Hallo,
ich habe mich heute angemeldet und schon bekomme ich Anfragen bezüglich meines Tunings an der Fischer & Fischer SN150 Lautsprecher. Ich möchte erstmal etwas vorab sagen, daß bestimmt schon einige Male hier gesagt worden ist:
Teure High End Boxen lassen so gut wie keine Wünsche offen, und es ist fraglich ob mit Tuningkits tatsächlich noch was herausgekitzelt werden kann. Solche Boxen werden praktisch ohne Budgetvorgaben entwickelt und gebaut und man sollte die Hände von Tunings lassen :P
Wie kommt es also, daß ich mich doch an eine so gute Box mache... Es waren die Umstände unter den ich die Boxen bekommen habe. Sie waren als Aktivlautsprecher konzipiert und beim Vorbesitzer sind die Verstärker "abgeraucht". Also habe ich sie günstig bekommen (wirklich günstig...) und da ich schon seit langen mit DIY Lautsprechen zu tun habe, dachte ich mir hier kann man was draus machen, zumal es auch ein passive version der SN150 gab. Alleine das Schiefergehäuse war die Investition wert. Zur Veranschaung, die Masse sind 50x23x23 und eine wiegt ca. 35kg...
Ein kurzer Anruf bei Fischer & Fischer und schon hat man mir Datails über die Weiche gegeben (im übrigen auch was Gutes von kleinen High End Manufakturen, man bekommt immer Hilfe...). Eigentlich nichts besonderes, wenn man über Jahre den Tiefmitteltöner kennt (Dynaudio 17W75) und die Hochtonkalotte (Peerless KO10DT). Die Weiche war typisch für den 17W75. Impendazkorrektur, 6db Tiefpass, und ähnlich gestaltet war die Weiche für den Hochtöner. Gesagt getan, die Weiche wurde mit wertigen Komponenten aufgebaut. Stutzig machte mich nur, daß die SN150 als Passivbox mit Baßreflex abgestimmt war. Dies passt eigentlich nicht zum Tieftöner, doch ich probierte es wie beschrieben aus.
Die ersten Hörproben lagen an und mir fielen gleich zwei Sachen auf:
Gewaltiger Baß und extrem natürliche Stimmenwiedergabe. Trotzdem, war ich nicht sehr zufrieden, obwohl ich etwas "fetteren Baß" nicht verabscheue und die die Simmenwiedergabe wie von einer anderen Welt schien (ich führe das auf die so gut wie nicht vorhandenen Gehausevibrationen zurück). Trozdem klang aber bei größeren Orchestabesetzungen der Mittelton etwas verwaschen und diffuz (Im übrigen einer Eigenschaft, die man bei vergleichbaren Boxen von Dynaudio z.B. CONTOUR in manchen alten Test liest). Nun machte ich mich an das Messen, und das ist unbedingt notwendig wenn man Änderungen vornehmen möchte. Dabei fielen mir zwei Sachen besonders auf:
Der Hochton leidet dramatisch unter Kantenreflektionen (ein Tribut an das Design der 80er, mit eingelassener Front) und der Übergang vom Mittelton zum Hochton war sehr unruhig. Da ich den Dynaudio 17W75 schon vorher oft benutzt habe konnte ich mir ein Reim aus den Höreindrücken machen. Dieser Tieftöner besitz bei ca. 3000 Hz eine Resonanz, die man mit 6db Weichen nicht entfernen kann. Ich entschied mich daher einen Saugkreis zu dimensionieren, der diese Resonanz behebt. Dies war leicht herausgefunden. Schwieriger war die Kantenrefektionen des Hochtöners zu eliminieren, da ich keine Möglichkeiten habe Schiefer zu berarbeiten. Ich entschied ich mich für Versuche an einen Waweguide. Ein Waweguide ist eigentlich ein stark abgeschwächter Hornvorsatz, der nur im bestimmten Frequenzbereichen den Schall etwas bündelt. Nach mehreren Konstruktionen aus Balsaholz, Pappe und Filz erreichte ich den gewünscht Efekt. Die Weiche musste ich leicht anpassen.
