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Probleme bei lackierten Oberflächen

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    Probleme bei lackierten Oberflächen

    Original von Jürgen Heiliger
    Übrigen dies ist mein gelernter und ausgeübter Beruf...... :D
    Ah... Hallo Jürgen,
    gerade da liegt mein Problem.
    Eine Klarlackbehandelte Oberfläche ist für mich schwerer auszubessern, als nur lackiert, oder besser noch gewachst.
    Habe allerdings keine Erfahrungen mit den Autolacken.
    Ist der Kostenfaktor der selbe?
    Spritzt Du die Lacke, bzw. hast Du die Möglichkeit dafür?
    Gruss Stefan

    #2
    Hallo Freunde, Stefan,

    zunächst einmal ich habe diesen Beitrag nach Absprache mit Stefan aud dem Thread Mein Besuch bei Karsten K. herausgelöst weil ich denke hier in diesem Bereich ist er einen eigenen Thread wert......

    Hier dürft ihr mir auch Fragen stellen......

    Nur manchmal dauern die Antworten auch was, weil wenn möchte ich ganz speziell auf die Fragen, genau, eingehen..... ;)

    Zunächst einmal einige Beiträge zu dem Thema von mir aus meinem eigenen Forum.....


    Gruß
    Jürgen

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      #3
      Was machen bei beschädigten Lacken von Oldtimern

      Hallo Leuts,

      Oft lese ich in den Foren......
      "nimm mal einfach ne gute Möbelpolitur - fürs Erste. "


      und der Jürgen sagt:
      Die versauen die nachfolgende Lackierung zumeist!!!!

      Die Begründung ist:

      Möbelpolituren sind nichttrockende Öle die man erst entfernen sollte, da sie die nachfolgenden Lacke nicht mehr durchtrocknen lassen. Dazu braucht man aber keinen Abbeizer.
      Eine Behandlung (abwaschen) vor dem Schleifen mit Terpentin Ersatz und anschließend nachwischen mit Silikonentferner reichen in der Regel, damit der Neue Lack wieder eine Verbindung bekommt.

      Auch die Meinung „die Möbelpolituren lassen den Lack abplatzen" ist so eine irrige Meinung, sondern erst garnicht durchtrocknen. Die Lacke bleiben immer leicht klebend an der Oberfläche. Also die schönsten Staubfänger, nicht gerade das was wir erreichen wollen.


      Sollte es aber einmal dazu gekommen sein, kann man sich entweder mit Caparol Capaplex (als Zwischenbeschichtung auf Wasserbasis 1:1 verdünnt) helfen.
      Begründung:
      Wasser- auf Öl- oder Kunstharzlacke oder auch umgekehrt sind durch das Jeweilige Verdünnungsmittel nicht reversibel, d.h. nicht auflösbar und sperren gleichzeitig nach ihrer Durchtrockung den Untergrund ab.
      Oder man fügt dem Lack im weiteren Lackier-Schritt mit ein paar Tropfen Eburit Rot (ist ein Zusatzhärter für normale Kunstharzlacke) zu. 5 Tropfen reichen für 0,25 Ltr..


      xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

      Öfters bekomme ich auch die Anfragen Bereffs einer deckend lackierter Oberfläche bei einer Restaurierung.

      Natürlich lässt sich dies nicht so einfach beantworten. Denn erstens müsste ich nun wissen welcher Lack als Untergrund vorhanden ist.
      Man unterscheidet grob gesagt Zwischen vier Lackarten (ohne auf Vollständigkeit zu pochen):
      1) Acryllacke (wasserverdünnbar)
      2) Schelllacke (Alkoholbasis), hierrauf werde ich in einem gesonderten Thread eingehen.
      3) Alkydharzlacke (Öl-, bzw. Nitroverdünnungsbasis)
      4) 2K-Pur, bzw. DD-Lacke (Nitrobasis)

      Demendsprechend schwer kann man sagen wie man vorgehen soll. Ich empfehle an einer nicht zusehender Stelle eine Probe mit einem mit Nitroverdünnung getränktem Lappen zu machen. So kann so manche unliebsame Überraschung vermeiden.

      Sollte es hier keine Probleme geben, kann man jede Art von Lack nehmen.
      Ansonsten macht eine Absperrschicht mit einer Zwischenbeschichtung aus Caparol Capaplex 1:1 verdünnt.

