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Wandabstand und Räumlichkeit

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    #31
    AW: Wandabstand und Räumlichkeit

    Der Vortrag überzeugt mich nicht. Die Eckposition hat den besten Wirkungsgrad, aber was die Abstrahlung selbst betrifft, bei allen Freqenzen. Das dröhnt eben nicht, weil es nicht Frequenzen bevorzugt.

    Die Hörposition kann dann schon eine Menge (auch negatives) bewirken.

    Die von mir genannten Berechnungen zeigen vor allem auch, dass die vier Subwoofer in den Ecken eine besonders gleichmäßige und damit präzise Beschallung ermöglichen, in vollständigem Gegensatz zur dem, was hier im Video behauptet wird.

    Natürlich muss nach dem Aufstellen die Einstellung kommen. Wenn die Verteilung gleichmäßig ist, können Frequenzgangprobleme, die im ganzen Raum sehr ähnlich sind, wirkungsvoll durch EQ behoben werden (von Löchern im Frequenzgang wie immer abgesehen).

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      #32
      AW: Wandabstand und Räumlichkeit

      Zitat von wolfus Beitrag anzeigen
      Der Vortrag überzeugt mich nicht. Die Eckposition hat den besten Wirkungsgrad, aber was die Abstrahlung selbst betrifft, bei allen Freqenzen. Das dröhnt eben nicht, weil es nicht Frequenzen bevorzugt.

      Die Hörposition kann dann schon eine Menge (auch negatives) bewirken.

      Die von mir genannten Berechnungen zeigen vor allem auch, dass die vier Subwoofer in den Ecken eine besonders gleichmäßige und damit präzise Beschallung ermöglichen, in vollständigem Gegensatz zur dem, was hier im Video behauptet wird.

      Natürlich muss nach dem Aufstellen die Einstellung kommen. Wenn die Verteilung gleichmäßig ist, können Frequenzgangprobleme, die im ganzen Raum sehr ähnlich sind, wirkungsvoll durch EQ behoben werden (von Löchern im Frequenzgang wie immer abgesehen).
      1+

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        #33
        AW: Wandabstand und Räumlichkeit

        xxxxx

        hsat sich nicht verlinken lassen
        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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          #34
          AW: Wandabstand und Räumlichkeit

          was wäre das gewesen ? schreibauf

          lg, db
          don't
          panic

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            #35
            AW: Wandabstand und Räumlichkeit



            Nach dem Papier bin ich dazumal vorgegangen, um meine SW zu platzieren.
            Das i-Tüpfelchen brachte aber ein Bericht in einer Hifi-Gazette, dass 2 SW 3 dB lauter spielen als einer.
            Das war für mich der Knackpunkt, nicht nur die beiden SW optimal einzustellen zu können, sondern auch die 4 Bassreflexrohre meiner Fronts mit anderen Ohren zu hören.

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              #36
              AW: Wandabstand und Räumlichkeit

              @wolfus: Das von Dir verlinkte Dokument ist wahnsinnig umfangreich. Die Kapitel lesen sich schon mal spannend. Bin zuerst kurz ins Kapitel digitale Bearbeitung und fand dort die Aussage, das FIR Faltung mindestens mit 32 Bit Fliesskomma laufen sollte. Da hab ich ja mit meinem Raspberry Pi II gerade noch mal Glück gehabt :-). Wäre aber schon die Frage, inwieweit sich ein Intelrechner mit 64 Bit hier klanglich bemerkbar machen würde. Das schöne am Raspi ist halt, dass man ihn mit Aufsteckkarten zu einem fertigen Gerät mit Ein- und Ausgängen machen kann (solange wir von zwei Kanälen sprechen). An einen PC muss ich halt ein USB Interface dranhängen, RME Fireface wird von Uli Brüggemann gerne empfohlen......
              .....und damit ist es dann de facto Computer Hifi und nicht mehr familientauglich....

              Kap 8.2 schau ich auch noch rein......

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                #37
                AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                Zitat von wolfus Beitrag anzeigen
                ...

