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Klingen gebrannte CD-Rohlinge verschieden?

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    Klingen gebrannte CD-Rohlinge verschieden?

    Klingen gebrannte CD-Rohlinge verschieden?

    Die Antwort nach meinem aktuellen Test: Eindeutig: Ja!!!

    Der Anlass: Mein alter Hifi-CD-Brenner hat leider das Zeitliche gesegnet, so dass ich mir für das Laptop einen externen DVD-Brenner angeschafft habe von Asis für 40 Euro. Und ich möchte gerne wissen, welche CD-Rohlinge ich in Zukunft bevorzugt verwende. Gebrannt habe ich mit Brenn- und Einlesegeschwindigkeit 24fach.

    Eine gewisse Vorentscheidung ist gefallen: Eine 100er Spindel von Tayo Yuden-Rohlinge ist bereits angeschafft, dazu habe ich zum Vergleich: Sony und Maxell.

    Vorbemerkung: Dieser Test verlangt hohe Konzentration und man sollte daher gut ausgeschlafen und nicht irgendwie müde sein. Zudem empfiehlt es sich, verschiedenes Material zu kopieren, weil sich erst hinterher herausstellt, wo der Vergleich am aufschlussreichsten ist. Zum anderen spielt die Anlage eine nicht unerhebliche Rolle. Ich habe nicht nur an meiner sorgsam mit Kabeln und Aufstellung austarierten „Hauptanlage“ getestet, sondern auch an der Zweitanlage, vor allem wegen der sehr basspotenten jbl Ti 5000. Die Ergebnisse sind zwar vergleichbar, aber durchaus unterschiedlich, weil offenbar verschiedene Frequenzspektren wiedergegeben werden, die mehr oder weniger vorteilhaft für den einen oder anderen Rohling sind.

    Nun zu den Erkenntnissen:

    Die erste: Der Unterschied von CD-Original und Kopie ist deutlich. Meine in dieser Hinsicht unbestechliche Test-Scheibe: Debussy-Streichquartett, Satz Nr. 2 (Streicher-Pizzikato), Aufnahme mit dem Fine Arts-Quartett. Die Original-CD klingt vorbildlich rund und ausgewogen – es macht Spaß zuzuhören. Die CD-R dagegen: Oben herum wird tendentiell das Klangbild aufgehellt; die Streicher klingen auf einmal so, als ob die Musiker nicht auf Darmsaiten, sondern Drahtseiten spielen. Das ist doch eher metallisch-kratzig, kein sahniger Ton und die Homogenität, der Klang „wie aus einen Guß“, ist nicht mehr so da. Und immer wieder ist festzustellen: Es geht etwas von Körperlichkeit verloren, CD-Rs klingen tendentiell stets „dünner“ als das Original. Das herauszuhören ist nicht sonderlich schwer. Deutlich mehr anstrengen muss man sich dagegen, wenn es um die Unterscheidung verschiedener Rohlinge geht.

    Die Zweitanlage steht im „Kinderzimmer“, die LS demnach sehr nah beieinander. Da kommt kein wirklicher Stereo-Raumklang heraus. Die Räumlichkeit fällt hier also aus als Kriterium.

    Ergebnis: Gegenüber Maxell und Sony wirkt die Tayo Yuden bassschwach. Das klingt doch sehr flach, da kommt kein wirklicher Druck rüber. Die eher metallisch-helle CBS-Aufnahme von Horowitz (Scriabin Etüde op. 42 Nr. 4) wirkt schon etwas lästig. Bei der Gitarre ist das Klopfen auf Holz bei Sony und Maxell am realistischsten. Die Tayo Yuden klingt hier flach. Die Maxell weist am meisten Substanz auf. Im Mittenbereich ist das auch mechanisch spürbar. Bei der sehr mittenbetonten Aufnahme der Cesar Franck-Sonate für Klavier und Violine (Aufn. Shlomo Mintz und Yefim Bronfman) machen die Chassis nur bei Maxell Nebengeräusche. Verblüffend auch das Orchester. Im Vergleich zwischen Sony und Tayo Yuden ist festzustellen, dass das Klangbild bei Sony großräumiger wirkt, die Chorsänger mehr Brustvolumen haben. Fazit: Ginge es nach der jbl, würde ich die Tayo Yuden auf den letzten Platz setzen.

