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Des kleinen Mannes Sonnenschein ...

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    Des kleinen Mannes Sonnenschein ...

    Ein cleverer Feinkosthändler hatte vor langer Zeit folgende durchaus pfiffige Idee:

    Sein Ziel war es, das Stück geräucherten Hering für (damals) 1,50 Mark verkaufen.
    Der „Heringserwerb“ sollte zudem beim Käufer ein „gutes Gefühl“ auslösen.
    In Fachkreisen nennt man so etwas Kundenbindung.

    Seine „Heringssammlung“ präsendierte er in drei Holzkistchen,
    mit qualitativ unterschiedlicher Aufmachung in Sachen Optik.
    Es bedarf keiner großen Fantasie um zu begreifen,
    dass die Augen potentieller Käufer unweigerlich den Wert
    der Heringe mit der Oualität der Präsentation in Verbindung brachten.

    Holzkiste 1 funktionsgerechte Präsentation 0,99 DM der Hering
    Holzkiste 2 ansprechende Präsentation 1,49 DM der Hering
    Holzkiste 3 außergewöhnliche Präsentation 1,99 DM der Hering

    Unschwer zu erraten, welche Kiste sich zuerst geleert hatte.
    Wohl gemerkt, wir sind nicht bei Aldi oder Lidl,
    sondern beim Feinkosthändler. Natürlich wars`s das Holzkisterl zwei.

    Wieviele Fische im Laufe der Zeit von Kiste 1 nach Kiste 2 wanderten, mag mal dahingestellt bleiben. :D

    Zufriedener Händler, hatte er doch seinen „gewünschten“ Preis durchsetzen können. :N
    Glückliche Käufer allenthalben, sind sie doch überzeugt „preislich angemessen“ gekauft zu haben. :H
    Zwei Fliegen mit einer Klappe – eben ...

    Ich nehme mal einen Hering aus der Holzkiste 1 – namens NAD C 325BEE – und prüfe für mich, ob die Geschichte „stimmt“.

    Den Anstoß dazu gab mir "image hifi".
    Der besagte NAD–Verstärker wird dort in Ausgabe 1/2007 mit blumigen Worten interessant und ausführlich beschrieben.
    Ein guter Bekannter – seines Zeichens auch NAD–Besorger – hat mir das Verstärkerchen zum Test überlassen.

    Unverbindlicher Verkaufspreis 450 € – jawohl Holzkiste 1 – weil keine Metallfront und Knöpfchen ...

    Teste den Test war angesagt.
    In meiner Gerätekammer fanden sich „Gegner“:

    • ein Thel–Transistorvorerstärker mit ausgelagertem Netzteil
    • zwei Monoblöckchen Igel 50 von SAC mit neuestem Upgrade (wer`s braucht: 51 Stereoplay/Klangpünktchen)

    an zwei JBL TI 5000 mit aufgemotzten Frequenzweichen Mundorfsch`er Art.

    Aussagen, die einer „Beurteilungsdatei“ entnommen sein könnten, wie

    • dieser Verstärker spielt ohne jede Mühe für das auch schon mal die dreifache Summe aufgerufen wird,
    • bewahrt Konturen und erfasst Raumvolumina erstaunlich akkurat,
    • Musiker und Instrumente nehmen wohlsortiert und in feiner Staffelung Platz,
    • selbst bei heftigen Impulsen steht der Kleine seinen Mann und spielt seine ernormen dynamischen Leistungsreserven mit leichter Hand aus,
    • das Beste ist die „untechnische“ Übertragungsart des Musikvergnügens, praktisch unabhängig vom angeschlossenen Lautsprecher,
    • bewahrt Tempi und rhythmische Zusammenhänge,
    • spielt leise relativ verlustfrei,
    • fasert auch kurz vor Ultimo nicht aus,

    waren die Bezugspunkte der „Prüfung“.

    „image hifi“ zeigte zudem auf, was dem Kleinen fehlt:

    • die überragende Durchsichtigkeit eines Einstein The Absolute Tune
    • die Offenlegung komplexer harmonischer Feintexturen eines Euphya


    Persönliches Testergebnis

    Den Aussagen von „image hifi“ ist „Glauben zu schenken“.

