Gestern Nachmittag habe ich der Hifi Musik World in Gelsenkirchen einen kurzen Besuch abgestattet, anbei ein paar Eindrücke.
Angekommen im Tagungshotel Lichthof hat es mich direkt zu Hifi-Selbstbau verschlagen.
Dort platzte ich in eine bereits laufende Vorführung der Rocket, dem neuen Aktivlautsprecher vom Hifi-Selbstbau Team, dem auch noch Zeitrichtigkeit beigebracht worden ist.
Leider war meine Hörposition schlecht, ein Manko übrigens, das mir bei allen Vorführungen wiederfahren ist. Eigtl. macht es wenig Sinn einen Lautsprecher zu beurteilen, der weit ausserhalb seinen Sweetspots gehört wird, aber es nun mal sehr voll....Schade.
Es fehlte eigtl. nichts, der Hochton war sehr sauber und klar aufgelöst, Mitten sehr sehr gut und der Bass war tief und relativ zurückhaltend. Die räumliche Auflösung und Ortungsschärfe konnte ich nicht aufgrund der schlechten Hörposition beurteilen, ich würde aber vermuten, das auch das sehrgut von der Rocket gelöst wurde. Ich bin der Meinung einen sehr guten und sehr ausgewogenen Lautsprecher gehört zu haben.
Optisch ist das Teil sehr ansprechend und ziemlich gross, ein echter Männerlautsprecher. Ich habe es später nochmal versucht, aber auch da konnte ich keinen guten Hörplatz ergattern.
Die Vorführung wurde von Herrn Ahlersmeyer vorgenommen. Er hat das Konzept der Zeitrichtigkeit erklärt, leider kam mir seine Präsentation teilweise etwas arrogant vor. Lag evtl. aber auch daran, daß ich nur die Hälfte verstand :D
Weiter zu Klang und Ton, der Raum war auch hier rappelvoll, aber ich war 20 Minuten vor der nächsten Vorführung da, so daß ich auf eine der hinteren, Bestuhlungen noch einen Platz ergattern konnte. Leider wieder ziemlich rechts, Sweetspot ade.
Es spielte zuerst die CT230, die hochgelobte Retro-Box für's kleine Geld. Kann ich nicht beurteilen, da wo ich saß war kein Urteil möglich. Dann kam die "grosse Rote", keine Ahnung wie das Teil heisst, sicher über 2 Meter hoch und mit vielen kleinen Breitbändern bestückt. Das Teil hatte was. Selbst aus meiner Hörposition konnten man die völlige Loslösung - vor allem bei Stimmen - von den Speakern wahrnehmen. Leider fehlte hier einiges im Bassbereich, trotzdem hat das Teil Spaß gemacht.
Die Schwarz-Weiss fand ich dann wieder nicht so dolle. Sie klang matt und im unteren Grundton neigte sie meiner Meinung nach zum Dröhnen.
Weiter zu Theisges und Mohlitz . Angenehm leer. Nach 2 Minuten war mir klar warum. Riesen Boxen wurde mit riesigen Pegeln angesteuert. Nicht das mich das schocken würde, aber - sorry - die Box klang unterirdisch. Deutlich hörbare Verzerrungen
liessen einen das Gesicht verziehen. Ist mir völlig unverständlich, wie man eine Box so an den Klirr fährt, wenn sie das gar nicht packt. Ich habe nach 2 Minuten den Raum verlassen.
Dann ein Highlight, bei Iris Strassacker gab eine kleine Workshop. Catweezle, äh, Udo Wohlgemuth hat mit seiner sehr erfrischenden
Art den Zusammenbau einer Box gezeigt. Witzige Kommentare und ein echtes Original und Instanz des deutschen Lautsprecherbaus haben die Zeit wie im Fluge verfliegen lassen. Toll gemacht, Udo! :B
Die beste Vorführung neben Capaciti :N
Dann also zu Capacity. Wer Capaciti nicht kennt, die bauen Flächenlautsprecher. Vorgeführt wurde das neue Modell X2, ein Vollbereichs-Elektrostat, betrieben an Elektronik von Hifi-Akademie Hifi-Akademie .
