Das finde ich aber jetzt recht lustig: ich "predige" seitdem ich mich in den Foren betätige (wurde auch als "missionieren" bezeichnet) unermüdlich, wie wichtig die Raumakustik für optimale HiFi-Wiedergabe ist und jetzt machen Manche so, als hätten sie dieses Thema neu erfunden. Andere wieder bezeichen es als "Modethema" wegen dem Sommerloch und wieder Andere finden, dass die Wichtigkeit der Raumakustik übertrieben wird. Bei den Letzteren ist es entweder Unwissenheit, vielleicht aber auch so etwas wie Beschwichtigungstaktik, auf Grund von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Das alles spielt sich zum Glück nicht in diesem Forum ab. Hier wurde dieses Thema immer hoch gehalten. :N
Meine Meinung und meine Erfahrungen:
Gute Raumakustik ist neben der Aufnahmequalität das Wichtigste für gute Wiedergabequalität. Viel wichtiger noch als die HiFi-Komponenten selbst.
Aber - wie auch sonst so oft, wird aus diesem Thema eine unnötige "Wissenschaft" gemacht.
Es geht auch ohne Cara-Programm, ohne komplizierte Messgeräte und ohne Spezialisten in Form von Akustiktechnikern. Ein paar physikalische Grundbegriffe und logisches Denken reichen. Im Idealfall kommt noch handwerkliches Geschick dazu. Und letztlich die Bereitschaft zur teilweisen "Verschandelung" des Wohn-/Hörraumes.
Denn leider ist alles was für guten Klang wichtig ist, im Wohnraum nur schwer zu verwirklichen und/oder unschön. Das fängt schon einmal bei der idealen Platzierung der Boxen an. Naheliegende Wände sind immer schlecht. Reflektierende Wände (Ausnahme: die hinter Dipolen) noch schlechter.
Ganz grob könnte man sagen, dass das etwa gleichseitige Dreieck, welches aus Stereoboxen und Hörer besteht, sich möglichst mitten im Raum befinden sollte. Die Seitenlänge des Dreiecks sollte nicht zu groß gewählt werden, maximal zwei Drittel der kleineren Raumdimension (jetzt einmal davon ausgehend, dass der Raum einen rechteckigen Grundriss hat). Bei Dipolstrahlern (Flächenlautsprechern) verhält sich das etwas anders, hier darf die Wand hinter den Boxen weder zu weit weg-, noch schallschluckend sein.
In fast jedem Fall hat sich eine Ausrichtung der Boxen (Einwinkelung) direkt zum Hörplatz hin als ideal erwiesen.
Jetzt gehen die Meinungen sicher auseinander:
Laut meinen Erfahrungen kann man mit schallabsorbierenden Flächen und Körpern im Hörraum gar nicht zu viel des Guten machen. Umso mehr, desto besser. Wichtig sind vor allem die Wände seitlich von den Boxen und hinter dem Hörer. Auf symmetrische Bedingungen ist möglichst zu achten. Ein glatter Boden ist natürlich schlecht. Ein vollflächiger und hochfloriger Teppichboden der Idealfall. Die Decke ist dann - zum Glück - nicht mehr sehr wichtig.
Die schallschluckenden Flächen sollten mindestens 10cm dick sein. Umso größer, desto wirksamer. Ein Akustikputz bringt fast gar nichts.
Bereits bei der Grundausstattung und bei der Wahl der Einrichtungsgegenstände für den Wohn- bzw. Hörraum sollte man im Hinblick auf gute Raumakustik möglichst viele schallschluckende (auch schallzerstreuende) Flächen und Elemente vorsehen. Das erspart dann so manche Zusatzfläche an der Wand.
So weit so gut. Das alles ist vielleicht noch irgendwie machbar, aber jetzt kommt es leider noch viel schlimmer:
Das alles wirkt nämlich nur bis etwa 200Hz hinab!
Darunter kommen die Raummoden ins Spiel und dagegen helfen derartige Maßnahmen gar nichts. Will man hier weiter machen, wird die Sache dann doch zumindest einmal "halbwissenschaftlich"! Mehrere Methoden kommen dazu in Frage, aber alle sind sie im Wohnraum fast undenkbar und alle sind sie nicht perfekt. Mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen (einschließlich elektronischer Entzerrung) könnte man sich dem Ideal annähern. Selbstverständlich wird dabei alles immer nur für den Hörplatz optimiert, bereits 1-2 Meter daneben stimmt wieder nichts mehr.
Fein raus sie die Leute mit einem eigenen Hörraum. Sie haben zumindest die Möglichkeit, diesen akustisch zu perfektionieren.
