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Evolutionsbiologie

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    AW: Mythologie und Archäologie

    Zitat von Babak Beitrag anzeigen

    Diskutieren wir die Evolutionstheorie nicht als Darwinismus des 19. Jahrhunderts
    All das, was du da schreibst, wurde schon längst ausdiskutiert und methodisch gelöst

    Bleiben wir bei der Evolutionstheorie des 21. Jahrhunderts
    Das ist interessanter
    Du wiederholst Dich! Wissenschaft ist aber nun mal nicht so etwas wie eine Mode, wo nur das allerneueste Hemd der letzte Schrei ist! Theoretische Diskussionen zeichnen sich durch Nachhaltigkeit aus. Du bestätigst zudem voll meine interdisziplinären Erfahrungen, dass man mit Physikern theoretische Diskussionen auf hohem und höchstem Niveau führen kann, Biologen dagegen in der Diskussion mit methodisch geschulten Geisteswissenschaftlern eklatante Defizite zeigen, was das Methodendenken angeht, und sich sehr schnell einfach aus der Diskussion ausklinken.

    Es kostet einfach zu viel Zeit, mich immer zu wiederholen. Ich fasse deshalb nur kurz einige Punkte zusammen:

    1. Du verkennst völlig die Funktion von klassischen Texten wie denen von Darwin, in denen sich eine Theorie konstituiert hat. In Methodendiskussionen kommt man immer wieder auf die Klassiker zurück, weil hier alle Methodenprobleme, an denen sich die folgenden Generationen abmühen, grundlegend formuliert sind und auch die verschiedenen Lösungswege, die sich abzeichnen. Das tun sie mit einer Klarheit, die die Diskussion verliert, wenn sie sich nur in dem Aktuellen beschäftigt, wo man dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Natürlich ist die Akkumulation ein, wenn nicht das zentrale Problem der Evolutionstheorie. Das erkennt man bei Darwin - und versteht eben auch besser, warum EES-Theoretiker damit immer noch ein Problem haben.

    2. Man muss erst einmal einen Begriff von Gravitation haben, um von Gravitation überhaupt sprechen zu können. Post factum kann man dann so reden, dass Menschen auf der Erde eine Erfahrung davon gehabt haben, auch wenn sie keinen Gravitationsbegriff hatten. Ja, sie konnten beobachten was passiert, wenn ihnen der Felsbrocken auf die Füße fällt. Nur wussten sie einfach nicht, dass das Gravitation ist. Wenn es aber um den wissenschaftlichen Begriff geht, dann entscheidet das Modell darüber, um eine Beobachtung theoretische Bedeutung, sprich einen Erklärungswert hat oder nicht. Das Modell selektiert die Beobachtungsmöglichkeiten. Und deshalb gibt es auch was die wissenschaftliche Begriffsbildung angeht keine der Theorie vorgelagerte Beobachtung. Es gibt keine Tatsachen, sondern nur Interpretationen von Tatsachen, sagt deshalb die Wissenschaftstheorie.

    3. Vor Kepler war die Astronomie nicht physikalisch und also auch die Gravitation an Himmelskörpern nicht beobachtbar. Das ist eine wissenschaftsgeschichtliche Tatsache (und nicht nur "meine Version", Du liest halt keine Wissenschaftsgeschichten) und zeigt, dass das Modell entscheidet, was beobachtbar ist und was nicht.

    4. Linne ist ein schönes Beispiel für die Nachhaltigkeit von Theoriebildungen. Die Linnesche Klassifikation beruht nämlich auf der antiken porphyrianischen Definitionslogik von genus proximum und differentia specifica.. Und die setzt nun mal die Artenkonstanz voraus - ohne die es schlicht keine Möglichkeit gibt, ein Klassifikationssystem aufzustellen. Weil Du nicht methodisch denkst, hast Du das nicht verstanden. Der Mensch ist dem Affen ähnlich, deshalb unterscheidet er sich aber grundlegend von diesem durch die differentia specifica des logos (zoon logon echon)

