Thema entstanden aus
Hörberichte - was sind sie Wert ?
Gruß
Jürgen
MOD
Hi.
Ich war selber mal Anhänger, ja Verfechter, von Blindtests (sehr lange her). Allerdings hab ich mit der Zeit Beobachtungen gemacht, die den Ergebnissen der Blindtests widersprochen haben. Wie Beispielsweise, dass Geräte die sich im Blindtest als gleichwertig zeigten auf Dauer einfach nicht überzeugten. Daraufhin hab ich viele Tests selber durchgeführt und auch immer wieder an solchen teilgenommen (nichts wissenschaftliches sondern im Freundeskreis oder bei Händlern). Mit der Erkenntnis, dass sehr viele Testergebnisse einfach den Erfahrungen widersprochen haben. Daraufhin hab ich die Testerei sein lassen und mich mehr theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt (lesen).
Die Erklärung für die Widersprüche hat sich dann so dargestellt:
Blindtests können prinzipiell keine Ergebnisse liefern (Im Audiobereich!).
Grundlage für diese meine These bilden mehrere Bücher über Akustik, die ich seinerzeit verschlungen habe. Am spannendsten fand ich dabei das Buch über „Physikalische und psychoakustische Grundlagen der Musik“ von Prof. Dr. Juan G. Roederer, in dem er beschreibt, dass das menschliche Ohr weit mehr tut als nur Schall empfangen und an das Gehirn weiterleiten. Meine Zusammenfassung:
Ich zitiere mich hier mal selber:
„...Es ist weit mehr als nur ein technisches Instrument das Frequenzen aufnimmt und dann an ein Auswertewerkzeug (Gehirn) weitergibt. Es ist in der Lage fehlende Informationen einfach hinzuzufügen, wenn sie ihm von Früher (dem vorangegangenen Test) bekannt sind. Somit werden die Fehler / Lücken, die die schlechtere der beiden zu vergleichenden Komponenten verursacht, durch das Gespann aus Gehirn und Ohr einfach wieder aufgefüllt. Wer öfter so getestet hat, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass beim ersten Wechsel noch relativ große Unterschiede auszumachen waren, die aber im weiteren Verlauf des Tests immer kleiner zu werden scheinen bis man schließlich meint, man habe sich den Unterschied am Anfang wohl nur eingebildet. Dies wird manchmal laienhaft mit dem Satz „Wenn man zu lange das gleiche hört, hört man irgendwann überhaupt nichts mehr“ ausgedrückt. Das ist zwar eine sehr vereinfachte Form es zu beschreiben, trifft aber im Wesentlichen den Kern....“
Das ist nicht die einzige, aber für mich die härteste These, warum die Hin und Herschalterei zwischen Komponenten nichts bringt.
Seither lass ich mich durch Blindtestgerede nicht mehr aus der Ruhe bringen. Und wenn ich beim Musikhören die Augen zu mache, dann hat das mit Musikgenuss zu tun und nicht mit Testen. ;)
Beste Grüße,
Werner.
Hörberichte - was sind sie Wert ?
Gruß
Jürgen
MOD
Hi.
Ich war selber mal Anhänger, ja Verfechter, von Blindtests (sehr lange her). Allerdings hab ich mit der Zeit Beobachtungen gemacht, die den Ergebnissen der Blindtests widersprochen haben. Wie Beispielsweise, dass Geräte die sich im Blindtest als gleichwertig zeigten auf Dauer einfach nicht überzeugten. Daraufhin hab ich viele Tests selber durchgeführt und auch immer wieder an solchen teilgenommen (nichts wissenschaftliches sondern im Freundeskreis oder bei Händlern). Mit der Erkenntnis, dass sehr viele Testergebnisse einfach den Erfahrungen widersprochen haben. Daraufhin hab ich die Testerei sein lassen und mich mehr theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt (lesen).
Die Erklärung für die Widersprüche hat sich dann so dargestellt:
Blindtests können prinzipiell keine Ergebnisse liefern (Im Audiobereich!).
Grundlage für diese meine These bilden mehrere Bücher über Akustik, die ich seinerzeit verschlungen habe. Am spannendsten fand ich dabei das Buch über „Physikalische und psychoakustische Grundlagen der Musik“ von Prof. Dr. Juan G. Roederer, in dem er beschreibt, dass das menschliche Ohr weit mehr tut als nur Schall empfangen und an das Gehirn weiterleiten. Meine Zusammenfassung:
Ich zitiere mich hier mal selber:
„...Es ist weit mehr als nur ein technisches Instrument das Frequenzen aufnimmt und dann an ein Auswertewerkzeug (Gehirn) weitergibt. Es ist in der Lage fehlende Informationen einfach hinzuzufügen, wenn sie ihm von Früher (dem vorangegangenen Test) bekannt sind. Somit werden die Fehler / Lücken, die die schlechtere der beiden zu vergleichenden Komponenten verursacht, durch das Gespann aus Gehirn und Ohr einfach wieder aufgefüllt. Wer öfter so getestet hat, dem ist vielleicht schon aufgefallen, dass beim ersten Wechsel noch relativ große Unterschiede auszumachen waren, die aber im weiteren Verlauf des Tests immer kleiner zu werden scheinen bis man schließlich meint, man habe sich den Unterschied am Anfang wohl nur eingebildet. Dies wird manchmal laienhaft mit dem Satz „Wenn man zu lange das gleiche hört, hört man irgendwann überhaupt nichts mehr“ ausgedrückt. Das ist zwar eine sehr vereinfachte Form es zu beschreiben, trifft aber im Wesentlichen den Kern....“
Das ist nicht die einzige, aber für mich die härteste These, warum die Hin und Herschalterei zwischen Komponenten nichts bringt.
Seither lass ich mich durch Blindtestgerede nicht mehr aus der Ruhe bringen. Und wenn ich beim Musikhören die Augen zu mache, dann hat das mit Musikgenuss zu tun und nicht mit Testen. ;)
Beste Grüße,
Werner.
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