Auch hier voller Raum. Shit! Ich quetschte mich gerade so noch rein und lauschte. Das soll die hochgelobte X2 sein? Man konnte zwar auch ausserhalb von Sweetspoot das Auflösungsvermögen und die Klarheit im
Mittel- und Hochton wahrnehmen, aber räumlich ging da nix, flach und eindimensional. Ich war schon etwas enttäuscht und wollte
fast schon gehen, da verliessen ein paar Besucher den Raum und ich stand dann zwar hinten aber mittig. Jau, das ging schon
deutlich besser. Der Bass ist unglaublich gut gewesen. Der ging absolut dröhnfrei runter bis 38 Hz und mit einer sagenhaften
Geschlossenheit zum Rest des Klangbildes. Ich habe erst gedacht die beiden Subs würden mitlaufen. Gefiel mir sehr gut.
So gut, daß ich auf die nächste Vorführung noch gewartet habe um
dann vorne rechts zu sitzen. Mein Nachbar war so nett und lies mich auch mal in die Mitte. Bumbs! Unglaublich.
Ich habe Donnerstag ein paar Maggies 1.6 gehört und war schon angetan, aber die X2 ist für mich noch deutlich besser.
Auflösung, Ortungsschärfe, Klangfarben, Bass, alles für meinen Hörgeschmack extrem gut. Die Räumlichkeit im Sweetspot ist sagenhaft.
Das oft zitierte Baden in der Musik trifft hier den Nagel auf den Kopf. Super guter Lautsprecher mit zwei Mankos. Er bündelt sehr, außerhalb der optimalen Position verliert sich schon deutlich die Dreidimensionale Illusion. Damit könnte ich noch leben.
Zweites Manko, Pegelfestigkeit. Ich habe mich hinterher noch etwas mit dem Entwickler Michael Ehrlinspiel unterhalten. Konzertpegel, die ich meiner Duetta schon mal zumute, gehen mit der X2 leider nicht. Man könnte die X2 zwar noch lauter betreiben, indem man einen Hochpass für den unteren Bassbereich setzt ,um dann mit einem Sub die fehlende tiefen Töne zu ergänzen. Aber die Kohärenz eines Vollberechs-Lautsprechers ist damit sicher flöten. Der Speaker wäre ohne diese Einschränkung meiner, keine Frage.
Laut Herrn Ehrlinspiel gehen die Flächen übrigens auch sehr gut mit kräftigen Röhren.
Das war's im grossen und ganzen. Als Fazit würde ich sagen, daß die Messe an sich schon interessant ist. Aber leider sind die Vorführräume oft so voll gewesen, daß echtes Probehören nicht möglich ist. Schade eigentlich.
Dennoch, ein Besuch lohnt sich.
Gruß
Jost
Angekommen im Tagungshotel Lichthof hat es mich direkt zu Hifi-Selbstbau verschlagen.
Dort platzte ich in eine bereits laufende Vorführung der Rocket, dem neuen Aktivlautsprecher vom Hifi-Selbstbau Team, dem auch noch Zeitrichtigkeit beigebracht worden ist.
Leider war meine Hörposition schlecht, ein Manko übrigens, das mir bei allen Vorführungen wiederfahren ist. Eigtl. macht es wenig Sinn einen Lautsprecher zu beurteilen, der weit ausserhalb seinen Sweetspots gehört wird, aber es nun mal sehr voll....Schade.
Es fehlte eigtl. nichts, der Hochton war sehr sauber und klar aufgelöst, Mitten sehr sehr gut und der Bass war tief und relativ zurückhaltend. Die räumliche Auflösung und Ortungsschärfe konnte ich nicht aufgrund der schlechten Hörposition beurteilen, ich würde aber vermuten, das auch das sehrgut von der Rocket gelöst wurde. Ich bin der Meinung einen sehr guten und sehr ausgewogenen Lautsprecher gehört zu haben.
Optisch ist das Teil sehr ansprechend und ziemlich gross, ein echter Männerlautsprecher. Ich habe es später nochmal versucht, aber auch da konnte ich keinen guten Hörplatz ergattern.
Die Vorführung wurde von Herrn Ahlersmeyer vorgenommen. Er hat das Konzept der Zeitrichtigkeit erklärt, leider kam mir seine Präsentation teilweise etwas arrogant vor. Lag evtl. aber auch daran, daß ich nur die Hälfte verstand :D
Weiter zu Klang und Ton, der Raum war auch hier rappelvoll, aber ich war 20 Minuten vor der nächsten Vorführung da, so daß ich auf eine der hinteren, Bestuhlungen noch einen Platz ergattern konnte. Leider wieder ziemlich rechts, Sweetspot ade.
