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    AW: Der Neubau meiner Anlage

    Hallo

    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Befasse dich mal mit der Überlagerung von Wellen.
    Da gilt eindeutig: Überlagerung von Sinuswellen gleicher Frequenz, darum handelt es sich bei der Situation Direktschall und Reflexion, und einem Phasenversatz, auch darum handelt es sich hier, ergibt eine neue Summensinuswelle, die gegenüber den verursachenden Wellen phasenverschoben ist.
    Da wir hier vom Bassbereich reden, ist der Phasenversatz im Raum zwischen Quelle und Reflexion wellenlängenbedingt so gering, dass sich da tatsächlich gleich eine neue einheitliche Wellenfront am Hörort einfindet.
    Bei höheren Frequenzen und den geringeren Wellenlängen ist es dann anders, da hat man schon mehrere Perioden des Quellsignals gehört, bevor eine Reflexion eintrifft.
    Erstens: ja, es geht um Wellenfronten.

    Zweitens: Man sollte nicht in Perioden denken, sondern in Wellenfronten und deren zeitlichen Versatz.

    Um wie viel später kommt denn die neue einheitliche Wellenfront im Bass nach der Wellenfront bei höheren Frequenzen an?


    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Leider nicht ganz deutlich erkennbar: Der Ursprung der Kugelwelle liegt nicht mehr genau bei der Quelle, sondern ist etwas zur oberen Reflexionsfläche verschoben, der bereits angesprochene Phasenversatz eben.


    Wie oben schon geschrieben, ist die Überlagerung bei großen Wellenlängen zu einer neuen einheitlichen Wellenfront Fakt, da ist also sehr wohl ein frequenzabhängiger Unterschied zu berücksichtigen.
    Auch hier: Das Gehör wertet Zeitunterschiede aus.
    Wie groß ist der Unterschied zu einer Kugelwelle - nicht im Phasenversatz, sondern in der Laufzeit?


    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Wäre mir völlig neu, daß bei einer Wellenlänge bei z.B. 40 Hz (8,6 m) eine Zeitlücke, die z.B. einem Meter Umweg entspricht, also ca. 11% einer Wellenlänge entspricht, ausreichen soll, um die zwei Signale gleicher Frequenz getrennt detektieren zu können.
    Das erklärt sich duch die Funktionsweise des Gehörs (Anatomie und Physiologie des Innenohrs).
    Und dafür ist die Betrachtung der verschiedenen Wellenfronten nötig (Auditory Scene Analysis).

    Der Unterschied in % der Wellenlänge ist da irrelevant.
    Vielmehr wertet das Gehör den Zeitlichen Versatz zwischen den eintreffenden Wellenfronten aus.
    Das zeitliche Auflösungsvermögen liegt bei manchen Experimenten bei 12,5 µs.
    Das entspricht einer Laufzeitdifferenz von 4,3 mm.
    Bei Deinen 40 Hz sind das 0,05 % der Wellenlänge.
    Bei den dabei angewandten 250 Hz sind das 0,3%

    Andere Versuche kommen auf 50 µs, entsprechend einem Laufzeitunterschied von 1,7 cm.
    Das wären 0,2 % der Wellenlänge bei 40 Hz und 1,2 % der Wellenlänge bei 250 Hz.


    Man kann es auch anders herum betrachten.

    Du kennst ja selber die Laufzeitunterschiede bei der Stereophonie, hier bei Sengpiel angeführt:


    Ein Laufzeitunterschied von 1,5 ms entspricht einer Hörereignisrichtung von 100% L bzw R.
    Das entspricht einem Umweg (wie Du es nennst) von 51,5 cm, das sind 6 % der Wellenlänge bei 40 Hz.

    Für eine Hörereignisrichtung von 25% L/R sind das 0,23 ms, entsprechend einem Umweg von 7,9 cm, ensprechend 0,9 % der Wellenlänge bei 40 Hz.


    Die "Detektion" dieser beiden Signale erfolgt bei so kurzen Differenzen eben nicht, indem zwei getrennte Signale erkannt werden.
    Es wird vielmehr eine Veränderung des Höreindrucks wahrgenommen, in diesem Fall (zwei Kopien desselben Signals) als Veränderung der Hörereignisrichtung (siehe Präzedenzeffekt).