    Aber an der Hauptanlage ändert sich dann die Bewertung. Die Anlage (mit AVM-Elektronik) hat ganz andere Klangcharakteristika, vor allem sind die Lautsprecher vorbildlich neutral (wie ein Studiomonitor...) und im Bass eher schlank, aber vorbildlich präzise und impulsschnell.

    Der Test von heute – es war der zweite Anlauf, beim ersten war ich etwas müde! – :

    Vorbemerkung: Man sollte immer zuerst die Original-CD einlegen!

    1. Sony

    Das Debussy-Streichquartett bestätigt, dass der Brennvorgang Einfluss auf die räumliche Abbildung nimmt, was ich schon bei der jbl zumindest andeutungsweise bemerken konnte. Hier – wo der Raum fast holographisch abgebildet wird – fällt das noch deutlicher auf. Die Sony CD-R zieht die Bühne beim Debussy-Streichquartett künstlich in die Breite und die Instrumente treten plötzlich mehr in den Vordergrund, auf die Boxenfläche, während die CD mehr einen Blick in die Raumtiefe erlaubt, die Instrumente im Raum platziert. Auch bei Horowitz (Scriabin-Etüde) ist dieser Effekt zu bemerken: der Flügel wirkt etwas überpräsent. Sehr aufschlussreich auch „Sirenes“ aus den „Nocturnes für Orchester“ von Claude Debussy (Aufn. Claudio Abbado, Boston SO). Hier muss die Anlage zeigen, was sie an Auflösungsvermögen zu bieten hat. Der Saal in Boston hat sehr viel Hall, und die Chorsänger sind nur bei perfekter Raumabbildung der Anlage als getrennte Gruppen und Positionen überhaupt zu orten. Der Choreinsatz (er singt „stumm“ durch die Lippen – ohne Worte!) ist zunächst links und dann singt die rechte Gruppe. Nur bei der Sony-CD-R meint man, die Sänger ständen gleich zu Beginn rechts. Auch hier rücken die Instrumente außerdem noch nach vorne. Das Klanbild insgesamt: Schwerelos-luftig, aber es fehlt deutlich Substanz. Beim Debussy-Streichquartett haben die Streicher mit Tayo Yuden mehr Fülle, klingen homogener, angenehmer, nicht so drahtig. Von allen drei CD-Rs hat sie am wenigsten Körperlichkeit, klingt am ausgedünntesten. Bei Mahlers Revelge (D. Fischer-Diekau, G. Szell, Dir.) fällt bei den Trommeln und Pauken auf, dass sie im Bass zwar nicht unkräftig, aber verschwommen und unpräzise ist. Da klingen die beiden Konkurrenten deutlich präziser und auch körperlicher. Klavier: Michelangelis Brahms-Ballade op. 10 Nr. 1 klingt im Vergleich mit dem Original unausgewogener, man hört zwei Ebenen, Höhen und Bässe. Von allen drei CD-Rs ist die Sony am wenigsten substantiell bei Klaviermusik. Bei Artur Rubinstein (Chopin-Nocturne op. 9 Nr. 1) fällt wieder einmal die fehlende Basspräzision auf: Die Bässe haben gleichsam ihre Bodenhaftung verloren, schweben irgendwie ungreifbar im Raum.

    Fazit: Der letzte Platz im Vergleich!