    5. Du und Bernd, ihr seid bei einem - populärdarwinistischen - und vorkritischen Verständnis von "Teleologie" stehen geblieben. Die Evolutionstheorie bestreitet, dass es eine Entwicklungsteleologie gibt was die Evolutionsgeschichte im Ganzen angeht. Insofern ist die Entstehung des Menschen zufällig. Was aber nichts daran ändert, dass biologische Begriffsbildungen teleologisch sind und auch nur teleologisch sein können. Denn anderenfalls wären sie nicht von physikalischen Begriffsbildungen zu unterscheiden. Bei Darwin gibt es keine Entwicklungsteleologie mehr, dafür aber eine Teleologie der Anpassung. Systemtheoretiker unter den Biologen wie v. Uexkuell und Maturana bestreiten auch diese Anpassungsteleologie. Was aber wiederum nicht heißt, dass die Teleologie verschwunden wäre. Sie taucht nur an anderer Stelle wieder auf - in der Selbstreferentialität von Systembildungen nämlich, der Systemstabilisierung in der strukturellen Kopplung. Dazu muss man allerdings in der Lage sein, diese hoch abstrakten Theoriediskussionen mitvollziehen zu können.

    6. Heute gibt es Gentechnologie. Da gibt es nun ganz andere Möglichkeiten, das Modell der Züchtung zu bestätigen. Komischer Weise kommt Dir dieser Gedanke nicht!

    Schöne Grüße
    Holger

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      AW: Mythologie und Archäologie

      Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen
      Ihr guckt definitiv zuviel Science Fiction:D
      Zur Erholung von diesen anstrengenden Diskussionen hier:

      Star Trek Discovery Staffel 2 läuft gerade bei Netflix.

      VG Bernd

      P.S.: Die erste Staffel war meines Erachtens eine Enttäuschung: zuviel Krieg, zuviele Klingonen die auch nur Klingonisch sprachen, wirre Story und kaum sympathische Figuren die gänzlich ohne Ironie und Witz auskommen (mal von Tilly abgesehen, die aber auch nur schwer erträglich ist). Lustig war nur das schwule Pärchen aus Wissenschaftsoffizier und Arzt.

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        AW: Mythologie und Archäologie

        Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
        Zur Erholung von diesen anstrengenden Diskussionen hier:

        Star Trek Discovery Staffel 2 läuft gerade bei Netflix.

        VG Bernd

        P.S.: Die erste Staffel war meines Erachtens eine Enttäuschung: zuviel Krieg, zuviele Klingonen die auch nur Klingonisch sprachen, wirre Story und kaum sympathische Figuren die gänzlich ohne Ironie und Witz auskommen (mal von Tilly abgesehen, die aber auch nur schwer erträglich ist). Lustig war nur das schwule Pärchen aus Wissenschaftsoffizier und Arzt.
        Du erlebst jetzt hier auch die zweite Runde, vielleicht wird die besser (die Hoffnung stirbt zuletzt ).
        Gruß
        David


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          AW: Mythologie und Archäologie

          Zitat von David Beitrag anzeigen
          Du erlebst jetzt hier auch die zweite Runde, vielleicht wird die besser (die Hoffnung stirbt zuletzt ).
          Ich bin raus. Ich bin es leid, immer alles wieder und wieder erklären zu müssen. Holger ist erklärungsresistent.

          P.S.: Die ganze Chose hatten wir zu Darwins Geburtstag 2009 schon mal; ging ähnlich aus:
          http://www.hififorum.at/showthread.p...ghlight=Darwin

          VG Bernd

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            AW: Mythologie und Archäologie

            P.S.: Die erste Staffel war meines Erachtens eine Enttäuschung: zuviel Krieg, zuviele Klingonen die auch nur Klingonisch sprachen, wirre Story und kaum sympathische Figuren die gänzlich ohne Ironie und Witz auskommen (mal von Tilly abgesehen, die aber auch nur schwer erträglich ist). Lustig war nur das schwule Pärchen aus Wissenschaftsoffizier und Arzt.
            Das sehe ich ganz ähnlich. Dagegen war The Expanse eine sehr positive Überraschung. Ich freue mich schon auf die nächsten Staffeln!

            Gruß

            RD

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              AW: Mythologie und Archäologie

              Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
              Das sehe ich ganz ähnlich. Dagegen war The Expanse eine sehr positive Überraschung. Ich freue mich schon auf die nächsten Staffeln!
              :I

              Die Serie ist echt der Hammer !

