Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Schwieriger Raum

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Schwieriger Raum

    Hallo zusammen,
    ich habe ein paar grundsätzliche Probleme mit dem Thema Raumakustik / Aufstellung von Boxen. In meinem Wohnzimmer habe ich eine Anlage u.a. mit folgenden Bestandteilen stehen:

    2* NuVero 4 (http://www.nubert.de/index.php?actio...41&category=72) auf 65 cm Boxenständern, an einem Harman Kardon AVR 330 (hier stehen noch ein paar Satelliten und SW für Filme rum, sind bei Musikhören aber aus).

    Jetzt habe ich hier leider einen "schwierigen Raum" insbesondere, da sich an der Längsseite eine ziemlich großer Kachelofen befindet. Der Boden besteht aus Parkett mit diversen Teppichen (ca. 1/3 bedeckt). Dazu kommt als Einrichtungsgegenstände eine 3er L-förmiges Sofa, ca. 5m Bücherregale (mit ebendiesen darin), ein altes Reproduktionsklavier und ein bisschen Kleinzeugs (Couchtisch, Schwinger, Sessel, Lampen). Der Grundriss sieht etwa wie folgt aus:


    Code:
      |           2,80 m            |                    5,20 m                   | 
       -------------------------------------------  Tür   ------------------------ 
      | FL    SW   CENTER        FR |           |                |   Klavier   |  | 
      _                             |   Kamin   |                 -------------   | 
                                    |           |                                 _ 
                                     ----------- 
        
     |  
    4m    ----- 
     |   |     | 
         |     | 
         |     |                                                                  
         |      ------------------                                                _ 
      _  |                        |                                               | 
      |  |       Sofa             |       --------------------------------        | 
      |RL ------------------------  RR   |Bücher|Bücher|Bücher|Bücher|Bücher|     | 
       ---------------------------------------------------------------------------
    Die Boxen (FL, FR) stehen zur Zeit relativ nah an der Rückwand (ca. 9 cm entfernt), die rechte Box ca. 30 cm vom Kachelofen entfernt, die linke hat ca 50 cm Platz zur Fensterbank. Die Boxen sind leicht auf den Hörplatz (Sofa) eingewinkelt. Abstand zwischen den Hochtönern der Frontboxen ca. 1,60 m, Abstand zum Hörplatz von der virtuellen Mitte ca. 3,20 m.

    Ohne die Anlage komplett woanders hinzubewegen, bleiben m.E. nur kleinere Optimierungsmöglichkeiten (Abstand zur Rückwand, Abstand zur Seite, Einwinkeln oder nicht). Allerdings (und jetzt zu meinem eigentlichen Problem), fällt es mir extrem schwer, da nach Gehör zu operieren. Das ist alles so Musikrichtungs- und Stimmungsabhängig, was mir Abends noch gut gefiel, nervt am nächsten Tag. Alles nur Einbildung? Keine Ahnung, aber wie geht ihr damit um, konzentriert ihr euch auf ein Musikstück und verändert die Boxenaufstellung dann? Testtöne? Welche Art von Musik bietet sich da an? Oder bleibt nur Messen und "lohnt" sich das in der Preisklasse überhaupt (abgesehen vom Erkenntnisgewinn). Gibt es erkennbar grundsätzliche Probleme bei der akt. gewählten Aufstellung?
    Zuletzt geändert von ARelaxEnd; 12.09.2010, 15:11.

    #2
    als problematisch sehe ich vor allem die Eckaufstellung der LS.

    ich hab mal in einer vergleichbaren Situation ein Paar Klipsch KG 3,5 (gibts schon lange nicht mehr) ganz gut zum Spielen gebracht. Durch die Richtwirkung des Horns haben sich die Seitenwände nicht so bemerkbar gemacht. Den dröhnenden Bass hab ich dann durch leichtes Verstopfen der Reflexöffung wegbekommen. Das war so vor 20 Jahren und mit tragbarem Messequipment war nix...




    lg
    reno
    Zuletzt geändert von Reno Barth; 12.09.2010, 22:09.

    Kommentar


      #3
      Hallo

      Ferndiagnosen sind extrem schwer.