    Bis ca, 3 ms entsteht diese Summenlokalisation, bei der die Hörereignisrichtung zwischen der Schallquelle und der Richtung der Reflexion lokalisiert wird.
    Da sind wir ungefähr bei dem von Dir erwähnten Meter Umweg - zwei gleiche Signale (also auch mit demselben Frequenzspektrum) mit einem zeitlichen Versatz werden detektiert - als Änderung in der Hörereignisrichtung (Präzedenzeffekt).

    Also ist es Dir nicht neu, dass das Gehör so etwas auflösen kann.

    Jetzt ist eben die Frage, welcher Unterschied durch die mit der Reflexion neu gebildete Wellenfront entsteht.


    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Nochmals, im unteren Bassbereich geht es nicht um disktete Reflexionen (zumindest bei der ersten Wellenfront) sondern zunächst um eine Einengung des Abstrahlwinkels, was zu einem Wirkungsgradgewinn, also mehr Pegel führt.
    Den Anstieg im Pegel hat ja keiner abgestritten, und um den ging es gar nicht.

    Du hast ja selber dargestellt, wie auf Grund des Huygens-Fresnell'schen Prinzips aus dem Direktschall und der Wandreflexion eine neue Wellenfront ergibt.

    Die dient eben als erste Wellenfront für das Gehör - siehe weiter oben.

    Soweit einmal die Betrachtung der ersten Relexion an der nächstgelegenen Wand.
    Das reicht aber nicht aus, um den Einfluss auf den Höreindruck abzuschätzen.

    Das Gehör nutzt ein gleitendes Zeitfenster von 80-100 ms, um ein Schallereignis zu analysieren (siehe Auditory Scene Analysis).
    Das bedeutet, dass alle Reflexionen eine Rolle spielen, die in diesem Zeitraum eintreffen.

    In dieser Zeit legt der Schall 27 bis 34 m zurück.

    Verfolge mal alle Reflexionen, die nach 27 bis 34 m am Hörplatz ankommen.

    Da ergeben sich bei einem LS, der im Bass deutlich breiter abstrahlt als bei höheren Frequenzen, im Bass auch deutlich mehr Reflexionen aus verschiedenen Richtungen (und somit mit mehr Laufzeitdifferenzen) als bei höheren Frequenzen.

    Das heißt, dass der Schall am Hörplatz bei tierferen Frequenzen teutlich stärker dekorreliert ist als bei hohen Frequenzen.

    Das hat zwei Effekte.
    Zum einen kann das die tiefen Frequenzen gegenüber den höheren verschmieren, da die Hüllkurven des vom Raum reflektierten Schalls deutlich verändert werden.

    Zum anderen entsteht ein Effekt, den David Griesinger beschrieben hat: Bei tieferen Frequenzen gibt es eine stärkere LEV (Listener Envelopment) als bei höhreren Frequenzen.

    Insgesamt eine wahrnehmungstechnsiche "Schieflage" (beides durch die Mechanismen in der Auditory Scene Analysis).



    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Trockenbauwände führen zunächst einmal zu weniger Basspegel, was nicht grundsätzlich "trockener" sein muss !!
    Die Ausnahmen, in denen es nciht trockener wird, sind nicht sehr viele.



    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Das ist ein anderer Effekt: Mitschwingende Bassabsorber, als das man solche Wände auch sehen kann, verbessern die Nachhallzeit in dem Frequenzbereich, das macht die Wiedergabe "trockener"
    Das ist ja, was ich schriebe.

    Woraus besteht denn der Nachhall, dessen Abklingzeit man mit der Messung der Nachhallzeit misst?

    Genau, aus Reflexionen.

    Je länger die Nachhallzeit, desto mehr und intensivere Reflexionen treffen am Hörplatz ein, die (innerhalb der 80-100 ms, die das Gehör auswertet) mit dem Schallmuster im Direktschall konkurrieren und somit den Höreindruck unpräziser machen.

    Wenn die Reflexionen im Bass durch Trockenbauwände in ihrer Intensität abgeschwächt werden, reduziert sich die Nachhallzeit - und der Höreindruck wird trockener.


