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    #16
    Neu - Aufbau einer Lackierung auf rohem Holz

    Zurück zum Thema......

    Hi Leuts,

    Und hier nun der versprochene Aufbau einer Lackierung auf rohem Holz bei einer Neuzarge.
    Erst einmal eine grundsächliche Endscheidung welchen Lack wir nehmen wollen. Es gibt auch hier drei Grobeinteilungen.
    1. Acryllacke, also auf Wasserbasis.
    2. Alkydharzlacke, auf Verdünnungsmittelbasis
    3. 2K-Pur Lacke.

    Ich werde hier den Weg mit einem Alkydharzlack beschreiben wie er überall zu bekommen ist. In Klammern die Firmen, womit ich persönlich bis jetzt beste Ergebnisse bekommen habe.
    Zunächst sollte das Holz einmal mit einem gut feuchtem Schwamm gewässert werden. Nach einer Trockenzeit von ca. 2 Std. Das Holz mit 80er Schleifpapier schleifen und anschließend mit einer Holzgrundierung auf Alkydharzbasis, 10 - 15 % verdünnt, grundieren.
    Zwischenschliff mit 80er Schleifpapier.
    Anschließend wird die Zarge zweimal mit einer Lackspachtel (Ahrweilit KH-Spachtel) abgezogen um die Holzporen zu schließen. Der Zwischenschliff sollte mit 100er Schleifpapier erfolgen, der Schliff nach dem zweiten Spachteln mit 150er. Ein Tipp am Rande, eine Einfärbung der Spachtelmasse mit verdünnter Abtönfarbe erleichtert das Schleifen, denn mann sieht eher wo noch unebenheiten vorhanden sind. Die Trockenzeit der Spachtelmasse ist etwa 5 Std.. Als Werkzeug für die Spachtelung empfehle ich den Kauf eines Satzes Japanspachteln (5-8 €).
    Als Vorlack nehme ich immer einen Seidenglanzlack (Glasurit Seidenstar SGL) im Farbton ähnlich der Schlußlackierung. Es ist aber auch jeder Vorlack geeignet. Auch hier würde ich vor dem Schleifen, mit 220er oder höher, nochmals mit der verdünnten Abtönfarbe einfärben, um das ganze nochmals auf Unebenheiten zu kontrolieren.
    Bei dunklen Farbtönen empfiehlt es sich meist eine zweite Vorlackierung durchzuführen. Hier würde ich dann nach der Trocknung mit 360er schleifen.
    Je nach gewünschtem Effekt würde ich dann mit einem Seidenglanz- (Glasurit Bezeichnung oben) oder Hochglanzlack (Glasurit EA) die Schlußlackierung durchführen. In den Schlußlack würde ich etwa 6-8 Tropfen Leinöl auf 750 ml und etwa 2 % Terpentin oder -ersatz zugeben, dadurch hat er eine längere Offenzeit (länger auf der Fläche zu verarbeiten) und dadurch einen besseren Verlauf. Das heißt das Lackierbild ähnelt mehr dem Spitzen.
    Ich selber führe die Lackierung mit einem Rinpinsel durch, was aber für den Laien nicht so einfach ist (Gefahr der Läuferbildung), deshalb ist für den Laien die Schaumstoffwalze (Neopreen) besser geeignet. Aber holt Euch dann die mit den zwei abgerundeten Seiten. Sie ergeben das bessere Lackierbild.
    Eine weitere Verbesserung des Lackierbildes erreicht Ihr durch einen weiteren Überzug mit Klarlack, entweder Seiden- oder Hochglanz, je nach Wunsch.

    Gruß
    Jürgen

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      #17
      .@Jürgen

      kannst Du aus Erfahrung mal abschätzen was echter Klavierlack für einen Stand-Lsp über den Daumen kostet?

      Alleine die Zwischenschliffe (7-8Stk.),selbst wenn die der Azubi durchführt treiben den Preis in eine Region ,die dann (fast) unbezahlbar sein dürfte(ausser als Bankvorstandsmitglied vermutl. ;)) :S

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        #18
        Original von xuser
        Hallo Jürgen

        Klavierlacke auf Nitrobasis werden m.E. heute im Flügelbau kaum mehr verwendet, sondern eher Kunstharz-Komponenten.

        Vermutlich wird dies im Lautsprecherbau auch so gehandhabt. ;)

        Gruss Beat
        Hi Beat,

        hab' eben Deinen Beitrag ganz übersehen...... es sind meist PUR-Lacke, weil dies nicht hitzeempfindlich beim Polieren reagieren. Auch dort klappt dies mit der Nitropoliermethode.
        Ich selber nehme nur einen 2-K-PUR, der ist noch Kratzerunempfindlich ....