                Die Olive/Welti-Lösung beschallt der Raum maximal gleichmäßig in Bezug auf Schalldruck und Frequenzgang und verlangt nur eine einzige Equalizer-Einstellung für
                ...
                @wolfus:

                Meinst Du dieses Paper hier (?):

                "Low-Frequency Optimization Using Multiple Subwoofers", TODD WELTI AND ALLAN DEVANTIER (2006)

                Ein Link:




                Zu den Voraussetzungen des dort diskutierten "SFM" (Sound Field Management) Algorithmus (Zitat S. 355 oben):

                "Simple signal processing is available (some combination
                of a single biquad filter for each subwoofer, signal de-
                lay, and amplitude control). Filters are not arbitrary, but
                are from a set of simple IIR filters such as might be
                available on a relatively low-cost commercial DSP box,
                or incorporated into an active subwoofer."

                (Hervorhebung von mir)


                Es werden also tatsächlich für jeden einzelnen Subwoofer (auch bei der "4 Ecken" Aufstellung) hinsichtlich Gain, Delay, Filterfrequenzen und Filtergüte individuelle Einstellungen gesucht.

                Figur 25 auf S. 362 zeigt auch für diese "Subwoofer in jeder Ecke (am Boden)" Lösung (hier also Subwoofer an Positionen "1","3","5","7" verwendet) die individuellen Einstellungen für jeden Subwoofer:

                Die für einen "schön glatten" Frequenzgang - jeweils an den gegebenen/ausgewählten Hörplätzen - gefundenen (und dafür notwendigen) individuellen Parameter für jeden Subwoofer unterscheiden sich erheblich.

                Lösungen, mit denen z.B. alle 4 Subwoofer "in gleicher Weise" (das hieße gleicher Betrag und gleiche Phase des Signals für alle Subwoofer über den gesamten wiederzugebenden Frequenzbereich) angesteuert werden, erreichen eine solche Ausgewogenheit nicht einmal annähernd (schön wär's, denn dann wäre ausgewogene Tieftonwiedergabe unter Kleinraumakustik kein wirklich diskussionswürdiges Thema mehr und es würde auch in Foren wohl kaum noch auftauchen ... ;)).


                Zitat von wolfus Beitrag anzeigen
                ... können Frequenzgangprobleme, die im ganzen Raum sehr ähnlich sind, wirkungsvoll durch EQ behoben werden (von Löchern im Frequenzgang wie immer abgesehen).
                Mit der im o.g. Paper vorgestellen "SFM" Methode können sehr wohl auch "Löcher" (Senken, Einbrüche) im Frequenzgang für eine Auswahl an Hörplätzen abgemildert werden. Das erfordert aber zwingend den o.g. Aufwand, für jeden der Subwoofer individuelle Parameter zu finden.

                Ansonsten (und das ist jetzt wirklich nicht "böse" gemeint): "Lücken" (Einbrüche) im Tieftonfrequenzgang - welche an bestimmten Hörplätzen auftreten - sind natürlich "ein Problem", sie werden nur gern "unter den Tisch" gekehrt, weil man sie mit den üblichen "Hauruck" Methoden (oder "gängigen Pauschalaussagen und Tipps") zumeist eben nicht beseitigen kann (für die gewünschten Hörplätze) ...

                ________________

                (*) Damit sind hier andere Subwooferansätze als etwa DBAs oder SBAs gemeint. Solche Konfigurationen typischerweise aus 3-4 im Raum verteilten Subwoofern, benötigen dann i.d.R. individuelle (d.h. auch individuell frequenzabhängige) Einstellungen für jeden der Subwoofer im Raum.
                Zuletzt geändert von dipol-audio; 21.04.2018, 15:18.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                  #38
                  AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                  Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                  ......
                  Die für einen "schön glatten" Frequenzgang - jeweils an den gegebenen/ausgewählten Hörplätzen - gefundenen (und dafür notwendigen) individuellen Parameter für jeden Subwoofer unterscheiden sich erheblich.