    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Nochmals, da muss man in Räumen nach Wellenlängen differenzieren.
    Die Aufteilung in verschiedene Frequenzen ist eine künstliche, die auf der Funktionsweise von Messequipment basiert.

    Das Gehör wertet jedoch Hüllkurven (Schallmuster) aus, und die bestehen eben nicht aus einzelnen isolierten Frequenzen sondern aus einer ganzen Bandbreite von Frequenzen.

    Multiple zeitlich versetzte Schallmuster ähnlicher Intensität stören den Höreindruck.
    Ebenso störend sind Veränderungen in den einzelnen Schallmustern.

    Wenn zB die Reflexionen deutlich mehr Bassanteile haben (sich also in ihrem spektralen gehalt und somit in ihrer Hüllkurve unterscheiden), sind sie dem Direktschall immer unähnlicher und werden bei kürzerer zeitlicher Verzögerung als Verfärbung und bei längerer Verzögerung als eigene Schallereignisse (z.B. deutlicher Raumeinfluss) wahrgenommen (siehe Präzedenzeffekt).

    Das Gehör wertet nicht die einzelnen Frequenzen getrennt aus, sondern kombiniert das Ganze zu einem einzelnen Schallereignis (zu einer Gestalt), die erkannt und lokalisiert wird (siehe Auditory Scene Analysis).

    Die getrennte Betrachtung einzelner Frequenzbereiche oder gar Frequenzen ist also komplett irreführend, wenn es um den Höreindruck geht.

    Man muss sich immer die gesamte Hüllkurve ansehen und dann schauen, wie die sich durch die verschiedenen Vorgänge in ihrem spektralen und zeitlichen Verhalten ändert, wenn sie reflektiert und am Hörplatz vom Gehör mit der Hüllkurve im Direktschall in bezug gesetzt wird.


    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Erneut: Das trifft im Bassbereich nicht zu.
    Siehe oben:
    Eine getrennte Betrachtung von Frequenzbereichen ist nicht richtig, wenn es um den Höreindruck geht.

    Meine Aussage stimmt insofern, da stärkere Reflexionen - sagen wir im Bassbereich - den spektralen Gehalt des vom Raum reflektierten Schalls verändern (also die Hüllkurven der reflektierten Schallmuster).
    Das führt zu Verfälschungen im Höreindruck (Verfärbungen, akustisches Eigenleben des Hörraums).



    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Der tieffrequente Schall hat keine besonderen Eigenschaften, man muss aber sein Verhalten in akustisch kleinen (bezogen auf die Wellenlängen) Räumen richtig verstehen bzw. interpretieren können.
    :Y
    Dann sollte nicht immer wieder darauf hingewiesen werden, dass etwas für den Bassbereich nicht zutrifft bzw. sich twas im Bassbereich anders verhält ...

    Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
    Das trifft dann aber zu, o.k.
    Na immerhin mal was ... :E
    Grüße
    :S

    Babak

    ------------------------------
    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


    Marcus Aurelius

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      AW: Der Neubau meiner Anlage

      Das hier ist ein Beispiel zu dem sehr oft eingebrachten Einwand, dass sich das Gehör anders Verhält als ein Messmikro.
      Die Ähnlichkeit ist bei der schwingenden Membran zu Ende.

      Alles danach, welche Signale aus den Membranschwingungen generiert werden und wie diese Signale ausgewertet werden, sind KOMPLETT unterschiedlich.

      Daher werden alle Diskussionen wie diese hier auf keinen grünen Ast führen, wenn mit isolierten, rein messtechnischen Beschreibungen einzelner Parameter eines Schallfelds auf einen Hördeindruck geschlossen werden will.

      So etwas muss scheitern.


      Nichts für ungut.

      :S
      LG
      Babak
      Grüße
      :S

      Babak

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      Marcus Aurelius

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        AW: Der Neubau meiner Anlage

        Ich bin dem Satz von Babak: "der Direktschall bleibt gleich" aufgesessen und habe dem zugestimmt. Denn ich habe den Schall verstanden den die Boxen abgeben und der bleibt ja tatsächlich gleich.

