Hallo
Ich habe gerade eine weitere Kundenauftragsarbeit mit Chassis von GOTO-UNIT für einen Kunden aus Fernost abgeschlossen. Dieses Mal passiv, 2,5-Wege, mit den Chassis SG20WR (20 cm "widerange", je 2-mal in je ~ 50 Liter geschlossen) als Breitband-Lautsprecher und je 1-mal SG16TT als Hochtöner.
Ich möchte das Projekt hier lediglich herzeigen und dazu keine Grundsatzdiskussionen beginnen.
Insgesamt war das ein recht schwierig vernünftig zu realisierendes Projekt, da der Hochtöner unter etwa 7000 Hz praktisch nicht einsetzbar ist (Frequenzgang, steigende Verzerrungen) und der SG20WR daher in einem Bereich arbeiten muss, wo Membranresonanzen auftreten. Da diese aber weder messtechnisch noch klanglich "problematisch" waren und zudem die Serienkonstanz dieser Treiber sehr gut war, habe ich diese mit 4 Sperrkreisen ganz gut "zähmen" können. Saugkreise waren nicht möglich wegen der sonst zu niedrigen resultierenden Impedanz. Klanglich haben sich diese Sperrkreise auch nicht als Bremse ausgewirkt, sondern nur positiv.
Eigentlich versuche ich für gewöhnlich so etwas Extremes nicht passiv zu realisieren, da solche schmalbandig wirkenden und eng beieinander liegenden Sperrkreise einer aufwendigen Vorselektion der Teile bedürfen um die nötige Genauigkeit zu erreichen. Wäre die Serienkonstanz der Chassis schlechter gewesen, wäre das ebenfalls nicht möglich gewesen. Ich habe schon auch versucht, ob ich nicht den einen oder anderen dieser Sperrkreise einsparen kann und auf andere Weise in der Auslegung des Filters ein ähnliches Ergebnis zu erreichen, hat sich aber jedes Mal als nachteilig herausgestellt. Getrennt wird schlussendlich bei 7500 Hz mit Filtern, die akustisch mit etwa 36 dB/oct wirken. Alle Chassis sind mit gleicher Polarität angeschlossen.
Man könnte also sagen, es handelt sich um einen Breitband-Lautsprecher mit Super-Höchtöner als Ergänzung nach oben und zusätzlichem Basslautsprecher als Unterstützung bis etwa 200 Hz um den Gesamtwirkungsgrad auf höherem Niveau zu halten. Überaschenderweise war die Serienkonstanz der zur Verfügung gestellten Hochtöner nicht auf diesem hohen Niveau, sodass eine individuelle Abstimmung beider Boxen erforderlich war, um die anvisierte "Gleichheit" beider Lautsprecher zu erreichen.
Einige Bilder und Messschriebe:
Weiche passt gerade noch so ins vorgesehene Gehäuseabteil
Das 4 kg "Frequenzweichen-Monster" bestehend aus 42 Bauteilen. Nicht immer schön, da viel Heißkleber, aber "robust" ist mir lieber als "schön"
Frequenzgang 1/3 oct geglättet, ungeglättet bewegt sich alles auch noch in einem 5-6 dB Fenster
hier sieht man die Wirkung der Sperrkreise und des ganzen Filternetzwerkes für die beiden Breitbänder, stark geglättet, sorry, aber ungeglättet bleibt siehts auch nicht ganz furchtbar aus
Summenbildung der beiden Breitbänder, allerdings nur aussagekräftig bis etwa 200 Hz, da Nahmessung in 1 cm
Impedanz
Wasserfall ist nicht so schlecht für so ein Konzept, finde ich
Wie klingt's:
+ Eine tolle räumliche Illusion mit einem selten gehörten Detailreichtum ohne lästig zu werden.
+ Bass ist äußerst präzise und auch überraschend tiefreichend, wenn Raum und Aufstellung passen. Insgesamt klanglich sehr ausgewogen wirkend.
- Bedingt durch das Konzept können die Lautsprecher nicht wirklich laut.
- Abstrahlverhalten prinzipsbedingt eher suboptimal, aber in einem Winkelbereich von +/- 15 Grad horizontal passt's gut (linearste Abstimmung habe ich auf 10 Grad außerhalb Achse horizontal optimiert). Vertikal müssen sich die Ohren allerdings recht genau auf Höhe zwischen Hochtöner und oberen SG20WR befinden.
Gebaut habe ich die Gehäuse wie üblich aus Buchensperrholz (dieses Mal 25 mm stark) und intensiv verstrebt um die Materialresonanzen der Gehäuseteilflächen möglichst in einen sehr hohen Bereich zu verschieben. Die Gehäuse sind sehr stark mit Basotect bedämpft.
Für ein kommerzielles Produkt in unseren Breitengraden ist dieser Lautsprecher allerdings weniger geeignet – zu exotisch sind die verwendeten Lautsprecher-Chassis (viel zu teuer, geringe Verfügbarkeit, lange Lieferzeiten).
