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Wahrnehmung und Meinung

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    AW: wahrnehmung und meinung

    Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
    Vollkommen richtig!

    ...ist dieser Drops damit nun endgültig gelutscht?:E
    Antwort hier:

    Überblick zu Hintergründen, Analysen und Interviews bei tagesschau.de - die erste Adresse für Nachrichten und umfassende Berichte zu aktuellen Themen.

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      AW: wahrnehmung und meinung

      @Oliver,

      dann kann man einen klassischen Stereovollverstärker doch eigentlich allein nach dem Aussehen kaufen.

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        AW: wahrnehmung und meinung

        @Klaus

        (Kurzfassung: Im Prinzip "fast ja". Ich vermute sogar, selbst David würde hier zustimmen ... ?)

        Ich würde für meinen Geschmack trotzdem ein paar Daten - vorzugsweise auch von unabhängiger Seite - sehen wollen, gerade was die Endstufen betrifft.

        Die Dimensionierung des Verstärkers und die Anforderung, ob er ggf. auch mit (wirklich) niedrigen Impedanzen gut klarkommt, richtet sich aber nach dem jeweiligen Lautsprecher.

        End- und Vollverstärker sucht man also am besten für den Lautsprecher (und nach seinen "Erfordernissen") aus ... wenn es denn passive LS sein sollen.

        Hat man LS mit rel. gutem Wirkungsgrad, "gutmütigem" Impedanzverlauf und benötigt keine extremen Pegel, dann darf es beim Verstärker auch mal "etwas weniger sein" (etwa hinsichtlich der Leistung):

        Das jeweilige Budget bewirkt in einem "besseren" LS (Definition lassen wir jetzt mal weg, denn die "Romanstunde" hatten wir ja heute schon ;) ... und dies ist ebenso raum- und aufstellungsabhängig) ein Vielfaches von dem, was es in einem teureren Verstärker bewirken kann, wenn ein wenig (s.o.) "hingeschaut" wird.

        Dabei gehe ich jetzt mal von Produkten aus, wo das Budget vorzugsweise auch in eine eine gute technische Auslegung fließt und nicht nur in eine "Repräsentationsoptik" (Lack, Chrom, etc. ...)
        Zuletzt geändert von dipol-audio; 22.08.2017, 19:52.
        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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          AW: wahrnehmung und meinung

          Zitat von Bruce Beitrag anzeigen
          Das hat mit naiver Technikgläubigkeit nichts zu tun. Der Statiker kann das Bauwerk atombombensicher planen, wenn die Ausführung des Bauwerks nicht den Plänen entspricht, ist jede Planung obsolet. Der Fehler liegt mitnichten bei den Berechnungen des Statikers, sondern bei der Bauaufsicht. Hintergründe des Unglücks lassen sich leicht recherchieren:
          Darüber gab es ja eine politische Diskussion. Der Vorwurf u.a.: So nah am Rhein hätte man gar keinen U-Bahn-Tunnel bauen dürfen. Da verbindet sich dann der Ehrgeiz der Stadtplaner mit dem Glauben an die technische Beherrschbarkeit jeder Situation. Gerade beim Thema "Atom" zeigt sich die Fragwürdigkeit dieser Denkweise. Ich erinnere mich an das Gespräch mit einem prominenten Physiker, der uns Studenten damals ausführte, dass die Vorstellung, man könne ein AKW "sicher" planen, physikalisch-mathematisch reine Illusion sei. Trotzdem gibt es jede Menge Berechnungen, welche Glauben machen wollen, es gibt diese Sicherheit.


          Zitat von Bruce Beitrag anzeigen
          Nach Deiner Logik ist der Architekt der WTC Tower wohl auch schuld daran, dass sie beim Einschlag der Flugzeuge zusammengefallen sind.
          Wer redet hier von Schuld? Du glaubst also, die Architekten des neuen WTC hätten aus diesem Unglück nichts gelernt und auch nichts lernen brauchen und keine Konsequenzen auch in bautechnischer Hinsicht daraus gezogen? Irrtum!


