Hallo Oldiefans !
Nachdem ich feststellen konnte dass mein 'neues' Radio tatsächlich noch spielt - und das an heutigen (!) Maßstäben gemessen hervorragend (mit dem krachenden Schaltaggregat muss ich mich noch auseinandersetzen und die Lautstärke- bzw. Klangpotis brauchen auch etwas Pflege), habe ich heute weitere Restaurierungsschritte eingeleitet. Irgendwie kann ich mich mit den teilweise bis in das Furnier und unter die gebeizte Schicht reichenden Kratzer und Abschürfungen nicht abfinden und daher war die Totalzerlegung unvermeidlich. Es ist schon ein irgendwie komisches Gefühl ein so altes Gerät zu zerlegen. Unweigerlich gehen mir Fragen nach den Menschen durch den Kopf die dieses feine Radio seinerzeit am Fließband mit einfachsten Mitteln zusammengebaut haben. Wenn man sieht wie roh die Holzteile des Gehäuses - wo man normal nicht hinsieht - ausgeführt sind, wird einem bewusst wie beschränkt die Mittel im Jahr 1953 waren. Naja, Österreich war ja nach dem 2. WK bis 55 besetzt und alles im Wiederaufbau. Dennoch kostete das Radio 1953 2.400.- Schilling (!).
Jedenfalls ist das Abschleifen nur in Handarbeit möglich. Zu dünn ist das Furnier, und ich musste versuchen bis unter die Beize zu schleifen - mit einer Maschine zu heikel - einmal unachtsam zuviel Druck oder zu lang an einer Stelle und schon ist man durch bis zur Spanplatte (ja - die gab es damals schon). Der alte Firnis Schleiflack ist jedenfalls recht Hart und dementsprechend brauchte ich nur für die obere Seite 5 Stunden. Für heute habe ich genug. Wenn alles geschliffen ist - bis hin zum 800er Papier - bekommt das Gehäuse wieder eine Walnussbeize und ein schönes hochglänzendes Lackfinisch. Vielleicht mache ich mir die Arbeit und wende die alte Schleiflacktechnik an.
Leider musste ich feststellen dass die Folie des runden Elektrostatischen Hochtöners beinahe rund um die Einspannung entlang gerissen ist. Ich weiß leider weder woraus die Folie besteht noch wie sie aufgebaut ist. Ich habe versucht sie provisorisch mit ultradünnem Spezialklebeband halbwegs zu spannen und darauf zu hoffen dass der Hochtöner nicht grauslich verzerrt.
Noch ein Bild meiner heutigen Arbeit:
Noch eine Bitte: ein Schaltplan wäre nützlich für MINERVA - SUPREME W - vielleicht weiß jemand wie ich dazu kommen könnte (abgesehen vom Radiomuseum).
Grüße, dB
Nachdem ich feststellen konnte dass mein 'neues' Radio tatsächlich noch spielt - und das an heutigen (!) Maßstäben gemessen hervorragend (mit dem krachenden Schaltaggregat muss ich mich noch auseinandersetzen und die Lautstärke- bzw. Klangpotis brauchen auch etwas Pflege), habe ich heute weitere Restaurierungsschritte eingeleitet. Irgendwie kann ich mich mit den teilweise bis in das Furnier und unter die gebeizte Schicht reichenden Kratzer und Abschürfungen nicht abfinden und daher war die Totalzerlegung unvermeidlich. Es ist schon ein irgendwie komisches Gefühl ein so altes Gerät zu zerlegen. Unweigerlich gehen mir Fragen nach den Menschen durch den Kopf die dieses feine Radio seinerzeit am Fließband mit einfachsten Mitteln zusammengebaut haben. Wenn man sieht wie roh die Holzteile des Gehäuses - wo man normal nicht hinsieht - ausgeführt sind, wird einem bewusst wie beschränkt die Mittel im Jahr 1953 waren. Naja, Österreich war ja nach dem 2. WK bis 55 besetzt und alles im Wiederaufbau. Dennoch kostete das Radio 1953 2.400.- Schilling (!).
Jedenfalls ist das Abschleifen nur in Handarbeit möglich. Zu dünn ist das Furnier, und ich musste versuchen bis unter die Beize zu schleifen - mit einer Maschine zu heikel - einmal unachtsam zuviel Druck oder zu lang an einer Stelle und schon ist man durch bis zur Spanplatte (ja - die gab es damals schon). Der alte Firnis Schleiflack ist jedenfalls recht Hart und dementsprechend brauchte ich nur für die obere Seite 5 Stunden. Für heute habe ich genug. Wenn alles geschliffen ist - bis hin zum 800er Papier - bekommt das Gehäuse wieder eine Walnussbeize und ein schönes hochglänzendes Lackfinisch. Vielleicht mache ich mir die Arbeit und wende die alte Schleiflacktechnik an.
Leider musste ich feststellen dass die Folie des runden Elektrostatischen Hochtöners beinahe rund um die Einspannung entlang gerissen ist. Ich weiß leider weder woraus die Folie besteht noch wie sie aufgebaut ist. Ich habe versucht sie provisorisch mit ultradünnem Spezialklebeband halbwegs zu spannen und darauf zu hoffen dass der Hochtöner nicht grauslich verzerrt.
Noch ein Bild meiner heutigen Arbeit:
Noch eine Bitte: ein Schaltplan wäre nützlich für MINERVA - SUPREME W - vielleicht weiß jemand wie ich dazu kommen könnte (abgesehen vom Radiomuseum).
Grüße, dB
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