              Ich habe zwischenzeitlich auch alle Bücher gelesen und warte auf das Erscheinen des neuesten Bandes "Presepolis erhebt sich" am 11.2.2019.

              VG Bernd

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                AW: Mythologie und Archäologie

                Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                Von wem ausgesetzt, woher stammen diese Arten ursprünglich?

                Von einem anderem Planeten kann es nicht sein.

                Genetische, physiologische und anatomische Ähnlichkeiten zwischen den Arten zeigen ijre Verwandtschaften

                Lebensformen von anderen Planeten würden sich ganz anders entwickelt haben als die auf der Erde

                DNA?
                RNA?
                Proteine aus denselben 20 Aminosäuren?
                Nahrung von der Erde verwerten können?

                Das wären alles zu viele Zufälle, die gleichzeitig auftreten würden



                Diese Fragen habe ich längst geklärt.


                Alle 10000 Jahre schicken die Studenten der Proxima Centauri Uni ihre Fehlkonstruktionen, die zu schade für den Abfall sind auf die Erde, und feiern hier eine Party.


                So wie manche verantwortungslosen Terrarienbesitzer Exoten hier aussetzen

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                  AW: Mythologie und Archäologie

                  Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                  :I

                  Die Serie ist echt der Hammer !
                  Yap!. Ich habe mir die ersten beiden Staffeln in drei Tagen reingezogen.

                  Gruß

                  RD

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                    AW: Mythologie und Archäologie

                    Zitat von David Beitrag anzeigen
                    Du erlebst jetzt hier auch die zweite Runde, vielleicht wird die besser (die Hoffnung stirbt zuletzt ).
                    Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                    P.S.: Die erste Staffel war meines Erachtens eine Enttäuschung: zuviel Krieg, zuviele Klingonen die auch nur Klingonisch sprachen, wirre Story und kaum sympathische Figuren die gänzlich ohne Ironie und Witz auskommen (mal von Tilly abgesehen, die aber auch nur schwer erträglich ist). Lustig war nur das schwule Pärchen aus Wissenschaftsoffizier und Arzt.
                    Eine wirre Story , kaum Witz und Ironie, das können wir hier in unserer x-ten Staffel auch vorweisen.
                    Statt Klingonen, die nur Klingonsch sprechen haben wir andere Fachausdrücke, die ähnlich fremd wirken

                    Grüße
                    :S

                    Babak

                    ------------------------------
                    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                    Marcus Aurelius

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                      AW: Mythologie und Archäologie

                      Also wenn schon SciFi dann "Prometheus" von Altmeister Ridley Scott,

                      Ja, richtig, es handelt u.a. auch von sogenannten Konstrukteuren, die wenig beglückt waren, das sie von ihrem Erzeugnis besucht wurden.

                      Gruß,
                      joachim
                      Ein Computer löst all die Probleme, die ich ohne ihn nicht hätte.

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                        AW: Mythologie und Archäologie

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Du wiederholst Dich!
                        Ja, muss ich auch, denn

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Es kostet einfach zu viel Zeit, mich immer zu wiederholen.
                        Du tust es trotzdem ...

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Wissenschaft ist aber nun mal nicht so etwas wie eine Mode, wo nur das allerneueste Hemd der letzte Schrei ist!
                        Sie hat Ähnlichkeiten mit der Mode.
                        Es gibt Hypothese und Modelle, die der letzte Schrei sind.

                        Alte Hypothesen und Modelle werden widerlegt und durch neue ersetzt, die mit den Fakten besser übereinstimmen.

                        Dadurch ist die Wissenschaft im Wandel, sie hangelt sich von einer Hypothese zr nächste aktuelleren und nächst besseren.

                        Wie die Mode eben

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Theoretische Diskussionen zeichnen sich durch Nachhaltigkeit aus.
                        Eine Erklärung , wie Evolution abläuft, ist keine rein theoretische Diskussion.

                        Es gibt handfeste Fakten.
                        Wenn am die auslässt, wie Du es tust, wird nur auf theoretischer Ebene mit irgendwelchen Ideen herum hantiert, und die Diskussion verliert den Kontakt zur Realität

                        So funktioniert Wissenschaft nicht.
                        Will man wissenschaftliche Themen (hier zB die Evolution) diskutieren, sollte man immer den Reality-Check machen.