          Zitat von Bruce Beitrag anzeigen
          Ich kann mich nicht erinnern, dass Du auch nur einmal die Möglichkeit der Einbildung in Erwägung gezigen hast. Das ist für mich schon mal ein klarer Hinweis auf mangelnde Erfahrung und nicht auf das Gegenteil.
          Deine Erinnerung ist eben sehr tendentiös. Ich habe halt gelernt, wann ich meinen Wahrnehmungen vertrauen kann und wann ich da vorsichtig sein muss. Wo der Zweifel keinen Sinn macht, macht er keinen Sinn. Und wer nicht gelernt hat, seine Wahrnehmungen vernünftig einzuschätzen, sollte nicht von sich auf Andere schließen. Punkt.

          Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
          Ein Statische Berechnung ist zunächst einmal nicht mehr als ein abstaktes rein mathematisches Modell. Damit alleine ist keinerlei praktische Risikoberwertung möglich. Erst wenn noch geologische, hydrologische und was weiß ich noch für welche Untersuchungen hinzukommen wird eine praktisch nutzbare Sache draus.
          Und nur Letzteres ist überhaupt relevant für die Baugenehmigung, die erteilt werden muss.


          Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
          ...bla..blabla..blabla...Holger unser großer Bausachverständiger...das kann er also auch noch...:I
          Wers nicht begreifen will, dem ist halt nicht zu helfen. Ich habe übrigens 3 Architekten im engsten Familienkreis. Einer davon war Jahre lang Baugutachter bei Bauprozessen.

          Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen

          Unfug, selbstverständlich weiss man das, das wird bei der Konstruktion definiert.

          (...) Auch das ist Unfug, selbstverständlich gibt es eine Voraussagbarkeit, denn die wird ja per Konstruktion "eingebaut".
          Es war erst einmal von einer statischen Berechnung und nicht von Hifi die Rede. Und zweitens: Wie soll man die nun wirklich grob simplifizierende Betrachtung Ernst nehmen, dass man die technische Anwendung aus dem Lehrbuch quasi deduzieren kann??? Das ist einfach grotesk naiv und widerspricht jedem gesunden Menschenverstand. Damit beweist Du nur Dir selbst und den Gleichgesinnten, was Du gerne glauben willst. Überzeugungskraft für Andersdenkende dagegen: 0,00%

          Schöne Grüße
          Holger

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            AW: wahrnehmung und meinung

            Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
            Darüber gab es ja eine politische Diskussion. Der Vorwurf u.a.: So nah am Rhein hätte man gar keinen U-Bahn-Tunnel bauen dürfen. Da verbindet sich dann der Ehrgeiz der Stadtplaner mit dem Glauben an die technische Beherrschbarkeit jeder Situation.
            Ja klar, es hat ja auch noch nie einer ne U-Bahn in der Nähe von einem Fluss gebaut:



            Nochmal, wenn die Pläne nicht umgesetzt werden, dann ist nicht der Plan oder der Planer schuld, sondern die kriminellen Bauausführung und die Bauaufsicht.

            Gerade beim Thema "Atom" zeigt sich die Fragwürdigkeit dieser Denkweise. Ich erinnere mich an das Gespräch mit einem prominenten Physiker, der uns Studenten damals ausführte, dass die Vorstellung, man könne ein AKW "sicher" planen, physikalisch-mathematisch reine Illusion sei. Trotzdem gibt es jede Menge Berechnungen, welche Glauben machen wollen, es gibt diese Sicherheit.
            Du kommst vom Stöckchen aufs Hölzchen ... mit anderen Worten: Du laberst!

            Keiner bestreitet, dass interessengesteuerte "Expertisen" mit Vorsicht zu genießen sind. Das betrifft Atomenergie genauso wie HighEnd Voodoo. Es werden Ahnungslose betrogen. Mit dem Unterschied, dass die Atomenergie gefährlich ist, der Voodoo Kram nur lästig. Wobei: ohne diese unendliche Diskussionen könnte wahrscheinlich soviel Internettraffic eingespart werden, dass glatt ein ganzes AKW vom Netz könnte.


