Zitat von ruedi01
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IBM hat schon seit bestimmt 20 Jahren bei taiwanesischen und später chinesischen Herstellern fertigen lassen. Das nennt man Auftragsfertigung oder mit dem schönen deutschen Wort 'verlängerte Werkbank'...Entwicklung in den USA, Fertigung in Fernost, weil es billiger ist...soweit klar?
- die Verkaufspreise sinken stetig, weil immer größere Stückzahlen gefertigt werden und damit der Wettbewerb immer schärfer wird. Z.B....ein gut ausgestattetes klassisches allround Notebook hat im Jahre 2000 ca. knapp DEM 3500 bis 4000 gekostet. Heute kostet ein vergleichbares Gerät, natürlich mit moderner Technik, irgendwo zwischen 500 und 800, vielleicht maximal 1000 €.
- Wie ist denn der Einfluss des technischen Fortschritts auf diesen Preisrückgang einzuschätzen?
- Wie ist der Einfluss von economies of scale und economies of cost einzuordnen?
Die Folge, die Margen und damit auch die Gewinne gehen drastisch zurück...
Wenn nun Umsatz und Kosten relativ gleich sinken, wie wirkt sich das auf die Stückmarge aus?
- die Auftragsfertiger werden immer größer und immer mächtiger und können heute den Auftraggebern teilweise ihre Bedingungen aufdrücken. Die Foxconn beispielsweise fertigt für die meisten Großen der Branche. Wenn da ein Herr Dell ankommt und 15000 Notebooks für den europäischen Markt gefertigt haben möchte, dann darf er sich erst mal hinten anstellen, denn mit seinem läppischen Auftrag ist er nur ein vergleichsweise kleiner Fisch...das war mal anders...
Oder wieso geht Herr Dell nicht woanders hin?
- Die Shareholder sind derweil immer noch unersättlich und haben jedes Maß verloren. 10 Prozent Umsatzrendite...feuchte Träume, das halten diese Herrschaften in ihrem abgehobenen Glashaus immer noch tatsächlich für machbar. Ich nenne sowas Realitätsverlust. Das aktuelle Beispiel, Apple macht fette Gewinne, aber offenbar unter den Erwartungen der Anleger, prompt geht der Kurs in den Keller. Das könnte der Anfang vom Ende sein. Wenn Apple diesen Trend nicht stoppen kann.
Man kann diese ganze Entwicklung auch auf einen einzigen sehr einfachen Nenner bringen...das Einkommen einer Volkwirtschaft richtet sich nach den Werten der Güter und Dienstleistungen, die produziert werden...und nicht nach der Menge an Geld, die in Umlauf ist...
...daraus folgt, wird in einer Volkswirtschaft nichts mehr produziert, geht das Einkommen (und damit der allgemeine Wohlstand!) drastisch zurück. Unabhängig von dem, was an Geld vorhanden ist. Meist mündet sowas in einer Inflation, da das Geld dann nichts mehr wert ist...
...und umgekehrt gilt natürlich das Gleiche Prinzip...
Dabei muss man die Verteilungsgerechtigkeit des Einkommens innerhalb einer geschlossenen Volkswirtschaft natürlich noch einmal etwas genauer betrachten. Das führt in diesem Zusammenhang aber zu weit.
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