                  ......
                  ... als ich den 2. SW anschaffte, musste SW 1 den Platz zur anderen Raumseite wechseln.
                  Der SW steht jetzt 10 cm näher zum Font-LS und bewirkt, dass die Phase von zuvor 0 jetzt auf 180° zu stellen ist.
                  Der 2. Sub, der jetzt auf dem Platz rechts steht, hat aber nicht, wie der alte SW die Phase 0, sondern etwas über 140°.
                  Orientiert bei der Einstellung der SW habe ich mich am Bass der Standboxen.

                  Wobei anzumerken ist, dass ich die Raummoden mit Akustikmaterial sehr gut in den Griff bekommen habe.

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                    #39
                    AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                    Edit: Hier nochmal ein Link zum Papier von Welti und Devantier


                    Ein Beispiel dafür, daß "gleichphasige Subwoofer an Front- und Rückwand" (in einem hier vereinfacht gedachten "schmalen Raum") eben nicht zwingend (für alle "gängigen" Hörplätze) einen ausgewogeneren Frequenzgang (als ein einzelner Subwoofer oder "zwei vorn" ...) ergeben müssen, wäre die "0,0,3" Mode, wenn der Hörer (hier rein geometrisch gesehen) in einem Druckmaximum der Mode sitzt.


                    Dazu ein Beispiel:

                    In einem 6m langen Raum (zur Vereinfachung dieses Beispiels "schmal" gedacht) setzen wir den Hörer dazu ca. 2m vor die Rückwand des Raums (das sind übrigens gar nicht so unübliche Verhältnisse ...):

                    • Es befinden sich nun gewöhnliche "monopolare" Subwoofer an der Frontwand und an der Rückwand des Raums.

                    • Die Grundmode des Raums "0,0,1" liegt hier bei ca. 29 Hz.

                    • Die Mode "0,0,3" liegt dann bei ca. 86Hz.


                    Bei dieser Frequenz entsteht - gleichartige Subwoofer "vorn" und "hinten" an der Wand jeweils nach Betrag und Phase gleich angesteuert - ein tiefer Einbruch an diesem Hörplatz, der in einem der "räumlich-/nominellen" Druckmaxima der "0,0,3" Mode liegt:

                    Die Subwoofer "vorn" sind dann als Schallquellen ca. 2 halbe Wellenlängen vom Hörplatz entfernt, die Subwoofer "hinten" ca. 1 halbe Wellenlänge.

                    Es kommt dann an diesem Ort im Raum zu einer Auslöschung, bedingt durch die "0,0,3" Mode, die konkrete Aufstellung der Subwoofer und die Hörplatzwahl.

                    Bei üblichen Übernahmefrequenzen zu Subwoofern im Bereich 70 ... 90Hz hätte man hier ohne weitere Modifikationen ziemliche Probleme damit, einen "nahtlosen" Übergang von den Subwoofern zu den Haupt-LS herzustellen.

                    Die u.a. von Welti (aber auch Geddes ...) vorgeschlagenen Methoden zielen nun darauf ab, derartige Situationen zu umgehen, indem die einzelnen Subwoofer individuelle Filtercharakteristiken "verpasst" bekommen (*).



                    Es wird also bei Einsatz üblicher monopolarer Subwoofer nicht (in jeder Situation und für jeden Frequenzbereich) "von allein" dadurch besser, daß man einfach nur "mehr Subwoofer" aufstellt:

                    Es ergibt sich lediglich das Potential für eine Verbesserung (das ist allerdings nachgewiesen): Wenn man jedoch von vornherein nicht bereit ist (etwa den Aufwand scheut ...) die Subwoofer einzeln (individuell) zu entzerren (Betrag, Phase, Delay, Notchfilter mit individuellen Frequenzen und Filtergüten, wie etwa im Papier von Welti und Devantier oben vorgestellt), dann können bestimmte Aspekte durch den Einsatz von lediglich "mehr" Subwoofern (je nach konkreter Situation siehe Beispiel oben) auch schlechter werden ...

                    Man kommt hier um eine Planung für den konkreten Raum, bzw. eine spätere Feinanpassung nicht herum, sonst bleibt das o.g. Potential für eine substanzielle Verbesserung (durch "mehr" Subwoofer) oftmals weitgehend ungenutzt.

                    Ich denke, das wird häufig jedoch nicht in der Weise verstanden oder kommuniziert ... wenn man meint, man könne "alle (z.B. 3-4) Subwoofer im Raum gleich ansteuern".