            Wer redet hier von Schuld? Du glaubst also, die Architekten des neuen WTC hätten aus diesem Unglück nichts gelernt und auch nichts lernen brauchen und keine Konsequenzen auch in bautechnischer Hinsicht daraus gezogen? Irrtum!
            Interessant, genau das habe ich doch geschrieben. Hier das komplette Zitat, das Du so nonchalent auseinander gerissen hast: "Nach Deiner Logik ist der Architekt der WTC Tower wohl auch schuld daran, dass sie beim Einschlag der Flugzeuge zusammengefallen sind. Er hätte es sich ja denken können, dass da mal Terroristen reinfliegen. Der Witz ist ja, dass heutige Wolkenkratzer durchaus anders konstruiert sind, aufgrund dieser Erfahrungen. Aber wenn der Bau einfach nicht so ausgeführt wird wie geplant, ist jede Planung hinfällig. Das ist letztendlich eine kriminelle Handlung und ändert nichts an der Validität der zugrunde liegenden Technik oder Wissenschaft."

            Machst Du dieses selektive Zitieren mit Absicht, oder bist Du einfach so ereifert, dass Du nicht mal mehr Texte lesen kannst?


            Deine Erinnerung ist eben sehr tendentiös. Ich habe halt gelernt, wann ich meinen Wahrnehmungen vertrauen kann und wann ich da vorsichtig sein muss. Wo der Zweifel keinen Sinn macht, macht er keinen Sinn. Und wer nicht gelernt hat, seine Wahrnehmungen vernünftig einzuschätzen, sollte nicht von sich auf Andere schließen. Punkt.
            Abstruses und unwürdige Argumentation. Das hat ungefähr so viel Sinn wie die Antwort "weil!" auf die Frage "warurm?".
            Ich halte fest: Du weißt einfach, wann Du deiner Wahrnehmung vertrauen kannst; woher Du das weißt, weißt Du auch nicht so genau. Keine weitere Fragen ;-)

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              AW: wahrnehmung und meinung

              Mich würde interessieren, wie sich messbare Schwächen einzelner Komponenten denn nun über die Ohren wahrnehmen lassen - also jetzt mal grobe Fehler wie z.B. Verzerrungen bestimmter Frequenzen usw. ausgeschlossen. Gibt es da eine Art " Liste ", die man beim Versuch der Qualitätserkennung und - unterscheidung abarbeiten kann? Wie macht es das geübte Gehör?

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                AW: wahrnehmung und meinung

                Zitat von Bruce Beitrag anzeigen
                Es ist völlig unerheblich, ob sie Ergebnis einer realen Zustandsänderung außerhalb oder ausschließlich innerhalb des Hirns sind. Der Streit, der sich immer wieder ergibt, geht um genau diese Frage. Dabei dürfte es für den Einzelnen völlig egal sein.
                So ist es, Bruce. Deshalb versteh ich auch die ganzen Aufgeregtheiten um dieses Thema überhaupt nicht.

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                  AW: wahrnehmung und meinung

                  Oliver schrieb:
                  @Klaus

                  (Kurzfassung: Im Prinzip "fast ja". Ich vermute sogar, selbst David würde hier zustimmen ... ?)

                  Ich würde für meinen Geschmack trotzdem ein paar Daten - vorzugsweise auch von unabhängiger Seite - sehen wollen, gerade was die Endstufen betrifft.
                  So ist es. Man glaubt ja gar nicht, wie unwichtig der Verstärker in einer üblichen "HiFi-Wohnzimmeranlage" ist. Bei geschätzt 95% aller Anwender sind die Verstärker absolut überdimensioniert. Wir hatten das ja schon: in den allermeisten Fällen würde ein Verstärker in der Größe eines Handys ausreichen. Kaum wer benötigt mehr als 2 Watt Leistung bei üblicher Zimmerlautstärke (eher deutlich weniger).

                  Das ändert sich aber gewaltig, wenn höhere Lautstärken gefordert werden (eine Verdopplung der Lautstärke erfordert etwa die 10-fache Leistung) und noch einmal, wenn die Lautsprecher sehr niederohmig sind und noch einmal, wenn sie schwachen Wirkungsgrad haben.

                  Ist das alles gleichzeitig der Fall, sind 100 Watt plötzlich "gar nichts". Aber wo kommt das schon vor?
                  -----------------------------

                  Wenn ich so zurückdenke, was bei unseren verblindeten Vergleichen alles nicht gehört werden konnte, wundere ich mich heute noch.