    2. Maxell:

    Auf der jbl zeigte sich die Maxell als die „substanzreichste“ von allen. Doch dieser Eindruck beruht wenigstens zum Teil auf einen Schein, den meine Hauptanlage enthüllt. Das Streichquartett klingt am „sattesten“ und bei komplexem Orchester liegt sie eindeutig vorne. Ihre Stärke sind die komplexen Orchesterpassagen. Sowohl von der Tonfarbe, der Körperlichkeit und Natürlichkeit der Abbildung her kommt sie der Original-CD am nächsten. Auch wirkt sie manchmal „unangestrengter“, weniger gepresst als die Tayo Yuden.

    Doch die Maxell hat eine große Schwäche – und die zeigt sich vor allem bei Klaviermusik: Sie verfärbt im Mitteltonbereich. Die Mittenbetonung verriet schon die jbl mit den mechanischen Nebengeräuschen bei C. Franck. Fischer-Dieskaus Stimme verliert an Glanz, wirkt etwas stumpf. Auch Michelangelis Brahms klingt deutlich stumpfer und erdiger als von der Original-CD. Auch wirkt sie bei dieser Aufnahme deutlich unausgewogener als etwa die hier sehr gute Tayo Yuden, welche die strahlenden Höhen des Steinway zu bewahren vermag. Bei Horowitz und Rubinstein zeigt sich zudem, dass sie in den Mitten etwas „hinzudichtet“. Horowitz schlanke und eher metallische CBS-Aufnahme klingt auf einmal nach schön mittiger Deutsche Grammophon-Aufnahmetechnik. Gar nicht geht der Rubinstein: Die RCA-Aufnahme ist sehr „kernig“, mit großem Ton, aber fest wie Marmor. Die Maxell weicht hier gewissermaßen den festen Stein auf. Es wird plüschig-weich und der Hochtonbereich klirrt leicht.

    Fazit: Schon damals, bei meinem alten Hifi-Brenner, zog ich TDK der Maxell vor wegen der Verfärbungen in den Mitten. Auch hier ist es wieder der Fall. Für Orchester sehr gut geeignet, doch nicht für Klavier.

    (Ende Teil 1)

    #2
    Teil 2:

    3. Tayo Yuden.

    Erstaunlich: Offenbar zeigt dieser Rohling Schwächen im tiefsten Tiefbass, bei schlankeren LS dagegen macht sich das so gut wie gar nicht bemerkbar. Bei Orchester zeigt sie deutlich mehr Substanz und Farbenreichtum als die Sony. Das lässt sich hören! Sie klingt bei Orchester etwas schlanker als das Original und manchmal nicht so luftig gelöst wie die Sony CD-R. Keiner von diesen Rohlingen jedoch reproduziert Klaviermusik so gut: Michelangeli, sehr substanzreich und wirklich sehr ausgewogen – kaum Einbußen der Original-CD gegenüber. Der Bass bei Rubinstein behält Erdenhaftung - auch der CBS-Klang der Horowitz-Aufnahme kommt authentisch rüber – ein bisschen schlanker freilich.

    Fazit: Bei Klaviermusik die Nr. 1 – ansonsten der beste Kompromiss, weil auch bei Orchester wirklich gut.

    Am Schluss habe ich dann nochmals Rubinstein abgespielt – mit der auf dem alten Hifi-Brenner erstellten CD-R in 1:1 Geschwindigkeit überspielt. Da hat der alte Brenner eindeutig die Nase vorn – das ist spürbar realistischer und körperlicher. Was will man allerdings von einem 40 Euro-Brenner mehr erwarten? Für das Geld ist das eine ansprechende Qualität, womit man gut leben kann. :H

    Beste Grüße
    Holger

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      #3
      Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
      Gebrannt habe ich mit Brenn- und Einlesegeschwindigkeit 24fach.
      Hallo Holger,
      wer reitet dich denn? Mach mal einen Brennversuch mit 1-facher, 2-facher oder 4-facher Geschwindigkeit. Wenn ich mittels EAC eingelesen habe und dann mit 2-facher oder 4-facher Geschwindigkeit gebrannt habe, waren die Rohlinge eher besser als die Originale.