        Da sind auch nicht so viele Farbaufträge nötig, weil diese besser Füllen. Nach dem letzten Lackauftrag 4 Tage das ganze stehen lassen, damit der Lack komplett ausreagiert hat, dann mit 1200er Nassschleifpapier und Gummiklotz schleifen, danach Schleifpolitur polieren und Flüssigwachs nachpolieren, fertig ist die edelste Klavierlackoberfläche.


        =>@ Karsten,

        fast nicht mehr zu bezahlen..... bei einer Größe wie eine TI-5000 rechne mal mit 4000€ bei wirklichen Klavierlack.

        Gruß
        Jürgen
        Gruß
        Jürgen

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          #19
          Hi Karsten, ich habe vor ca.20 Jahren nur für die beiden LS-Deckel
          (25*25cm) ca 450,-DM bezahlt.
          Stefan

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            #20
            Hallo Stefan und Jürgen,

            habe ich auch schon so vermutet ,um so mehr erfreue ich mich an der Lackierung meiner neuen LSp,denn die glänzen auch sehr schön!
            und wirken edel,d.h. es muss nicht zwingend echter Klavierlack sein! ;) :S

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              #21
              Hi Andi,

              Original von inthro
              bezüglich bilder matter lacke bin ich sehr gespannt :N
              dann hier einmal die Bilder, gemacht ohne Biltz, teils mit extremen Gegenlicht/Seitenlicht um den Glanzgrad besser zu dokumentieren, alle Bilder sind vergrößerbar. ;)


              Zu sehen ist eine mehrschichtige "Glättetechnik" (einfach nur Wandfarben nit der kleinsten Spachtel aufgetragen, 15 Schichten), diese wurde 8x mit Cowidur 2-K-PUR-Hochglanzsiegellack lackiert, vor dem letzen mal lackieren plan geschliffen (Muster ist 1,5mm erhaben), nach dem letzten Lackieren zuerst mit Stahlwolle *0000* mattiert und mit Bimsmehl auf ganz leichten Glanz (wir sagen Seidenmatt) "poliert".


              Hier eine Holztreppe mit Schrankeinbau...
              Ausgangsbasis wieder alles in 2-K-PUR-Hochglanzsiegellack lackiert, dann die .....
              Treppenwangen, links im Bild, auf Seidenglanz geschliffen mit Bimsmehl
              Treppenunterseite, Bildmitte der dunklere Teil, in Hochglanz belassen
              Schrankeinbau, rechts zu sehen, auf Mattlack geschliffen, zuerst mit Stahlwolle *0000*, dann mit Bimsmehl nachgearbeitet um eine bessere Gleichmäßigkeit zu erreichen.

              Man beachte einmal den Farbtonunterschied, verursacht nur durch den Glanzgrad!


              Türoberfläche mit Glasurit Seidenstar, nur einmal lackiert, mit Seitenlicht (Fenster in 1m Abstand)


              Unterbauschrank, direkt unter dem Fenster stehend im Gegenlicht, lackiert mit Cowidur 2-K-PUR-Hochglanzsiegellack, auf matt geschliffen, Vorgehensweise wie vor.....



              => Stefan,

              Hi Jürgen,
              Kauscher Soda?
              Irgendein Hydrogencarbonat?
              Muss jetzt aber ins Bett, bis morgen. Gute Nacht.
              Stefan
              Kausche Soda, ist ein starkes Alkali (gelöst in einer Flüssigkeit), aufgetragen auf einen ölhaltigen Untergrund wird dieser verseift, wenn Du also willst ist es eine Art Abbeizer. Der Vorteil ist in seiner Wasserlöslich- und -verdünnbarkeit, es bleiben also keiner Rückstände in den Holzporen. Nachteil, es wirkt nur bei ölhaltigen Untergründen (Öllasuren, Ölwachse, Öllacke) und das Holz wird "schwarz". Dashalb auch die Nachbehandlung mit Wasserstoffperoxyd, dies ist ein Bleichmittel. (Kennen die blondierten Frauen auch sehr gut, nur ist deren Lösung wesentlich mehr verdünnt).

              Man könnte aber auch als Abbeizer 74%tigen Salmiakgeist einsetzen (wirkt genauso gut) und zur Neutralisierung des Untergrundes dann 54%tige Salzsäure einsetzen. Nur die Hohe Konzentrierung der Salzsäure ist gefählicher im Umgang.

              Gruß
              Jürgen

              PS Hoffentlich war's jetzt nicht zu lang.....

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