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Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

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    AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

    Zitat von David Beitrag anzeigen


    So ist es. Gute Musik - und vor allem Musik die gefällt -, müsste man schon extrem schlecht wiedergeben, damit einem dabei der Hörspass "vergeht".

    t.
    Ich höre ohne Zweifel lieber "gute Musik" in schlechter Qualität, als Musik die mich weniger inetressiert in "top-traumhaft-Qualität"


    Ich musste das in jungen Jahren so lernen, als ich mich in den Bereich "Jazz" reinhörte. Zu diesem Zeitpunkt war ich eben mit den seinerzeit üblichen "Plattenqualitäten" konfrontiert...und auch der akteuellen "Radioqualität". Dann musste ich mich mit Zeugs aus den "ab 1950-erJahre" beschäftigen. Klangmäßig fand ich das anfangs schon markant gruselig im Vergleich, dazu eben noch der fehlende Zugang zu dieser Musik. Das war teilweise echt anstrengend irgendwie...
    Sicherlich entstand in dieser Zeit dan auch die verstärkte "Vorstellungkraft", so dass man sich eben in die jeweilige Spielsituation "hineindenkr" und sich vorstellt, wie das wohl klänge, stünde man mit den Leuten gemeinsam "auf der Bühne" oder eben in einem Studioraum.


    Irgendwie komme ich durch all diese technischen Überlegungen manchmal auf die Frage, ob es sich hier um eine Gegenüberstellung von "Verpackung vs Inhalt" handelt. Oder noch philosophischer ausgedrückt geht es dann in die Richtung " Schein oder Sein".


    Jedenfalls kan ich mir gut vorstellen, dass wenn man anfängt, z.B. das "qualitativ bessere" Kabel zu verwenden und dabei (zumindest kurzfristig, denn die nächste Steigerung liegt ja bereits abholbereit im Regal) Wohlbefinden zu erlangen, man den Pfad des Wesentlichen verlässt. Man sitzt ja dann ständig am Hörplatz und verwendet zumindest einen Teil seiner Energie auf die Frage, wo denn noch weitere Verbesserung möglich sein könnte....

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      AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

      Ich kann mich den vorstehenden Posts nur anschließen! Gute Musik ist durch schlechten Klang fast nicht totzukriegen. Umgekehrt gewinnt schlechte Musik durch guten Klang nichts. Alles andere sind Oberflächlichkeiten, die am Kern der Musik vorbeigehen. Deshalb bin ich ja auch so glücklich mit meinen alten Schallplatten, die ich allein nach der Musik, nie nach dem Klang auswähle.
      Nachtrag: Das alles spricht aber auch nicht dagegen, gute Musik bestmöglich wiederzugeben.


      Beste Grüße
      Florian
      Zuletzt geändert von docflow; 17.03.2019, 10:10.

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        AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

        ...erstaunlich. Bei mir war es eher umgekehrt. Ich war irgendwann nicht mehr zufrieden mit dem Sound der neu gekauften CDs, damals wusste ich noch nicht woran es genau liegt. Dann habe ich mal wieder mehrere meiner alten Platten rausgekramt und angehört. Und die klangen deutlich besser. So bin ich dann wieder zur Platte zurückgekommen. Und wenn man das hier sieht weiß jeder worum es geht.



        Nur ein Beispiel von fast unendlich vielen.

        Gruß

        RD

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          AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

          Vielleicht war es bloß Gewohnheit,

          eine Erinnerung an alte Zeiten,

          soll im Alter vorkommen...

          :N

          gut = was gefällt...

          :M

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            AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

            Das war es eben nicht. Eigentlich hatte ich die Platten ja schon bei Seite gepackt. Ich habe CD-Neuauflagen mit 30 Jahre alten Schallplatten klanglich direkt verglichen.

            Gruß

            RD

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              AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

              Dann,

              hast Du das viele Geld für die LP,

              vor 30 Jahren, nicht umsonst ausgegeben...

              :Z

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                AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                Zitat von Observer Beitrag anzeigen
                Was mir ja nicht so einleuchten will, ist das ständige Runterbrechen der Klangeindrücke auf die Technik. Ausgerechnet auch von Holger. Meine Erfahrung nach mehr als dreißig Jahren im Service und Handel mit UE-Technik und nun schon mehr als zwanzig Jahren auch im wissenschaftlichen Umfeld: Klangeindrücke, Hörgewohnheiten, Hörkonditionierung, physische und besonders psychische Kondition sind viel wichtiger bei der Entscheidungsfindung, ob einem bestimmte Musik klanglich und künstlerisch gefällt. Und da kann ein einfacher Eintaktröhrenverstärker (ja, mit Übertragern im Signalweg), ein hinreichend laufgenauer Plattenspieler und gepflegte Lautsprecher absolut ausreichen.