      Da bei den meisten alten Laufwerken die Farbnummern nicht bekannt sind empfehle ich mit dem guten Stück in eine Autolackierei zu fahren und dort sich die Farbtonkarten geben zu lassen. Am besten nimmt man sich vorher Autopolitur und poliert eine nicht beschädigte Stelle mit selber auf, um Vergilbungen zu eleminieren. Um Fehlinterpretationen des Farbtones (Unterschiedliche Farbpigmente Siebdruck zu Lack) auszuschließenhaben Autolachiereien eine durchsichtige Kunststofffolie die man halb auf die Farbtonkarte und halb auf das Laufwerk legt. Eine Autolackiererei kann dann aus der Flut von ca. 35.000 Farbtönen den für einen richtigen nachmischen. Dies geht auch mit sogenannten Mindermengen ab 100 gr..
      Im Gegensatz dazu gibt es nur ca. 170 RALtöne die von der Industrie festgelegt sind.
      Auftragen würde ich diese Lacke bei einer Ausbesserung mit einem alten Stofftaschentuch in Tupfender Form. Warum ein Taschentuch? Da sie sehr eng gewobenes Leinen sind und nicht mehr flusen. Weiterhin sieht die Struktur nach dem Abtrocknen aus wie eine Spritzlackierung

      xxxxxxxxxxxxx

      Tja - was macht man mit einer Zarge, die noch ansprechend aussieht, die man aber optisch erhalten will und vor biestigen Umwelteinflüssen schützen will? ...also bevor es zu spät für irgendwelche Rettungsaktionen ist?

      Konkret: was kann ich meinem furnierten, noch originallackiertem (schwarzseidenglänzendem) TD2001 angedeihen lassen, was ihm nicht schadet, was aber schützt vor Ausbleichen und sonstigem Unbill??

      gar nicht so einfach......

      also zunächst einmal den "alten" Lack mit SE-1 säubern. Bekommt man im gut sortiereten Farbenfachhandel und wird benutzt um Ausbleichungen, Nikotin und Fett von lackierten Oberflächen zu entfernen. Es gibt es als Salzartiges Pulver, Packungsgröße 100g für etwa 6€. Mischungsverhälnis für Deinen Zweck 30g auf einen Liter Waser. Damit den alten Lack leicht feucht abwaschen und mit klarem Wasser "nachwaschen".

      Anschließend mit einem Klarlack in Seidenglanz überlackieren. Sehr gute Ergebnisse erreichst Du mit Glasurit Seidenstar farblos oder Herbol Kunststoffsiegel Sdgl. farblos.

      Übrigens der alte "Thorenslack" ist ein Nitrolack. Also Verdünnungsmittel äußerst fern halten.




      Gruß
      Jürgen

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        #4
        Original von April Wine

        Ah... Hallo Jürgen,
        gerade da liegt mein Problem.
        Eine Klarlackbehandelte Oberfläche ist für mich schwerer auszubessern, als nur lackiert, oder besser noch gewachst.
        Habe allerdings keine Erfahrungen mit den Autolacken.
        Ist der Kostenfaktor der selbe?
        Spritzt Du die Lacke, bzw. hast Du die Möglichkeit dafür?
        Gruss Stefan
        Hallo Stefan,

        es kommt auf die Größe der zu lackierenden Oberfläche an, meist nehme ich den guten alten Pinsel (gelernt ist halt gelernt), ja auch bei Klavierlack artigen Oberflächen. Dazu wird es auch noch enen gesonderten Beitrag geben..... ;)

        Autolacke sind immer 2-K-Lacke und die kosten genasoviel wie andere 2-K-Lacke auch, etwa 35-45 € pro 1/1 Gebinde, d.h. 750 ml angemischte Menge. Das teure ist immer der Härter, die Reaktion läuft meist chemisch ab, Wärme/Hitzezugabe bei der Trocknung/aushärtung meist erwünscht. ;) Insbesondere bei den Autolacken. Ideal lassen sich diese nur in Spritzkabinen mit der Spritzpistole verarbeiten. Selbst da wird wird auch bei der Spritzpistole in der Düsenbestückung je nach Lack nochmals unterschieden, üblich sind 1,2E - 1,5 S mm Düsenöffnung.

        Ausbesserungen in Centgröße können auch mit der obigen Taschentuchmethode gemacht werden. begründung oben.

        Von gewachsten Flächen halte ich auf Dauer nichts, es sei denn es sind Hartwachse, Bedgründung siehe einmal unter Möbelpolitur nehmen.....

