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Eurokrise erklärt

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    #16
    Zitat von longueval Beitrag anzeigen

    momentan sind wir am rande einer deflation,

    Hallo L..:E


    wie kann das sein - wo doch soviel Geld da ist wie niemals zuvor..?!

    und alle Preise steigen - bloß der Zins nicht...






    mfG.:E
    Andreas

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      #17
      wie kann das sein - wo doch soviel Geld da ist wie niemals zuvor..?!
      Genau so isses! Im Augenblick haben wir viel mehr Geld im Markt, als vernünftig wäre. Ein Ergebnis der exzessiven Geldpolitik der Notenbanken in den letzten 12 Jahren. Das Ergebnis davon ist, die Zinsen sinken, die Verbraucherpreise steigen...und - das vergessen die meisten - die Ertragslage der Banken wird schlechter, da sie ja einen deutlich niedrigeren Zins für ihre Kredite erwirtschaften können. All das ist auf Dauer schlecht.

      Was aber noch schlimmer ist, das ganze 'überflüssige' Geld, dass die Realwirtschaft nicht gebrauchen kann, geht in die Kassen der Spekulanten. Und wozu das führt, können wir heute überall auf den Kapitalmärkten beobachten.

      Gruß

      RD

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        #18
        ich bin alt genug um mich an den anfang der 80er jahre zu erinnern, da hatten wir 5-6% inflation und wenn man geschickt war, kriegte man auf anleihen 8%.

        was sind da die 2%preissteigerung jetzt?
        das mit der geldschwemme muss mir mal wer erklären, wo im markt wär das geld?
        wo sind die umsätze?
        in den staaten ja, aber bei uns?
        ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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          #19
          ...an 5 oder 6 Prozent Inflation kann ich mich zumindest nicht erinnern. Allenfalls an 2 bis 3 Prozent, wobei wir heute eine Inflation haben, die leider von der offiziellen Seite schöngerechnet wird. Da der zu Grunde liegende Warenkorb vollkommen veraltet ist. Die offiziellen 2 Prozent kannste getrost vergessen.

          Das Geld wird heute in einer unglaublichen Geschwindigkeit rund um den Globus in Bewegung gehalten. Durch spekulative Anlagen und Investittionen, die mit realen Werten wenig zu tun haben. Die Fülle an sog. Analgeprodukten bei Banken und Versicherungen spricht eine klare Sprache. Da blickt keiner mehr durch, selbst die Fachleute nicht mehr.

          Die USA waren im Jahre 2000 praktisch schuldenfrei. Clinton war zwar sexgeil, hat aber Ahnung von Wirtschaft gehabt. Danach hat Dubbeljuh junior Bush riesige Schulden angehäuft, vor allem um die Rüstung hochzufahren. Um das zu finanzieren hat seine Notenbank riesige Mengen an Geld auf den Markt geworfen. Das war auch der Grund für die Finanzkrise im Jahr 2008. Die Geschäftsbanken hatten billiges Geld bis unter die Achseln und wussten nicht wohin damit. Da haben sie an jeden dahergelaufenen Heckenpenner Kredite verkauft, ohne jede Rücksicht darauf, ob die das Geld jemals wieder zurückzahlen können. Es kam wie es kommen musste, die Kredite wurden fällig und konnten nicht zurückgezahlt werden. Da hatten sie eine gute Idee. Sie haben die Kredite (meist Immobilienkredite) in Pakete verpackt, eine Menge Marketing betrieben und dann haben unsere tollen Bankmanager gedacht, das wäre ein gutes Geschäft, diese Papiere zu kaufen...dumm gelaufen.

          Da gäbe es jetzt noch einiges mehr zu zu schreiben. Aber das Wesentliche ist hierzu gesagt...

          Gruß

          RD

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            #20
            das wovon du da schreibst sind hebelsummen, das heißt in wirklichkeit ist nur 20% höchstens davon unterwegs.

            streng genommen sind das zwischenfinanzierungen, die nur im begrenzten umfang schlagend werden. das ist so, als rechnete ich die mögliche schadenssumme eines totalschadens bei einer kaskoversicherung als umsatz.
            leider verstehen auch wirtschaftsjournalisten das oft nicht und schreiben unsinn, oder verstehen das zwar, aber only bad news are good news und die wirklichen probleme - darüber ersparen wir uns nachzudenken. der rest ist propaganda.
            die wirklichen probleme sind ideologisch verursacht
            die chicagoboys haben uns in den 90er jahren den finanzdienstleistungswettbewerb weltweit eingeredet und das sind die ursachen und machen jetzt diese folgen. ich erinnere an die glühenden jünger thatcher und reagen und konsorten und an die jünger vom hayek.
            von dort stinkt der fisch.
            wie immer, wenn das pendel zu sehr nach einer richtung ausschlägt.

            eine statistik zur inflation

            ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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              #21
              ...ja das ist ja gerade der Punkt. Aus einem Dollar, den die US-Notenbank in den Markt gebracht hat, hat der freie Markt 4 oder 5 gemacht (mindestens). Wie das geht muss ich einem mit volkswirtschaftlichen Grundwissen wohl kaum erklären...kurz, es ist viel zu viel Geld auf dem Markt. Geld das nicht annähernd den tatsächlichen wirtschaftlichen Leistungen entspricht.