      Kommentar


        #4
        Zitat von matadoerle Beitrag anzeigen
        wer reitet dich denn? Mach mal einen Brennversuch mit 1-facher, 2-facher oder 4-facher Geschwindigkeit. Wenn ich mittels EAC eingelesen habe und dann mit 2-facher oder 4-facher Geschwindigkeit gebrannt habe, waren die Rohlinge eher besser als die Originale.
        Habe ich ja versucht mit dem Nero-Programm. DVDs brennen mit verschiedener Geschwindigkeit geht - bei CDs akzeptiert Nero jedoch nur 24fach. Vielleicht liegts am Asis-Brenner. Ich kenne ja nun gebrannte CDs von verschiedenen Brennern mit 1:1 Geschwindigkeit - keine Kopie klingt so wie das Original. Es gibt immer einen Substanzverlust. Was anderes habe ich bisher noch nie erlebt.

        Beste Grüße
        Holger

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          #5
          Dein "Test" ist vermutlich gut gemeint, dient aber allenfalls zum Zeitvertreib.

          Wenn es durch CDR zu klanglichen Veränderungen kommt, dann ist das als absoluter SUPERGAU zu betrachten. In diesem Fall würden sich die Messgeräte bereits überschlagen und alle Alarmglocken würden wie wild Läuten.

          Mittlerweile kann jeder Interessierte die Fehlerraten und den EFM-Jitter (der ist auch durch den Brenner bedingt) nachmessen.
          Das funktioniert aber NUR in Verbindung mit dem Brenner oder einem PC-CD-Rom Laufwerk und sagt längst nichts darüber aus, wie gut oder schlecht der CD-Player mit dem gebrannten CDR arbeitet.

          Der Markt bot in den 80er und 90er Jahren diverse Apparaturen an, um auch diese Eigenschaft zu untersuchen. Hersteller waren u.A. Ono-Sokki, Kenwood, und natürlich auch Philips.
          Bei diesen Apparaturen wird der EFM-Datenstrom vom CD-Player "angezapft" und zur weiteren statistischen Auswertung in einem Computer verarbeitet.

          Es werden alle möglichen Fehler (auch im Subcode ) und der 3T-Jitter über einen speziellen TIA (Time Interval Analyzer) gemessen. Der 3T Jitter(kurze pits) ist besonders "gefährlich", weil er die direkte Vorstufe zu Lesefehlern darstellt.

          Wenn der CD-Brenner die Rohlinge ordentlich beschreiben kann (wovon ich ausgehe), und der CD-PLayer die CD´s ohne permanentes Auftreten unkorrigierbarer Fehler lesen kann, dann sind deine Höreindrücke mit sehr (sehr) großer Wahrscheinlichkeit eingebildet.

          Achso...Die preiswerten Sony "Supremas" verwende ich auch....Sie erreichen "technisch" nicht ganz das TY-Niveau, sind aber -selbstverständlich- "klanglich" unbedenklich.

          keine Kopie klingt so wie das Original. Es gibt immer einen Substanzverlust.
          Ob du es so empfindest kann kein anderer beurteilen....Ansonsten ist deine Behauptung -so formuliert- vollkommener Blödsinn.

          Das liegt schlichtweg daran, dass du nicht einmal ansatzweise verstehst wie die Audio-CD Funktioniert....Es dürfte dich (höchstwahrscheinlich) auch nicht interessieren.
          Zuletzt geändert von Gast; 29.10.2010, 18:29.

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            #6
            Hallo Holger

            Mit EAC könntest Du das gerippte Wave und dasjenige auf der gebrannten CD vergleichen.
            Falls diese identisch sind, erübrigt sich m.E. ein Hörtest. ;)

            Jedoch würde ich auch das Brennen mit EAC vornehmen. Wird Dein Asis-Brenner von EAC beim Geräte-Test erkannt?

            Gruss Beat
            Make it or break it ;)

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              #7
              Mit EAC könntest Du das gerippte Wave und dasjenige auf der gebrannten CD vergleichen.
              Falls diese identisch sind, erübrigt sich m.E. ein Hörtest. ;)
              Ich bin da anderer Meinung. Der CD-PLayer wird in deiner Überlegung nicht berücksichtigt.

