aller Argumente und Gegenargumente von pro und contra (wie in dem hier diskutierten Fall!), dann entscheiden gute Richter im Sinne des guten Menschenverstandes. Was bleibt ihnen auch anderes übrig?

Gruß

RD

[debonoo]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

mein Anwalt

hat sich geärgert weil der Richter,

bei unveränderter Informationslage/Sachlage

zu 100% gegenteilig entschieden hat....

[Phototipps.com]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Hat er jetzt das Recht, im Nachhinein die Löschung dieser Fotos zu fordern, nur weil er die Band verlassen hat?

Dazu droht er mit rechtlichen Schritten.

Kennt sich da wer aus?

Das ist grundsätzlich nicht so einfach zu beantworten, weil einfach zu viele Interessen aneinander geraten können.

Da gibt es zum Einen den Aspekt des Fotografen. Wer also hat das/die Foto(s) gemacht? Hat derjenige Geld dafür bekommen. Was wurde mit ihm (schriftlich oder mündlich) und mit wem vereinbart. Sind Honorare geflossen? Bei welcher Gelegenheit sind die Bilder gemacht worden (Probe bei Dir im Haus, öffentliche Veranstaltung)?

Dann gibt es natürlich die Rechte der fotografierten Personen. Sind das nur Bilder der Band, oder wurden einzelne Bandmitglieder aus dem Geschehen 'herausgeschält' (es bildet eine Person das eigentliche Motiv)? Was wurde mit den Band-Mitgliedern (schriftlich oder mündlich) vereinbart? Oder haben die das nur stillschweigend abgenickt.

Und dann gibt es noch das Recht des Gründers der Band (also Deines). Wie wichtig sind die Bilder für Deine Band? Welchen Schaden würde Dir durch das wegnehmen der Bilder entstehen?
________

Meine persönliche Ansicht: Sind die Bilder im Zuge einer öffentlichen Veranstaltung entstanden, hat das ehemalige Bandmitglied ziemlich schlechte Karten, weil durch die öffentliche Darbietung auch ein historisches Zeitdokument mit dem Bild entstanden ist. Und dieses wiegt vor Gericht in der Regel höher als das Persönlichkeitsrecht des Fotografierten. So wie ein Werner Faymann nicht nach seinem Rücktritt alle Bilder vom Netz nehmen lassen kann, die jemals von ihm dort platziert wurden, so wird dann auch das ehemalige Teammitglied nicht darauf pochen können, dass das Bild verschwindet. Er stand damals im öffentlichen Interesse und von daher muss er es akzeptieren, dass es solche Bilder im Netz gibt.

Sind die Bilder allerdings beispielsweise in Deinem Keller oder bei einer privaten Veranstaltung entstanden (Firmenfeier beispielsweise, wo eben nicht jeder einfach ein Ticket kaufen konnte), dann sieht die Sache komplett anders aus. Hier könnte er tatsächlich verlangen, dass Bilder verschwinden, wenn er sein Einverständnis für die Veröffentlichung verweigert. Aber auch hier gilt: Was ist mit dem Veranstalter vereinbart worden. Bei Firmenfesten wird es legitim sein, dass der Auftraggeber Fotos von der Veranstaltung auf seiner Homepage veröffentlicht (zumal ja da vermutlich auch ein Honorar geflossen ist).

Du siehst also, dass es tatsächlich so viele unterschiedliche Interessen gibt, die dann ein Richter gegeneinander abwägen muss. Deswegen lässt es sich schwer sagen, wer vor Gericht tatsächlich die Oberhand gewinnt.

Eine Alternative wäre, dass Du dessen Gesicht auf den Bildern unkenntlich machst. Aber da stellt sich die Frage, ob das wiederum in Deinem Interesse ist. Dein Argument könnte aber sein, dass Du schon immer die Entwicklung Deiner Band im Internet dokumentiert hast und dass er davon auch Kenntnis hatte. Und wenn ihm das nicht recht gewesen wäre, hätte er sich halt besser nicht für Deine Band beworben. Somit könnte die Veröffentlichung als seinerzeitiges Einverständnis gewertet werden. Allerdings hat man, wenn kein Honorar dafür geflossen ist, jederzeit auch wieder das Recht, sein Einverständnis zurück zu ziehen. Und dann ist im Falle des Falles wiederum ein Richter gefordert.

Mein Tipp: Nimm die Bilder erstmal raus und teile dem ehemaligen Bandmitglied mit, dass Du die bis zur Klärung der Sachlage rausnimmst, sie aber gegebenenfalls doch wieder veröffentlichen wirst, wenn sich herausstellt, dass Du vermutlich das Recht doch auf Deiner Seite siehst. Und dann würde ich einen Anwalt konsultieren, der sich intensiv mit dem Fotorecht auskennt. Eventuell solltest Du auch gleich vorab die Argumentation dieses Mitglieds einholen, warum er die Löschung der Bilder verlangt. Weil wenn er jetzt nur 'die beleidigte Leberwurst' spielt, wird ehr noch schlechtere Karten haben.

[B. Albert]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Du wirst staunen. Vor Gericht, insbesondere wenn die rechtliche Situation umstritten bleibt nach Austausch aller Argumente und Gegenargumente von pro und contra (wie in dem hier diskutierten Fall!), dann entscheiden gute Richter im Sinne des guten Menschenverstandes. Was bleibt ihnen auch anderes übrig?

Jetzt staune ich wirklich: und ich Dussel dachte, ich würde als Richter nach Gesetz und Recht entscheiden ? Wozu habe ich dann eigentlich studiert und zwei Staatsexamina abgelegt ? War eigentlich verschwendete Zeit ... ach ja, stimmt: du hast ja von guten Richtern gesprochen ...

VG Bernd

[longueval]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

der gesunde hausverstand ist keine juridische kategorie

es gilt das gesetz und sonst nix

[David]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

Danke @Herby für deinen ausführlichen Beitrag, aber siehe dazu meinen #32.

[Phototipps.com]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

es gilt das gesetz und sonst nix

Unsinn!

Ein Gesetz ist rein faktisch eine Sammlung von allgemein formulierten Regeln, an die sich eine bestimmte Gesellschaft zu halten hat. Die Aufgabe des Gerichts bzw die der Richter ist es, diese Regeln mit Leben zu füllen, indem versucht wird, den Gedanken des Gesetzgebers zu interpretieren und damit die vorliegende Sachlage zu bewerten. Und da Juristen auch nur Menschen sind, die sich von Argumenten unterschiedlich beeinflussen lassen, wird vor Gericht auch immer wieder bei ähnlich gelagerten Fällen mitunter höchst unterschiedlich gerichtet.

Wo siehst Du hier die Überzeugung, dass das Gesetz gilt? Es gilt immer das, was ein (subjektiver) Richter entscheidet. Und wie er entscheidet, liegt sehr häufig in der Fähigkeit der vor Gericht agierenden Anwälte!

[Amerigo]

AW: Wer kennt sich in Rechtsfragen aus?

(...)