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Alterung von passiven Bauteilen

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    Alterung von passiven Bauteilen

    Es gibt wunderbare Geräte aus den Siebzigern auf dem Markt. Manchesmal würde es mich reizen so einen alte Class-A Boliden z.B. von Pioneer zu kaufen und beim Musikhören alten Zeiten nachzuhängen.
    Aber - wie sieht das mit der Alterung von Bauteilen aus ? Ich meine damit nicht etwa ausgeglühte Transistoren oder andere Halbleiter. Wie sieht das z.B. mit Elkos aus ? 20, 30, und mehr Jahre müssen doch ihre Spuren hinterlassen. Haben die Siebkondensatoren im Netzteil eines Class-A Verstärkers der mit 70 ... 80 Grad geheizt hat überhaupt noch genügend Kapazität ? Das Elektrolyt muss doch längst ausgetrocknet sein. Manche Verstärker entkoppeln sogar mit Elkos. Stammt der manchesmal zu hörende kraftlose Muffelklang älterer Geräte etwa von zu wenig Kapazität ?
    Wer kann dazu etwas sagen ?

    Grüße, dB
    don't
    panic

    #2
    Von reinen Class-A_Geräten würde ich die Finger lassen, die kleinen Elkos müssen da oft komplett getauscht werden. Die großen Siebelkos halten da wesentlich länger. Bei konventionellen Geräten ist die Wahrscheinlichkeit auf defekte Elkos zu stoßen weitaus geringer.

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      #3
      Das Tauschen der Elkos ist natürlich möglich, aber eine Wahnsinns-Spielerei. Eine gute Lötpumpe ist dazu notwendig. Bei doppelseitig bedruckten Prints mit Durchkontaktierung (haben die älteren Geräte eher selten) muss man sehr vorsichtig vorgehen und auch schnell arbeiten. Wer da keine Übung hat, kann viel kaputt machen.
      Die alten Elkos waren oft größer, was (lösbare) Probleme in Bezug auf die Rastermaße ergeben könnte. Man könnte auch welche mit höheren Spannungen verwenden.

      Gruß
      David
      Gruß
      David


      WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
      Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
      Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
      Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
      Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
      Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
      Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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        #4
        Hallo zusammen,

        Haben die Siebkondensatoren im Netzteil eines Class-A Verstärkers der mit 70 ... 80 Grad geheizt hat überhaupt noch genügend Kapazität ? Das Elektrolyt muss doch längst ausgetrocknet sein.
        wer weiß, wer weiß ?

        Wer kann dazu etwas sagen
        Die Meßtechnik!

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          #5
          Hallo,

          es kommt halt darauf an, was man kauft. Wenn man Glück hat muss man nur Bodenplatte und Deckel abnehmen und kann schon rumlöten. Wenn Perfektion keine Rolle spielt, kann man ja auch anders grosse Elkos nehmen (bei den dicken fetten Netzteilkos muss man sich halt überlegen wie man sie mechanisch entlastet, Heisskleber oder so).

          Ich hab bei meiner alten Anlage ausser beim Tuner fast alle Elkos ausgetauscht mit ziemlich überschaubarem Aufwand, sind aber halt keine besonders komplizierten Geräte. Siehe auch hier:

          Meine Schatzis, Teil 1

          Ein bisschen Löten können muss man halt immer, sonst: Nachschauen wie es geht und 1-2 Stunden an Elektronikmüll zwecks Übung rumfuhrwerken.

          lg ken

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            #6
            Hallo Zusammen,

            also die Elkos sind im Netzteil schon ein Thema. Class A Verstaerker sind klanglich eine feine Sache. Durch den hohen Ruhestrom braucht es entsprechend grossflaechige Kuehlkoerper. Auch der Netztrafo sowie Gleichrichter sehen bei Class A eine hoehere Grundlast. Manche Geraete sind aber clever aufgebaut, sodass die Elkos vom Netzteil nicht von den Endtransistoren direkt beheizt werden. Der Aufbau meiner Accuphase 302p muss da als mustergueltig erwaehnt werden. Mehr Probleme sehe ich mit groesseren Musical Fidelity Vollverstaerkern. Elko = Rosine!

