Tach zusammen,
an anderer Stelle hatte ich von dem Vorhaben berichtet, mit zwei Freunden einen Abend zu gestalten, bei dem wir Werke der klassischen Musik vergleichend hören.
Vor einem Monat nun hat ein solcher Abend stattgefunden. Zum Hören kamen die Hammerklaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 von Ludwig van Beethoven, dargeboten von der jungen Pianistin Yuja Wang und dem Urgestein der Beethoven-Interpretation Emil Gilels. Die Aufnahme Wangs kam von Youtube:https://youtu.be/itLAlTJt8cs. Gilels hatte ich von dieser CD-Box gerippt:
Ich habe nicht geprüft, ob es die nicht auch bei Youtube gibt.
Wir haben die Sonate nicht im Ganzen gehört, sondern die einzelnen Sätze vergleichend gehört. Ich persönlich bin nicht in der Lage, ein so langes Stück im Ganzen im Gedächtnis zu behalten, um es dann mit einer anderen Interpretation vergleichen zu können; dafür fehlen mir die musikalische Ausbildung und die entprechenden Kenntnisse.
Nun, ich mache es kurz: zu unserer nicht geringen Überraschung hat sich Yuja Wang ausgezeichnet gehalten, gegen den Großmeister. Technisch waren beide nach unserer Meinung gleichauf, obwohl der Vergleich nicht ganz fair war, handelt es sich bei der Aufnahme Wangs doch um eine Liveeinspielung, während Gilels seine Aufnahme im Studio gemacht hat und wir nicht wissen, ob bei letzterer nicht eventuell Takes aneinandergeschnitten wurden. Interpretatorisch schien uns einhellig die Einspielung Wangs "frischer" und unbefangener zu sein, während Gilels doch mit sehr großem Ernst, eher konservativ spielt. Besser oder schlechter war keine der beiden Aufnahmen, aber von deutlich unterschiedlichem Charakter.
Gestern abend haben wir uns erneut getroffen, diesmal zu einem "romantischen" Klavierabend mit Schumanns Klavierkonzert op.54 und Griegs Konzert in a-moll. Diesmal wollten wir aber keinen Vergleich verschiedener Aufnahmen machen, sondern nur die Werke selbst vergleichend hören. Beide Werke hatte ich vorher zwar schon mal gehört, hatte aber keine genaue Erinnerung mehr daran. Diesmal spielten Helen Grimaud mit Hengelbrock Schumann, zu hören auf Youtube: https://youtu.be/NCeTl85p-WU, während wir für Grieg auf die Einspielung von Jorge Bolet mit Riccardo Chailly zurückgriffen:
https://www.amazon.de/Klavierkonzert...rkonzert+bolet.
Leider habe ich zu spät bemerkt, dass es eine CD gibt, auf der Claudio Arrau beide Werke zusammen eingespielt hat:
.
Hätte ich das vorher gewußt, hätten wir diese angehört. Grimaud konnte unsere Erwartungen dann leider doch nicht ganz erfüllen. Hier schien teilweise das Zusammenspiel mit dem Orchester nicht zu stimmen, während Bolet eine sehr schöne Interpretation vorgelegt hat.
Zum Abschluss wollten wir noch Mozarts Klavierkonzert No.20 anhören und begannen mit der Aufnahme von Mitsuko Uchida:
. Das war ebenfalls eine Enttäuschung, vor allem in klanglicher Hinsicht - die Aufnahme klingt verwaschen und unscharf - jedenfalls im direkten Vergleich mit der wunderschön flüssigen Aufnahme von Maria Joao Pires:
.
Hier stimmte einfach alles, Zusammenspiel und Solopassagen vom Feinsten. Auch die Aufnahmequalität ist unserer Meinung nach vorbildlich. Leider sind wir jeweils beim ersten Satz hängengeblieben und mussten dann noch Barenboim hören:
.
Eine weitere ausgesprochen schöne Aufnahme. Nur die Klangqualität liess denn doch etwas zu wünschen übrigen.
Neben der seelischen Erbauung gab es noch eine leibliche, durch einen leckeren Malbec und kleinen Häppchen für zwischendurch.
Ein Fortsetzung ist geplant, dann vermutlich mit russischen Klavierkonzerten, Rachmaninov. Tschaikovsky und/oder Schostakovitsch. Genaueres steht noch nicht fest.