Nun passte alles, die Stimmenwiedergabe bekam noch ein Tick mehr an näturlichkeit, aber viel wichtiger, der verwaschene Mittelton war verschwunden. Instrumente waren nun viel klarer zu orten und zu identifizieren.... doch wie immer, man meint mehr herauskitzeln zu können.
Nun schien mir der Baß doch zu fett, und ich entschloss mich die BR Öffnung zu schliessen. Dies ist der richtige Einsatz für den 17W75, geschlossene, teildurchlässige Box (Variovent wie Dynaudio das nannte). Nun war der Baß präzise, saber und auch komplexe Baßpassagen wurden gut wiedergegeben... und dann kam Weihnachten 2006. Zu diesen Anlaß kaufte ich meinen Söhnen für ihre PC einen höherwertigeren Subwoofer. Diese habe ich natürlich vorher noch getetstet... als Unterstützung meiner SN150, und ich stellte fest, daß ich den SN150 einen Subwoofer spendieren musste. Ich kaufte kurzerhand noch zwei weitere Dynaudio 17W75, da mein Ziel eine Art 2 1/2 Wege Box war, mit eine tiefen Ankopplung bei ca. 50 Hz. Schnell waren zwei Subwooferboxen für Testzwecke gebaut. Die Weiche stellte mich vor weiteren Problemen, aber letztendlich habe ich es geschafft. Jetzt such ich noch eine Steinmetz, der mir in ähnlicher Bauform die Gehäuse herstellt...
Letztendlich muss ich sagen, daß man eigentlich von einer Fischer & Fischer SN150 "Cay-Uwe Design" oder so sprechen muss... Ich bin aber sehr zufrieden. Ich merke es daran, daß ich immer längere "Sessions" mache in dem ich Musikhöre und nicht über Sachen nachdenke, wo ich noch was "tunen" könnte...
Im übrigen, das ist aus meiner Sicht der beste Beweis dafür, daß einem eine Box gefälllt, man hört, und hört, und hört...
ich habe mich heute angemeldet und schon bekomme ich Anfragen bezüglich meines Tunings an der Fischer & Fischer SN150 Lautsprecher. Ich möchte erstmal etwas vorab sagen, daß bestimmt schon einige Male hier gesagt worden ist:
Teure High End Boxen lassen so gut wie keine Wünsche offen, und es ist fraglich ob mit Tuningkits tatsächlich noch was herausgekitzelt werden kann. Solche Boxen werden praktisch ohne Budgetvorgaben entwickelt und gebaut und man sollte die Hände von Tunings lassen :P
Wie kommt es also, daß ich mich doch an eine so gute Box mache... Es waren die Umstände unter den ich die Boxen bekommen habe. Sie waren als Aktivlautsprecher konzipiert und beim Vorbesitzer sind die Verstärker "abgeraucht". Also habe ich sie günstig bekommen (wirklich günstig...) und da ich schon seit langen mit DIY Lautsprechen zu tun habe, dachte ich mir hier kann man was draus machen, zumal es auch ein passive version der SN150 gab. Alleine das Schiefergehäuse war die Investition wert. Zur Veranschaung, die Masse sind 50x23x23 und eine wiegt ca. 35kg...
Ein kurzer Anruf bei Fischer & Fischer und schon hat man mir Datails über die Weiche gegeben (im übrigen auch was Gutes von kleinen High End Manufakturen, man bekommt immer Hilfe...). Eigentlich nichts besonderes, wenn man über Jahre den Tiefmitteltöner kennt (Dynaudio 17W75) und die Hochtonkalotte (Peerless KO10DT). Die Weiche war typisch für den 17W75. Impendazkorrektur, 6db Tiefpass, und ähnlich gestaltet war die Weiche für den Hochtöner. Gesagt getan, die Weiche wurde mit wertigen Komponenten aufgebaut. Stutzig machte mich nur, daß die SN150 als Passivbox mit Baßreflex abgestimmt war. Dies passt eigentlich nicht zum Tieftöner, doch ich probierte es wie beschrieben aus.
