Wie schon im Linux-Thread (http://www.hififorum.at/forum/showpo...&postcount=215) erwähnt, habe ich mir von dem britischen Hersteller Tranquil PC einen Atom N270-basierten Barebone (http://www.tranquilpc-shop.co.uk/acatalog/T3N.html) gekauft und mit 2 GB Notebook-RAM und einer Samsung Ecogreen-Fesplatte (Modell HD203WI, Nettokapazität 2 TB) ausgestattet. Hier zwei Bilder von dem äußerlich recht unspektakulären Gerät:
Gleich vorweg eine Warnung: Dies ist kein Gerät für Leute, die Wert legen auf Haptik, edle Materialien, Maschinenbauqualität und sonstige Attribute, die dem Audiophilen so wichtig sind. Der T3N ist eine eher unattraktive Plastikkiste, die am besten in einem Installationsschacht aufgehoben ist. Die Verarbeitungsqualität ist mittelprächtig - wegen ungenau gebohrter Löcher konnte ich die Festplatte nur mit drei anstelle der vier vorgesehenen Schrauben befestigen und das Schließen des Gehäuses war infolge der mangelnden Paßgenauigkeit des Deckels eine leicht enervierende Spielerei.
Als Betriebssystem habe ich mich wegen des angeblich schnellen Bootvorgangs für das neue Ubuntu 10.04 entschieden. Diese Erwartung hat sich letzten Endes auch erfüllt, nachdem es zuvor einige Probleme mit GRUB gab und ich die Partitionen mit der Super Grub Disk (http://www.supergrubdisk.org/) händisch einrichten mußte. Dies kostete mich als Nicht-Linux-Experten zwar zwei oder drei Stunden für die diesbezüglichen Google-Recherchen, brachte aber zugleich die beruhigende Erkenntnis, daß die Linux-Gemeinde zu scheinbar jedem Problem gleich mehrere Lösungsansätze kennt, von denen irgendeiner schon passen wird.
Das Gerät läuft jetzt headless, d.h. ohne Maus, Tastatur und Bildschirm. Zur Fernsteuerung hatte ich auf den Remote Desktop gehofft, aber da ohne angeschlossen Bildschirm der X-Server nicht startet und daher das GUI nicht zur Verfügung steht, greife ich jetzt per SSH auf die Shell zu und quäle mich mit der Kommandozeile. Am Anfang fand ich das recht mühsam, aber man gewöhnt sich und lernt auf diese Weise sogar ein bißchen Linux, was ja auch ein ganz nützlicher Nebeneffekt ist.
Die Installation der Squeezebox Server-Software (aktuelle Version 7.5.0) verlief ohne Schwierigkeiten. Beim Testen mit ein paar möglichst repräsentativ ausgewählten FLACs stieß ich gleich auf ein Zeichensatz- bzw. Codepage-Problem: In einigen meiner Cuesheets hatte ich offenbar als Hochkomma ’ statt ' (Unicode: u+2019 statt u+0027) verwendet. Dies wurde vom Scanner nicht richtig erkannt und als €™ ausgegeben. Mit der von mir bisher verwendeten Squeezebox Server-Version 6.5.4 hat das immer funktioniert. Die Lösung: Ersetze in allen Dateien mit der Endung *.cue das Zeichen ’ durch ' ! Linux macht’s möglich:
find . -name "*.cue" -type f -exec sed -i "s/’/'/g" {} \;
Eine Minute für den geübten Linuxer, wieder eine Stunde Tüfteln für mich. Aber Hauptsache, es hat geklappt. Das Scannen meiner kompletten Sammlung (ca. 25.000 FLAC-Tracks) verlief dann fehlerfrei und dauerte noch einmal knapp vier Stunden.
Und was soll ich sagen: DAS FUNKTIONIERT SUPER! Die 1,6 GHz des Prozessors und die großzügig bemessenen 2 GB RAM machen sich bezahlt. Auch lange Listen scrollen mit der Fernbedienung flott vor sich hin. Beim Drücken von „Play“ spielt die Musik, und zwar SOFORT! Allerdings verwende ich die Fernbedienung kaum noch, denn das Web-Interface, das auf meinem alten Server entsetzlich träge war, reagiert jetzt blitzschnell, womit auch die erweiterten Suchfunktionen endlich nutzbar werden. Ich steuere die Squeezebox und den Transporter jetzt übers WLAN mit meinem Nokia 6300i und Opera mini als Browser.
Fazit: Um rund 300 Euro bekommt der experimentierfreudige Squeezeboxer mit dem Tranquil T3N ein System, das kaum Wünsche offen läßt. Bedienbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit sind 1A, auch komplexere Befehle über das Web-Interface werden praktisch verzögerungsfrei abgearbeitet. Mit einem speziellen Plugin läßt sich der Server ferngesteuert in den Schlummermodus versetzen, aus dem er per Wake-on-LAN auch sehr schnell wieder aufwacht (Suspend to RAM: ca. 15 Sekunden, Suspend to disk: ca. 40 Sekunden). Der Leistungsaufnahme im Vollbetrieb beträgt knapp 20 Watt, wobei das lüfterlos betriebene Gerät an der Unterseite recht warm wird.