                        Schaffst Du das?

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        DDu bestätigst zudem voll meine interdisziplinären Erfahrungen, dass man mit Physikern theoretische Diskussionen auf hohem und höchstem Niveau führen kann, Biologen dagegen in der Diskussion mit methodisch geschulten Geisteswissenschaftlern eklatante Defizite zeigen, was das Methodendenken angeht, und sich sehr schnell einfach aus der Diskussion ausklinken.
                        Um welche Methoden geht es dir GANZ KONKRET?
                        Du bleibst immer sehr schwammig, und das deckt sich mit meinen interdisziplinären Diskussionen mit Geisteswissenschaftlern.
                        Sie schaffen es oft nicht aus ihren Denkgebäude hinaus um ihre Konzepte mit den Fakten und er realen Welt abzugleichen.

                        Die Biologie ist dabei eben schwieriger zu erfassen als die Physik, da sie sich mit komplexeren Systemen beschäftigt, und Fakten anders erfasst werden als bloß durch reine Messungen physikalischer Parameter.
                        Und wie man sieht kommen da auch ideologische Faktoren dazu und der Wunsch, dass das ganze doch einen Sinn oder eine Richtung haben möge.


                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        1. Du verkennst völlig die Funktion von klassischen Texten wie denen von Darwin, in denen sich eine Theorie konstituiert hat. In Methodendiskussionen kommt man immer wieder auf die Klassiker zurück, weil hier alle Methodenprobleme, an denen sich die folgenden Generationen abmühen, grundlegend formuliert sind und auch die verschiedenen Lösungswege, die sich abzeichnen. Das tun sie mit einer Klarheit, die die Diskussion verliert, wenn sie sich nur in dem Aktuellen beschäftigt, wo man dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Natürlich ist die Akkumulation ein, wenn nicht das zentrale Problem der Evolutionstheorie. Das erkennt man bei Darwin - und versteht eben auch besser, warum EES-Theoretiker damit immer noch ein Problem haben.
                        Wenn man eine Wissenschaftsgeschichte erklären will, sind Deine Punkte ja zu verstehen

                        Doch darum geht es ja nicht
                        Die Diskussion ging darüber, wie die Evolutionstheorie die Entwicklung des menschen erklärt, denn zufällig kann das nicht passiert sein.

                        Da macht es keinen Sinn, bei Darein und den Anfängen er Evolutionstheorie anzufangen und zu erläutern, was er wie erklärt hat.
                        Denn dabei bleibst Du bei Hypothesen und Konzepten Darwins hängen, die längst widerlegt und überholt sind - Beispiele sind Akkumulation und Zuchtwahl, die Du immer wieder einbringst

                        Das bringt genau nichts wenn es darum geht, was wir heute über die Evolution wissen

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        2. Man muss erst einmal einen Begriff von Gravitation haben, um von Gravitation überhaupt sprechen zu können. Post factum kann man dann so reden, dass Menschen auf der Erde eine Erfahrung davon gehabt haben, auch wenn sie keinen Gravitationsbegriff hatten. Ja, sie konnten beobachten was passiert, wenn ihnen der Felsbrocken auf die Füße fällt. Nur wussten sie einfach nicht, dass das Gravitation ist.
                        Sie mussten es auch nicht wissen

                        Abermilliarden von Lebewesen haben die Auswirkungen er Gravitation erlebt, wenn sie irgendwo runter gefallen sind zum Beispiel
                        Das müssen kein Menschen sein.

                        Sie müssen auch nicht wissen, WARUM sie runter gefallen sind.
                        Es ist nur wichtig zu wissen, DASS sie runter fallen.
                        Unsere Katzen daheim wissen auch, dass sie hochspringen müssen, um vom Boden auf den Tisch zu kommen
                        Brauchen sie dafür einen Gravitationsbegriff, haben sie einen? Unwahrscheinlich
                        Haben sie Modelle zur Gravitation entwickelt? auch unwahrscheinlich

                        Es reichte für Milliarden von Jahren auch aus, das Lebewesen einen Sinn für oben und unten haben (und für die allermeisten Lebewesen reicht es noch immer).
                        Ganze Baupläne haben sich nach der Gravitation entwickelt

                        WARUM es ein oben und unten gibt, ist nicht nötig gewesen und ist für die allermeisten Lebewesen auch nicht nötig

                        Somit ist es auch nicht notwendig, einen Gravitationsbegriff zu haben.
                        Das Leben funktioniert auch ohne diesen Begriff

                        Wie ich eben sagte

                        Es gibt die Gravitation, die eben wirkt, unabhängig, ob jemand sie beobachtet oder nicht

                        Dann kann es Lebewesen geben, die deren Auswirkung erfahren.
                        Dafür brauchen sie auch keinen Gravitationsbegriff.