        Gruß
        Jürgen

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          #5
          HI Jürgen schöne Ausführungen.
          Möbelpolituren verwende ich generell nicht. ;)
          Und kleben tut mein Wachs auch nicht.
          Wenn bei einer grösseren Feier der LS mit Klavierlack als Bierflaschenabsteller benutzt wird... :K
          Ich bezog meine Anfrage auf LS-Gehäuse, also etwas grösser.
          Klarlackausbesserungen bekomme ich halt schlecht hin, man (ich) sieht`s halt. Somit müsste immer die ganze Seite ran.
          An Zwei- Komponenten- Lacke habe ich mich noch nicht getraut.
          Kenne dieses nur von Klebern.
          Man könnte den Klarlack eventuell auch weg lassen oder?
          Wie wäre das optisch? Ich brauche nicht unbedingt glänzende Flächen,
          du weisst ja über Geschmack lässt sich nicht streiten.
          Gruss Stefan

          Kommentar


            #6
            Hi Stefan,

            wenn's wirklich echter Klavierlack ist, geht's wesendlich einfacher....

            Polierwatte nehmen, diese mit Nitroverdünnung leicht tränken und in kleinen kreisenden Bewegungen die Oberfläche polieren.....
            Keine Sorge diese wird zunächst etwas stumpf, desto weniger Verdünnungsmittel aus der Watte verflogen ist, desto mehr kommt's wieder zum alten Glanzbild.

            Bitte zunächst einmal auf einer nicht direkt sichtbaren Fläche etwas üben. z.B. die Unterseite bietet sich an.

            Zum zweiten Teil.....

            bitte unterscheide zwischen Uni-2-K-Lacke (durchgefärbte Lacke z.B. bei Autos), die sind grundsätzlich ohne Klarlack, und sogenannten Mehrschicht-2K-Lacken (alle Effektlacke gehören dazu, z.B. Metall-Effekt-Lacke), diese müssen mit einer Klarlackschicht geschützt werden!

            Kommentar


              #7
              Hi Jürgen, danke.
              1. probier ich aus , wenn es nicht klappt schick ich Dir die Rechnung ;)

              2. verstanden.
              Stefan

              Kommentar


                #8
                Da scheint er sich auszukennen, unser guter Jürgen, nicht nur bei dem Analogzeugs :D
                Alle Achtung! :A

                Ist nämlich wirklich ein interessantes Thema. :N

                Gruß
                David
                Gruß
                David


                WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Jürgen!

                  Super Zweig!

                  Zur Ergänzung, und damit Du nicht unnötig viel schreiben musst: im DIY-Bereich des deutschen Forums gibt es da schon sehr ausführliche Anleitungen zum Lackieren, auch von gelernten Lackierern. Allerdings hauptsächlich für Komplettlackierungen neuer LS. Aber trotzdem sehr aufschlussreich.

                  Zu Schellack habe ich am Web einmal eine Anleitung gelesen. Himmel, wer tut sich den sowas noch an? Außer als eigenes Hobby...

                  lg, Wolfgang

                  Kommentar


                    #10
                    Original von Hifiaktiv
                    Da scheint er sich auszukennen, unser guter Jürgen, nicht nur bei dem Analogzeugs :D
                    MIch überrascht es auch.

                    Original von Hifiaktiv
                    Alle Achtung! :A
                    Ist nämlich wirklich ein interessantes Thema. :N
                    Ja! :I :A :A

                    :S
                    Ahura

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Wolfgang, du sprichst hier mit einem Meister des Fachs :D

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Jürgen

                        Klavierlacke auf Nitrobasis werden m.E. heute im Flügelbau kaum mehr verwendet, sondern eher Kunstharz-Komponenten.

                        Vermutlich wird dies im Lautsprecherbau auch so gehandhabt. ;)

                        Gruss Beat
                        Make it or break it ;)

                        Kommentar


                          #13
                          Original von gto
                          Hallo Wolfgang, du sprichst hier mit einem Meister des Fachs :D
                          hab ich mitbekommen, und "dort" haben ebenso "Meister" geschrieben. Ich will ihm doch nur Arbeit ersparen.

                          lg, Wolfgang

                          Kommentar


                            #14
                            Hi Wolfgang,
                            meinst Du so etwas;

                            Kommentar


                              #15
                              HI Wolfgang,

                              ich will ja nun nicht angeben ;), ich bin gelernter Maler- und Lackierermeister und bilde in diesem Beruf lernbehinderte Jugendlich aus......

                              Außerdem existieren diese Beiträge alle schon, teilweise noch ausführlicher......

                              im Rstaurations und Selbstbaubereich des HiFi-Classics

                              Ich kenne die Beiträge des Hf.de, nur sie haben Fehler drin, die ich vermeiden möchte ;).

                              Gruß
                              Jürgen

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