AW: Lautsprecherklang, woher kommt er?
"Das Musikinstrument" (allg.) als eine Art Metapher für Lautsprecher bzw. die Ziele bei deren Konstruktion zu verwenden, kann ganz sicher auch in die Irre führen.
Denn einige Eigenschaften, welche man bei Musikinstrumenten typischerweise findet, möchte man bei hochwertigen Lautsprechern eher nicht haben ... (wie z.B. Hervorhebung bestimmter Frequenzen durch Resonanz).
Dennoch hat dieser Konstrukteur - David Moulton - einen Text veröffentlicht mit dem Titel "The loudspeaker as Musical Instrument: ..."
David Moulton war entscheidend beteiligt an der Entwicklung dieses Lautsprechers:
(Bang & Olufsen "Beolab 5")
Ich habe Moulton's Text vor einigen Jahren gelesen, bevor ich mich u.a. mit Biegewellen LS näher befasst hatte.
Als "wissenschaftlich gesicherte" Grundlage für die Bewertung der Eigenschaften von HiFi Lautsprechern akzeptiere ich die Arbeiten von Floyd Toole und bin damit z.B. hier im Forum auch nicht ganz allein ...
Trotzdem gibt es einige Eigenschaften bestimmter Musikinstrumente, die ich zumindest als "interessant" auch für mögliche Anwendungen in der Elektroakustik erachte.
U.a. Streichinstrumente und auch andere Saiteninstrumente, welche einen schwingfähigen Korpus oder ein "Soundboard" (Klangboden) zur Schallverstärkung bzw. zur Schallabstrahlung verwenden, haben zumindest eine interessante Eigenschaft:
Sie erzeugen eine - jeweils mehr oder weniger - "diffuse" Schallabstrahlung.
"Diffus" kann als Gegenbegriff zu "kohärent" gesehen werden und "Kohärenz" ist eine Voraussetzung für "Interferenzfähigkeit" (etwa in der Akustik und in der Optik).
Diese "Interferenzfähigkeit" (durch kohärente Abstrahlung) ist auch dem modernen und üblichen "Kolbenstrahler" als Lautsprecher zu eigen, der als Einzelschallquelle typischerweise deutlich kleiner als die jeweils abzustrahlende Wellenlänge ist (ggf. durch Aufbau als "Mehrwege System").
Trifft solcher "Lautsprecherschall" auf eine begrenzende (ebene) Fläche (z.B. eine "nackte" Raumwand), so sind i.d.R. ausgeprägte "Kammfiltereffekte" die Folge, wenn an einem Hörplatz (oder "Messort") der Direktschall mit dem reflektierten Schall interferiert.
Man kann dann auch sagen: Der Lautsprecher interferiert mit seiner "Spiegelschallquelle" (oder mehreren Spiegelschallquellen, wenn mehrere Begrenzungsflächen in einem Raum beteiligt sind) .
Wenn der Schall z.B. eines Cellos oder einer Violine von einer Begrenzungsfläche reflektiert wird, dann bleiben vergleichbar "harte" Kammfiltereffekte jedoch weitgehend aus.
Für Lautspecher die nicht für "Wiedergabezwecke" verwendet werden, sondern z.B. zur "elektronischen Nachhallverlängerung" in manchen Konzertsälen, ist das ebenfalls eine sehr wünschenswerte Eigenschaft, weshalb hier eine "diffuse" Abstrahlung von Vorteil ist für die Qualität des "künstlichen" Nachhalls (der nach Möglichkeit nicht als "künstlich" identifizierbar sein soll).
Das Folgende daher nur als "Anregung" oder "Anmerkung":
Wenn bei den Hörversuchen im "Multichannel Listening Lab" bei Harman (durch Toole und seine Nachfolger in diesem Bereich der Industrieforschung) festgestellt wurde, daß (sicherlich vereinfacht und "verkürzt")
dann ist damit noch nicht endgültig festgelegt, auf welche Weise ein Lautsprecher dies technisch konkret bewerkstelligen muss.
Aufbau und ebenso Ergebnisse der Forschungen von Toole folgen nämlich m.E. sehr konsequent der auch aus dem Fußball bekannten Maxime "entscheidend is' auf'm Platz", d.h. entscheidend ist, was am Hörplatz ankommt.
D.h. m.E. daß auch ein Lautsprecher, der unter kleinen Winkeln "nahe der Achse" eine spektral ausgewogene und auch "kohärente" Abstrahlung (im "Direktschall Hörfenster") aufweist, unter größeren Winkel jedoch "eher diffus" (aber mit ausgewogenem Energiefrequenzgang "über alles") abstrahlt, keineswegs "aus dem Rennen" wäre.
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(*) https://patents.google.com/patent/US20050195982A1/en
"Das Musikinstrument" (allg.) als eine Art Metapher für Lautsprecher bzw. die Ziele bei deren Konstruktion zu verwenden, kann ganz sicher auch in die Irre führen.