                        Erst wenn es darum geht, WARUM das so ist (warum gibt es ein oben und unten, warum fällt etwas herunter?) entwickelt sich ein Begriff für das Beobachtete bzw Erfahrene.
                        Und erst dann entwickelt wer Modelle

                        Um ein natürliches Phänomen bzw. die Auswirkungen eines Naturprinzips zu erfahren, braucht ein Lebewesen weder einen Begriff zu diesem Prinzip noch ein Modell, wie wie funktioniert

                        Und ein Naturprinzip braucht auch kein Lebewesen, dass seine Auswirkungen bewusst beobachtet damit es wirkt.

                        Und das ist, wie man Mayr verstehen sollte
                        Evolution ist etwas, das sowieso passiert, egal ob ein schlauer Mensch einen Begriff dafür gefunden oder gar ein Modell dafür entwickelt hat oder nicht

                        Der tatsächlich stattfindende Vorgang der Veränderung und Entwicklung von Arten ist da zu trennen vom Begriff "Evolution", den der Mensch für diesen Vorgang geprägt hat


                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Wenn es aber um den wissenschaftlichen Begriff geht, dann entscheidet das Modell darüber, um eine Beobachtung theoretische Bedeutung, sprich einen Erklärungswert hat oder nicht.
                        Die beobachteten Fakten bestimmen auch, wie valide dieses Modell ist

                        Ein Modell, dass beobachtbaren Fakten widerspricht, hat keine besondere Aussagekraft.

                        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        Und deshalb gibt es auch was die wissenschaftliche Begriffsbildung angeht keine der Theorie vorgelagerte Beobachtung. Es gibt keine Tatsachen, sondern nur Interpretationen von Tatsachen, sagt deshalb die Wissenschaftstheorie.
                        Hier widersprichst Du Dir selber

                        Wenn Tatsachen interpretiert werden, sind die Tatsachen VOR der Interpretation und somit VOR der Modellbildung da.
                        Interpretieren kann man nur etwas, das man erkannt bzw wahrgenommen hat.

                        Oder willst Du tatsächlich sagen, dass die Gravitationstheorie entstanden ist, ohne dass davor Auswirkungen der Gravitation beobachtet worden wären?



                        Aber darum ging es auch nicht
                        Es ging darum, die die Entwicklung des Menschen von der Evolutionstheorie erklärt wird

                        Das bedeutet die aktuellen Erkenntnisse, nicht die aus dem 19. Jahrhundert.
                        Und das bedeutet auch nicht, dass man eine Abhandlung über Wissenschaftstheorie oder Erkenntnistheorie lesen will
                        Grüße
                        :S

                        Babak

                        ------------------------------
                        "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                        Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                        Marcus Aurelius

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                          AW: Mythologie und Archäologie

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          3. Vor Kepler war die Astronomie nicht physikalisch und also auch die Gravitation an Himmelskörpern nicht beobachtbar. Das ist eine wissenschaftsgeschichtliche Tatsache (und nicht nur "meine Version", Du liest halt keine Wissenschaftsgeschichten) und zeigt, dass das Modell entscheidet, was beobachtbar ist und was nicht.
                          Schön, dass Du wieder mal weißt, was ich lese und was nicht.

                          Es gab lange vor Kepler Arbeiten, die eine Anziehung zwischen en Himmelskörpern behandelten.


                          Das Modell entscheidet nur dann was beobachtbar ist, wenn man nicht wissenschaftlich an eine Fragestellung herangeht.
                          Denn da kommen diverse kognitive Fehlleistungen des menschlichen Geistes ins Spiel

                          Wenn man nur darauf aus ist, das zu bestätigen, was man sich gedacht hat, berücksichtigt man nur Fakten, die ins Bild passen und lässt anderes aus.

