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Endlich fertig: Projektbericht Minuetta

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    Endlich fertig: Projektbericht Minuetta

    Liebe Forenmitglieder,

    mein im Dezember gestartetes und wegen Arbeitsüberlastung endlos verzögertes Selbstbauprojekt (Minuetta aus Klang und Ton, modifiziert) ist in einer Nachtschicht von gestern auf heute endlich fertig geworde. Und ja, die Dinger funktionieren sogar.

    Die Erstinbetriebnahme um 1 Uhr früh war ziemlich spannend, nach doch einigen Arbeitsstunden und da ich nicht ausgeschlossen habe, vielleicht doch den einen oder anderen Fehler gemacht zu haben, war es eine große Erleichterung, die ersten Töne von Natalie Merchant in recht ordentlicher Qualität zu hören. Zum Klang schreibe ich dann was, wenn die Dinger eingespielt sind und ich genug Zeit hatte, mir ein Bild zu machen.

    So, nunmehr wie bereits vor Monaten versprochen ein kurzer Baubericht:

    Generell habe ich mich an den Vorschlag aus Klang und Ton gehalten, also eine klassische Dreiwege - Box mit getrennten Gehäusen für Mittel/Hochtoneinheit und Bass gebaut. Die Frequenzweiche wurde allerdings ausgelagert, die Gehäuse innen mit Bitumex - Platten ausgekleidet und der ER 4 (AMT als Hochtöner) mit Nadelfilz nach hinten abgeschlossen.

    Ich habe alle Arbeiten inklusive Fräsen, ... selbst gemacht. Beim Fräsen (Bosch - Oberfräse) und auch bei der Beschichtung habe ich aber einiges an Lehrgeld gezahlt, ich kenne jetzt viel an Optimierungspotential für das nächste Projekt :650:

    Bassgehäuse innen roh



    Auf dem Bild ist ein Teil der Innenverstrebungen des Bassgehäuses, sowie die Bitumex - Platten (4 mm, selbstklebend) zu erkennen. Die Kombination aus 19 mm MDF als Rohmaterial mit den Verstrebungen und der Auskleidung hat ein ziemlich stabiles Gehäuse ergeben, auch der Klopftest an Front- Rück und Seitenwänden hinterlässt ein gutes Gefühl.

    Chassis



    Zum Einsatz kommen wie erwähnt der ETON ER4 (air motion transformer) als Hochtöner, sowie Chassis aus der HEX - Serie von ETON als Mittel- und Tieftöner.

    Top innen roh



    Innenaufnahme des rohen Hoch/MItteltongehäuses. Diese Gehäuse haben mir die größten Probleme bereitet, da ich - leider, hätte mir am Ende des Tages viel Arbeit gespart - zu faul war, mir für die kleinen Durchmesser der Mitteltöner einen Fräszirkel zu bauen. Die Fräsarbeiten waren dann unter aller Sau, ich habe weiters noch den Fehler gemacht, die Unregelmässigkeiten mit einer Zweikomponenten - Polyesterspachtelmasse auszubessern. Das war ordentlich viel Arbeit, aber das dicke Ende war dann das Schleifen / die Feinbearbeitung. Da die ausgehärtete Spachtelmasse deutlich härter als MDF ist war dies problematisch, trotz der überragenden Eigenschaften dieser Spachtel (kein Schrumpfen, enorme Stabilität und Haftung) möchte ich von einer Verwendung abraten.



    Frequenzweiche



    Die Frequenzweiche ist extern in einem Gehäuse aus Siebdruckplatten mit Pexiglasdeckel untergebracht, spätere Modifikationen sind problemlos möglich. Ich habe bewusst sehr großzügige Abmessungen gewählt, um auch problemlos Bauteile tauschen zu können. Die Komponenten sind auf einer Holzplatte 4 mm aufgebaut und auf der Unterseite mit Brückendraht 1,12 mm frei verdrahtet, wobei ich hier (bitte nicht schockiert sein) teilweise nicht gelötet, sondern im Interesse einfacher Austauschbarkeit partiell Lüsterklemmen verwendet habe.

    Das Finish war wie erwähnt schwierig hinzukriegen. Ich habe mit 180er - Papier vorgeschliffen (wegen Spachtelmasse und Ungenauigkeiten im Holzzuschnitt von bis zu 1,5 mm und daraus resultierenden Überständen ein Höllenjob), zweimal gefüllt (Zwischenschliff 220er und 280er - Papier) und dreimal lackiert (Zwischenschliff 320er - Papier und 600er - Nasschliff). Aufgetragen wurden die Schichten mit einer Airless - Spritzpistole von Wagner.