                    _____________________

                    (*) Man könnte hier im Beispiel übrigens auch darüber nachdenken
                    • den Hörplatz etwas "nach vorn" zu verschieben

                    • die hinteren Subwoofer mit einer geringeren oberen Grenzfrequenz zu betreiben

                    • evt. sogar auf die hinteren Subwoofer ganz zu verzichten, dabei vorausgesetzt, man bekommt den Tiefbassbereich anders "in den Griff" (d.h. möglichst ausgewogen am Hörplatz)...

                    • ...
                    Zuletzt geändert von dipol-audio; 21.04.2018, 19:10.
                    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                      #40
                      AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                      Edit/Ergänzung: "Ein Bild sagt oft mehr als 999 Worte ... ;)"

                      Zur Vereinfachung - und zur Konzentration auf die Längsmoden des Raums bei tiefen Frequenzen - hier ein "langgezogener" Raum:

                      • Kurve in dunkelblau..: Anregung mit Tieftonquellen "vorn und hinten" (links u. rechts im Bild, Punkte "rot" und "orange")

                      • Kurve in hellblau.......: Anregung mit Tieftonquelle "nur vorn" (links im Bild, Punkt "rot")

                      • Beide Tieftonquellen mit gleichem Betrag und gleicher Phase, Hörplatz symbolisiert durch Punkt "blau".








                      Je nach Situation stellt sich hier durchaus die Frage, "was besser ist" ...

                      Ohne weitere Modifikationen (etwa durch geeignete individuelle Filterung der Subwoofer oder andere Maßnahmen s.o.) wirkt sich der zusätzliche hintere Subwoofer hier jedoch "nicht nur positiv" aus.
                      Zuletzt geändert von dipol-audio; 21.04.2018, 19:21.
                      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                        #41
                        AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                        Hier "aus Spaß" mal eine Lösung für denselben "Modellraum" und den gleichen "ungünstigen" Hörplatz darin (d.h. in einem Druckmaximum der "0,0,3" Längsmode) allerdings unter unter Verwendung einer Dipol-Subwoofer Anordnung:





                        Hier arbeiten beide Schallquellen ("rot" und "orange") gegenphasig (jedoch ansonsten mit gleichem Betrag und ohne Delay).

                        Eine Anregung der Längsmoden des Raums ist auch hier erkennbar:

                        Jedoch können mit geeigneter Platzierung und Auslegung der sog. "Dipol-Pfadlänge" die tiefen Einbrüche im Frequenzgang am Hörplatz gegenüber den oben gezeigten Lösungen weitgehend abgemildert werden (*). Das gilt zumindest bis in den mittleren Bassbereich hinein, für den ein "echter" Subwoofer dann ohnehin "nicht mehr (allein) zuständig" sein wird.

                        Die Überhöhungen am Hörplatz durch die Längsmoden des Raums lassen sich hier recht "gutmütig" per DSP kompensieren. Tieftonfrequenzgänge (im Übertragungsbereich des Subwoofers aber auch im darüberliegenden "Übernahmebereich") im Bereich +/- 3dB müssen - bei konsequenter Planung und Umsetzung - hier kein Traum mehr bleiben ...


                        Weitere Vorteile:
                        • Es wird hierfür tatsächlich nur ein Filtersatz für den Dipol-Subwoofer (dieser beinhaltet beide gegenphasige Schallquellen) benötigt.

                        • Wenn man die Längsmoden einmal "im Griff hat" (durch Auslegung und Positionierung s.o. sowie DSP-Kompensation für den Hörplatz), dann sind weitere Einflüsse durch Moden in Hoch- und Querrichtung des Raums ziemlich gering, aufgrund der Richtwirkung des Subwoofers im Tiefton

                        • Es muss im Hörraum nur eine "Aufstellzone" für den Subwoofer vorgesehen werden und nicht etwa 3 oder 4 wie bei den oben diskutierten "Multisub" Systemen ... allerdings muss auch diese Position dann nach raumakustischen Kriterien gewählt werden.