Denn einige Eigenschaften, welche man bei Musikinstrumenten typischerweise findet, möchte man bei hochwertigen Lautsprechern eher nicht haben ... (wie z.B. Hervorhebung bestimmter Frequenzen durch Resonanz).
Dennoch hat dieser Konstrukteur - David Moulton - einen Text veröffentlicht mit dem Titel "The loudspeaker as Musical Instrument: ..."
David Moulton war entscheidend beteiligt an der Entwicklung dieses Lautsprechers:
(Bang & Olufsen "Beolab 5")
Ich habe Moulton's Text vor einigen Jahren gelesen, bevor ich mich u.a. mit Biegewellen LS näher befasst hatte.
Als "wissenschaftlich gesicherte" Grundlage für die Bewertung der Eigenschaften von HiFi Lautsprechern akzeptiere ich die Arbeiten von Floyd Toole und bin damit z.B. hier im Forum auch nicht ganz allein ...
Trotzdem gibt es einige Eigenschaften bestimmter Musikinstrumente, die ich zumindest als "interessant" auch für mögliche Anwendungen in der Elektroakustik erachte.
U.a. Streichinstrumente und auch andere Saiteninstrumente, welche einen schwingfähigen Korpus oder ein "Soundboard" (Klangboden) zur Schallverstärkung bzw. zur Schallabstrahlung verwenden, haben zumindest eine interessante Eigenschaft:
Sie erzeugen eine - jeweils mehr oder weniger - "diffuse" Schallabstrahlung.
"Diffus" kann als Gegenbegriff zu "kohärent" gesehen werden und "Kohärenz" ist eine Voraussetzung für "Interferenzfähigkeit" (etwa in der Akustik und in der Optik).
Diese "Interferenzfähigkeit" (durch kohärente Abstrahlung) ist auch dem modernen und üblichen "Kolbenstrahler" als Lautsprecher zu eigen, der als Einzelschallquelle typischerweise deutlich kleiner als die jeweils abzustrahlende Wellenlänge ist (ggf. durch Aufbau als "Mehrwege System").
Trifft solcher "Lautsprecherschall" auf eine begrenzende (ebene) Fläche (z.B. eine "nackte" Raumwand), so sind i.d.R. ausgeprägte "Kammfiltereffekte" die Folge, wenn an einem Hörplatz (oder "Messort") der Direktschall mit dem reflektierten Schall interferiert.
Man kann dann auch sagen: Der Lautsprecher interferiert mit seiner "Spiegelschallquelle" (oder mehreren Spiegelschallquellen, wenn mehrere Begrenzungsflächen in einem Raum beteiligt sind) .
Wenn der Schall z.B. eines Cellos oder einer Violine von einer Begrenzungsfläche reflektiert wird, dann bleiben vergleichbar "harte" Kammfiltereffekte jedoch weitgehend aus.
Für Lautspecher die nicht für "Wiedergabezwecke" verwendet werden, sondern z.B. zur "elektronischen Nachhallverlängerung" in manchen Konzertsälen, ist das ebenfalls eine sehr wünschenswerte Eigenschaft, weshalb hier eine "diffuse" Abstrahlung von Vorteil ist für die Qualität des "künstlichen" Nachhalls (der nach Möglichkeit nicht als "künstlich" identifizierbar sein soll).
Das Folgende daher nur als "Anregung" oder "Anmerkung":
Wenn bei den Hörversuchen im "Multichannel Listening Lab" bei Harman (durch Toole und seine Nachfolger in diesem Bereich der Industrieforschung) festgestellt wurde, daß (sicherlich vereinfacht und "verkürzt")
- der Direktschall für gute Lautsprecherwiedergabe "ausgewogen" sein soll und
- ansonsten für den indirekten Schall aus dem Raum lediglich ein ausgewogenes Energiespektrum vorhanden sein soll ... (*)
dann ist damit noch nicht endgültig festgelegt, auf welche Weise ein Lautsprecher dies technisch konkret bewerkstelligen muss.
Aufbau und ebenso Ergebnisse der Forschungen von Toole folgen nämlich m.E. sehr konsequent der auch aus dem Fußball bekannten Maxime "entscheidend is' auf'm Platz", d.h. entscheidend ist, was am Hörplatz ankommt.
D.h. m.E. daß auch ein Lautsprecher, der unter kleinen Winkeln "nahe der Achse" eine spektral ausgewogene und auch "kohärente" Abstrahlung (im "Direktschall Hörfenster") aufweist, unter größeren Winkel jedoch "eher diffus" (aber mit ausgewogenem Energiefrequenzgang "über alles") abstrahlt, keineswegs "aus dem Rennen" wäre.
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(*) https://patents.google.com/patent/US20050195982A1/en
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