    Lautsprecher rechts fertig

    Und so schauts nun aus. Auf dem Photo recht hübsch, in der Realität ist das Finish teilweise (vor allem Oberseiten der Gehäuse, Seitenwände und Front sind in Ordnung) leider nicht ganz so, wie ichs mir vorgestellt hätte - aber doch recht akzeptabel. Dass ich bei der Chassismontage heute Nacht mit einem Stanleymesser abgerutscht bin und einen 15 cm - Kratzer bis aufs Holz auf einem Topteil gemacht habe erwähne ich jetzt nicht :650:



    Lautsprecher links fertig



    Rückansicht Lautsprecher rechts



    Verkabelt von den Chassis zu den Frequenzweichen habe ich mit meinen "Restbeständen". Hochtöner Kimber 4VS, Mittel- und Tieftöner Kimber 4PR. Die Durchführungen der Kabel durch die Rückwände sind genau auf Mass der Kabel gebohrt und zusätzlich mit Silikon abgedichtet. Der unansehliche Kabelsalat wird bald noch aufgeräumt.

    Detail Lautsprecher rechts



    So, ist leider ziemlich lang geworden. Ich bin trotz der kleinen Mängel total happy und freue mich schon auf heute Abend - endlich wieder Musikhören ...

    Lg.

    Jochen

    #2
    Hallo Jochen!
    Trotz allem - Gratulation! :T

    Eines ist klar: beim ersten Mal macht man noch viele Fehler - vor allem handwerklich - aber man lernt dadurch sehr viel dazu.

    Sobald du mehr zu den klanglichen Eigenschaften sagen kannst, bitte um einen weiteren Bericht.

    Gruß
    David
    Gruß
    David


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      #3
      Hallo Jochen,

      ich finde, das Resultat kann sich wirklich sehen lassen :T
      und bestimmt auch hören. Bin schon gespannt auf den Hörbericht.
      Kannst du vielleicht noch sagen, wie hoch die Materialkosten waren und wie viel Stunden Arbeit drinstecken? Und bei welchen Frequenzen hast du getrennt?

      Gruß Arnold

      Kommentar


        #4
        Sehr Schön Jochen.

        Gratuliere dir dazu. :B :M :T

        Hoffe dass du auch mit dem Klang zufrieden bist und bin auch auf deinen Hörbericht schon gespannt.

        lg. Hermann.

        Kommentar


          #5
          Original von neukolln
          Hallo Jochen,

          ich finde, das Resultat kann sich wirklich sehen lassen :T
          und bestimmt auch hören. Bin schon gespannt auf den Hörbericht.
          Kannst du vielleicht noch sagen, wie hoch die Materialkosten waren und wie viel Stunden Arbeit drinstecken? Und bei welchen Frequenzen hast du getrennt?

          Gruß Arnold
          Zuerst mal danke für das positive Feedback an David und Hermann.

          @ Arnold:

          Trennfrequenzen sind 500 bzw. 2.200 Hz. Die Materialkosten liegen bei ca. EUR 1.400 - 1.600,- (Löwenanteil natürlich die Chassis, alleine die ER4 schlagen mit ca. 250 - 290,- pro Stück bei Listenpreis ca. 350,- zu Buche). Die Arbeitszeit kann ich kaum abschätzen, da ich über Monate hinweg immer wieder mal kurz daran gearbeitet habe und dann längere Pausen eingelegt habe. SEHR grob geschätzt: ca. 50 - 60 h, da kann ich aber wirklich auch völlig daneben liegen ...

          Lg.

          Jochen

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            #6
            Ich ziehe immer den Hut vor den Selbstbaukünstlern. Ich würde mir sowas gar nicht zutrauen, zuviele Fehler kann man dabei - die ich bestimmt auch machen würde. :D

            Jochen, sehr gediegenes Ergebnis, kann sich wirklich sehen lassen. Ich hoffe mit dir, daß es auch klanglich deinen Ansprüchen genügt. Und vor allem: Viel Spaß damit, das ist die Hauptsache. :I :M

            Gruß
            Franz

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              #7
              Hallo Jochen,

              von mir auch ein "sehr gelungen", kann sich sehen lassen. Freu mich schon auf Deinen Hörbericht wenn die eingespielt sind.

              Viel Spass damit.

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                #8
                hallo jochen,
                wie gross ist dein zimmer in dem du die minuetta betreibst? ich kenn die minuetta in der zwischenzeit, sie klingen meiner meinung interesanter als duettas.

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