                          Das ist eben das Problem, wenn man nur durch "Denken" einer Sache auf den Grund gehen will

                          Da kann man viele Fehler begehen, ohne sich dessen bewusst sein:

                          oder


                          Die Methoden der jetzigen Naturwissenschaften sind so ausgelegt, dass man diese Fehler möglichst vermeiden kann.

                          Darum ist es enorm wichtig, nicht nur auf der geistigen Ebene zu bleiben, sondern immer wieder anhand der Fakten (empirisch und experimentell) abzugleichen, wie git diese Modelle sind, die sich jemand ausgedacht hat

                          Diesem Schritt weichst Du hier laufend aus.
                          Du wirfst irgendwelche Modelle in die Diskussion, vermeidest aber tunlichst auch Fakten anzuführen, die damit konform gehen bzw ignorierst Fakten, die diese Modelle schon längst widerlegt haben (Akkumulation, Zuchtwahl etc)



                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          4. Linne ist ein schönes Beispiel für die Nachhaltigkeit von Theoriebildungen. Die Linnesche Klassifikation beruht nämlich auf der antiken porphyrianischen Definitionslogik von genus proximum und differentia specifica.. Und die setzt nun mal die Artenkonstanz voraus - ohne die es schlicht keine Möglichkeit gibt, ein Klassifikationssystem aufzustellen. Weil Du nicht methodisch denkst, hast Du das nicht verstanden. Der Mensch ist dem Affen ähnlich, deshalb unterscheidet er sich aber grundlegend von diesem durch die differentia specifica des logos (zoon logon echon)
                          Was Du hier schreibst, ist eine no-na Aussage, wie man in Wien sagt (eine ander "Wiener Schule")

                          Erst mit Darwins arbeiten etablierte sich die Sicht, dass es eine Entwicklung von Arten gibt
                          Da Linné lange vor Darwin wirkte, ging er nicht von einer Entwicklung aus

                          Und hier zeigt sich wieder, dass Du aus welchem Grund auch nimmer, nicht gelesen hast, was ich geschrieben habe.

                          Es ging mir bloß darum zu zeigen, dass sehr wohl schon vor Darwin die Auswirkungen der Evolution beobachtet worden waren, ohne einen Begriff dafür zu haben oder gar ein Modell, wie diese Arten sich aus andern Arten heraus entwickelt haben

                          In diesem Fall war die beobachtete Auswirkung der Evolution, dass es verschiedene Arten von Lebewesen gibt, von denen die einen einander ähnlicher sind als andere

                          Es gab jedoch Erklärungsmodelle, die sich als falsch herausgestellt haben und durch neue ersetzt worden sind.

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          5. Du und Bernd, ihr seid bei einem - populärdarwinistischen - und vorkritischen Verständnis von "Teleologie" stehen geblieben. Die Evolutionstheorie bestreitet, dass es eine Entwicklungsteleologie gibt was die Evolutionsgeschichte im Ganzen angeht. Insofern ist die Entstehung des Menschen zufällig.
                          Um Sprachlich sauber zu bleiben:

                          Die Evolutionstheorie bestreitet das nicht nur.

                          Es gibt unzählige wissenschaftliche Arbeiten, die anhand von Fakten jegliche Entwicklungsteologie eindeutig widerlegen

                          Die Erkenntnisse und Fakten zeigen, dass die Entwicklung des Menschen nicht zielgerichtet war und nicht zielgerichtet ist

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          Was aber nichts daran ändert, dass biologische Begriffsbildungen teleologisch sind und auch nur teleologisch sein können. Denn anderenfalls wären sie nicht von physikalischen Begriffsbildungen zu unterscheiden.
                          Wieso sollen sich physikalische und biologische Begriffsbildungen unterscheiden?

                          Wir bewegen uns in den Naturwissenschaften, die eben die Physik und die Biologie umfassen, genauso wie die Chemie.