              Gruß

              RD

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                #22
                ein beispiel

                loyds`war ein pub in london, in dem sich schiffsreeder und schiffsausrüster und kaufleute trafen zu zeiten des dreieckshandels.
                wenn einer ein schiff nach afrika schickte, dann hat er im lloyds die gäste gefragt, wer sich beteiligt oder wer schiff bzw ladung versichert (also gegen den totalausfall wettet).
                angenommen so ein schiff war mit ladung 10 000pfund wert, so fand sich eine gruppe, die den totalausfall versicherte.
                so, jetzt ist die frage, was ist der getätigte umsatz
                a) die haftungssumme
                b) die versicherungsprämie

                anderes beispiel

                ich gehe eine währungswette ein

                dollar gegen euro

                höhe der wette 1mrd euro

                frage, was ist der umsatz, eine mrd euro oder der kursunterschied zu einem bestimmten zeitpunkt.
                und jetzt die frage aller fragen, wie steht sowas in der zeitung.
                ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                  #23
                  ...die Sache ist doch in diesem Zusammenhang vollkommen irrelevant...ich will mich jetzt nicht wiederholen...

                  Aber um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen...es ist viel zu viel Geld im Umlauf in Relation zu den erbrachten Wirtschaftsleistungen. Und es wird immer noch mehr Geld in den Markt gepumpt. Das ist das (Grund) Problem...und das nennt man ? Richtig, Inflation.

                  Gruß

                  RD

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                    #24
                    das ist schon der punkt
                    wenn ich auf den kursunterschied von einer mrd wette, dann ist nicht die mrd. im umlauf, sondern nur der unterschied. (nur ist gut)
                    ähnlich ist es auch bei den summen, die in der presse stehen.
                    beispiel
                    die geschichte mit den credit default swaps des "londoner wals".
                    in der presse landauf landab stand was von 370mrd. so weit so richtig.
                    in wirklichkeit gings um 3,6mrd zum zeitpunkt der ersten pressegschichten. daraufhin stiegen massen an playern ein und die schadenssumme wuchs auf 11mrd. (incl. aller krokodilkonten)
                    da waren nicht 370mrd auf dem markt.
                    das hat aber mit inflation nix zu tun.
                    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                      #25
                      Nein, sondern mit der Geldmenge. Und was diese mit der Inflation zu tun hat, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Nach der Schulmeinung müsste die Inflation (welche? Es gibt verschiedene) bereits dramatisch sein. Sie bewegt sich aber nicht.

                      Gruss

                      David

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                        #26
                        Zitat von longueval Beitrag anzeigen


                        das mit der geldschwemme muss mir mal wer erklären,

                        wo im markt wär das geld?

                        wo sind die umsätze?

                        in den staaten ja, aber bei uns?


                        Hallo L..:E


                        bei den Staaten kann es nicht sein - das Geld..

                        fast jeder Staat hat enorme Schulden....


                        warum gibt es eine Börsenhausse nach der anderen..?!



                        irgendwelche INvestoren treiben die Preise und stürzen sich auf alles was sich bewegt...

                        im Warenkorb ist die Inflation nicht abgebildet - weil der falsch zusammengesetzt ist...


                        und das Geld ist dort: http://www.buecher.de/shop/wirtschaf...d_id/27986950/

                        mfG.:E
                        Andreas
                        Zuletzt geändert von debonoo; 02.12.2013, 06:42.

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen

                          Die USA waren im Jahre 2000 praktisch schuldenfrei.

                          Hallo RD..:E


                          wie kommst Du denn da darauf..?!


                          außerdem schreibst Du ganz schön apodiktisch...

                          bist Du ein Experte..?!


                          mfG.:E
                          Andreas
                          Zuletzt geändert von debonoo; 02.12.2013, 06:46.

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Amerigo Beitrag anzeigen

                            Nach der Schulmeinung müsste die Inflation (welche? Es gibt verschiedene) bereits dramatisch sein.

                            Hallo

                            das ist ein interessanter Ansatz...

                            warum gibt es Inflation und keiner merkt es..?!

                            also - welche Inflation gibt es und welche nicht...