        So wie Peter es verstanden hat und jetzt dargestellt hat, stimmt es natürlich. Der Schallpegel auf Achse am Hörplatz ist selbstverständlich auch im TT-Bereich von der Raumakustik (bzw. von den Raumdimensionen) abhängig, die Moden werden voll wirksam.
        Gruß
        David


        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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          AW: Der Neubau meiner Anlage

          Die Wiedergabe unterhalb von ca.300Hz im reflektierenden Raum ist schon fast eine Wissenschaft, aber eines ist ganz klar, ohne Messmikro kommt man nicht weit, gerade weil ich so auch zeitabhängige Frequenzgänge messen kann, aber ich muss auch zugeben, dass ich nie ohne Gehör abstimme, der Höreindruck ändert sich besonders unter Raumeinfluss sehr stark, selbst wenn es messtechnisch gut erscheint, minimale Abänderungen bei der Abstimmung verändern den Höreindruck deutlich...

          Gruß, Felix

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            AW: Der Neubau meiner Anlage

            Hallo,
            Zitat von Babak Beitrag anzeigen
            Zweitens: Man sollte nicht in Perioden denken, sondern in Wellenfronten und deren zeitlichen Versatz.
            Sollte man im Raum im Bass aber....

            Das Gehör nutzt ein gleitendes Zeitfenster von 80-100 ms, um ein Schallereignis zu analysieren (siehe Auditory Scene Analysis).
            Das bedeutet, dass alle Reflexionen eine Rolle spielen, die in diesem Zeitraum eintreffen.

            In dieser Zeit legt der Schall 27 bis 34 m zurück.

            Verfolge mal alle Reflexionen, die nach 27 bis 34 m am Hörplatz ankommen.

            Da ergeben sich bei einem LS, der im Bass deutlich breiter abstrahlt als bei höheren Frequenzen, im Bass auch deutlich mehr Reflexionen aus verschiedenen Richtungen (und somit mit mehr Laufzeitdifferenzen) als bei höheren Frequenzen.

            Das heißt, dass der Schall am Hörplatz bei tierferen Frequenzen teutlich stärker dekorreliert ist als bei hohen Frequenzen.
            Nun nicht verschiedene Effekte vermengen, zunächst ging es nur um die erste, durch Überlagerung entstehende Wellenfront.

            Das hat zwei Effekte.
            Zum einen kann das die tiefen Frequenzen gegenüber den höheren verschmieren, da die Hüllkurven des vom Raum reflektierten Schalls deutlich verändert werden.

            Zum anderen entsteht ein Effekt, den David Griesinger beschrieben hat: Bei tieferen Frequenzen gibt es eine stärkere LEV (Listener Envelopment) als bei höhreren Frequenzen.

            Insgesamt eine wahrnehmungstechnsiche "Schieflage" (beides durch die Mechanismen in der Auditory Scene Analysis).
            Das, was im Raum im zeitlichen Verlauf nach der ersten Wellenfront passiert hat mit der Ausgangsfrage erste Wellenfront aber nichts zu tun.

            Die Ausnahmen, in denen es nciht trockener wird, sind nicht sehr viele.
            Das ist ja, was ich schriebe.
            Woraus besteht denn der Nachhall, dessen Abklingzeit man mit der Messung der Nachhallzeit misst?
            Genau, aus Reflexionen.
            Je länger die Nachhallzeit, desto mehr und intensivere Reflexionen treffen am Hörplatz ein, die (innerhalb der 80-100 ms, die das Gehör auswertet) mit dem Schallmuster im Direktschall konkurrieren und somit den Höreindruck unpräziser machen.
            Wenn die Reflexionen im Bass durch Trockenbauwände in ihrer Intensität abgeschwächt werden, reduziert sich die Nachhallzeit - und der Höreindruck wird trockener.
            Ich wollte nur dem möglicherweise entstehenen Eindruck entgegenwirken, dass schon die Pegelreduktion eine Verbesserung der Nachhallzeit ergeben würde.
            Dazu muss ein Medium her (wie hier mitschwingende Leichtbauwände), das auch nach der ersten Wellenfront dem Raumschall Energie entzieht.
            Dann klappt es auch mit der Verbesserung der Nachhallzeit.

