Wenn man den Boden unter den Füßen verliert.....

[HiFi_Addicted]

Das mit den Kalten Lötstellen ist so einen Sache wenn sie mit SNPB60 öder ähnlichemgelötet werden ist es relativ einfach. Richtig schlimm wird es erst bei den neuen ROHS Konformen Lötpunkten. Die schauen alle aus wie kalte Lötstellen :(

Ich nehme immer 0,75er Draht zum entlöten. Etwas gelockert und er saugt schon.

MfG Christoph

[xuser]

Hallo zusammen

Könnte in schwierigen Fällen evtl. eine Hilfsperson nützlich sein, welche gleichzeitig die Unterseite entlötet?

Gruss Beat

[David]

Die Lötstellen sind nur auf einer Seite zugänglich, auf der anderen sitzt das Relais.
Insgesamt sind es 11 Lötpunkte und zwar relativ große.

Gruß
David

[xuser]

Hallo David

An Deiner neuen Platine habe ich die perfekten Lötstellen der Unterseite bewundert.
Wie konntest Du diese Lötqualität bei den Relais erreichen?

Gruss Beat

[Selfmade-Man]

Zum richtig Entlöten gibt's nur eine wirklich gute Sache... ein Entlötkolben (siehe Bild). Ist bei häufigem Gebrauch mit der Zeit billiger als Lötlitze und besonders bei grossen Lötstellen unschlagbar.
Auch grossflächige, doppelseitig durchgehende Lötstellen können gut abgesaugt werden. Wenn die Leistung mal nicht reicht, kann mit einem normalen Lötkolben von der anderen Seite her mitgeheizt werden. (Ich nenn's Sandwichlöten)

Ist auch nicht unheimlich teuer... ich hab für den kompletten Handgriff ca. 190 Euro bezahlt und die Stromversorgung und die Vakuumpumpe aus Ausschlachtgeräten genommen. Ein schönes Gehäuse um alles... fertig.
Gibt's auch in ähnlicher Weise für Weller Lötkolben, dann kann man seine Normale Lötstation umbauen.

Christian

[Selfmade-Man]

@David

Kann es sein, dass Du trotz Deiner perfektionistischen Ader vergessen hast einen Gehäuseboden zu konstruieren, den man wegschrauben kann ohne das ganze Gerät zu zerlegen? :G

Bei meinen grösseren Projekten stelle ich mir immer vor, was wäre wenn ich das Teil verkaufen würde und ein anderer mal was zu reparieren hätte. Oder vielleicht sogar ich selber... da müsste ich ja über mich selber fluchen. ;)

Aber ich denke, der einzig saubere Weg ist den Verstärker zu zerlegen und die Relais auszulöten. Dann kannst Du immer noch den Boden ändern oder Relaissockel einbauen. Wenn Du da mit Kreissägen rangehst wird das nachher kaum mehr besonders herzeigbar aussehen. :L

[David]

Hier noch ein Foto, das ich während der Relais-Reparatur gemacht habe. So einen Einblick hat man sonst nicht. Die Treiberkarte ist rausgenommen und die Rückwand des Verstärkers weggeklappt. Man sieht die 3 Ebenen mit den 12 Endstufentransistoren pro Kanal.



Jetzt noch die Treiberkarte (leider unscharf, war zu nahe und habe nicht auf Makro gestellt):



Und abschließend die Schaltung dazu:



Gruß
David

[David]

@Selfmade-Man
Heute würde ich so Manches anders machen, auch die Bodenplatte. Aber das Wichtigste: die Relais gehören gesockelt! Lieber noch ein paar Kontakte mehr, aber diese "pflegbar".

Mit dem Entlöter (wollte ich mir schon lange kaufen) hast du natürlich Recht. Möglicherweise geht das damit. Sollten die Relais wieder Probleme machen, ist das dann der nächste Step.

Gruß
David

[KSTR]

Danke David,
für die Einsichten (und den Schaltplan :A)

Grandios finde ich, dass die Stehbolzen auch gleich die el. Verbindungen sind, wenn ich das richtig sehe...

Wegen den Relais: Solche "mission-critical"-Stellen würde ich modular auslagern, auf ein kleines Extra-PCB, und mit verlöteten od. verschraubten Kabeln zum Mutterbrett/LS-Terminals.

Grüße, Klaus

[David]

Grandios finde ich, dass die Stehbolzen auch gleich die el. Verbindungen sind, wenn ich das richtig sehe...

Ja, so ist das.

Gruß
David

[hm4nine]

Ich habe mir damals (1992) gemeinsam mit HifiAktiv diese Endstufen mitgebaut und meine vor ca. 3 Jahren weiterverkauft. Natürlich mit den gleichen Bauteilen, insbesondere den Relais. Schaltkontake halte ich grundsätzlich für eine Schwachstelle, darum vermeide ich diese gerne oder führe sie möglichst mehrfach aus. So haben diese Relais 3 Kontakte a 10 A parallelgeschaltet, und sind noch dazu in die Gegenkopplung integriert, um allfällige Probleme "auszubügeln" (wenn ich an eine solche "Ausbügelnotwendigkeit" denke, graust es mir ohnehin schon wieder!). Kurz und gut: hatte nie Probleme mit diesen Relais. Da muß meiner Meinung nach irgendwann etwas passiert sein (z.B. Abschalten unter goßer Last - Lichtbogen), damit diese Probleme überhaupt auftreten können.

[David]

Ich wundere mich auch, dass es da Probleme gibt. Die einzige Erklärung wäre, dass es im Sommer, wenn es draußen schwül ist, im Keller zu recht hoher Luftfeuchtigkeit kommt (Oxidation?). Schon wegen der neuen Boxen habe ich mir vor einem halben Jahr einen Luftentfeuchter gekauft. Der hat sich zwar den ganzen Winter (Heizung) noch nicht eingeschaltet, aber das kommt schon noch.

Die bisherige Bassendstufe habe ich einmal für Leistungsmessungen verwendet. Vielleicht sind deshalb die Kontakte so dunkel geworden. An sich achte ich immer darauf, dass kein Signal läuft, wenn ich Ein- oder Ausschalte. Aber in 15 Jahren kann schon viel passieren.

Gruß
David

[David]

Original von xuser
Hallo David

An Deiner neuen Platine habe ich die perfekten Lötstellen der Unterseite bewundert.
Wie konntest Du diese Lötqualität bei den Relais erreichen?

Gruss Beat

Löten ist reine Übungssache. Ohne Geschicklichkeit geht da aber nichts bzw. es wird nie wirklich schön. Auch sollte man jede Lötstelle nur einmal machen.

Da ich mit der üblichen Qualität der Seriengeräte nicht zufrieden bin (irgend etwas stört mich immer!), kann ich nur selbst bauen. Aber ich bin da schon sehr kritisch, es gibt viele Dinge, die nur mich stören und die mit der Funktion gar nichts zu tun haben.

Gruß
David