              Ein derart(!) fehlerhafter Auslesevorgang wäre zwar -ausserordentlich unwahrscheinlich- , muss (oder sollte;)) fairerweise berücksichtigt werden.

              Ich habe hier ein paar CD-PLayer der ersten Generation (z.B. Denon DCD 1800 und Sony CDP501ES), die "mit etwas Geduld" ausgesuchte CDR-Typen einlesen, aber in Verb. mit diesen immer noch teilweise unakzeptabel hohe Fehlerraten (incl. regelmäßiger Interpolation) erreichen. Das bedeutet nicht automatisch einen Spurverlust und bleibt den meisten Leuten also "auf den ersten Blick" verborgen. Folge ist eine "harsche" Wiedergabe hoher Frequenzen. Dort machen sich die Fehler zuerst bemerkbar.
              Zuletzt geändert von Gast; 29.10.2010, 18:28.

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                #8
                Hallo Scheller

                Es ist mir bewusst, dass bei meinem Vorschlag zwei gerippte Waves miteinander verglichen werden. ;)

                Was der CD-Player oder auch der DA-Wandler nachher mit der gebrannten CD anstellen, ist m.E. eine andere Baustelle.

                Gruss Beat
                Make it or break it ;)

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                  #9
                  Was der CD-Player oder auch der DA-Wandler nachher mit der gebrannten CD anstellen, ist m.E. eine andere Baustelle.
                  Aber DARAUF kommt´s an, wenn man die CD nicht über das PC-LW abspielt.;)

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von xuser Beitrag anzeigen
                    Falls diese identisch sind, erübrigt sich m.E. ein Hörtest. ;)
                    Würde ich nicht sagen.

                    Ich gehe sogar mal davon aus, dass die verglichenen CDRs bitidentisch waren.

                    Gruß,
                    Markus

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Scheller Beitrag anzeigen
                      Dein "Test" ist vermutlich gut gemeint, dient aber allenfalls zum Zeitvertreib.

                      Wenn es durch CDR zu klanglichen Veränderungen kommt, dann ist das als absoluter SUPERGAU zu betrachten. In diesem Fall würden sich die Messgeräte bereits überschlagen und alle Alarmglocken würden wie wild Läuten.

                      (...)

                      Wenn der CD-Brenner die Rohlinge ordentlich beschreiben kann (wovon ich ausgehe), und der CD-PLayer die CD´s ohne permanentes Auftreten unkorrigierbarer Fehler lesen kann, dann sind deine Höreindrücke mit sehr (sehr) großer Wahrscheinlichkeit eingebildet.

                      (...)

                      Achso...Die preiswerten Sony "Supremas" verwende ich auch....Sie erreichen "technisch" nicht ganz das TY-Niveau, sind aber -selbstverständlich- "klanglich" unbedenklich.

                      Ob du es so empfindest kann kein anderer beurteilen....Ansonsten ist deine Behauptung -so formuliert- vollkommener Blödsinn.

                      Das liegt schlichtweg daran, dass du nicht einmal ansatzweise verstehst wie die Audio-CD Funktioniert....Es dürfte dich (höchstwahrscheinlich) auch nicht interessieren.
                      Ich habe die Aussagen von Dir mal so zusammengestellt - sie erinnern mich fatal an die Auseinandersetzung von Galileo Galilei mit den traditionalistischen Astronomen seiner Zeit.

                      Die Geschichte ist ja bekannt: sie weigerten sich einfach, durch das Fernrohr zu sehen, als Galilei die Jupitermonde erblickte bzw. die "krummen" Planetenbahnen.