                Moderne digitale Aufnahme- und Wiedergabegeräte sind um einiges leistungsfähiger, wenn es darum geht, den Übertragungskanal so breit wie möglich zu machen, die Grenzen also deutlich zu erweitern. Wenn aber einfach uralte Master digitalisiert werden, ohne zu berücksichtigen, dass die alten Grenzen (Frequenzgang, Dynamik, ggf. Kanaltrennung) existenziell für ein bestimmten Klangeindruck waren, dann wird man den Liebhaber des "guten, alten" Sounds nie wirklich berühren können.

                Schon als Kind hat mich Musik besonders betroffen und sehr angenehm berührt. Das waren regelrecht Streicheeinheiten. Diese waren natürlich verbunden mit bestimmten Klangeindrücken. Und genau nur die können mich heute, nach mehr als fünfzig Jahren wieder ähnlich ergreifen. Wenn ich sie nun maximal aufbereitet höre, vielleicht exakt so, wie sie damals im Hörsaal aufgezeichnet wurden, dann sind sie aber nicht mehr das, was ich damals aus einem Röhrensuperhet-UKW-Empfänger vernahm. Später hörte ich mit selbstgebauten Equipment, selbst aufbereiteten Uraltgeräten und hatte damit andere Erlebnisse. Auch heute höre ich mit modernsten Equipment, aber andere Musik, die mich nur mit aktueller Technik begeistern kann.

                Dazu kommt natürlich meine aktuelle Verfassung zum Zeitpunkt des Wiederhörens. Oft bin ich einfach "Zu". Die faszinierenden Klänge des Vortages bewirken gerade ... Nix. Dann hilft nur Abwarten, bis ich wieder "aufnahmebereit" bin. Schon eine kleine Erkältung, schon ein wenig negativer Stress, schon ein wenig Ablenkung... kann mich von meinem Musikerlebnis isolieren.

                Ergo: hören ist zutiefst subjektiv und trotzdem werden hier immer wieder nur die technischen Aspekte diskutiert. Irgendwann einfach nur ermüdend.
                Völlig einverstanden, Mark. Letztlich geht es um das Hören von Musik. Und da spielen ästhetische Qualitäten eine Rolle, Dinge, die einem wichtig sind oder weniger wichtig. Ermüdend an der technischen Diskussion ist, wenn dann immer wieder gesagt wird: Die Unterschiede sind ja so gering, dass sie keine Rolle spielen. Nein, wie groß oder klein etwas wahrgenommen wird, darüber entscheidet kein Messgerät, sondern das, was uns wichtig ist. Eine Kleinigkeit kann mich sehr stören, etwas Gröberes dagegen kann ich so hinnehmen und darüber hinweghören. Die Hifi-Kultur von einst war dazu da, dass sich ganz bestimmte Hörgewohnheiten und auch eine Hörbildung entwickeln konnte. Das war zu meiner Studentenzeit in den 80igern noch so, heute ist das Geschichte. Eine Hifi-Kultur gibt es so gut wie gar nicht mehr. Die Leute hören Musik mit minderer Wiedergabequalität und haben kein Problem damit. Interesse an Hifi ist im rapiden Schwinden begriffen. Das muss ich ja sagen war der Vorzug der LP. Da musste man sich noch nach Gehör z.B. einen Tonarm, ein Tonabnehmersystem aussuchen ja nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen. D.h. man konnte so seine Hörfähigkeiten immer weiter entwickeln. Heute stellt sich der Mensch eine Multifunktions-Digitalkiste hin und das wars. Bildungseffekt was die Hörerfahrung angeht gleich Null. Deswegen finde ich auch die Aufregung über Zubehör heute künstlich. Die Hifi-Kultur dafür, in der das damals eine Bedeutung hatte, gibt es nicht mehr. Es gibt natürlich noch solche Fossilien wie uns aus alter Zeit. Kritisch muss ich sagen, diese Realo-Manie, alles anzuzweifeln und alles zu verteufeln, was sogenannte "Goldohren" an Hörerfahrung erworben haben, gehört auch zur Beförderung des Verfalls von Hifi-Kultur. Zur kulturellen Vielfalt gehören immer auch zwangsläufig manche Skurrilitäten (das ist nicht nur in Bezug auf Hifi so), wenn man die nicht mehr zu akzeptieren bereit ist und als "Saubermann" alles mit dem Kehrbesen ausfegt, dann bleibt nur noch öde Uniformität übrig. Ich war allerdings nie ein Hifi-Fetischist. Platten oder später CDs gekauft habe ich niemals wegen des Sounds. Mich interessieren die Musik, die Interpreten und die Interpretation, das sind meine Kriterien. Wenn man eine gute Anlage hat, kann man eben auch nicht so hyperperfekt Aufgenommenes sehr gut hören. Der perfekte Sound klingt dagegen auch mit Ohrstöpsel. Das verstehen nur viele Leute nicht mehr und dann kommen so lustige Diskussionen wie die, dass man keine Mono-Platten hören wolle wegen der Klangqualität. Man weigert sich dann, wirklich Bedeutendes aus der Mono-Äre zur Kentnnis zu nehmen und argumentiert, man brauche das nicht. Hier macht sich dann das Fehlen einer Hifi-Kultur bemerkbar. Ich sage da immer: Gerade meine vielen historischen Aufnahmen kann ich hören, ohne überhaupt auf die Klangtechnik zu achten, weil ich eben eine gute Anlage habe, die durch sehr viel Hörerfahrung zusammengewachsen ist.

