AW: Plattenspieler mit integriertem Phonovorverstärker
Hallo Gerhard!
Es ist fast schon eine Kunst, einen Verstärker, der ein paar Millivolt auf etwa 2 Volt erhöhen muss, so schlecht zu bauen, dass das bereits negativ hörbar wird.
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Falls es dich oder sonst wen interessiert:
Bei einem Phonovorverstärker muss für MM-Tonabnehmer grob 30dB - und für MC-Tonabnehmer etwa 60dB verstärkt werden. Das sind übliche Verstärkungsfaktoren im Kleinsignalbereich.
Phonovorverstärker unterscheiden sich von Linearverstärkern nur darin, dass sie diese Verstärkung nach einer vorgegebenen Norm (RIAA-Kurve) machen müssen und dass das Eingangssignal nur ein paar Millivolt (bei MC-Systemen noch weniger) beträgt. Es muss also darauf geachtet werden, dass es keine Störeinflüsse gibt.
Die tiefen Frequenzen werden voll verstärkt, zu den hohen Frequenzen hin wird immer mehr abgeschwächt. Also genau gegenteilig (spiegelverkehrt), als auf der analogen Schallplatte "aufgezeichnet" wird. Das Endergebnis sollte dann so sein, dass lineare Wiedergabe entsteht.
Diese genormte RIAA-Kurve bewirkt eine RC-Kombination in der Gegenkopplung des Phonovorverstärkers. Das ist überhaupt keine "Hexerei" und wird gerne von den HiFi-Enthusiasten überbewertet.
So ein Vorverstärker lässt sich heute mit tadelloser Funktion um einen "Pfennigbetrag" herstellen.
Wenn es schlechten Klang gibt und man wissen will warum, helfen (wie immer) nur Messungen weiter. Nur selten liegt es am Phonovorverstärker selbst. Viel eher ist es der Tonabnehmer, oder wie schon erwähnt, die Kombination aus beiden.
Denn: der Tonabnehmer selbst, als "Wandler" (hier wird mechanische Bewegung in Audiospannung umgewandelt - umgekehrt als bei Lautsprechern) ist in mehrerlei Hinsicht eine recht kritische Angelegenheit (elektrisch und mechanisch!).
Dazu kommt, dass dessen Abtaststift (genau: dessen Schliff) ebenfalls sehr "klangentscheidend" ist.
Und auch das ist noch nicht alles: dazu kommt noch (gilt nur für MM-Systeme), dass die Verbindung zwischen Tonabnehmer und Phonovorverstärker - obwohl sie im Normalfall recht kurz ist (hier gibt es sogar einen Vorteil bei Plattenspielern mit integriertem Phonovorverstärker) - auch nicht "ganz egal" ist, weil sie (wieder im Normalfall) abgeschirmt sein muss und so eine Abschirmung immer einen "kapazitativen Belag" bewirkt, der bei der Gesamtabstimmung mit berücksichtigt werden muss.
Alles das ist dann doch nicht mehr ganz so einfach und alles davon hat klangliche Auswirkungen.
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Langer Rede kurzer Sinn: ich glaube, dass es in deinem Fall am eingebauten Tonabnehmer liegt. Den solltest du einmal tauschen. Ca. 100 Euro sollten dazu ausreichen. Vermutlich ist dann alles OK. Wenn nicht, musst du auch noch einen externen Phonoverstärker verwenden.
Hallo Gerhard!
Es ist fast schon eine Kunst, einen Verstärker, der ein paar Millivolt auf etwa 2 Volt erhöhen muss, so schlecht zu bauen, dass das bereits negativ hörbar wird.
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Falls es dich oder sonst wen interessiert:
Bei einem Phonovorverstärker muss für MM-Tonabnehmer grob 30dB - und für MC-Tonabnehmer etwa 60dB verstärkt werden. Das sind übliche Verstärkungsfaktoren im Kleinsignalbereich.
Phonovorverstärker unterscheiden sich von Linearverstärkern nur darin, dass sie diese Verstärkung nach einer vorgegebenen Norm (RIAA-Kurve) machen müssen und dass das Eingangssignal nur ein paar Millivolt (bei MC-Systemen noch weniger) beträgt. Es muss also darauf geachtet werden, dass es keine Störeinflüsse gibt.
Die tiefen Frequenzen werden voll verstärkt, zu den hohen Frequenzen hin wird immer mehr abgeschwächt. Also genau gegenteilig (spiegelverkehrt), als auf der analogen Schallplatte "aufgezeichnet" wird. Das Endergebnis sollte dann so sein, dass lineare Wiedergabe entsteht.
Diese genormte RIAA-Kurve bewirkt eine RC-Kombination in der Gegenkopplung des Phonovorverstärkers. Das ist überhaupt keine "Hexerei" und wird gerne von den HiFi-Enthusiasten überbewertet.
So ein Vorverstärker lässt sich heute mit tadelloser Funktion um einen "Pfennigbetrag" herstellen.
Wenn es schlechten Klang gibt und man wissen will warum, helfen (wie immer) nur Messungen weiter. Nur selten liegt es am Phonovorverstärker selbst. Viel eher ist es der Tonabnehmer, oder wie schon erwähnt, die Kombination aus beiden.
Denn: der Tonabnehmer selbst, als "Wandler" (hier wird mechanische Bewegung in Audiospannung umgewandelt - umgekehrt als bei Lautsprechern) ist in mehrerlei Hinsicht eine recht kritische Angelegenheit (elektrisch und mechanisch!).
Dazu kommt, dass dessen Abtaststift (genau: dessen Schliff) ebenfalls sehr "klangentscheidend" ist.
Und auch das ist noch nicht alles: dazu kommt noch (gilt nur für MM-Systeme), dass die Verbindung zwischen Tonabnehmer und Phonovorverstärker - obwohl sie im Normalfall recht kurz ist (hier gibt es sogar einen Vorteil bei Plattenspielern mit integriertem Phonovorverstärker) - auch nicht "ganz egal" ist, weil sie (wieder im Normalfall) abgeschirmt sein muss und so eine Abschirmung immer einen "kapazitativen Belag" bewirkt, der bei der Gesamtabstimmung mit berücksichtigt werden muss.
Alles das ist dann doch nicht mehr ganz so einfach und alles davon hat klangliche Auswirkungen.
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Langer Rede kurzer Sinn: ich glaube, dass es in deinem Fall am eingebauten Tonabnehmer liegt. Den solltest du einmal tauschen. Ca. 100 Euro sollten dazu ausreichen. Vermutlich ist dann alles OK. Wenn nicht, musst du auch noch einen externen Phonoverstärker verwenden.
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