            Die Aufteilung in verschiedene Frequenzen ist eine künstliche, die auf der Funktionsweise von Messequipment basiert.

            Das Gehör wertet jedoch Hüllkurven (Schallmuster) aus, und die bestehen eben nicht aus einzelnen isolierten Frequenzen sondern aus einer ganzen Bandbreite von Frequenzen.

            Multiple zeitlich versetzte Schallmuster ähnlicher Intensität stören den Höreindruck.
            Ebenso störend sind Veränderungen in den einzelnen Schallmustern.

            Wenn zB die Reflexionen deutlich mehr Bassanteile haben (sich also in ihrem spektralen gehalt und somit in ihrer Hüllkurve unterscheiden), sind sie dem Direktschall immer unähnlicher und werden bei kürzerer zeitlicher Verzögerung als Verfärbung und bei längerer Verzögerung als eigene Schallereignisse (z.B. deutlicher Raumeinfluss) wahrgenommen (siehe Präzedenzeffekt).

            Das Gehör wertet nicht die einzelnen Frequenzen getrennt aus, sondern kombiniert das Ganze zu einem einzelnen Schallereignis (zu einer Gestalt), die erkannt und lokalisiert wird (siehe Auditory Scene Analysis).

            Die getrennte Betrachtung einzelner Frequenzbereiche oder gar Frequenzen ist also komplett irreführend, wenn es um den Höreindruck geht.

            Man muss sich immer die gesamte Hüllkurve ansehen und dann schauen, wie die sich durch die verschiedenen Vorgänge in ihrem spektralen und zeitlichen Verhalten ändert, wenn sie reflektiert und am Hörplatz vom Gehör mit der Hüllkurve im Direktschall in bezug gesetzt wird.



            Siehe oben:
            Eine getrennte Betrachtung von Frequenzbereichen ist nicht richtig, wenn es um den Höreindruck geht.

            Meine Aussage stimmt insofern, da stärkere Reflexionen - sagen wir im Bassbereich - den spektralen Gehalt des vom Raum reflektierten Schalls verändern (also die Hüllkurven der reflektierten Schallmuster).
            Das führt zu Verfälschungen im Höreindruck (Verfärbungen, akustisches Eigenleben des Hörraums).
            Da sind wir uns ja eigentlich nicht uneinig...
            Nur würde ich es kürzer sagen:
            Der Basspegel im Raum muss zum Rest passen, ist aber mit vielen, insbesondere freifeldabgestimmten Boxen nicht möglich, da ist eigentlich immer zu viel Pegel im Raum.
            Da helfen dann nur noch elktronische Korrekturen oder, was im DIY-Bereich (Na Ja,: in Teilen) üblich ist, die Bassabstimmung von vorneherein so auszulegen, daß sich im vorgesehenen Raum eine ausgeglichene Betriebsschallpegelkurve ergibt.

            Dann sollte nicht immer wieder darauf hingewiesen werden, dass etwas für den Bassbereich nicht zutrifft bzw. sich twas im Bassbereich anders verhält ...
            Ist aber (leider) so, ist in der Fachwelt auch unumstritten, das sind halt Probleme, die sich durch die Wiedergabe von großen Wellenlängen in Relation dazu akustisch kleinen Räumen ergeben.

            Gruß
            Peter Krips

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              AW: Der Neubau meiner Anlage

              ich verkaufe es nicht, hab keine aktien und überhaupts

              ich werfe in die schlacht
              dspeaker antimode2 (das hab ich nämlich für die probleme im bass, trotz sehr behandeltem raum). nie mehr ohne!
              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

              Kommentar


                AW: Der Neubau meiner Anlage

                Hallo,
                Zitat von longueval Beitrag anzeigen
                ich verkaufe es nicht, hab keine aktien und überhaupts

                ich werfe in die schlacht
                dspeaker antimode2 (das hab ich nämlich für die probleme im bass, trotz sehr behandeltem raum). nie mehr ohne!
                ich bin auch für derartige Systeme, allerdings erst, wenn wie offensichtlich bei dir die "Hausaufgaben" gemacht wurden und sich der restliche Korrekturbedarf in Grenzen hält.