            Japanische Geraetschaften aelterer Generation haben fast immer Elkos als Koppelkondensatoren. Meiner Ansicht wirkt sich das negativ auf die Hochtonaufloesung aus, ganz egal ob alt oder nicht. Folienkondensatoren stellen hierbei eine qualitativ bessere Loesung dar und sind auch langzeitstabiler. Die Dimensionierung eines Koppelkondensators kommt dann auch auf den effektiven Widerstand gen Masse dahinter an. Je niederohmiger der Koppelko belastet wird, desto groesser muss er ausgelegt werden, um eine Mindestfrequenz (20Hz) uebertragen zu koennen. Die elektrotechnische Formel muesste sich irgendwo mit googlen finden lassen. Ueberdimensionieren schadet hier nicht!

            Meist wird man aber nicht ausreichend Einbauplatz finden, um einen Verstaerker von Koppelelkos auf Folienkondensatoren umzustricken, weil eben die Elkos viel kleiner sind. Einen guten Kompromiss stellen Tantalelkos dar, welche auch gute Frequenzgaenge aufweisen. Damit waere dann Schluss mit Hochtongetuempel!

            Als sanft kann man meine Umbaumethode nicht bezeichnen. Der klangliche Charakter eines Geraetes kann sich durch Austauch der Koppelkondensatoren stark veraendern! Bei Japanern wirklich in den Siebzigern bleiben, denn bei spaeteren Geraeten werden die Schaltungen sooooo kompliziert!

            Gruss, Sean.
            PS: Beim Austausch der Netzteilelkos auf die Polaritaet achten, sonst rauchts. Defekt(e) (werdende) Elkos kannst du an Knacksgeraeuschen oder Gleichstrompumpen eines Verstaerkers erkennen. Abrauchende Gleichrichter koennen dann bald die Folge sein!

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              #7
              Einen guten Kompromiss stellen Tantalelkos dar, welche auch gute Frequenzgaenge aufweisen. Damit waere dann Schluss mit Hochtongetuempel!
              Wer hat dir das denn gesteckt?
              Man kann da so ziemlich alles als Koppelkondensator benutzen, solange es nun nicht unbedingt Tantalelkos sind. ;)
              Die sind prima als Abblockkondensatoren in Stromversorgungen, aber als Koppelkondensator?....Eher nicht.

              PS:
              Was meinst du mit "Frequenzgängen" ?

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                #8
                @ Dahlquist
                HP Formel
                fg=1:(2pi x R x C)
                ... und - Tantal ist wirklich schlecht - außerdem vertragen die 'feuchten' Typen überhaupt keine Wechselspannung. Ich verwende im Austausch zu Elkos im Signalpfad, wenn überhaupt kein Platz ist MKS2 Folien. Die sind zwar unter den Folien nicht die Besten aber einem Elko haushoch überlegen. z.B. 6,8uF 50=/30~ 7x7x12mm RM5 von WIMA.

                @ Scheller
                Ich habe eine gute RLC Messbrücke, die reicht aber leider nur bis 2.000uF. Um die Kohle die ein C-Messgerät mit 20.000uF Messbereich kostet gibt's ne Menge Fa(hr)räder. Ich habe da Geräte mit 10x15.000uF/80V pro NT stehen .....

                Und sollte jemand fragen was ich gegen Elkos im Signalweg habe, hier die Antwort: Elkos im Signalweg verursachen mehr oder weniger aufgeblähte, unpräzise Bässe und manchesmal auch etwas schärfliche Höhen - irgendwie so wie 'S' durch eine Zahnlücke ;-) insgesamt wirkt die Wiedergabe leicht verwaschen.