    Mein ausgeprägtes Ego verbietet mir jedoch, den NAD C 325BEE
    zur Testcrew Thel – Vorstufe und den SAC Igeln uneingeschränkt aufschließen zu lassen.
    Andere Human Bodys könnten dies durchaus in Betracht ziehen.

    Bereits die Möglichkeit der Auftrennung zwischen Vor– und Endstufe
    und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, ist schon für sich ein Kaufargument.

    Was machen, wenn am „Ende des Verstärkers“ noch so viel Geld übrig ist ?
    Anlegen beim Kauf von Schallwandlern.

    Aufgepasst, hier gilt auch die Geschichte mit den Holzkistchen ...

    Dieses „Erlebnis“ nehme ich zum Anlass – allein der Kurzweil` wegen – „image hifi“ zu abonnieren.
    Man gönnt sich ja sonst nichts.

    #2
    Hallo Horst!
    Ein Super-Beitrag - danke dafür.

    Den neuen NAD Verstärker habe ich übrigens schon lange da. Ist ein tadelloser Verstärker. Besonderheiten sind mir aber nicht aufgefallen.

    Gruß
    David
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
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      #3
      RE: Des kleinen Mannes Sonnenschein ...

      Lieber Beamter77!

      Schöner Beitrag von Dir!
      Ich bezweifele Deine Test-Erlebnisse auf keinem Fall.
      Nur… ich interpretiere sie Bisschen anderes als Du. :P

      Die amerikanische Vereine "Boton Audio Society" und "SMWTMS" machen seit mehr als 30 Jahren ABX-Blind-Tsets.
      Bei den Tonbandmaschine, Tonabnehmer, LS, Plattenspieler etc. etc., die Unterschiede detektiert !
      Nur bei den Transistor-Amps konnte keiner bis jetzt die Unterschiede detektieren.
      Warum wohl? Haben die US-Amerikaner alle Holzohren?
      Wie gesagt, meine bescheidene Meinung!

      Ein ehemaliger Branchen-Kollege :D
      LG Ahura

      PS: Image HiFi? Hmmm… Kein Kommentar!

      Kommentar


        #4
        Hallo Beamter,
        sehr schön geschriebener Bericht.
        Ich habe mir ( gebraucht ) zwei Igel 40 ( ohne Upgrade ) und die Vorstufe funk Lap 2 gekauft und liege damit ungefähr auf dem Level des NADs neu ( 600,- € ).
        Habe damit mein Ego befridiegt und etwas mehr Möglichkeiten / Freiheiten ( z.B. Aufstellung, Monitoring ).
        Man muss halt wissen, was man will und sich nicht blenden lassen.
        Das die Image Hifi für so ein allerwelts Produkt einen solchen Text verfasst hat, freut mich. Vielleicht haben sich die Jungs ja mal selbst geerdet.
        Die Igels sind bei mir allerdings "nur" eine Übergangslösung, da ich mittelfristig auf Aktiv-LS umstellen möchte ( es sei den Karsten liefert eine umwerfende Performance mit seinen KEA`s ).
        Aber auch bei Aktiv-LS könnte ich auf SAC zurückgreifen, da die Jungs ja auch Endstufen für die LS liefern.
        Gruss Stefan

        Kommentar


          #5
          RE: Des kleinen Mannes Sonnenschein ...

          Original von Ahura Mithras

          Ich bezweifele Deine Test-Erlebnisse auf keinem Fall.
          Nur… ich interpretiere sie Bisschen anderes als Du. :P
          Den Aussagen von „image hifi“ ist „Glauben zu schenken“.
          Meine Aussage ist relativ weitreichend.
          Es ging bei meinem Bericht nicht in erster Linie um den NAD,
          sondern eher um die "Holzkistchengeschichte"

          Ansonsten, bittttttte keine Blindtestdiskussion, bittte bittte !!!!! :B :B :B

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