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Ramsey Lewis

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    Ramsey Lewis

    Dance-Soul. Dass es das überhaupt gibt, ist nicht unwesentlich auf Ramsey Lewis zurückzuführen. Er lehrte in den 1960er Jahren Motown, Atlantic und Stax das Fürchten, in dem er mit seinem einfachen Trio (Piano, Drum, A-Bass) soviel Funk und Soul und vorallem Tanzbarkeit zum Audruck bringen konnte, wie die Überproduziertheiten genannter Labels sich dies nur wünschten. Kein Wunder, dass sein damaliger Schlagzeuger Maurice White in den darauffolgenden Siebzigern Boss von einer der erfolgreichsten Bands seines Genre wurde: Earth, Wind&Fire ! Mehr als 10 Jahre konnten sie sich neben Kool&The Gang, The Gap Band, The Commodores, Parliament oder den Ohio-Players als Shining Stars zuoberst an der Spitze behaupten.
    EW&F produzierten nebenher auch noch andere Künstler wie Deniece Williams, The Pockets, Splendor, The Emotions oder Jennifer Holliday. Und auch für Ramsey Lewis schrieben White&Co. Songs, produzierten Alben und gingen mit ihm sogar auf Tour. Die Scheibe Ramsey Lewis Live At The Savoy hält dies fest.




    Lange Jahre war diese CD vergriffen und einst nur als teuren Japan-Import (CBS-SONY SRCS-7119) erhältlich. Nun endlich - nach fast 17 Jahren - wurde sie vom Re-issue Label Wounded Bird neu aufgelegt. Da ich mit dieser Japanpressung aber nie so ganz glücklich war aufgrund der nur mittelmässigen Dynamikrange, habe ich diese Neupressung geordert, mit dem leider ernüchternden Ergebnis, dass sie ebenfalls nur wenig Dynamik aufweist (gegenüber den in dieser Serie im Nov. 2009 ebenfalls herausgebrachten Alben "Chance Encounter", "Love Notes" [mit Stevie Wonder] und "Les Fleurs") und in lauten Passagen die Tendenz zur Breiigkeit hat. Auch die Sibilanten leiden etwas. Alles in Allem aber dennoch ein Album in guter ausgewogener Aufnahmequalität.

    Also nichts Tragisches, denn es steht ebenfalls in keinem Verhältnis zur gebotenen Musik. Das sind ein Ramsey Lewis in Höchsform, unterstützt von einer omnipotenten Band, bestehend u.a. aus den The Phenix Horns von EW&F, Grover Washington jr., dem späteren Miles Davis-Keyboarder Robert Irving III, Gitarrenlegende Phil Upchurch und Dean Grant (Ex-Brecker Brothers).

    Hier ist alles vorhanden: elegante Jazztunes, stampfende Discotitel, geslappte Fusiontracks, und eine ebenso knackige Bluesnummer. Die souligen Hits "Wade In The Water", "The In Croud" und "Hang on Sloopy" im Medley als fulminanten Schlusstrack werden in Kontrast gesetzt mit plötzlich aufflammenden schwärzesten Funk, mit abrupten Tempowechsel und immer wieder mit akrobatischen Klaviersolos. Ein begeistertes Saalpublikum hebt die Stimmung noch zusätzlich an.

    Fünf von fünf Sternen !!



    Gruss Urs

    #2
    Das hört sich schwer nach einem heissenTip an!

    :F
    Gruß
    David


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    Kommentar


      #3
      Hallo

      Ich hab mir die "Salongo" mal wieder angehört. Alte Japanerpressung von 1994 (SONY-CBS SRCS 6426 "Nice Price Line"). Die hat ähnliche Eigenschaften wie die "Live At The Savoy", also auch fast unhörbare S-/Z-Laute oder dumpfe Schlagzeug-Becken. Das Klangbild wirkt ein wenig eingeengt und schlapp, und eine Anhebung mit dem EQ führt unüblicherweise kaum zu einer Veränderung. Es fehlen ein wenig die Transienten. Der Klang wirkt deshalb voluminös, warm und dicht. Für mich ein Hinweis auf den massiven Einsatz eines Limiters. Auch hört man die zu lange eingestellten Ausklingzeiten der Regelverstärker.




      Quelle: amazon.com


      Egal, denn musikalisch ist die Scheibe von 1976 eine der Raffinierteren von Ramsey Lewis. Die zwei Produzenten Charles Stepney (Ehemaliger Mastermind von Rotary Connection, wo auch einst Minnie Riperton dazugehörte) und Maurice White (EW&F) schuffen damit ein lebendiges Album aus progressivem Funk, opulentem Jazzorchester, impulsivem Fusion, anspruchsvollen Harmonien, witzigen Begleitthemen - gespickt mit gehaltvollem Soloklavier.

      Fünf von Fünf Sternen!



      Gruss Urs
      Zuletzt geändert von Gast; 13.01.2010, 23:15.

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        #4
        Anders als das monumentale "Salongo" ist das vier Jahre später aufgenommene "Routes" eher ein sanftes Album, das geschniegelte Klaviermusik bietet, ohne auf schwärzesten Groove verzichten zu müssen. Dank der tatkräftigen Mithilfe von White&Co. bleibt es eher beim schicken schwarzen Instrumentalfunk, wo auf den kleinen, aber wesentlichen Schritt zum weichspühlenden Smooothjazz verzichtet wurde. Nur deshalb passt die eine obersentimentale Schnulze als Ausgleich ins Gesamtkonzept.

        Doowopgesänge, die weltbeste Bläsersektion, slappender Bass, ein vertrautes Saxophon (welches auch bei Phil Collins da und dort zu hören ist), Percussion, schlagende Rythmgitarren und der Interpret am Steinway und Keyboards bieten gewohnte Ramsey Lewis-Qualität.

        "Routes" habe ich ebenfalls als japanische "Nice Price Line" Serie vorliegen (SONY-CBS 6427). Die von mir bemängelte Aufnahmegüten bei "Salongo" und "Live At The Savoy" kann ich hier nicht bestätigen. Sie ist "sauber", ohne (wahrnehmbar) gekappte Signalspitzen und einer guten Dynamik.

        Ich vergebe vier der fünf Sterne!




        Musicstack.com


        Gruss Urs

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