      Grundlegende Punkte, die bei Dir schwer sein könnten, und die man mal anhand des Grundrisses sagen kann
      • Die LS im Eck, wie Reno schon schrieb, genauer
      • Die LS so nah an der Vorderwand
      • Die so knapp an seitlichen Begrenzungsflächen (links Wand, rechts Kachelofen)
      • Das Sofa knapp an der Rückwand (wenig Raum nach hinten)
      • Die asymmetrische Aufstellung: Links die Wand, rechts der offene Raum


      Es ist oft so, dass es einem mal gefällt, mal nicht, vor allem, wenn der Raum suboptimal ist.
      Das Gehör ist nicht statisch.




      Was genau fällt Dir denn unangenehm auf?


      LG

      Babak
      Grüße
      :S

      Babak

      ------------------------------
      "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

      Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


      Marcus Aurelius

      Kommentar


        #4
        Tag,

        um einen Anfang zu machen: Für genaues Hören, das Sofa muss/sollte von der Wand weg, und zwar so weit wie es einem als zulässig vorkommt (Optimum wäre >1,50 m des Hörkopfes weg von der Wand), Minimum >0,50 m - es sei denn, man liebt massigen Bass über alles, dann kann's so bleiben. Die Abbildungsbreite (Stereo-Basisbreite) sollte auf 2,00 m verbessert werden, was dort möglich wäre (eventuell die Basskorrektur des LS einsetzen), dazu Symmetrie der Abstände rechts und links herstellen. LS einwinkeln, ja - das Ausmaß wird man suchen müssen, vom Hörer aus gesehen jeweils 30° für den Anfang, dann uU vermindern. Die akustische Achse der LS ist zu niedrig, jetzt ca. 90 cm, sollte auf 1,20 m erhöht werden (akustische Achse ist zwischen TMT und MHT, ca. 25 cm; ist aber gängig in Wohnungen falsch). Gut: Was stört Dich denn akustisch?

        Material? Entweder spezielles Programm-Material für derartige Versuchssituationen (hat man typisch nicht zur Verfügung, EBU-SQAM gut geeignet, kann man wohl noch im Internet erreichen). Oder allgemeines Programm-Material, wie Sprecher einer Nachrichtensendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weiblich und männlich, hat genau aus der Mitte zu kommen, prägnant und sprechtypisch klingend! Etwa: Deuschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, oä. - Klassikprogramm: Kammermusik mit kleinen Besetzungen, z.B. Streichquartett, Klavierquartett, dann auch Konzertmusik, besonders mit Klaviersolist und gestaffeltem Orchester, z.B. Übertragungen aus der Berliner Philharmonie, noch besser aus Saarbrücken vom Saarländischen Rundfunk (machen die beste Tontechnik, zur Zeit).

        Oder, man nimmt sich die eine oder andere CD vor, deren Tontechnik-Absichten und Realisierungen im Booklet erläutert sind, gibt's von DORIAN z.B.

        Freundlich
        Albus

        Kommentar


          #5
          Grundsätzlich fällt mir auf, dass (abgesehen von der stimmungsabhängigen, subjektiven Bewertung von Musikgefallen) folgende Genres so gut wie nie gut klingen, sondern eher anstrengend (chaotisch, nervend, schwer lokalisierbar, mittenschwach, wenig voluminös...bessere Begriffe fallen mir gerade nicht ein):

          - Metal, Crossover, Indie (bspw. Metallica, Soundgarden, Red Hot Chili Peppers, Rage against the machine, Pantera, Apocalyptica (und zwar mit abnehmendem "Nervgrad"), prädestiniertes Album für das Problem ist Death Magnetic)
          - Rock, Pop (bspw. Robbie Williams, Genesis, Peter Gabriel)

          Dagegen in meinen Ohren angenehm klingen:

          - Jazz (insb. so etwas wie Hadouk Trio, Marilyn Mazur, Manu Katche, Anouar Brahem, Tord Gustavsen, Madeleine Peyroux, Diana Krall, Vienna Teng)
          - Klassik (insb. Alben mit wenigen Instrumenten Köln Concert von Keith Jarrett oder auch die Goldberg Variationen, Anne Sophie Mutter, Dave Brubeck Quartet bei Brubeck meets Bach, bei Mahlers Sinfonien wird es dann schon wieder grenzwertig)

          Bevor jetzt einer sagt, naja, dann ist halt Jazz / Klassik eher deine Musikrichtung...über Kopfhörer (insb. am iPod mit Shure Kopfhörern) klingen die oben genannten "problematischen" Alben o.k. und sie gehören definitiv ebenfalls zu meinem Musikgeschmack.