                      Bezeichnend ist die Begründung: Sie brauchten gar nicht durch das Fernrohr zu schauen, weil aus theoretischen Erwägungen sonnenklar sei, daß es sich bei der Wahrnehmung von Galilei nur um eine Sinnestäuschung handeln könne. Ihre Argumentation war so "gut" - immerhin stütze sie sich auf ein Jahrtausend Wissenschaftsgeschichte - daß Galilei ihr rein theoretisch erst mal nichts entgegensetzen konnte. Er war einfach sprachlos. Nur leider (oder besser: Gott sei Dank!) wissen wir: So ideologisch überzeugend die wissenschaftliche Argumentation gegenüber Galilei war, so war sie doch schlicht und einfach im Irrtum: Galileis Wahrnehmung, und nicht die ideologische Konstruktion, hatte recht!

                      Dann schauen wir uns doch mal daraufhin diese wirklich superideologische Argumentationsstruktur von Dir an:

                      Würde und hätte - wenn meine "Wahrnehmung" wahr wäre, dann droht der "Supergau" technischen Wissens! Aha! Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor: Genau wie bei den Gegenspielern Galileis. Die Angst vor dem Supergau gab es auch dort, nämlich daß durch die unschuldige Wahrnehmung Galileis das ganze heleozentrische Weltbild zusammenzustürzen drohte.

                      Die zweite Parallele in Deiner Argumentation: Ich verstehe nichts von Audio-Technologie. Wenn das der Fall wäre, dann würde ich ja sehen, daß das alles nur Sinnestäuschung ist. Auch das war exakt die Argumentationsstrategie von Galileis Widersachern. Aus rein theoretischen Erwägungen heraus wurde ein Sinneseindruck einfach a priori als Täuschung wegerklärt. Das ist natürlich sehr beruhigend für jede Theorie, eine perfekte Immunisierungsstrategie gegenüber der Wahrnehmung der Realität. Die Theorie schottet sich so nämlich schön ab: Jede mögliche Quelle des Zweifels ist verstopft: Die Erfahrung hat nichts mehr zu melden, wenn sie mit theoretischen Argumenten gleichsam "totgeschlagen" wird. Genau dieser Immunisierungsstrategie bedienen sich die technokratisch denkenden Ideologen hier so gerne im Forum. Man wird gleich überfallen mit einem Wust von technischen Erklärungen, daß angeblich nicht ist, was nicht sein kann und nicht sein darf! Von wegen Aufklärung - das ist wirklich ein krasser Widertspruch von Anspruch und Wirklichkeit.

                      Tut mir leid: Mit dieser Haltung bist Du noch nicht in der Moderne angekommen, die eigentlich in der Einsicht besteht, daß Theorien und Ideologien an der Erfahrung zu messen sind und nicht umgekehrt.

                      Den Einwand der sachlichen Inkomptenz gebe ich gerne zurück. Du hast auch nicht den blassesten Schimmer von Psychologie. Die Wahrnehmung zu verdächtigen ist sehr leicht - aber dafür muß man erst einmal Gründe vorlegen die in der Wahrnehmung selbst liegen und nicht anderswo. Wahrnehmungstäuschungen haben ihre Gesetzmäßigkeit. Welche konkrete Täuschung, die Du mir unterstellst, kommt denn hier in Frage, etwa dafür, daß die Chassis der jbl übersteuern, wie ich geschrieben habe. Meine Beschreibung ist äußerst differenziert - jeder Psychologe vom Fach wird Dir sagen, daß "illusionäre" Erlebnisse eine ziemlich stereotype Struktur haben. Im Grunde hast Du gar keine Einwände vorzubringen - sondern reproduzierst nur Deine Ideologie, Dein "Fachwissen" technischer Natur. Man kann natürlich auch mit Scheuklappen durch die Welt gehen und sich sehr wohl dabei fühlen!

                      Ich wiederhole mich nochmals: Die Technik bzw. das technische Wissen zeigt sich nur dann stark, wenn es nicht vorgibt, im voraus alles wissen und zu kennen, sondern sich erst mal bemüht, nach einer möglichen Erklärung zu suchen in einem Fall, den es nicht versteht. Wissen, das sich gegenüber der möglichen Falsifikation durch die Wahrnehmung mit einem Theoriekorsett abschottet, ist nicht vernünftig, sondern hochmütig ideologisch. Und Hochmut kommt schließlich irgendwann mal vor den Fall - siehe Galilei!