                            mfG.
                            Andreas

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                              #29
                              Unter Clinton wurden die letzten Schulden getilgt, die noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammten. Clinton hat die Wirtschaft wieder auf Kurs gebracht, die Arbeitslosigkeit erheblich verringert und damit die Steuereinnahmen deutlich erhöhen können und er hat den Militäretat - unter Reagan/Bush Senior extrem aufgebläht - gut halbiert, er musste ja auch keine kostspieligen und langwierigen Kriege führen. Zuletzt hatten die USA einen nahezu ausgeglichenen Haushalt. Heute stehen die USA, wie man hört, mit rund 1,5 Billionen US-Dollar alleine bei den Chinesen in der Kreide, acht Jahre Bush jr. sei Dank...

                              ...so viel dazu...

                              Wo das ganze Geld heute steckt? Im Grunde ist das ganz einfach...das Vermögen des einen sind die Schulden des anderen. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt. Sieht man sich alleine mal Griechenland genauer an, nur mal als herausragendes Beispiel. Die haben eine vergleichsweise schwache Wirtschaft (Bruttoinlandsprodukt pro Kopf), da hat von den Südeuropäischen Ländern (nehmen wir den Balkan mal raus) eigentlich nur noch Portugal eine schwächere Wirtschaftsleistung. Die Staatsverschuldung (jährliche Verschuldung) liegt bei über 12 Prozent vom BiP, erlaubt wären lt. Konvergenzkriterien der Euroländer gerade mal 3 Prozent.

                              Wie kommt das und wozu führt das?

                              Das kommt daher, dass Griechenland (das Staatswesen) über seine Verhältnisse lebt bzw. gelebt hat und auch durch ein ineffizientes Steuersystem Probleme auf der Einnahmeseite hat, Stichwort Schattenwirtschaft. So sind z.B. in den letzten 20 Jahren hochmoderne Rüstungsgüter für zig Milliarden Euro angeschafft worden, natürlich wurde alles auf Pump bezahlt. Die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen haben dem Land dann den Rest gegeben, denn die wurden - mitsamt der begleitenden Baumaßnahmen für die Infrastruktur - auch komplett mit Schulden in Form von Staatsanleihen finanziert...demgegenüber steht eine extrem ausgeuferte Schattenwirtschafft, die sich natürlich um die Zahlung der fälligen Steuer drücken kann.

                              Das führt dazu, dass nun der Staat Griechenland mit hunderten Milliarden Euro in Form von Staatsanleihen Schulden bei den Banken hat. Die Banken wiederum verbuchen diese Forderungen als Vermögenswerte wie es sich gehört auf ihrer Aktivseite in der Bilanz.

                              ...und je mehr Geld sich im Umlauf befindet...desto mehr steigt die Verschuldung (man kann ja immer noch mehr Geld aufnehmen, es ist ja noch genug da...) und je mehr die Verschuldung steigt, desto größer wird das Vermögen der Banken (die verleihen ja das Geld). Entweder ihr eigenes (Eigenkapitalgedeckt) oder das, was sie sich selber geliehen haben (von anderen Banken oder von der Zentralbank). Das nennt man dann Fremdkapitalgedeckt. Dadurch kommt es zur Kapitalverflechtung der Banken untereinander. Und wenn es in dieser Situation zu einem Ausfall der Tilgung durch den Schuldner (in diesem Fall Griechenland) kommt, dann bricht das ganze verflochtene Kartenhaus zusammen. Denn dann können die Banken ihrerseits ihre Schulden bei anderen Banken nicht mehr bezahlen (weil eben die Fremdkapitalfinanzierung der Banken zu hoch ist)...dann zeigt sich auch mal wieder, dass dieses ganze Vermögen lediglich auf dem Papier steht und das Geld physisch eigentlich gar nicht vorhanden ist, sondern nur sogenanntes Buchgeld ist. Die ganze Blase platzt...daher wohl auch der Spruch: 'nur Bares ist Wahres'...und es zeigt, die Eurokrise ist eigentlich eine Krise des Kapitalmarktes, also eine Bankenkrise...

                              Gruß

                              RD

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                                #30
                                ...noch was zur Inflation...da gibt es eigentlich nur eine Form, nämlich die Geldentwertung. Nichts anderes ist Inflation. Lediglich die Ursachen können verschieden sein. Und eine Inflation haben wir ja, denn Geld ist 'nichts' mehr Wert, wie man an den extrem niedrigen Zinsen ablesen kann. Warum das noch nicht (voll) auf die Preise am Gütermarkt durchgeschlagen ist, lässt sich auch relativ leicht erklären. Bei uns gibt es noch einen ganz gut funktionierenden Wettbewerb, der hält die Preise (noch) niedrig. Und - ein gewichtiger Grund - noch wälzen wir die Inflation auf die Dritte Welt Länder ab. die bekommen immer weniger für ihre Exportgüter, meist Rohstoffe und einfache Massen-Konsumgüter. Dadurch werden die immer ärmer...aber das wird nicht 'ewig' so weiter gehen...

                                Gruß

                                RD

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