Liebe Grüße
Franz
Ich habe gerade eine weitere Kundenauftragsarbeit mit Chassis von GOTO-UNIT für einen Kunden aus Fernost abgeschlossen. Dieses Mal passiv, 2,5-Wege, mit den Chassis SG20WR (20 cm "widerange", je 2-mal in je ~ 50 Liter geschlossen) als Breitband-Lautsprecher und je 1-mal SG16TT als Hochtöner.
Ich möchte das Projekt hier lediglich herzeigen und dazu keine Grundsatzdiskussionen beginnen.
Insgesamt war das ein recht schwierig vernünftig zu realisierendes Projekt, da der Hochtöner unter etwa 7000 Hz praktisch nicht einsetzbar ist (Frequenzgang, steigende Verzerrungen) und der SG20WR daher in einem Bereich arbeiten muss, wo Membranresonanzen auftreten. Da diese aber weder messtechnisch noch klanglich "problematisch" waren und zudem die Serienkonstanz dieser Treiber sehr gut war, habe ich diese mit 4 Sperrkreisen ganz gut "zähmen" können. Saugkreise waren nicht möglich wegen der sonst zu niedrigen resultierenden Impedanz. Klanglich haben sich diese Sperrkreise auch nicht als Bremse ausgewirkt, sondern nur positiv.
Eigentlich versuche ich für gewöhnlich so etwas Extremes nicht passiv zu realisieren, da solche schmalbandig wirkenden und eng beieinander liegenden Sperrkreise einer aufwendigen Vorselektion der Teile bedürfen um die nötige Genauigkeit zu erreichen. Wäre die Serienkonstanz der Chassis schlechter gewesen, wäre das ebenfalls nicht möglich gewesen. Ich habe schon auch versucht, ob ich nicht den einen oder anderen dieser Sperrkreise einsparen kann und auf andere Weise in der Auslegung des Filters ein ähnliches Ergebnis zu erreichen, hat sich aber jedes Mal als nachteilig herausgestellt. Getrennt wird schlussendlich bei 7500 Hz mit Filtern, die akustisch mit etwa 36 dB/oct wirken. Alle Chassis sind mit gleicher Polarität angeschlossen.
Man könnte also sagen, es handelt sich um einen Breitband-Lautsprecher mit Super-Höchtöner als Ergänzung nach oben und zusätzlichem Basslautsprecher als Unterstützung bis etwa 200 Hz um den Gesamtwirkungsgrad auf höherem Niveau zu halten. Überaschenderweise war die Serienkonstanz der zur Verfügung gestellten Hochtöner nicht auf diesem hohen Niveau, sodass eine individuelle Abstimmung beider Boxen erforderlich war, um die anvisierte "Gleichheit" beider Lautsprecher zu erreichen.
Einige Bilder und Messschriebe:
Weiche passt gerade noch so ins vorgesehene Gehäuseabteil
Das 4 kg "Frequenzweichen-Monster" bestehend aus 42 Bauteilen. Nicht immer schön, da viel Heißkleber, aber "robust" ist mir lieber als "schön"
Frequenzgang 1/3 oct geglättet, ungeglättet bewegt sich alles auch noch in einem 5-6 dB Fenster
hier sieht man die Wirkung der Sperrkreise und des ganzen Filternetzwerkes für die beiden Breitbänder, stark geglättet, sorry, aber ungeglättet bleibt siehts auch nicht ganz furchtbar aus
Summenbildung der beiden Breitbänder, allerdings nur aussagekräftig bis etwa 200 Hz, da Nahmessung in 1 cm
Impedanz
Wasserfall ist nicht so schlecht für so ein Konzept, finde ich
Wie klingt's:
+ Eine tolle räumliche Illusion mit einem selten gehörten Detailreichtum ohne lästig zu werden.
+ Bass ist äußerst präzise und auch überraschend tiefreichend, wenn Raum und Aufstellung passen. Insgesamt klanglich sehr ausgewogen wirkend.
- Bedingt durch das Konzept können die Lautsprecher nicht wirklich laut.
- Abstrahlverhalten prinzipsbedingt eher suboptimal, aber in einem Winkelbereich von +/- 15 Grad horizontal passt's gut (linearste Abstimmung habe ich auf 10 Grad außerhalb Achse horizontal optimiert). Vertikal müssen sich die Ohren allerdings recht genau auf Höhe zwischen Hochtöner und oberen SG20WR befinden.
Gebaut habe ich die Gehäuse wie üblich aus Buchensperrholz (dieses Mal 25 mm stark) und intensiv verstrebt um die Materialresonanzen der Gehäuseteilflächen möglichst in einen sehr hohen Bereich zu verschieben. Die Gehäuse sind sehr stark mit Basotect bedämpft.
Für ein kommerzielles Produkt in unseren Breitengraden ist dieser Lautsprecher allerdings weniger geeignet – zu exotisch sind die verwendeten Lautsprecher-Chassis (viel zu teuer, geringe Verfügbarkeit, lange Lieferzeiten).
Liebe Grüße
Franz
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