Dieses Thema wird sehr oft diskutiert, und es gibt auch viele Möglichkeiten sich damit auseinanderzusetzen. In den meisten Fällen, geht es um Absorber, Reflektionsminderung, oder Bassresonatoren. Einiges lässt sich jedoch auch etwas anders anpacken, wie meine Erfahrung letzte Woche bei ein Kunden von mir ergeben hat.
Letzte Woche habe ich einen Kunden besucht, der mir seit langen über seine raumakustischen Probleme berichtet. Ich machte ihn ein Angebot mir der Sache anzunehmen, und er lud mich ein den Problemen auf den Grund zu gehen.
Akustisch gesehen, hatte er einiges an Maßnahmen bereits getroffen. So ist sein Hörraum gezielt bedämpft worden, was sich schon beim Sprechen positiv bemerkbar gemacht hat. Probleme hatte er noch ( wie so oft ) im Bassbereich, obwohl für diesen Frequenzbereich der Raum mit Bassresonatoren versehen war. Der Bassbereich hat ihn fast in den Wahnsinn getrieben, denn was immer er machte, nichts half richtig. Sogar das Einsetzen von Subwoofern, war nicht erfolgreich.
Beim Probehören ist mir aufgefallen, dass dem Tieftonbereich an Kick fehlte, und der Tiefbass sehr dominant war. Das führte zu einen schwammingen Bass, den anderseits an Spielfreude fehlte. Dieser Efekt war auch an unterschiedlichen Hörpositionen wenig anders. Nach längeren Hören, habe mich daran gemacht, dem Ganzen meßtechnisch nachzugehen. Dazu habe ich folgende Messung am Hörplatz gemacht.
Wie gut an der blauen Kurve zu sehen ist, ist im Bereich von ca. 30Hz eine starke Überhöhung des Schalldrucks festzustellen. Diese Überhöhung ist auch bei geschlossenen Baßreflexrohren erkennbar. Dies zeigt die rote Meßkurve. Ansosnsten sieht die Messung ganz gut aus, was auf die gezielten akustischen Maßnahmen im Raum deuten. Wie unschwer zu erkennen ist, führte die Überhöhung bei ca. 30Hz zu den "schwammingen" Höreindruck, und die Senke bei ca. 60 Hz zu den fehlenden Kickbass. Die zu treffenden Maßnahmen sind recht einfach zu erahnen:
Starke Minimierung der Resonanz bei 30Hz, und Kompensierung des Kickbaßbereichs.
Um die 30Hz Resonanz zu unterdrücken, könnte man auf ein Baßresonator im Raum zurückgreifen, der diese Frequenz stark unterdrückt, oder auch auf einer Änderung der Box, im Baßreflexbereich. Beim Kickbaß könnte man andere Hörpositionen wählen, wobei dies recht eingeschränkt war. Da es für den Bau eines Baßresonators wenig Zeit gab, machte ich mich an eine Untersuchung des Lautsprechers. Dabei stellte ich fest, dass die Abstimmfrequenz des Baßreflex bei ca. 35 Hz lag. Getrennte Messungen des Schalldrucks vom Baßreflexkanal und Tieftöners ergaben, dass sich die Schallanteile nicht sehr gut addierten. Sie ergaben eine leichte Betonung der Tuningfrequenz ( ca. 35 Hz ) und keine gute Addierung im Bereich von ca. 60Hz. Daher entschied ich, die Tuningfrequenz der Box auf ca. 50 Hz zu legen, um einen besseren Wirkungsgrad in diesen Bereich zu erzielen. Daraus ergibt sich gleichzeitig durch die BR Abstimmung eine Minderung des Schallpegels bei ca. 30Hz. Dies sollte die Resonanz im Raum weniger anregen. Um diese Maßnahme durchzuführen, ergaben meine Berechnungen eine Reduzierung der Baßreflexrohre auf die Hälfte deren Länge. Dieser Eingriff war leicht möglich, denn die Rohre liessen sich einfach abbauen.
Mit gemischten Gefühlen machte sich mein Kunde daran, die Rohre zurecht zu sägen, aber die darauf folgenden Hörproben stimmten ihn sehr positiv. Plötzlich hatte der Baß Kontur, klang knackiger und hatte mehr Biss. Auch das schwammige war komplett verschwunden. Wie verückt Griff er sich eine CD nach der anderen aus seinen Regal und lauschte aufmerksam dem Ergebnis. Insgesamt klang der Bass nun sehr ausgewogen.
Fazit: Er war sehr zufrieden, und wollte es nun auch noch meßtechnisch wissen:
Ich glaube, dem braucht man nichts hinzuzufügen, für meinen Kunden spielen die Boxen nun endlich wie er es sich immer erhofft hat. Noch während meines Besuches stellte er seine Subwoofer zum Verkauf. Einer war kurze Zeit später schon vergriffen, und beim Zweiten gibt es schon Interessenten...
