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Koax von Teufel; Flachmembran

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    #16
    Zitat von Joe.SI

    Mit den 3500 Hz macht Teufel viel kaputt, aber der DIYer kann das leicht korrigieren, oder?

    In welchem Konzept wäre dieser Koax am Besten aufgehoben?

    Mit einer pauschalen Beurteilung, ob das "leicht zu korrigieren sei" (sprich durch eine tiefere Übernahmefrequenz zu verbessern) wäre ich etwas vorsichtiger.


    Zitat von Stax

    ... die Ingenieure müssen ganz schöne Deppen sein, wenn sie nicht mal in der Lage sind, einen Koax richtig zu konstruieren und abzustimmen und erst ein Boxenbastler ihnen den Weg aufzeigen muss.
    m.E. könnte die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen und wieder einmal könnten die Herstellungskosten eine Rolle bei der Wahl Übernahmefrequenz spielen.

    Explosionszeichnung Koax:


    Beispiel für einen ähnlichen Neodym-Hochtöner:


    Natürlich ohne zu wissen, ob der o.g. Hochtöner tatsächlich vergleichbar ist ...

    Der o.g. Beispielhochtöner hätte eine Eigenresonanz um 850 Hz, was für einen 22mm Neodym HT schon recht niedrig ist und nur durch eine kleine angeflanschte Kammer ermöglicht wird, welche die Federsteifigkeit hinter der Kalotte etwas reduziert. Es gibt z.B. auch eine Version dieses HT ohne Kammer, der hat eine Eigenresonanz über 1 Khz.

    Nach meiner Erfahrung wächst der Klirr bei üblichen Kalotten bereits oberhalb des Eigenresonanzbereichs deutlich an. Selbst bei ordentlich ausgelegten passiven Weichen mit Impedanzkompensation des HT und "echten" 12dB Flankensteilheit elektrisch ist eine tiefere Übernahmefrequenz als ca. 2 Oktaven oberhalb von Fc selten zu empfehlen.

    Mit einer 18dB Weiche und reduzierten Ansprüchen an die Pegelfestigkeit (Klirr im Übernahmebereich) lässt sich evt. an Übernahmefrequenzen um 2,5 ... 2,8 Khz denken.

    Daß eine niedrigere Übernahmefrequenz in Bezug auf ein stetigeres Bündelungsmaß im Übernahmebereich wünschenswert wäre, steht außer Frage. Für mich wäre eine Übernahmefrequenz um 2,1 .. 2,3 Khz durchaus erstrebenswert.

    Dazu braucht es aber einen entsprechend klirrarmen Hochtöner u.a. mit niedriger Eigenresonanz: Die sollte dann eher um 600 Hz liegen. Das ist besonders bei "altmodisch" dimensionierten HT - Kalotten (z.B. konventioneller Ferritring als Magnet, Polkernbohrung, dahinter sehr große Kammer mit hoher Nachgiebigkeit) weniger ein Problem: Solche HT gab und gibt es. Auch auf Basis eines Neodym HT gibt es dafür durchaus Beispiele. Doch ich fürchte, so etwas ist hier nicht verbaut ...

    Spekulation: Um Kosten zu sparen hat man einen "seriennahen" OEM Neodym Hochtöner eingebaut und auf eine "extra große" Kammer und geeignete Auslegung von Aufhängung und Antrieb beim HT verzichtet. Eine Klirrmessung am HT des Koax würde Klarheit verschaffen, was man ihm zumuten kann - und ob ich hier völlig falsch liege.

    Jetzt kommt die Ketzerfrage, man kennt mich ja hier bereits ... "womit stehe ich besser da":


    - mit dem Koax - so wie er real aufgebaut und beschaltet ist - s.o.

    oder (Beispiel)

    - mit einer konventionellen 2-Wege Anordnung mit einer Übernahmefrequenz um 2,2 Khz und einem dafür ausgelegten Hochtöner (relativer Abstand zw. MT und HT bei fc ist in Bezug zur Wellenlänge zu sehen)

    oder (Beispiel)

    - mit einer 2-Wege Anordnung, welche z.B. aus 2 reinen Mitteltönern mit je halber Membranfläche besteht (von mir aus in einer D'Appolito Anordnung) und einem für eine niedrigere Übernahmefrequenz von ca. 2,2 Khz ausgelegten ( evt. etwas teureren) Hochtöner (1,7 fache Wellenlänge bei fc)

    oder (Beispiel)

    - einer 2 1/2 Wege Anordnung, welche aus 2 reinen Mitteltönern mit je halber Membranfläche besteht von denen nur einer bis zur Übernahmefrequenz um 2,2 Khz läuft

    oder (Beispiel)

    - einer 2 1/2 Wege Anordnung aus einem einem Mitteltöner mit gleicher Membranfläche wie beim o.g. Koax und mehreren kleinen Neodym-Hochtönern (z.B. ein 3er Array oder eine andere Anordnung) die bei einer Übernahmefrequenz um 2,2 Khz gemeinsam laufen, um den Klirr zu reduzieren bis bei einer höheren (beinahe) Übernahmefrequenz nur noch ein einzelner HT läuft

    oder

    ...

    Eine möglichst nahe Montage von MT- und HT-Quelle werden jeweils vorausgesetzt. Besonders die beiden letztgenannten Lösungen könnten zumindest ein wesentlich stetigeres Bündelungsmaß im Übernahmebereich gewährleisten und sie würden die Fähigkeiten des MT zu kolbenförmiger Membranbewegung am oberen Ende seines Übertragungsbereiches und im wichtigen Übernahmebereich weitaus weniger auf die Probe stellen durch eine niedrigere Übernahmefrequenz und evt. kleinere Membranen.

    Keine dieser Beispiel-Lösungen sieht natürlich von außen besonders "innovativ" aus (!).

    Und die Übernahmefrequenz von 3,5 Khz beim o.g. Beispielkoax sieht man ja nicht, genausowenig wie die vermutete geringe Nachgiebigkeit des Luftvolumens hinter dem HT. Das ist industrieller Lautsprecherbau: Innovation ist, was die Marketingabteilung zeigen und der Konsument sehen kann.


    Ach so, ich habe technische Argumente vergessen ?

    - Die "angenäherte Punktschallquelle", die durch den Koax angeblich realisiert wird ...

    - Das symmetrische Rundstrahlverhalten auch in der Vertikalen (mit dem D'Appolito Ansatz übrigens auch zu erreichen) ...

    - Die Flachmembran, die natürlich Vorteile haben muss, auch wenn ich sie trotz ungünstigerer Relation Masse/Biegesteifigkeit jetzt (in der Realität) fast eine Oktave höher "prügeln" muss, weil ich leider aufgrund der Entwicklungskosten für eine High-Tech Membran und evt. aus Platzmangel nur noch einen Piepshochtöner einbauen kann ... schließlich muss sich meine "Innovation" ja amortisieren.

    Wenn das alles die verminderte Stetigkeit im Bündelungsmaß wert sein soll: Bitteschön. Es gibt m.E. leider nur keine gesicherten Indizien dafür.


    Zitat von HiFiaktiv
    Zur Box von Teufel kann ich nichts sagen, aber soweit erkennbar, gibt es nichts Außergewöhnliches außer dem Koax mit Flachmembran. Klanglich hat so etwas aber kaum Auswirkungen.
    ... wollen wir's hoffen. Wie immer hast Du Dich sehr viel pragmatischer und kürzer ausgedrückt
    Zuletzt geändert von dipol-audio; 29.06.2014, 19:20.
    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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