Die ersten Hörproben lagen an und mir fielen gleich zwei Sachen auf:
Gewaltiger Baß und extrem natürliche Stimmenwiedergabe. Trotzdem, war ich nicht sehr zufrieden, obwohl ich etwas "fetteren Baß" nicht verabscheue und die die Simmenwiedergabe wie von einer anderen Welt schien (ich führe das auf die so gut wie nicht vorhandenen Gehausevibrationen zurück). Trozdem klang aber bei größeren Orchestabesetzungen der Mittelton etwas verwaschen und diffuz (Im übrigen einer Eigenschaft, die man bei vergleichbaren Boxen von Dynaudio z.B. CONTOUR in manchen alten Test liest). Nun machte ich mich an das Messen, und das ist unbedingt notwendig wenn man Änderungen vornehmen möchte. Dabei fielen mir zwei Sachen besonders auf:
Der Hochton leidet dramatisch unter Kantenreflektionen (ein Tribut an das Design der 80er, mit eingelassener Front) und der Übergang vom Mittelton zum Hochton war sehr unruhig. Da ich den Dynaudio 17W75 schon vorher oft benutzt habe konnte ich mir ein Reim aus den Höreindrücken machen. Dieser Tieftöner besitz bei ca. 3000 Hz eine Resonanz, die man mit 6db Weichen nicht entfernen kann. Ich entschied mich daher einen Saugkreis zu dimensionieren, der diese Resonanz behebt. Dies war leicht herausgefunden. Schwieriger war die Kantenrefektionen des Hochtöners zu eliminieren, da ich keine Möglichkeiten habe Schiefer zu berarbeiten. Ich entschied ich mich für Versuche an einen Waweguide. Ein Waweguide ist eigentlich ein stark abgeschwächter Hornvorsatz, der nur im bestimmten Frequenzbereichen den Schall etwas bündelt. Nach mehreren Konstruktionen aus Balsaholz, Pappe und Filz erreichte ich den gewünscht Efekt. Die Weiche musste ich leicht anpassen.
Nun passte alles, die Stimmenwiedergabe bekam noch ein Tick mehr an näturlichkeit, aber viel wichtiger, der verwaschene Mittelton war verschwunden. Instrumente waren nun viel klarer zu orten und zu identifizieren.... doch wie immer, man meint mehr herauskitzeln zu können.
Nun schien mir der Baß doch zu fett, und ich entschloss mich die BR Öffnung zu schliessen. Dies ist der richtige Einsatz für den 17W75, geschlossene, teildurchlässige Box (Variovent wie Dynaudio das nannte). Nun war der Baß präzise, saber und auch komplexe Baßpassagen wurden gut wiedergegeben... und dann kam Weihnachten 2006. Zu diesen Anlaß kaufte ich meinen Söhnen für ihre PC einen höherwertigeren Subwoofer. Diese habe ich natürlich vorher noch getetstet... als Unterstützung meiner SN150, und ich stellte fest, daß ich den SN150 einen Subwoofer spendieren musste. Ich kaufte kurzerhand noch zwei weitere Dynaudio 17W75, da mein Ziel eine Art 2 1/2 Wege Box war, mit eine tiefen Ankopplung bei ca. 50 Hz. Schnell waren zwei Subwooferboxen für Testzwecke gebaut. Die Weiche stellte mich vor weiteren Problemen, aber letztendlich habe ich es geschafft. Jetzt such ich noch eine Steinmetz, der mir in ähnlicher Bauform die Gehäuse herstellt...
Letztendlich muss ich sagen, daß man eigentlich von einer Fischer & Fischer SN150 "Cay-Uwe Design" oder so sprechen muss... Ich bin aber sehr zufrieden. Ich merke es daran, daß ich immer längere "Sessions" mache in dem ich Musikhöre und nicht über Sachen nachdenke, wo ich noch was "tunen" könnte...
Im übrigen, das ist aus meiner Sicht der beste Beweis dafür, daß einem eine Box gefälllt, man hört, und hört, und hört...
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