VG Bernd
an anderer Stelle hatte ich von dem Vorhaben berichtet, mit zwei Freunden einen Abend zu gestalten, bei dem wir Werke der klassischen Musik vergleichend hören.
Vor einem Monat nun hat ein solcher Abend stattgefunden. Zum Hören kamen die Hammerklaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 von Ludwig van Beethoven, dargeboten von der jungen Pianistin Yuja Wang und dem Urgestein der Beethoven-Interpretation Emil Gilels. Die Aufnahme Wangs kam von Youtube:https://youtu.be/itLAlTJt8cs. Gilels hatte ich von dieser CD-Box gerippt:
Ich habe nicht geprüft, ob es die nicht auch bei Youtube gibt.
Wir haben die Sonate nicht im Ganzen gehört, sondern die einzelnen Sätze vergleichend gehört. Ich persönlich bin nicht in der Lage, ein so langes Stück im Ganzen im Gedächtnis zu behalten, um es dann mit einer anderen Interpretation vergleichen zu können; dafür fehlen mir die musikalische Ausbildung und die entprechenden Kenntnisse.
Nun, ich mache es kurz: zu unserer nicht geringen Überraschung hat sich Yuja Wang ausgezeichnet gehalten, gegen den Großmeister. Technisch waren beide nach unserer Meinung gleichauf, obwohl der Vergleich nicht ganz fair war, handelt es sich bei der Aufnahme Wangs doch um eine Liveeinspielung, während Gilels seine Aufnahme im Studio gemacht hat und wir nicht wissen, ob bei letzterer nicht eventuell Takes aneinandergeschnitten wurden. Interpretatorisch schien uns einhellig die Einspielung Wangs "frischer" und unbefangener zu sein, während Gilels doch mit sehr großem Ernst, eher konservativ spielt. Besser oder schlechter war keine der beiden Aufnahmen, aber von deutlich unterschiedlichem Charakter.
Gestern abend haben wir uns erneut getroffen, diesmal zu einem "romantischen" Klavierabend mit Schumanns Klavierkonzert op.54 und Griegs Konzert in a-moll. Diesmal wollten wir aber keinen Vergleich verschiedener Aufnahmen machen, sondern nur die Werke selbst vergleichend hören. Beide Werke hatte ich vorher zwar schon mal gehört, hatte aber keine genaue Erinnerung mehr daran. Diesmal spielten Helen Grimaud mit Hengelbrock Schumann, zu hören auf Youtube: https://youtu.be/NCeTl85p-WU, während wir für Grieg auf die Einspielung von Jorge Bolet mit Riccardo Chailly zurückgriffen:
https://www.amazon.de/Klavierkonzert...rkonzert+bolet.
Leider habe ich zu spät bemerkt, dass es eine CD gibt, auf der Claudio Arrau beide Werke zusammen eingespielt hat:
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Hätte ich das vorher gewußt, hätten wir diese angehört. Grimaud konnte unsere Erwartungen dann leider doch nicht ganz erfüllen. Hier schien teilweise das Zusammenspiel mit dem Orchester nicht zu stimmen, während Bolet eine sehr schöne Interpretation vorgelegt hat.
Zum Abschluss wollten wir noch Mozarts Klavierkonzert No.20 anhören und begannen mit der Aufnahme von Mitsuko Uchida:
. Das war ebenfalls eine Enttäuschung, vor allem in klanglicher Hinsicht - die Aufnahme klingt verwaschen und unscharf - jedenfalls im direkten Vergleich mit der wunderschön flüssigen Aufnahme von Maria Joao Pires:
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Hier stimmte einfach alles, Zusammenspiel und Solopassagen vom Feinsten. Auch die Aufnahmequalität ist unserer Meinung nach vorbildlich. Leider sind wir jeweils beim ersten Satz hängengeblieben und mussten dann noch Barenboim hören:
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Eine weitere ausgesprochen schöne Aufnahme. Nur die Klangqualität liess denn doch etwas zu wünschen übrigen.
Neben der seelischen Erbauung gab es noch eine leibliche, durch einen leckeren Malbec und kleinen Häppchen für zwischendurch.
Ein Fortsetzung ist geplant, dann vermutlich mit russischen Klavierkonzerten, Rachmaninov. Tschaikovsky und/oder Schostakovitsch. Genaueres steht noch nicht fest.
VG Bernd
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