                  Man kann es garnicht oft genug betonen was wirklich wichtig ist, nämlich die Interaktion zwischen Lautsprecher und Raum und dazu noch die Positionierung des Stereodreicks im Raum. Alles Andere sind dagegen "Peanuts".

                  Wenn man dem gegenüberstellt, was die "Goldohren" zu hören glauben, kann man nur - je nach Typ - schallend lachen oder "auf die Palme klettern".
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    AW: wahrnehmung und meinung

                    Und nur Letzteres ist überhaupt relevant für die Baugenehmigung, die erteilt werden muss.
                    Ach, echt jetzt bist Du also auch noch Sachverständiger für Baurecht...rrespekt, ein richtiges Universalgenie!:A

                    Ich kann mir persönlich kaum vorstellen, dass das zuständige Bauamt ein Gewerk zulässt und genehmigt, von dem eine größere Gefahr für Dritte ausgeht. Hier wurde einzig und alleine eine mangelhafte Risikobewertung durchgeführt, denn die Gefahren waren bekannt, schon ein Jahr zuvor war ein Kirchtum abgekippt und musste gestützt werden, weil durch den U-Bahnbau das Gelände abgesackt ist.

                    Und ich weiß, dass in letzter Konsequenz immer der Bauherr zu haften hat wenn durch den Bau Dritten Schäden zugefügt werden, weshalb eine Bauherrenhaftpflicht obligatorisch ist.

                    Wers nicht begreifen will, dem ist halt nicht zu helfen. Ich habe übrigens 3 Architekten im engsten Familienkreis. Einer davon war Jahre lang Baugutachter bei Bauprozessen.
                    Sicher hast Du auch noch mindestens einen Fleischer im Familienkreis und Du weißt deshalb wie eine gute Wurst gemacht wird und einen Schuster kennst Du auch noch persönlich, deshalb weißt Du genau wie ein gutes Paar Schuhe gemacht wird...ach ja, einen A 380 kannst Du natürlich auch noch Fliegen, weil Dein angeheirateter Schwager zweiten Grades Pilot bei der Lufthansa ist....

                    Gruß

                    RD

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                      AW: wahrnehmung und meinung

                      Auch wenn ich nicht direkt auf einzelne Beiträge eingehe, lese ich sie dennoch und beziehe mich dann indirekt auf sie...

                      Ein paar Gedanken zum Thema "Wahrnehmung":
                      1. Zwei Personen können zum selben Zeitpunkt niemals dasselbe wahrnehmen - selbst dann nicht, wenn sie physiologisch identisch wären. So wie das linke Auge zur selben Zeit niemals exakt das selbe Bild rechte Auge empfangen kann. Es gibt immer eine kleine perspektivische Abweichung. Das ist eigentlich trivial, weil nur jeweils ein Körper zur Zeit den selben Platz im Raum einnehmen kann. Das bedeutet, dass es bei einem Hörtest immer zu einer leichten akustischen Abweichung zwischen den Probanden kommen muss - ob diese hörbar ist, muss man im Einzelfall überprüfen.

                      2. Jeder Mensch hat eine spezielle Art wahrzunehmen, d.h. die Wahrnehmungen zwischen verschiedenen Personen müssen unterschiedlich sein. Einerseits ist das physiologisch und andererseits psychologisch begründet.

                      2.1 Physiologisch: Auch wenn es eine allgemeine - sprich: durchschnittliche, gemittelte - Hörkurve gibt, unterscheiden diese sich doch (mehr oder weniger) von Mensch zu Mensch. Das physiologische Gehör ist eben individuell verschieden. Es ist möglich, dass ein Mensch bis 18kHz hört und der andere lediglich bis 9kHz. Dennoch mag im Vergleich die Empfindlichkeit bei dem "Bis-9kHz-Hörer" bei 2kHz viel empfindlicher sein als bei dem "Bis-18kHz-Hörer". Ich hatte mit Anfang 20 einen ganz leichten "Hörsturz" (der vollkommen reversibel war). Bei mir fehlten plötzlich sehr hohe Frequenzen. Nach einem Hörtest sagte der HNO-Arzt, dass einem "normalen" Menschen dieser leichte Hörverlust gar nicht auffallen würde. Bei mir sei es anders: "O Gott, Sie können ja das Gras wachsen hören!" war seine Reaktion, als er meine Hörkurve sah...