                Grüße, dB
                don't
                panic

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                  #9
                  Hallo,

                  Elkos im Signalweg verursachen mehr oder weniger aufgeblähte, unpräzise Bässe und manchesmal auch etwas schärfliche Höhen - irgendwie so wie 'S' durch eine Zahnlücke ;-) insgesamt wirkt die Wiedergabe leicht verwaschen.
                  Das kann man aber sicher nur hören, nicht aber auch "wirklich" nachmessen...oder ?

                  Um die Kohle die ein C-Messgerät mit 20.000uF Messbereich kostet gibt's ne Menge Fa(hr)räder.
                  Ob man die 500 € für ein entsprechendes Gebrauchtgerät investieren mag, richtet sich sicher danach, ob man mit dem Thema 1 x am Tag, 1x in der Woche, 1x im Monat, oder nur 2 x im Leben zu tun hat. :S

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                    #10
                    Entgegen wirklicher Voodoo-Geschichten kann man den Austausch von Elkos gegen gute Folien im (gesamten) Signalweg echt hören. Mit der Messerei ist das so eine Sache. Wenn man das Gerät vorher und nachher mit einem Sinus 'durchwobbelt' wird man wohl nichts feststellen. Ich kenne leider niemand der Mesungen mit musikähnlichen komplexen Messsignalen durchführen und auswerten kann. Dazu benötigt man sicher recht 'ausgebratene' Signalgeber und spezielle Spekrumanalysatoren. Aber meine Ohren haben nix zusätzlich gekostet .... ;-)

                    Grüße, dB
                    don't
                    panic

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo,

                      Entgegen wirklicher Voodoo-Geschichten kann man den Austausch von Elkos gegen gute Folien im (gesamten) Signalweg echt hören.
                      wenn ich ein Audiogerät aufbaue, dann werde ich ganz sicher keine Elkos an dieser Stelle einsetzen. Soviel steht selbst für mich fest.

                      Was ich hingegen nicht nachvollziehen kann ist der angeblich merkliche, akustische Vorteil, den man durch den Austausch einiger Elkos in einem bestehenden Gerät angeblich immer erhalten soll.

                      Ich habe mir in der Vergangenheit nämlich nicht nur einmal die Mühe gemacht, die im Signalweg und der Gegenkopplung befindlichen gepolten (und ungepolten) Elkos durch verschiedenste Folien zu ersetzen, und das Gerät danach probegehört.
                      In einem Hörtest wäre ich bitter gescheitert. Sicher hätte ich mir einbilden können, dass da etwas gewesen sein könnte, aber das verschwindet bei mir im Sumpf.
                      Wenn man mir das irgendwann mal im Hörvergleich "beweisen tut" ;), werde ich darüber in Zukunft sicher anders denken.

                      Bis dahin bleibe ich bei meiner Meinung :S

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                        #12
                        Hallo,

                        Ich kenne leider niemand der Mesungen mit musikähnlichen komplexen Messsignalen
                        da müsste man erstmal überdenken, wie diese auszusehen haben. Welche Eigenschaften sie haben sollen.

                        Wenn die Einflüsse der Kondensatoren direkt hörbar wären. dann müssen sie m.E. schon verglleichsweise sehr groß sein.
                        Die Differenzmessung zweier bis auf die Kondensatoren identischer Verstärkerkanäle könnte mit Musiksignalen durchgeführt werden.

                        Wenn es wirklich "relevante" Unterschiede in den Signalen gibt, werden diese sehr leicht sichtbar sein....

                        Sie sind es aber nicht. Das bedeutet für mich, dass sie sehr sehr klein sein müssen. So klein, dass ich an eine Hörbarkeit erstmal nicht glaube. ;)

                        Aber...ich bin (eingeschränkt) ;) lernfähig. An einer Methode, die diese Unterschiede "klar" und in entsprechender Größe offenlegt, bin ich immer interessiert.

