Tach zusammen,
Vor einigen Tagen habe ich die Einspielung der 6.Symphonie (Pastorale) von Ludwig van Beethoven von Karajan bei arte aufgenommen. Sie stammt aus den sechzigern und ist legendär wegen der damals sehr innovativen Kameraführung. Da dirigiert der Maestro wie eine faustische Gestalt über dem Orchester, das selbst in einem Reigen aus Bildern der Intrumente nach meinem Empfinden entmenschlicht wird. Die einzelnen Musiker treten völlig hinter dem Orchester als Klangkörper zurück.
Ich habe diese Einspielung zum Anlass genommen, sie mit einer anderen von Rene Leibowitz und dem RPO (sie dürfte etwa aus der selben Zeit stammen) zu vergleichen und möchte gerne versuchen meine Eindrücke wiederzugeben. Wenn es bei einem Versuch bleibt, dann nicht zuletzt deshalb, weil mir als Laie ohne musikalische Ausbildung einfach der Wortschatz fehlt, um meine Erfahrungen angemessen zu beschreiben. Also habt Erbarmen, wenn es daneben geht.
Die Symphonie selbst dürfte hinlänglich bekannt sein. Stichwort: Programmmusik, Tonmalerei hier Impressionen des ländlichen Lebens (bevor jetzt jemand meckert: ich weiss, das ist so nicht ganz richtig, die Pastorale ist keine "richtige" Programmmusik). Klingt verdächtig nach Romantik und so klingt imo auch die Einspielung Karajans. Aber trotz aller Präzision in der Wiedergabe hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, als klänge das Stück wie durch einen Weichzeichner aufgenommen. Nicht dass irgendetwas fehlte oder verschleiert war. Trotzdem klangen für mich die Übergänge zwischen den einzelnen hochemotionalen Passagen wie verrundet.
Ganz anders imo die Aufnahme von Leibowitz: direkt anspringend, eigentlich völlig sachlich und unromantisch. Leibowitz läßt sehr schnell spielen, an einigen Stellen, gerade gegen Ende fast hektisch, so als wollte er zum Ende kommen und als sei ihm das alles zu peinlich. Die Aufnahme hat mehr Dynamik und - neudeutsch - Drive. Das Orchester klingt für mich moderner als die Berliner Philharmoniker.
Und trotzdem: wenn ich ehrlich bin, müßte ich zwischen beiden Einspielungen entscheiden, welche ich lieber höre, würde ich wahrscheinlich doch die Karajan vorziehen. Sie scheint mir einfach dem Werk angemessener zu sein. Wenn ich mich vom Fernseher lösen und alleine auf die Musik konzentrieren konnte, entstanden Bilder, die den Absichten der Musik entsprachen. Beim Leibowitz wurde ich schon fast nervös, weil sich so gar keine romantische Stimmung einstellen wollte.
Nach meiner Erinnerung ist es bei den anderen Sinfonien eher anders herum, da scheint mir die Interpretation von Leibowitz angemessener zu sein. Das muss ich aber noch verifizieren.
Gruß
Vor einigen Tagen habe ich die Einspielung der 6.Symphonie (Pastorale) von Ludwig van Beethoven von Karajan bei arte aufgenommen. Sie stammt aus den sechzigern und ist legendär wegen der damals sehr innovativen Kameraführung. Da dirigiert der Maestro wie eine faustische Gestalt über dem Orchester, das selbst in einem Reigen aus Bildern der Intrumente nach meinem Empfinden entmenschlicht wird. Die einzelnen Musiker treten völlig hinter dem Orchester als Klangkörper zurück.
Ich habe diese Einspielung zum Anlass genommen, sie mit einer anderen von Rene Leibowitz und dem RPO (sie dürfte etwa aus der selben Zeit stammen) zu vergleichen und möchte gerne versuchen meine Eindrücke wiederzugeben. Wenn es bei einem Versuch bleibt, dann nicht zuletzt deshalb, weil mir als Laie ohne musikalische Ausbildung einfach der Wortschatz fehlt, um meine Erfahrungen angemessen zu beschreiben. Also habt Erbarmen, wenn es daneben geht.
Die Symphonie selbst dürfte hinlänglich bekannt sein. Stichwort: Programmmusik, Tonmalerei hier Impressionen des ländlichen Lebens (bevor jetzt jemand meckert: ich weiss, das ist so nicht ganz richtig, die Pastorale ist keine "richtige" Programmmusik). Klingt verdächtig nach Romantik und so klingt imo auch die Einspielung Karajans. Aber trotz aller Präzision in der Wiedergabe hatte ich die ganze Zeit den Eindruck, als klänge das Stück wie durch einen Weichzeichner aufgenommen. Nicht dass irgendetwas fehlte oder verschleiert war. Trotzdem klangen für mich die Übergänge zwischen den einzelnen hochemotionalen Passagen wie verrundet.
Ganz anders imo die Aufnahme von Leibowitz: direkt anspringend, eigentlich völlig sachlich und unromantisch. Leibowitz läßt sehr schnell spielen, an einigen Stellen, gerade gegen Ende fast hektisch, so als wollte er zum Ende kommen und als sei ihm das alles zu peinlich. Die Aufnahme hat mehr Dynamik und - neudeutsch - Drive. Das Orchester klingt für mich moderner als die Berliner Philharmoniker.
Und trotzdem: wenn ich ehrlich bin, müßte ich zwischen beiden Einspielungen entscheiden, welche ich lieber höre, würde ich wahrscheinlich doch die Karajan vorziehen. Sie scheint mir einfach dem Werk angemessener zu sein. Wenn ich mich vom Fernseher lösen und alleine auf die Musik konzentrieren konnte, entstanden Bilder, die den Absichten der Musik entsprachen. Beim Leibowitz wurde ich schon fast nervös, weil sich so gar keine romantische Stimmung einstellen wollte.
Nach meiner Erinnerung ist es bei den anderen Sinfonien eher anders herum, da scheint mir die Interpretation von Leibowitz angemessener zu sein. Das muss ich aber noch verifizieren.
Gruß
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