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          Bei Darwin gibt es keine Entwicklungsteleologie mehr, dafür aber eine Teleologie der Anpassung.
                          Bei Darwin GAB es das

                          In der aktuellen Evolutionstheorie gibt es das aber nimmer.
                          Somit braucht man das nimmer diskutieren

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          Was aber wiederum nicht heißt, dass die Teleologie verschwunden wäre. Sie taucht nur an anderer Stelle wieder auf - in der Selbstreferentialität von Systembildungen nämlich, der Systemstabilisierung in der strukturellen Kopplung. Dazu muss man allerdings in der Lage sein, diese hoch abstrakten Theoriediskussionen mitvollziehen zu können.
                          Wenn man diese Theorien mitvollziehen kann, merkt man, dass auch sie keine Teleologie verfolgen.

                          Die kommt erst rein, wenn man erstens viele Details, auf denen diese Systeme bestehen, nicht kennt, den regelmäßigen Rückschluss auf Fakten vermeidet und partout irgendwo einen Sinn finden will und daher im Nachhinein in Entwicklungen eine Ausrichtung auf ein Ziel hinein interpretiert

                          Wie man sieht, beschränkst Du Dich darauf, dich auf Konzepte zu beziehen, die Du auf der abstrakten Ebene belässt (Selbstreferentialität, strukturelle Kopplung, Systemstabilisierung), ohne eindeutige Belege in der Natur dafür vorzubringen, die Deine Deutung des Ganzen stützten.
                          Kein Rreality Check

                          Es gibt bei der Entwicklung der Arten keine Richtung.

                          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                          6. Heute gibt es Gentechnologie. Da gibt es nun ganz andere Möglichkeiten, das Modell der Züchtung zu bestätigen. Komischer Weise kommt Dir dieser Gedanke nicht!
                          Dass es Züchtung gibt und dass sie funktioniert, bestreitet ja niemand

                          Es geht um die falsche Gleichsetzung der natürlichen Selektion im Rahmen der Evolution mit der Zuchtauswahl

                          Gentechnologie ist sowieso ein komplett flacher Vergleich, um Evolution zu erklären.

                          Nicht nur, weil in der Gentechnologie BEWUSST jene Organismen weiter vermehrt werden, die die gewünschten Eigenschaften haben (Zuchtwahl auf ein bestimmtes Ziel hin).

                          Sondern auch, weil der Vorgang der Variation auch ein BEWUSSTER Vorgang ist - man führt absichtliche und klar definierte Änderungen ins Genom ein.

                          Bei der Evolution ist die Variation (=Veränderung) zufällig und die Auswahl der Organismen, die sich weiter vermehren erfolgt nicht bewusst auf ein Ziel hin gesteuert.


                          Doppelt falscher Vergleich
                          Grüße
                          :S

                          Babak

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                          Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


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                            Zitat von JoachimA Beitrag anzeigen
                            Also wenn schon SciFi dann "Prometheus" von Altmeister Ridley Scott,

                            Ja, richtig, es handelt u.a. auch von sogenannten Konstrukteuren, die wenig beglückt waren, das sie von ihrem Erzeugnis besucht wurden.
                            Manche betrachten so etwas als Dokumentationsfilm und als Bestätigung ihrer Annahmen
                            Grüße
                            :S

                            Babak

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                              Ein anderer, diesmal Meyer statt Mayr.

                              Da wird so manches schön verständlich erklärt

                              Mit Romantik kommt nicht weit, wer die Geschichte des Lebens erklären will. Und es gab auch keinen Plan, nach dem dabei der Mensch herauskommen musste. Ein Interview mit dem Evolutionsforscher Axel Meyer.
                              Grüße
                              :S

                              Babak

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                                Zitat von B. Albert Beitrag anzeigen
                                Ich bin raus. Ich bin es leid, immer alles wieder und wieder erklären zu müssen. Holger ist erklärungsresistent.

                                P.S.: Die ganze Chose hatten wir zu Darwins Geburtstag 2009 schon mal; ging ähnlich aus:
                                http://www.hififorum.at/showthread.p...ghlight=Darwin
                                Das war eigentlich ein schöner Thread. Nur habe ich gegen eine Wand geredet. Bei der Evolution geht es offenbar nicht um Wissenschaft, sondern um die Verteidigung eines mechanistischen Weltbildes. Und dessen Feind ist die Teleologie. Da nutzt es nicht, dass man begrifflich differenziert und auf den kritischen Teleologiebegriff bei Kant hinweist. Kants KrU ist ja auch sein schwerstes Werk!

                                Schöne Grüße
                                Holger

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