                Eine völlig pathologische Abhörsituation per dsp "hinzubiegen" halte ich nicht für sonderlich sinnvoll.

                Gruß
                Peter Krips

                Kommentar


                  AW: Der Neubau meiner Anlage

                  Hallo,
                  Zitat von Ellesound Beitrag anzeigen
                  Die Wiedergabe unterhalb von ca.300Hz im reflektierenden Raum ist schon fast eine Wissenschaft, aber eines ist ganz klar, ohne Messmikro kommt man nicht weit, gerade weil ich so auch zeitabhängige Frequenzgänge messen kann, aber ich muss auch zugeben, dass ich nie ohne Gehör abstimme, der Höreindruck ändert sich besonders unter Raumeinfluss sehr stark, selbst wenn es messtechnisch gut erscheint, minimale Abänderungen bei der Abstimmung verändern den Höreindruck deutlich...

                  Gruß, Felix
                  richtig, ohne Messtechnik geht es in letzter Konsequenz kaum.
                  Ebeso richtig ist auch, daß dennoch die Hörkontrolle dazugehört, denn es kommt sehr auf das Zeitfenster bei der Messung an.
                  Gruß
                  Peter Krips

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                    AW: Der Neubau meiner Anlage

                    ich habe im raum, obwohl ich, wie gesagt, viel gemacht habe, bis zur doppelten schröderfrequenz einen haufen moden, da schaut man mit dämpfungsmaterial ua. schnell alt aus, weil es ja im bass kaum wirkt.
                    da kommt jetzt die digitale raumkorrektur ins spiel.
                    zusätzlich kommt bei so einem system die relative aufstellungsfreiheit zum tragen, weil man die boxen auch an die boxenwand stellen kann und nicht mehr mittten im raum.
                    es ist also die vorgabe der monitorhersteller wegen der kammfilterprobleme, entweder ganz an die wand zu stellen oder min. 2m weg, erfüllbar.
                    mitten und höhen kann man mechanisch bedämpfen, die vielzahl der moden nicht.
                    (oder will wer ein dutzend helmholzkisten aufstellen?)
                    das argument, das wirkt ja nur richtig auf einem abhörpunkt, zieht bei mir nicht, weil ich ohnehin stereo hören will und das am sweetspot, was juckts mich, wies hinterm ofen klingt.
                    wenn wer im raum floatet, dann ists ja ohnehin meist im nebstbeipegel, das kratzt nicht.
                    Zuletzt geändert von longueval; 02.12.2014, 11:31.
                    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                      AW: Der Neubau meiner Anlage

                      Gerade komme ich zurück aus der neuen Wohnung - sie ist einfach sehr wohnlich und ich freue mich, dort einzuziehen. Aus Rigips ist übrigens nur die Rückwand (Trennwand zum anliegenden Zimmer), wo die Anlage stehen wird, die gegenüberliegende ist massives Mauerwerk.

                      Am Tag zuvor konnte ich den Isotek Aquarius Netzfilter testen:





                      Beim Stöpseln hatte ich schon Probleme. Die Einstecklöcher für die Stecker sind waagerecht angeordnet, so dass meine flachen, länglichen der Endstufen nur so anzubringen sind, dass das Kabel nach oben führt. Und wenn es mit der Phase nicht stimmt (sprich: das Anschlußkabel nach unten zeigt) muss eine Unterlage her, damit sie überhaupt einzustöpseln sind. Kluger Weise hätte man eine schräge Anordnung gewählt, dann gäbe es alle diese Problemchen nicht. Aber das ist letztlich nicht entscheidend, sondern nur: Wie klingen sie?

                      Der erste Eindruck bestätigt das im Studio beim Händler gehörte. Es ist so, als ob ein Schleier von der Musik weggezogen wird. Es ist deutlich klarer und vor allem die Baßwiedergabe gewinnt sehr deutlich: präziser, stofflicher, farbiger.