                Ich habe übrigens kürzlich mit Wagner-Freunden bei einem Kollegen im Keller alte Schallplatten gehört (er hat sogar Schellackplatten!). Das war alles andere als perfektes Hifi - aber völlig unerheblich. Worum es ging, die Qualitäten der Sänger bei historischen Aufnahmen, das konnte man nachvollziehen. Die Atmosphäre stimmte. Es ist immer die Frage, wie man bei welchem Anlass hören will.

                Schöne Grüße
                Holger

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                  AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                  @ruedi


                  Ich könnte in meinem Post die Wörter "alte Schallplatten" auch durch "alte Aufnahmen" ersetzen (Stichwort: "Telefonqualität" ). Wenn wir beide "alte Schallplatten" schreiben, meinen wir ja doch sehr unterschiedliche Sachen, nämlich Platten aus ganz unterschiedlichen Zeiten. Anders ausgedrückt: Wenn mich eine alte Aufnahme interessiert, ist mir völlig egal, ob sie schlecht klingt. Das meinte ich, als ich schrieb, dass ich die Musik, die ich höre, nie nach dem Klang auswähle.



                  Beste Grüße
                  Florian

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                    AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                    Zitat von debonoo Beitrag anzeigen
                    Dann,

                    hast Du das viele Geld für die LP,

                    vor 30 Jahren, nicht umsonst ausgegeben...:Z
                    Ja, so isses. Ich bin da allerdings auch erst später zu diese Erkenntnis gekommen. Und eigentlich ist es ja auch eine traurige Erkenntnis. Denn mit der Digitaltechnik hat man endlich eine Plattform wo man für ganz wenig Geld eine Toppqualität bekommen kann. Wo es praktisch keine qualitativen Unterschiede mehr gibt. Und dann werden die Potentiale dieser Technik nicht mal annähernd genutzt. Weil die Musikindustrie uns minderwertigen Mist verkauft.

                    Gruß

                    RD

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                      AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                      Wenn mich eine alte Aufnahme interessiert, ist mir völlig egal, ob sie schlecht klingt. Das meinte ich, als ich schrieb, dass ich die Musik, die ich höre, nie nach dem Klang auswähle.
                      Und da bin ich vollkommen bei Dir. Ich höre gelegentlich auch altes Zeug z.B. von Motown obwohl es technisch fürchterlich schlecht produziert ist. Die Musik ist einfach geil!

                      Gruß

                      RD

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                        AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                        Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
                        Ja, so isses. Ich bin da allerdings auch erst später zu diese Erkenntnis gekommen. Und eigentlich ist es ja auch eine traurige Erkenntnis. Denn mit der Digitaltechnik hat man endlich eine Plattform wo man für ganz wenig Geld eine Toppqualität bekommen kann. Wo es praktisch keine qualitativen Unterschiede mehr gibt. Und dann werden die Potentiale dieser Technik nicht mal annähernd genutzt. Weil die Musikindustrie uns minderwertigen Mist verkauft.

                        Gruß

                        RD
                        Sag mir 5 CD's wo die Qualität mit den Möglichkeiten der Technik über einstimmt...

                        also - das "Beste" für DICH...

                        dass Dir Zeit...

                        :S

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                          AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                          Die CD zu finden, die die technischen Möglichkeiten des Formates voll ausreizt dürfte ein fast hoffnungsloses Unterfangen sein. Die Denon Classical Sampler die ich besitze dürften aussichtsreiche Kandidaten sein. Aber das ist nicht die Frage.

                          Gruß

                          RD

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                            AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                            Zitat von debonoo Beitrag anzeigen
                            Sag mir 5 CD's wo die Qualität mit den Möglichkeiten der Technik über einstimmt...

                            .....
                            Jede SACD, und zwar der DSD-Layer, zeigt auf, wie HiRes geht.

                            Jede Pure Audio - Blu-ray - ob PCM, DTS HD MA oder Dolby Tru HD - ist technische Referenz.

                            Jede CD in 20 bit Recording ist ebernfalls technische Referenz.

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                              AW: Die Schallplattenwiedergabe, was ist wirklich wichtig?

                              Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
                              Jede SACD, und zwar der DSD-Layer, zeigt auf, wie HiRes geht.

                              Jede Pure Audio - Blu-ray - ob PCM, DTS HD MA oder Dolby Tru HD - ist technische Referenz.

                              Jede CD in 20 bit Recording ist ebernfalls technische Referenz.
                              yo, nützt aber leider alles nix, wenn die Musik totkomprimiert worden ist.

                              Gruß

                              RD

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