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Messung - Auswertung + Diagramme

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    Messung - Auswertung + Diagramme

    Hallo,

    Die Auswertung der Raummessung liegt nun wie folgt vor.

    Auswertung:

    Istzustand und erste Messung

    Der Wohnraum zeigt ein akzeptables Bassverhalten durch baubedingte Massnahmen - wie abgehängte Holzdecke, Kaskadenstaffelung der Fensterfront und bassabsorbierende Rauchglasfensterfront zum Durchgang. Negativ wirken sich jedoch hier die grundsätzlich unbedämpften Raummoden aus, sowie die Grundstruktur der parallelen Reflexionsebenen, verbunden mit vielen harten Reflexionsflächen. ( Steinboden, Glasfronten, Klinkerwände ) erschwerend im Bassbereich ist der linke Aufstellungsort des Mainmonitors an der Durchgangsseite zum nachfolgenden Raum. Diese Ecke weist eine Eigenresonanz bei etwa 70Hz auf, welche als Gegenphase sich zum Direktschall addiert und ein " Loch" zwischen 50Hz und 80Hz verursacht. ( Bei offener Tür wird dies um ca. 3dB verringert ) An der rechten Seite des Mainmonitors ist ebenso eine sehr deutliche Bassüberhöung zu messen, die in Spitzen sogar +16dB gegenüber der gemittelten Schallenergie aufweist. Bei der Ersteinstellung der Anlage wurde durch ein Absenken des Basspegels des linken Mainmonitors bereits eine Korrekturentzerrung vorgenommen, die rechte Seite blieb jedoch bisher unberücksichtigt.
    Der Nachhallverlauf zeigt im Bassbereich bis auf zwei kritische Raummoden bei 35Hz und 55Hz einen eher unspektakulären Verlauf der bei ca. 0,4 Sec liegt, während der Mitteltonbereich bis ca. 4Khz eine Nachhallzeit zwischen 0,6 und 0,7 sec aufweist. Zu hohen Frequenzen hin verringert sich hier deutlich die Nachhallzeit. In der Addition dieser Werte ergibt sich ein leicht halliger Klangeindruck, der jedoch sicher auf Grund der ausgezeichneten Wiedergabequalitäten der Monitore keineswegs dramatisch "kritisch" zu bewerten ist.
    Unkorrigiert jedoch ist eine tendenzielle bei weitem zu starke Basswiedergabe unter 120Hz festzustellen, während eine Senke zwischen 120Hz und 260Hz zu bemerken ist, die jedoch links deutlicher zur Geltung kommt.

    Korrekturen

    Die KSdigital Mainmonitore ermöglichen durch ein steilflankiges Filter eine Raumanpassung im Bassbereich. Durch Parallelmessungen konnte hier LINKS und RECHTS eine Optimierung des gesamten Bassbereiches erreicht werden. Links wurde zu der bereits gewählten -4dB Dämpfung weitere -8dB gewählt, die dann zwar meßtechnisch mit -12dB ein Optimum ergaben, jedoch im anschließenden Hörstest der Grundbass an Energie zu schwach war. Sicher auch darin zu begründen, weil die Addition des LFE-Kanals hier durch eine -12dB Dämpfung gehörsmäßig zu gering ist. Auf der rechten Seite erfolgte ebenso eine Dämpfung im Bassbereich von -8dB. Insgesamt ergab sich damit ein wesentlich neutraleres Klangbild. Der Centerkanal wurde in der Bassentzerrung nicht berücksichtigt. Einmal fiel rein akustisch kein Problem in dieser Art auf, zudem hätte hier eine Korrektur sehr zeitaufwendig durch eine Demontage des Centermonitors erfolgen müssen. In erster Linie ging es bei dieser Analyse um eine raumbezogene Abhörproblematik während von der Herstellereseite zu erwarten war, dass die Lautsprecher konstruktionsbedingt linear waren. Da der rechte Mainmonitor in unmittelbarer Nähe einer 90Grad Wand stand, mußte auch hier eine Bassabsenkung erfolgen, der linke Mainmonitor war ebenso durch den Hohlraum eines Verbindungsflures davon betroffen, während der Centerlautsprecher idealerweise als "Wandeinbau" unter dem Plasma-TV Gerät einen sehr neutralen Schalldruckverlauf aufwies. Im PDF-Anhang unterscheiden sich die Korrekturmessungen deutlich von den Messungen des Istzustandes.

    Aus klangästhetischer Sicht wäre hier anzumerken, dass bei DVD-Spielfilmen, also Heimkinogenuss eine weitere Entzerrung durch das Bedienteil zu empfehlen ist. Durchaus üblich und bekannt als "Cinema-Entzerrung" werden hier ähnlich einer physiologischen Lautstärkeanpassung Eckfrequenzen angehoben, bezw. der LFE forciert. Diese Einstellungen sind abspeicherbar. Bei reiner Musikwiedergabe von DVD-Audio oder CD wäre eine weitgehend lineare Einstellung vorteilhafter...


    Die Tiefbass-Korrekturen waren relativ einfach durch eine simple Ortsanpassung zu erreichen. Schwerwiegender und begrenzt durch optische Kompromisse ist eine Verbesserung der Nachhallzeit, dem Diffusverhalten und der Reduzierung von Raummoden. Da aus persönlichen Gründen des Anwenders eine Dämpfung mit Teppichen nicht erfolgen kann ( dies wäre die einfachste Lösung gewesen ) müssen Materialien verwendet werden, die eine recht hohe Absorbation im Bereich von 600 Hz bis 3000 Hz aufweisen.
    Diese Frequenzen werden am besten mit Mittenabsorber erreicht. Mittenabsorber wirken am besten in Form von Schlitzplatten die möglicherweise in Ergänzung zu vorhandenen Profilhölzern verwendet werden können. Ebenso bietet sich wie bereits besprochen die Rückwand des Raumes an, bis zu der Höhe der Wandschräge Breitbandabsorber zu wählen. Hier wären Gips-Lochplatten hervorzuheben, möglicherweise aus ästhetsichen Gründen auch ein spezieller Akustik-Schaum-Dispersionsputz, der einmal optisch sehr rustikal passen würde, zudem sehr breitbandig wirkt. Es ist jedoch fraglich, ob diese vergleichsbaren geringen Flächen dafür ausreichen. Idealerweise sollten hier an verschiedenen Stellen des Wohnraumes unterschiedliche Maßnahmen angewendet werden. Zum Beispiel als "akustische Vorhänge" an der Fensterfront und verbunden mit einem etwas höheren Aufwand wäre ein verdeckte Anbringung ( in der Holzdecke ) von mehreren Helmholtzresonatoren, die jeweils eine Abstimmung von 35Hz und 55Hz haben sollten.












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