          Dazu kommt noch das angesprochene Problem mit der stimmungsabhängigen Bewertung, die es sehr schwer macht, realistisch zu bewerten, ob man eine Verbesserung erreicht hat oder nicht...

          Kommentar


            #6
            Abend erneut,

            Deine Hinweise von eben jetzt habe ich nur überflogen, ich lese dann sofort noch. - Sagen wollte ich: es kann überhaupt nicht ordentlich werden, da unheilbar unsymmetrisch. Links die Fensterwand, geschlossen oder vielleicht mit schwerem Vorhang bedeckt, rechts dann der offene große Raum. Es kann keine gleichmässige Umhüllung des Hörers geben (Listener Envelopement), es kann nichts werden mit Stereopanorama und Stereotiefe. Es sei denn, Du machtest den Raum nach rechts dicht. Du bist derzeit dem Worst Case nah.

            Freundlich
            Albus

            Kommentar


              #7
              Hallo

              klingt, als ob Dein Raum im Bass- und Grundtonbereich zu viel mitmacht und somit alles verdeckt wird.

              Am besten mal die Nachhallzeiten messen.
              Das macht man mit einem Rausch-Signal.

              Für einen ersten Anhaltspunkt gibt es dafür sogar ein (kostenpflichtiges) iPhone-App. ;)

              Mit Sinus-Signalen bzw. einem Sinus-Sweep kannst Du mal schauen, wo Du Raummoden im Bass hast, wo der Raum mitschwingt.

              LG

              Babak
              Grüße
              :S

              Babak

              ------------------------------
              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


              Marcus Aurelius

              Kommentar


                #8
                Erstmal vielen Dank für Deine Tipps.

                Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                Tag,

                um einen Anfang zu machen: Für genaues Hören, das Sofa muss/sollte von der Wand weg
                Das ist ein Problem, weil es den recht schmalen Raum (4m, 1m Kamin, Sofatiefe 1,20, bleiben nur noch 1,80m Durchgangsbereich) weiter eingrenzt...wie bringe ich das meiner Frau bei :)

                Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                , und zwar so weit wie es einem als zulässig vorkommt (Optimum wäre >1,50 m des Hörkopfes weg von der Wand), Minimum >0,50 m - es sei denn, man liebt massigen Bass über alles, dann kann's so bleiben. Die Abbildungsbreite (Stereo-Basisbreite) sollte auf 2,00 m verbessert werden, was dort möglich wäre (eventuell die Basskorrektur des LS einsetzen), dazu Symmetrie der Abstände rechts und links herstellen.
                Also lieber die Lautsprecher näher an Wand und Fenster? Symmetrisch zum Hörplatz sind sie jetzt, wenn ich die Breite voll ausnutze, steht die linke Box weiter weg vom Hörplatz als die rechte.

                Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                LS einwinkeln, ja - das Ausmaß wird man suchen müssen, vom Hörer aus gesehen jeweils 30° für den Anfang, dann uU vermindern. Die akustische Achse der LS ist zu niedrig, jetzt ca. 90 cm, sollte auf 1,20 m erhöht werden (akustische Achse ist zwischen TMT und MHT, ca. 25 cm; ist aber gängig in Wohnungen falsch).
                Das Sofa ist nur 40cm hoch, also ziemlich niedrige Sitzfläche, Hochtöner befinden sich auf Ohrhöhe. Sollten die Ohren auf Höhe der akustischen Achse sitzen?

                Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                Gut: Was stört Dich denn akustisch?
                Siehe meine vorherige Nachricht.