                      Beste Grüße
                      Holger
                      Zuletzt geändert von Gast; 29.10.2010, 21:10.

                      Kommentar


                        #12
                        Ich habe die Aussagen von Dir mal so zusammengestellt - sie erinnern mich fatal an die Auseinandersetzung von Galileo Galilei mit den traditionalistischen Astronomen seiner Zeit.

                        Die Geschichte ist ja bekannt: sie weigerten sich einfach, durch das Fernrohr zu sehen, als Galilei die Jupitermonde erblickte bzw. die "krummen" Planetenbahnen.

                        usw...usw...

                        Der Fehler lag eindeutig BEI MIR. Was habe ich mir bloß dabei gedacht, ein derartiges Thema mit DIR anzuschneiden.....Man darf mich als "naiv" bezeichen. :X

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                          #13
                          Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          Die Technik bzw. das technische Wissen zeigt sich nur dann stark, wenn es nicht vorgibt, im voraus alles wissen und zu kennen, sondern sich erst mal bemüht, nach einer möglichen Erklärung zu suchen in einem Fall, den es nicht versteht
                          Damit ist man doch schon längst durch. Klangveränderung an einem CD-Player mit verschiedenen Rohlingen ist bekannt, erforscht und technisch zu 100% erklärt. Die Ursache sind nicht die Rohlinge (so sie ohne nicht-korrigierbare Lesefehler sind, was man technisch leicht nachprüfen kann -- wenn der Chipsatz im CDP die entprechenden Prüfpunkte nach aussen führt), sondern DER PLAYER. Der Rohling-Versuch testet die Qualität des Players, nicht die des Rohlings!

                          Für den User (der halt einen spezifischen Player hat) äussert sich das halt so, dass er meint es läge am Rohling.

                          Das ist genau die selbe Diskussion wie bei Foobar vs. Winamp vs. xyx ... bei der Fraktion der PC-Nutzer als Quelle, oder bei SPDIF vs TOSLINK vs USB usw.

                          Das alles und alleinig Entschiedende sind die elektrischen Verhältnisse am DAC-Chip (und evtl. all dem, was an analoger Elektronik danach kommt).

                          Grüße, Klaus

                          Kommentar


                            #14
                            Für was der arme Galileo alles herhalten muss...

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von KSTR Beitrag anzeigen
                              Damit ist man doch schon längst durch. Klangveränderung an einem CD-Player mit verschiedenen Rohlingen ist bekannt, erforscht und technisch zu 100% erklärt. Die Ursache sind nicht die Rohlinge (so sie ohne nicht-korrigierbare Lesefehler sind, was man technisch leicht nachprüfen kann -- wenn der Chipsatz im CDP die entprechenden Prüfpunkte nach aussen führt), sondern DER PLAYER. Der Rohling-Versuch testet die Qualität des Players, nicht die des Rohlings!
                              Hallo Klaus,

                              das ist doch schon mal eine "technische" Auskunft, mit der ich etwas anfangen kann. Ich bin (durch Information von anderen, Lektüre) davon ausgegangen, daß nicht jeder Rohling zu jedem CD-Brenner gleich gut paßt und probiere deshalb eben. Nun habe ich zwei verschiedene CD-Laufwerke benutzt - an der jbl hängt der Marantz CD 80. Du würdest demnach also sagen, daß meine unterschiedliche Bewertung nicht an dem verschiedenen Lautsprecher liegt, sondern den CD-Laufwerken? Das werde ich dann mal überprüfen - den Marantz abstöpseln und an die "Hauptanlage" anschließen. Dann werden wir ja sehen. Darauf bin ich schon gespannt, was passieren wird, ob dann auch die selben Merkmale zu hören sind!

                              Beste Grüße
                              Holger

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