                        Möglicher Nachteil (hauptsächlich Kostenfrage):

                        Hier im Beispiel ist eine untere Grenzfrequenz von ca. 24Hz erzielbar (von der Tiefe des Raums abhängig), es wird dafür jedoch ein größeres Verschiebevolumen ("Membranfläche x Hub") für gleichen Pegel benötigt in Relation zu den Lösungen mit "monopolaren" Schallquellen (s.o.). Ein Faktor 2 für das Verschiebevolumen reicht bei einem Dipol-Subwoofer mit Pfadlängen ähnlich wie hier skizziert jedoch in Relation meist aus (Pegelreserven zur Minderung von nichtlinearen Verzerrungen: Gerne ...!)


                        _____________

                        (*) Es sind die "Einbrüche" im Frequenzgang am Hörplatz, die "kaum" kompensierbar sind, deshalb ist es m.E. der beste Weg, diese mit elektroakustisch-/raumakustischen Mitteln von vornherein so gut wie jeweils möglich zu vermeiden.

                        Überhöhungen durch Modeneinfluss sind ansonsten recht gut kompensierbar ...
                        Zuletzt geändert von dipol-audio; 21.04.2018, 21:39.
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                        Kommentar


                          #42
                          AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                          Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                          Hier "aus Spaß" mal eine Lösung für denselben "Modellraum" und den gleichen "ungünstigen" Hörplatz darin (d.h. in einem Druckmaximum der "0,0,3" Längsmode) allerdings unter Verwendung einer Dipol-Subwoofer Anordnung: ...

                          Hierzu noch einige Anmerkungen:

                          Schaut man sich bei der Dipol Subwoofer Variante aus Post#41 für diesen Hörplatz den Bereich um 86Hz an (dort Druckmaximum der "0,0,3" Mode am Hörplatz) und vergleicht mit dem korrespondierenden Frequenzgang eines "üblichen" monopolaren Subwoofers nur an der Frontwand dessselben Raums (Post#40, Kurve "hellblau"), dann stellt man fest, daß die Überhöhung für diese Mode am Hörplatz mit dem Dipol-Subwoofer beseitigt werden kann: Der Frequenzgang bleibt in der Umgebung der "0,0,3" Mode praktisch neutral.

                          Solch eine Lösung "fällt jedoch nicht vom Himmel", sondern wird dadurch erreicht, daß der Dipol-Sub mit seiner "Mitte" (Mittelpunkt zwischen seinen beiden gegenphasigen Schallquellen) seinerseits gezielt in einem "korrespondierenden" Druckmaximum der "0,0,3" Mode platziert wurde.

                          Dadurch wird folgender Effekt bezüglich der "0,0,3" Mode genutzt:

                          • Der Dipol-Sub kann als "Schnellesender" die Mode "0,0,3" von diesem Platz aus nicht bzw. nur sehr vermindert anregen.

                          • Ein Mensch (oder ein "übliches" Messmikrofon) ist jedoch ein Druckempfänger und würde bei "üblicher" Anregung dieser Mode am gegebenen Hörplatz einen Anstieg des Schalldrucks "spüren".

                          • Verminderte Anregung der Mode durch "Schnellesender" (hier im Druckmaximium der Mode 2m vor der Frontwand) und Einsatz eines Druckempfängers (im Druckmaximum der Mode 2m vor der Rückwand) kompensieren sich hier zu einem neutralen Frequenzgang, der auch i.d.R. für eine breitere Hörzone (in einem "gewöhnlichen" Raum) noch zuträfe (weil zusätzliche Quermoden mit Dipolen kaum angeregt werden).



                          Zusammen mit einer in Post#41 beschriebenen Abmilderung von Einbrüchen im Frequenzgang bleiben bei einer solchen Lösung selbst für "sonst problematische" Hörzonen nur geringe DSP Eingriffe übrig, um hauptsächlich die niederfrequenten Längsmoden im Raum für den Hörplatz zu kompensieren.


                          Die zu erstellenden Filtersätze beschränken sich dann in der Regel auf die Korrektur von 2-3 Frequenzen im Übertragungsbereich des Dipol-Subwoofers und ggf. die "richtige" Einstellung des "Rolloff" am unteren Ende des Übertragungsbereiches.