                Kommentar


                  #9
                  Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                  Für genaues Hören, das Sofa muss/sollte von der Wand weg, und zwar so weit wie es einem als zulässig vorkommt (Optimum wäre >1,50 m des Hörkopfes weg von der Wand),
                  wenn das nicht geht, kann man sich mit Diffusion/Absorption an der Wand hinter dem Sofa behelfen. Da müsste aber ein Spezialist in deine Wohnung...

                  lg
                  reno

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo

                    Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                    sei denn, Du machtest den Raum nach rechts dicht.
                    Oder Du bespielst den Raum über die Länge. ;)

                    Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                    Du bist derzeit dem Worst Case nah.
                    Ja, optimal ist es nicht.

                    LG

                    Babak
                    Grüße
                    :S

                    Babak

                    ------------------------------
                    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                    Marcus Aurelius

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                      Abend erneut,

                      Deine Hinweise von eben jetzt habe ich nur überflogen, ich lese dann sofort noch. - Sagen wollte ich: es kann überhaupt nicht ordentlich werden, da unheilbar unsymmetrisch. Links die Fensterwand, geschlossen oder vielleicht mit schwerem Vorhang bedeckt, rechts dann der offene große Raum. Es kann keine gleichmässige Umhüllung des Hörers geben (Listener Envelopement), es kann nichts werden mit Stereopanorama und Stereotiefe. Es sei denn, Du machtest den Raum nach rechts dicht. Du bist derzeit dem Worst Case nah.

                      Freundlich
                      Albus
                      Und das gilt, obwohl der Kamin mit ca. 1m recht tief ist und wie eine Art Wand auf der rechten Seite wirkt? Spielt die danach kommende offene Fläche tatsächlich so eine große Rolle?

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo

                        Zitat von Reno Barth Beitrag anzeigen
                        wenn das nicht geht, kann man sich mit Diffusion/Absorption an der Wand hinter dem Sofa behelfen. Da müsste aber ein Spezialist in deine Wohnung...
                        Diffusoren brauchen einen gewissen Mindestabstand, um zu wirken.

                        Absorber gleich hinterm Hörplatz machen es aus meiner Erfahrung ziemlich flach.

                        LG

                        Babak
                        Grüße
                        :S

                        Babak

                        ------------------------------
                        "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                        Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                        Marcus Aurelius

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                          Hallo

                          klingt, als ob Dein Raum im Bass- und Grundtonbereich zu viel mitmacht und somit alles verdeckt wird.

                          Am besten mal die Nachhallzeiten messen.
                          Das macht man mit einem Rausch-Signal.

                          Für einen ersten Anhaltspunkt gibt es dafür sogar ein (kostenpflichtiges) iPhone-App. ;)

                          Mit Sinus-Signalen bzw. einem Sinus-Sweep kannst Du mal schauen, wo Du Raummoden im Bass hast, wo der Raum mitschwingt.

                          LG

                          Babak
                          Ich habe zwar kein iPhone, aber nen MacBook...gibt es da auch etwas für und reicht da das interne Mikro für aus?

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo

                            Zitat von ARelaxEnd Beitrag anzeigen
                            Und das gilt, obwohl der Kamin mit ca. 1m recht tief ist und wie eine Art Wand auf der rechten Seite wirkt? Spielt die danach kommende offene Fläche tatsächlich so eine große Rolle?
                            Ja, das spielt eine Rolle.

                            Denk Dir mal, welche Wege der Schall z.B. innerhalb de ersten Viertel Sekunde durchläuft, bei 343 m/s.
                            Da gibt es links Reflexionen, recht eher ein Loch, bzw. Reflexionen mit deutlichen Verzögerungen gegenüber links.

                            LG

                            Babak
                            Grüße
                            :S

                            Babak

                            ------------------------------
                            "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                            Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                            Marcus Aurelius

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von Babak Beitrag anzeigen
                              Hallo



                              Oder Du bespielst den Raum über die Länge. ;)


                              Ja, optimal ist es nicht.

                              LG

                              Babak
                              Selbst das "über die Länge"-Bespielen ist ein Problem, da der Kamin / Kachelofen ein echter Brocken ist (1,40m x 1m), der die Symmetrie des Raumes total durcheinander bringt und dazu noch zur Hälfte gekachelt ist (der Abzug ist mit Rigips verkleidet und tapeziert).

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X
                              👍