                      2.2 Psychologisch kommen dann Wertigkeiten ins Spiel: Gefällt mir, gefällt mir nicht. Der Eine hört den Bass stärker, der Andere die Höhen - je nach persönlicher Präferenz. Allein dadurch ergibt sich eine verzerrte Wahrnehmung. Schwieriger wird es, wenn z.B. die Präferenz bei Lautstärkeunterschieden zum tragen kommt. Wenn @longueval schreibt, dass beim Abmischen eine bestimmte Lautstärke (oder Schalldruck) an der Abhörposition eingepegelt wird, für mich diese aber zu laut ist, werde ich weniger entspannt in dem Hörvergleich zweier Hifi-Komponenten sein, als jemand, der gerne lauter hört. Anders ausgedrückt: Ich wäre bei 85dB unter Stress, der sich auf das Testergebnis auswirken könnte. Bei 75 dB wäre ich es womöglich nicht, nur wäre dann die Wiedergabe verfälscht, da sich die Lautstärke auf die Wahrnehmung von hohen und tiefen Tönen aufgrund der Hörkurve auswirkt. Auch die Musik spielt eine Rolle: Was der eine Proband mag, mag der andere nicht. Das könnte sich ebenso auf das Testergebnis auswirken.

                      2.3 Schließlich kommen noch weitere Faktoren hinzu, wie z.B. Markenpräferenz, Design, Tagesform, etc. Das wurde im Forum aber für mich ausreichend diskutiert.

                      3. Ein Testdesigner wird immer versuchen, alle Variablen, die den Test beeinflussen können, zu kontrollieren. Das erfordert sowohl Fachwissen als auch Erfahrung. Mal eben "ein bisschen Probehören" stellt für mich keine Grundlage für einen validen Test dar. Das wird immer wieder - wenn ich in den Foren mitlese - vergessen: Der Lautsprecher XY klingt schlecht, ist dann eine Aussage (zu der ich mich selbst habe hinreißen lassen). Und das ist eigentlich zu relativieren: Zu dem Zeitpunkt an dem Ort unter den gegebenen Umständen, klingt der Lautsprecher schlecht, wäre eigentlich meiner Ansicht nach richtiger. Aber hier sollte man die "Kirche im Dorf" lassen. Das geht, wenn man relativiert: Für MICH klingt der Lautsprecher XY schlecht. Und dann müsste die Beschreibung der Hörumstände folgen, damit die anderen das Ergebnis nachvollziehen können. Die Hörtests sagen für mich mehr über den Probanden als über das geteste Gerät aus.

                      4. Bei einem Hörtest müssen unbedingt die physiologischen Grenzen des Gehörs berücksichtigt werden. Sprich: Der Bereich, in dem ein Messequipment ZUVERLÄSSIG misst, muss bekannt sein. So gibt es z.B. ein Kind, das locker in den Ultraschallbereich hinein hören kann - das haben die Eltern des Kindes festgestellt, als dieses fehlerfrei den Flug einer Fledermaus vorhersagen konnte: Das Kind hörte die Ultraschalllaute der Fledermaus und wusste so, wann diese sich nähert. Der HNO-Arzt konnte dieses bestätigen. Wenn ich mich noch richtig erinnere, konnte das Kind bis ca. 50kHz hören. Das ist eine Ausnahme, natürlich! Aber auch diese muss vor dem Test berücksichtigt werden. Denn in der Fledermaushöhle haben sowohl die Eltern als auch der Führer dem Kind gesagt, dass kein Mensch die Ultraschalltöne einer Fledermaus hören könne - womit alle falsch lagen.