Der Erlös hat / wird nebenbei meine Arbeit bei ihn finanzieren ;)
Letzte Woche habe ich einen Kunden besucht, der mir seit langen über seine raumakustischen Probleme berichtet. Ich machte ihn ein Angebot mir der Sache anzunehmen, und er lud mich ein den Problemen auf den Grund zu gehen.
Akustisch gesehen, hatte er einiges an Maßnahmen bereits getroffen. So ist sein Hörraum gezielt bedämpft worden, was sich schon beim Sprechen positiv bemerkbar gemacht hat. Probleme hatte er noch ( wie so oft ) im Bassbereich, obwohl für diesen Frequenzbereich der Raum mit Bassresonatoren versehen war. Der Bassbereich hat ihn fast in den Wahnsinn getrieben, denn was immer er machte, nichts half richtig. Sogar das Einsetzen von Subwoofern, war nicht erfolgreich.
Beim Probehören ist mir aufgefallen, dass dem Tieftonbereich an Kick fehlte, und der Tiefbass sehr dominant war. Das führte zu einen schwammingen Bass, den anderseits an Spielfreude fehlte. Dieser Efekt war auch an unterschiedlichen Hörpositionen wenig anders. Nach längeren Hören, habe mich daran gemacht, dem Ganzen meßtechnisch nachzugehen. Dazu habe ich folgende Messung am Hörplatz gemacht.
Wie gut an der blauen Kurve zu sehen ist, ist im Bereich von ca. 30Hz eine starke Überhöhung des Schalldrucks festzustellen. Diese Überhöhung ist auch bei geschlossenen Baßreflexrohren erkennbar. Dies zeigt die rote Meßkurve. Ansosnsten sieht die Messung ganz gut aus, was auf die gezielten akustischen Maßnahmen im Raum deuten. Wie unschwer zu erkennen ist, führte die Überhöhung bei ca. 30Hz zu den "schwammingen" Höreindruck, und die Senke bei ca. 60 Hz zu den fehlenden Kickbass. Die zu treffenden Maßnahmen sind recht einfach zu erahnen:
Starke Minimierung der Resonanz bei 30Hz, und Kompensierung des Kickbaßbereichs.
Um die 30Hz Resonanz zu unterdrücken, könnte man auf ein Baßresonator im Raum zurückgreifen, der diese Frequenz stark unterdrückt, oder auch auf einer Änderung der Box, im Baßreflexbereich. Beim Kickbaß könnte man andere Hörpositionen wählen, wobei dies recht eingeschränkt war. Da es für den Bau eines Baßresonators wenig Zeit gab, machte ich mich an eine Untersuchung des Lautsprechers. Dabei stellte ich fest, dass die Abstimmfrequenz des Baßreflex bei ca. 35 Hz lag. Getrennte Messungen des Schalldrucks vom Baßreflexkanal und Tieftöners ergaben, dass sich die Schallanteile nicht sehr gut addierten. Sie ergaben eine leichte Betonung der Tuningfrequenz ( ca. 35 Hz ) und keine gute Addierung im Bereich von ca. 60Hz. Daher entschied ich, die Tuningfrequenz der Box auf ca. 50 Hz zu legen, um einen besseren Wirkungsgrad in diesen Bereich zu erzielen. Daraus ergibt sich gleichzeitig durch die BR Abstimmung eine Minderung des Schallpegels bei ca. 30Hz. Dies sollte die Resonanz im Raum weniger anregen. Um diese Maßnahme durchzuführen, ergaben meine Berechnungen eine Reduzierung der Baßreflexrohre auf die Hälfte deren Länge. Dieser Eingriff war leicht möglich, denn die Rohre liessen sich einfach abbauen.
Mit gemischten Gefühlen machte sich mein Kunde daran, die Rohre zurecht zu sägen, aber die darauf folgenden Hörproben stimmten ihn sehr positiv. Plötzlich hatte der Baß Kontur, klang knackiger und hatte mehr Biss. Auch das schwammige war komplett verschwunden. Wie verückt Griff er sich eine CD nach der anderen aus seinen Regal und lauschte aufmerksam dem Ergebnis. Insgesamt klang der Bass nun sehr ausgewogen.
Fazit: Er war sehr zufrieden, und wollte es nun auch noch meßtechnisch wissen:
Ich glaube, dem braucht man nichts hinzuzufügen, für meinen Kunden spielen die Boxen nun endlich wie er es sich immer erhofft hat. Noch während meines Besuches stellte er seine Subwoofer zum Verkauf. Einer war kurze Zeit später schon vergriffen, und beim Zweiten gibt es schon Interessenten...
Der Erlös hat / wird nebenbei meine Arbeit bei ihn finanzieren ;)
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