Nach der konsequenten Digitalisierung bzw. Überspielung aller Tonträger (OK, da gibt’s noch zu tun) und dem Umstieg auf Webradio (einen Stream betreibt heute so gut wie jede Radioanstalt) ist meine Squeezebox (bzw. der Transporter) damit zum einzigen Quellgerät geworden, das ich noch nutze. Tuner und CD-Player, verstaubt!
Gleich vorweg eine Warnung: Dies ist kein Gerät für Leute, die Wert legen auf Haptik, edle Materialien, Maschinenbauqualität und sonstige Attribute, die dem Audiophilen so wichtig sind. Der T3N ist eine eher unattraktive Plastikkiste, die am besten in einem Installationsschacht aufgehoben ist. Die Verarbeitungsqualität ist mittelprächtig - wegen ungenau gebohrter Löcher konnte ich die Festplatte nur mit drei anstelle der vier vorgesehenen Schrauben befestigen und das Schließen des Gehäuses war infolge der mangelnden Paßgenauigkeit des Deckels eine leicht enervierende Spielerei.
Als Betriebssystem habe ich mich wegen des angeblich schnellen Bootvorgangs für das neue Ubuntu 10.04 entschieden. Diese Erwartung hat sich letzten Endes auch erfüllt, nachdem es zuvor einige Probleme mit GRUB gab und ich die Partitionen mit der Super Grub Disk (http://www.supergrubdisk.org/) händisch einrichten mußte. Dies kostete mich als Nicht-Linux-Experten zwar zwei oder drei Stunden für die diesbezüglichen Google-Recherchen, brachte aber zugleich die beruhigende Erkenntnis, daß die Linux-Gemeinde zu scheinbar jedem Problem gleich mehrere Lösungsansätze kennt, von denen irgendeiner schon passen wird.
Das Gerät läuft jetzt headless, d.h. ohne Maus, Tastatur und Bildschirm. Zur Fernsteuerung hatte ich auf den Remote Desktop gehofft, aber da ohne angeschlossen Bildschirm der X-Server nicht startet und daher das GUI nicht zur Verfügung steht, greife ich jetzt per SSH auf die Shell zu und quäle mich mit der Kommandozeile. Am Anfang fand ich das recht mühsam, aber man gewöhnt sich und lernt auf diese Weise sogar ein bißchen Linux, was ja auch ein ganz nützlicher Nebeneffekt ist.
Die Installation der Squeezebox Server-Software (aktuelle Version 7.5.0) verlief ohne Schwierigkeiten. Beim Testen mit ein paar möglichst repräsentativ ausgewählten FLACs stieß ich gleich auf ein Zeichensatz- bzw. Codepage-Problem: In einigen meiner Cuesheets hatte ich offenbar als Hochkomma ’ statt ' (Unicode: u+2019 statt u+0027) verwendet. Dies wurde vom Scanner nicht richtig erkannt und als €™ ausgegeben. Mit der von mir bisher verwendeten Squeezebox Server-Version 6.5.4 hat das immer funktioniert. Die Lösung: Ersetze in allen Dateien mit der Endung *.cue das Zeichen ’ durch ' ! Linux macht’s möglich:
find . -name "*.cue" -type f -exec sed -i "s/’/'/g" {} \;
Eine Minute für den geübten Linuxer, wieder eine Stunde Tüfteln für mich. Aber Hauptsache, es hat geklappt. Das Scannen meiner kompletten Sammlung (ca. 25.000 FLAC-Tracks) verlief dann fehlerfrei und dauerte noch einmal knapp vier Stunden.
Und was soll ich sagen: DAS FUNKTIONIERT SUPER! Die 1,6 GHz des Prozessors und die großzügig bemessenen 2 GB RAM machen sich bezahlt. Auch lange Listen scrollen mit der Fernbedienung flott vor sich hin. Beim Drücken von „Play“ spielt die Musik, und zwar SOFORT! Allerdings verwende ich die Fernbedienung kaum noch, denn das Web-Interface, das auf meinem alten Server entsetzlich träge war, reagiert jetzt blitzschnell, womit auch die erweiterten Suchfunktionen endlich nutzbar werden. Ich steuere die Squeezebox und den Transporter jetzt übers WLAN mit meinem Nokia 6300i und Opera mini als Browser.
Fazit: Um rund 300 Euro bekommt der experimentierfreudige Squeezeboxer mit dem Tranquil T3N ein System, das kaum Wünsche offen läßt. Bedienbarkeit und Reaktionsgeschwindigkeit sind 1A, auch komplexere Befehle über das Web-Interface werden praktisch verzögerungsfrei abgearbeitet. Mit einem speziellen Plugin läßt sich der Server ferngesteuert in den Schlummermodus versetzen, aus dem er per Wake-on-LAN auch sehr schnell wieder aufwacht (Suspend to RAM: ca. 15 Sekunden, Suspend to disk: ca. 40 Sekunden). Der Leistungsaufnahme im Vollbetrieb beträgt knapp 20 Watt, wobei das lüfterlos betriebene Gerät an der Unterseite recht warm wird.
Nach der konsequenten Digitalisierung bzw. Überspielung aller Tonträger (OK, da gibt’s noch zu tun) und dem Umstieg auf Webradio (einen Stream betreibt heute so gut wie jede Radioanstalt) ist meine Squeezebox (bzw. der Transporter) damit zum einzigen Quellgerät geworden, das ich noch nutze. Tuner und CD-Player, verstaubt!
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