                      Daran ist nichts zu deuteln. Der Hörgewinn ist deutlich. Aber leider merkt man auch - zumindest bei mir - dass dort ein Filter vorgeschaltet ist. Bei den gezupften Sreichern aus Debussys Streichquartett glaubt man wirklich, das ist "Kammer"-Musik - es klingt schön, präzise, aber "gemütllich" nach Musizieren im Wohnzimmer. Die AVM-Monos sind ja nun bekannt - und ich schätze das - für ihre Schnelligkeit, Lebendigkeit, Frische. Genau dieses "Prickelnde", Anspringende ist weg - irgendwie wird also doch die Dynamik durch den Filter "ausgebremst". Das bestätigt auch die schöne Aufnahme von Manuel de Fallas "Nächten in spanischen Gärten" mit Alicia de Larrocha und Rafael Frühbeck de Burgos. Das klingt mit dem Filter einfach "schlapp" zu Beginn, weil das feine An- und Abschwellen, die durch den Wind aufgerauhte See, einer spiegelglatten Fäche gewichen ist. Zudem ist die Abbildung deutlich kleiner und enger. Bei Mahlers 2. Symphonie (Aufnahme mit Vaclav Neumann, Exton) hat das Orchester ohne Filter eine deutlich größere Bühne - die wirkt mit Filter doch mächtig zusammengezogen, so wie der Blick auf ein Konzertpodium aus der Ferne. Weiter ist zu sagen, dass der Filter nichts vom Hochtonglanz nimmt, da ist alles da. Nur das Begeisternde, der gewisse "Kick" der Musik, hat sich verflüchtigt.

                      Es kann gut sein, dass dieses Filter mit anderer Elektronik diesen gewissen "Ausbremseffekt" nicht zeigt. Der AVM-Elektronik wird dadurch aber genau das genommen, was ihre Stärke ist: die anspringende Lebendigkeit.

                      Fazit: Dieser Netzfilter paßt leider nicht zu meiner Elektronik. Die Erfahrung war aber lehrreich. Was die Stromversorgung angeht, hat sich nämlich gezeigt, dass meine Anlage noch einiges Verbesserungspotential hat.

                      Ich habe nun noch einmal ein Netzkabel ausgeliehen zum Testen, um auch da zu sehen, was es für Erkenntnisse bringt.

                      Schöne Grüße
                      Holger
                      Zuletzt geändert von Gast; 04.12.2014, 00:30.

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                        AW: Der Neubau meiner Anlage

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen

                        Fazit: Dieser Netzfilter paßt leider nicht zu meiner Elektronik. Die Erfahrung war aber lehrreich. Was die Stromversorgung angeht, hat sich nämlich gezeigt, dass meine Anlage noch einiges Verbesserungspotential hat.

                        Ich habe nun noch einmal ein Netzkabel ausgeliehen zum Testen, um auch da zu sehen, was es für Erkenntnisse bringt.

                        Schöne Grüße
                        Holger
                        Wie wäre es denn mit so was:

                        http://www.ebay.de/itm/6300-VA-HIGH-...p2047675.l2557

                        oder

                        http://www.ebay.de/itm/4000-VA-HIGH-...p2047675.l2557

                        Kommentar


                          AW: Der Neubau meiner Anlage

                          Holger, diese Anschlüsse sind schon sinnvoller Weise so gemacht. Das "Unglück" sind eher die Winkelstecker, die man anders gar nicht anstecken könnte, weil sie sich gegenseitig im Weg wären.

                          Einfach Kabel mit geraden Schukosteckern nehmen und alle Probleme sind gelöst.
                          Gruß
                          David


                          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                            AW: Der Neubau meiner Anlage

                            Bei mir hängt sowas dran:



                            Für den linken und rechten Kanal(Endstufe+Digitalweiche) ein separates, aber auch mein OPPO(Zuspielgerät) bekommt sowas separat, allerdings von Belkin.

                            Gruß, Felix

                            Kommentar


                              AW: Der Neubau meiner Anlage

                              Ja, "schräg" ist das eigentliche "Heilmittel".
                              Gruß
                              David


                              WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
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                                AW: Der Neubau meiner Anlage

                                ...war doch die richtige Entscheidung einen Eimer Popcorn bereitzustellen...

                                Kommt noch mehr davon?!? Ooch büdde...:B

                                Gruß

                                RD

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