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                          #13
                          Naja, einen Elko im Signal alleine wird man wahrscheinlich nicht sofort wahrnehmen, aber in einer ganzen Kette aus CD, VV & ES könnten es schon an die zehn Stück sein die sich da aufsummieren. Heutzutage macht das keiner mehr ... warum wohl ? Sind doch Elkos wesentlich preisgünstiger als eine gute bzw. sehr gute PP oder gar Glimmer Folie. Interessanter Weise ist m.M. schon ein allgemeiner Trend erkennbar: Je frequenzunabhängig verlustfreier und mechanisch stabiler die Kondensatoren aufgebaut sind, desto neutraler sollen die sich klanglich verhalten. Ich hätte gute Lust auf einen Versuchsaufbau. Je 10 seriell angeordnete OP-Puffer-Kondensator-Reihen mit jeweils baugleichen C's. Das Ganze zu Vergleichszwecken zwischen technisch außer Frage stehenden VV und ES an 1A LS geschaltet sollte doch hörbare Unterschiede offenbaren. Das wäre eine Sache für'n Winter. ..... mal sehen.
                          Ad Absurdum wird die ganze Thematik insoferrn als sich alle Hersteller bemühen ganz ohne Koppelkondensatoren auszukommen. In meiner Kette gibt's einen einzigen Kondensator im Signalweg. Ein klitzekleiner Glimmerkondensator zwischen DA-Wandlerchip und analoger Pufferstufe im DSP meiner Canton Digital.

                          Und wie war das mit dem Altern passiver Bauelemente ? Da war doch was ?

                          Grüße, dB
                          don't
                          panic

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                            #14
                            Ad Absurdum wird die ganze Thematik insoferrn als sich alle Hersteller bemühen ganz ohne Koppelkondensatoren auszukommen
                            Ad Absurdum ist vielleicht nicht ganz passend. Es wird lediglich eine ganz bestimmte Zielgruppe in der Hifi-Szene angesprochen.
                            Solche bereichsweise glorifizierten Praktiken würde ich niemals als allgemein wegweisend einstufen, da ich sonst auch das Klangtuch, besondere Unterstellfüße, oder C37 fairerweise ernst nehmen müsste.
                            Und nicht zu vergessen die vielen, vielen Röhrenschaltungen, in denen es nur so von Kondensatoren wimmelt. Es gibt sogar einige Hersteller, die ohne Koppelkondensatoren garnicht auskommen möchten. Habe ich erst vor kurzem wieder gelesen.

                            Wer es in der Hifiszene und besonders im sog. high end bereich nicht versteht, ordentlich zu dramatisieren, der wird es in diesem Gewerbe zu nichts bringen. ;)

                            Und wie war das mit dem Altern passiver Bauelemente ? Da war doch was ?
                            Alles altert mal und geht irgendwann kaputt. ;)

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                              #15
                              Hallo nochmal,

                              Wie sieht das z.B. mit Elkos aus ? 20, 30, und mehr Jahre müssen doch ihre Spuren hinterlassen. Haben die Siebkondensatoren im Netzteil eines Class-A Verstärkers der mit 70 ... 80 Grad geheizt hat überhaupt noch genügend Kapazität ? Das Elektrolyt muss doch längst ausgetrocknet sein. Manche Verstärker entkoppeln sogar mit Elkos. Stammt der manchesmal zu hörende kraftlose Muffelklang älterer Geräte etwa von zu wenig Kapazität ?
                              Ich habe jetzt erst bemerkt, dass du die ursprüngliche Frage hier gestellt hast, und dem Gebrauchtkauf eines Klassikers angeblich unsicher gegenüberstehst.
                              Für Jemanden, der sich mit dem Thema befasst, und sich sogar eine Impedanzmessbrücke zugelegt hat, stimmt mich die art der Fragestellung doch schon nachdenklich.

                              :Y

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