                          Aufgrund der größeren Wellenlängen der niederfrequenten Längsmoden (hier z.B. "0,0,1" und "0,0,2") bleiben diese Korrekturen auch in einem größeren Bereich um die Hörzone (davor und dahinter) "ziemlich passend".


                          Ein solcher Filtersatz kann mit etwas Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl (und nach Messung am Hörplatz) "von Hand optimiert" erstellt werden (führt in vielen Fällen zu sinnvolleren Ergebnissen ...) oder durch ein gängiges "Raumkorrektursystem" auch automatisch, sofern man sinnvolle Vorgaben wählt.


                          Aber auch hier gilt natürlich (übrigens genauso wie für ein "Multisub" System mit konventionellen Subs ...), daß eine qualitativ hochwertige Lösung nicht "vom Himmel fällt", indem man nur einen Dipol-Subwoofer "anschafft" und danach "irgendwohin stellt" oder auf eine spätere Feinanpassung verzichtet.
                          Zuletzt geändert von dipol-audio; 22.04.2018, 12:07.
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                          Kommentar


                            #43
                            AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                            ...es gibt mittlerweile recht viele DSP Woofer bei denen sich auch die Laufzeit einstellen lässt, hier ein Beispiel :



                            Ausserdem gibt's in diesem Fall gleich noch einen Equalizer (5xPEQ gemäß Bild?). Vergleichbares gibts auch von anderen Herstellern, wobei ich nicht sicher bin, ob es auch Dipolsubs mit DSP auf dem Fertigboxenmarkt gibt (?).

                            Sprich, Hardware ist einfach verfügbar. Jetzt braucht man "nur" noch das Know-how für die richtige Anzahl, Plazierung und Einstellung.....

                            Kommentar


                              #44
                              AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                              Hallo

                              Zitat von David Beitrag anzeigen
                              Bist mir schon abgegangen - ehrlich! :M
                              Danke, David :S

                              Zitat von Dezibel Beitrag anzeigen
                              ... und schon isser wieder weg ....
                              Das nicht, aber halt seltener hier, zumal das Thema für mich zu weit abgedriftet ist

                              Aber ich werde mich an und an wieder beteiligen
                              :E
                              Grüße
                              :S

                              Babak

                              ------------------------------
                              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

                              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


                              Marcus Aurelius

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                                #45
                                AW: Wandabstand und Räumlichkeit

                                Zitat von Babak Beitrag anzeigen

                                ...

                                Messung des Schallfelds in Hinsicht Räumlichkeit

                                Es haben sich über die Zeit mehrere Ansätze entwickelt, wie man das messen kann

                                Da gibt es Ansätze wie
                                ASW... Apparent Source Width - positiv beeinflusst durch frühere laterale (seitliche) Reflexionen
                                LE... Listener envelopment - positiv beeinflusst durch den späten Nachhall

                                Es gibt da Messungen wie zB
                                LF... Lateral energy fraction
                                IACC... Interaural cross correlation


                                Und so manches andere

                                Was alle in Grunde gemeinsam haben :

                                Zu hoher Anteil an frontalem Schall reduziert die Räumlichkeit

                                ...

                                (Hervorhebung in "blau" von mir)

                                @Babak: Zustimmung zu Deinen Ausführungen.



                                Mit Bezug zum Eingangspost

                                Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
                                Werte Forumsmitglieder!

                                Immer wieder ist zu lesen, dass bei einem größeren Abstand der Lautsprecher zur Rückwand (also zur Wand hinter den Lautsprechern) mehr Räumlichkeit von Hörer wahrgenommen wird.

                                Wie ist Eure Erfahrung damit?

                                Kann dies allenfalls physikalisch begründet werden?

                                Beste Grüße

                                Gerhard

                                evt. noch einige Ergänzungen ...