Nahfeldhörer entgehen zumindest einem Teil der Probleme und Leute die einen Kopfhörer verwenden, allen.
Falls jetzt Irgendwer depremiert sein sollte, unser Matthias (Dr.Matt) hat sich schon bestens als HiFi-Seelsorger bewährt. ;)
Gruß
David
Das alles spielt sich zum Glück nicht in diesem Forum ab. Hier wurde dieses Thema immer hoch gehalten. :N
Meine Meinung und meine Erfahrungen:
Gute Raumakustik ist neben der Aufnahmequalität das Wichtigste für gute Wiedergabequalität. Viel wichtiger noch als die HiFi-Komponenten selbst.
Aber - wie auch sonst so oft, wird aus diesem Thema eine unnötige "Wissenschaft" gemacht.
Es geht auch ohne Cara-Programm, ohne komplizierte Messgeräte und ohne Spezialisten in Form von Akustiktechnikern. Ein paar physikalische Grundbegriffe und logisches Denken reichen. Im Idealfall kommt noch handwerkliches Geschick dazu. Und letztlich die Bereitschaft zur teilweisen "Verschandelung" des Wohn-/Hörraumes.
Denn leider ist alles was für guten Klang wichtig ist, im Wohnraum nur schwer zu verwirklichen und/oder unschön. Das fängt schon einmal bei der idealen Platzierung der Boxen an. Naheliegende Wände sind immer schlecht. Reflektierende Wände (Ausnahme: die hinter Dipolen) noch schlechter.
Ganz grob könnte man sagen, dass das etwa gleichseitige Dreieck, welches aus Stereoboxen und Hörer besteht, sich möglichst mitten im Raum befinden sollte. Die Seitenlänge des Dreiecks sollte nicht zu groß gewählt werden, maximal zwei Drittel der kleineren Raumdimension (jetzt einmal davon ausgehend, dass der Raum einen rechteckigen Grundriss hat). Bei Dipolstrahlern (Flächenlautsprechern) verhält sich das etwas anders, hier darf die Wand hinter den Boxen weder zu weit weg-, noch schallschluckend sein.
In fast jedem Fall hat sich eine Ausrichtung der Boxen (Einwinkelung) direkt zum Hörplatz hin als ideal erwiesen.
Jetzt gehen die Meinungen sicher auseinander:
Laut meinen Erfahrungen kann man mit schallabsorbierenden Flächen und Körpern im Hörraum gar nicht zu viel des Guten machen. Umso mehr, desto besser. Wichtig sind vor allem die Wände seitlich von den Boxen und hinter dem Hörer. Auf symmetrische Bedingungen ist möglichst zu achten. Ein glatter Boden ist natürlich schlecht. Ein vollflächiger und hochfloriger Teppichboden der Idealfall. Die Decke ist dann - zum Glück - nicht mehr sehr wichtig.
Die schallschluckenden Flächen sollten mindestens 10cm dick sein. Umso größer, desto wirksamer. Ein Akustikputz bringt fast gar nichts.
Bereits bei der Grundausstattung und bei der Wahl der Einrichtungsgegenstände für den Wohn- bzw. Hörraum sollte man im Hinblick auf gute Raumakustik möglichst viele schallschluckende (auch schallzerstreuende) Flächen und Elemente vorsehen. Das erspart dann so manche Zusatzfläche an der Wand.
So weit so gut. Das alles ist vielleicht noch irgendwie machbar, aber jetzt kommt es leider noch viel schlimmer:
Das alles wirkt nämlich nur bis etwa 200Hz hinab!
Darunter kommen die Raummoden ins Spiel und dagegen helfen derartige Maßnahmen gar nichts. Will man hier weiter machen, wird die Sache dann doch zumindest einmal "halbwissenschaftlich"! Mehrere Methoden kommen dazu in Frage, aber alle sind sie im Wohnraum fast undenkbar und alle sind sie nicht perfekt. Mit einer Kombination aus verschiedenen Maßnahmen (einschließlich elektronischer Entzerrung) könnte man sich dem Ideal annähern. Selbstverständlich wird dabei alles immer nur für den Hörplatz optimiert, bereits 1-2 Meter daneben stimmt wieder nichts mehr.
Fein raus sie die Leute mit einem eigenen Hörraum. Sie haben zumindest die Möglichkeit, diesen akustisch zu perfektionieren.
Nahfeldhörer entgehen zumindest einem Teil der Probleme und Leute die einen Kopfhörer verwenden, allen.
Falls jetzt Irgendwer depremiert sein sollte, unser Matthias (Dr.Matt) hat sich schon bestens als HiFi-Seelsorger bewährt. ;)
Gruß
David
Kommentar