Es spielte zuerst die CT230, die hochgelobte Retro-Box für's kleine Geld. Kann ich nicht beurteilen, da wo ich saß war kein Urteil möglich. Dann kam die "grosse Rote", keine Ahnung wie das Teil heisst, sicher über 2 Meter hoch und mit vielen kleinen Breitbändern bestückt. Das Teil hatte was. Selbst aus meiner Hörposition konnten man die völlige Loslösung - vor allem bei Stimmen - von den Speakern wahrnehmen. Leider fehlte hier einiges im Bassbereich, trotzdem hat das Teil Spaß gemacht.
Die Schwarz-Weiss fand ich dann wieder nicht so dolle. Sie klang matt und im unteren Grundton neigte sie meiner Meinung nach zum Dröhnen.
Weiter zu Theisges und Mohlitz . Angenehm leer. Nach 2 Minuten war mir klar warum. Riesen Boxen wurde mit riesigen Pegeln angesteuert. Nicht das mich das schocken würde, aber - sorry - die Box klang unterirdisch. Deutlich hörbare Verzerrungen
liessen einen das Gesicht verziehen. Ist mir völlig unverständlich, wie man eine Box so an den Klirr fährt, wenn sie das gar nicht packt. Ich habe nach 2 Minuten den Raum verlassen.
Dann ein Highlight, bei Iris Strassacker gab eine kleine Workshop. Catweezle, äh, Udo Wohlgemuth hat mit seiner sehr erfrischenden
Art den Zusammenbau einer Box gezeigt. Witzige Kommentare und ein echtes Original und Instanz des deutschen Lautsprecherbaus haben die Zeit wie im Fluge verfliegen lassen. Toll gemacht, Udo! :B
Die beste Vorführung neben Capaciti :N
Dann also zu Capacity. Wer Capaciti nicht kennt, die bauen Flächenlautsprecher. Vorgeführt wurde das neue Modell X2, ein Vollbereichs-Elektrostat, betrieben an Elektronik von Hifi-Akademie Hifi-Akademie .
Auch hier voller Raum. Shit! Ich quetschte mich gerade so noch rein und lauschte. Das soll die hochgelobte X2 sein? Man konnte zwar auch ausserhalb von Sweetspoot das Auflösungsvermögen und die Klarheit im
Mittel- und Hochton wahrnehmen, aber räumlich ging da nix, flach und eindimensional. Ich war schon etwas enttäuscht und wollte
fast schon gehen, da verliessen ein paar Besucher den Raum und ich stand dann zwar hinten aber mittig. Jau, das ging schon
deutlich besser. Der Bass ist unglaublich gut gewesen. Der ging absolut dröhnfrei runter bis 38 Hz und mit einer sagenhaften
Geschlossenheit zum Rest des Klangbildes. Ich habe erst gedacht die beiden Subs würden mitlaufen. Gefiel mir sehr gut.
So gut, daß ich auf die nächste Vorführung noch gewartet habe um
dann vorne rechts zu sitzen. Mein Nachbar war so nett und lies mich auch mal in die Mitte. Bumbs! Unglaublich.
Ich habe Donnerstag ein paar Maggies 1.6 gehört und war schon angetan, aber die X2 ist für mich noch deutlich besser.
Auflösung, Ortungsschärfe, Klangfarben, Bass, alles für meinen Hörgeschmack extrem gut. Die Räumlichkeit im Sweetspot ist sagenhaft.
Das oft zitierte Baden in der Musik trifft hier den Nagel auf den Kopf. Super guter Lautsprecher mit zwei Mankos. Er bündelt sehr, außerhalb der optimalen Position verliert sich schon deutlich die Dreidimensionale Illusion. Damit könnte ich noch leben.
Zweites Manko, Pegelfestigkeit. Ich habe mich hinterher noch etwas mit dem Entwickler Michael Ehrlinspiel unterhalten. Konzertpegel, die ich meiner Duetta schon mal zumute, gehen mit der X2 leider nicht. Man könnte die X2 zwar noch lauter betreiben, indem man einen Hochpass für den unteren Bassbereich setzt ,um dann mit einem Sub die fehlende tiefen Töne zu ergänzen. Aber die Kohärenz eines Vollberechs-Lautsprechers ist damit sicher flöten. Der Speaker wäre ohne diese Einschränkung meiner, keine Frage.
Laut Herrn Ehrlinspiel gehen die Flächen übrigens auch sehr gut mit kräftigen Röhren.
Das war's im grossen und ganzen. Als Fazit würde ich sagen, daß die Messe an sich schon interessant ist. Aber leider sind die Vorführräume oft so voll gewesen, daß echtes Probehören nicht möglich ist. Schade eigentlich.
Dennoch, ein Besuch lohnt sich.
Gruß
Jost
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