                                Es ist nicht nur der Raumanteil (vor allem durch "frühe" Reflexionen) aus frontaler Richung, der "wenig" zu "Räumlichkeit" und dem Empfinden von "Loslösung" (evt. auch "Einhüllung") beiträgt, sondern allg. Reflexionen aus Richtungen die "direkt" in der Medianebene (*) liegen:
                                • vorn

                                • oben

                                • unten

                                • hinten


                                Alle diese Einfallsrichtungen haben kaum seitliche Komponenten der Reflexionen und erzeugen daher an beiden Ohren des Hörers sehr ähnliche Muster, d.h. sie verursachen eine hohe interaurale Korrellation (des Raumanteils).

                                (Frühe) Reflexionen "von vorn" (direkt aus Richtung Frontwand) kann man de Facto "gar nicht gebrauchen", deshalb bleibt nur, sie

                                • ganz zu vermeiden (z.B. durch Verwendung von Kardioid Lautsprechern oder Integration von Lautsprechern in die Frontwand des Raums, oder ...)

                                • wenigstens "später" (und ggf. auch im Pegel reduziert) am Hörplatz ankommen zu lassen, so daß sie aus der Summenlokalisation "herausfallen" und somit anderen ("verträglicheren") Erstreflexionen (falls im Raum vorhanden ...) zeitlich (und ggf. im Pegel) "den Vortritt" lassen

                                • durch raumakustische Maßnahmen zu diffusieren (zu streuen), wodurch sie in andere Richtungen umgelenkt werden und zudem später (über Mehrfachreflexion im Raum) am Hörplatz eintreffen

                                • ggf. auch teilweise zu absorbieren, womit wir beim Thema "Raum als Reparaturbetrieb der Lautsprecher" angekommen wären ...



                                Der "Räumlichkeit zuträglich" sind vor allem "wohlgeformte" seitliche Reflexionen, z.B. aus Einfallsrichtungen um 60 Grad am Hörplatz. Auch diese sollen jedoch

                                • nicht zu früh (stört sonst die Ortbarkeit virtueller Schallquellen)

                                • nicht zu pegelstark

                                • "ipsilateral" und "kontralateral" in einem ausgewogenen Verhältnis

                                • spektral "ausgewogen" (**)



                                am Hörplatz eintreffen.

                                Eine Zunahme an "Räumlichkeit", "Loslösung" (evt. auch dem Empfinden von "Einhüllung") am Hörplatz durch Vergrößerung des Abstandes LS zu Frontwand lässt sich m.E. oft dadurch erklären, daß der "störende" Einfluss frontaler Reflexionen abgemildert wird und Reflexionen aus anderen Richtungen dadurch in Relation mehr Gewicht in der Wahrnehmung erhalten.

                                Das "klappt" um so besser, je "wohlgeformter" (s.o.) die Reflexionen aus den anderen Raumrichtungen sind ...



                                Ein m.E. weit verbreitetes Missverständnis dazu:

                                Auch wer "trockene" Räume mit sehr geringer Nachhallzeit (***) bevorzugt, ist m.E. darauf angewiesen, daß der (gegenüber einem "normalen" Wohnzimmer ...) geringere Raumanteil (in Relation zum Direktschall der LS) trotzdem "wohlgeformt" (s.o.) - vor allem hinsichtlich der Erstreflexionen - ist.

                                ___________________

                                (*) Die Medianebene teilt den Körper (des Hörers) in "linke" und "rechte" Hälfte.

                                (**) "spektral ausgewogen" müsste noch näher spezifiziert werden: Es ist dafür nicht notwendig, daß Erstreflexionen "perfekte pegelreduzierte Kopien" des Direktschalls darstellen, aber es sollten zumindest keine breiteren/relevanten Frequenzbereiche erheblich über- oder unterrepräsentiert sein ... ein weites Thema für sich.

                                (***) Der Effekt einer geringeren Nachhallzeit des Raums (mit ebenso pegelreduzierten Erstreflexionen) kann dabei in gewissen Grenzen durch Lautsprecher mit erhöhtem Bündelungsmaß (Dipole, Kardioide, Waveguide Konzepte ...) ebenso in einem Raum mit "üblicher" (Wohnzimmer-) Nachhallzeit erreicht werden, sofern auch die Hörabstände nicht zu groß werden.
                                Zuletzt geändert von dipol-audio; 22.04.2018, 19:31.
                                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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