                      5. Außerdem müssen psychoakustische Besonderheiten des Hörens berücksichtigt werden: Z.B. Maskierungseffekte.

                      Die Erkenntnis, die ich in diesem Forum bereits vor einiger Zeit gewonnen habe, ist: Ich vertraue niemals meiner Wahrnehmung als etwas ABSOLUTEM! Meine Wahrnehmung ist immer ein Konglomerat aus psychologischen und physiologischen Elementen, die sich stets wandeln: Ich höre niemals exakt gleich! Ich vertraue Messergebnissen im Hinblick auf die physikalischen Anteile des Hörens mehr als meinem eigenen Gehör. Aber: Wenn es um das Hörerlebnis geht, vertraue ich mir selbst - nur ist das Hörerleben immer anders und somit relativ, zeitabhängig. Heute höre ich anders als ich morgen hören werde. Wie soll ich da meiner Wahrnehmung als etwas GENERELLEM, also über Zeit und Raum hinweg Gleichbleibendem, vertrauen? Das geht meiner Erfahrung nach (leider) nicht...
                      Beste Grüße,
                      Mike

                      ____________________
                      Hier steht keine Signatur...

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                        AW: wahrnehmung und meinung

                        Zitat von KlingDing Beitrag anzeigen
                        Mich würde interessieren, wie sich messbare Schwächen einzelner Komponenten denn nun über die Ohren wahrnehmen lassen - also jetzt mal grobe Fehler wie z.B. Verzerrungen bestimmter Frequenzen usw. ausgeschlossen. Gibt es da eine Art " Liste ", die man beim Versuch der Qualitätserkennung und - unterscheidung abarbeiten kann? Wie macht es das geübte Gehör?

                        Floyd Toole - Sound reproduction – art and science/opinions and facts:

                        To view a visualization of the videos recorded by CIRMMT, visit https://idmil.gitlab.io/CIRMMT_visualizations/CIRMMT Distinguished Lectures in the Science an...
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                          AW: wahrnehmung und meinung

                          Zitat von Mike Beitrag anzeigen
                          ...
                          Wie soll ich da meiner Wahrnehmung als etwas GENERELLEM, also über Zeit und Raum hinweg Gleichbleibendem, vertrauen? Das geht meiner Erfahrung nach (leider) nicht...

                          Hallo Mike,

                          richtig, das funktioniert nicht.

                          Die Bewertung durch Hörer (s.o.) wird dann verwertbar (etwa für eine engere Definition erwünschter Eigenschaften einer Musikreproduktion), wenn eine hinreichende Zahl von Hörerurteilen - die unter geeigneten und vergleichbaren Bedingungen zustandekamen - zusammenfassend ausgewertet werden kann.
                          Zuletzt geändert von dipol-audio; 23.08.2017, 10:45.
                          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                            AW: wahrnehmung und meinung

                            Hallo Oliver,

                            genau: Es ist immer ein statistischer Mittelwert, aus dem abgeleitet werden kann. Von einem Einzelfall auf die Gesamtheit schließen zu wollen, wäre induktiv und daher ohne tragfähige Aussagekraft. Das steckt hinter meiner Aussage, wenn ich schreibe, dass ich meiner Wahrnehmung generell misstraue - auch wenn ich mich daran orientieren MUSS, da ich schließlich nur diese eine eigene Wahrnehmung besitze.
                            Beste Grüße,
                            Mike

                            ____________________
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                              AW: wahrnehmung und meinung

                              Zitat von David Beitrag anzeigen
                              So ist es. Man glaubt ja gar nicht, wie unwichtig der Verstärker in einer üblichen "HiFi-Wohnzimmeranlage" ist. Bei geschätzt 95% aller Anwender sind die Verstärker absolut überdimensioniert. "
                              So ist es auch bei mir, schadet letztenendes aber nicht und ermöglicht auch mal verzerrungsfrei oder verzerrungsarm höhere Pegel zu erzeugen.

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                                AW: wahrnehmung und meinung

                                Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                                Floyd Toole - Sound reproduction – art and science/opinions and facts:

                                https://www.youtube.com/watch?v=zrpUDuUtxPM
                                Ah ok, vielen Dank für den link. Definitiv interessant! Beim Lautsprecherkauf sollte ich also vor allem auf vollständige und aussagekräftige Diagramme hoffen, hier sowohl auf möglichst gute Linearität (smooth & flat) im sweetspot, als auch Frequenzdarstellungen außerhalb der direkten Achse beachten ( diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen habe ich allerdings noch nicht wirklich verstanden - aber grundsätzlich scheint der möglichst lineare Frequenzgang in der direkten Achse eine gute Wahrscheinlichkeit zu bieten, dass der Rest dann auch nicht allzu dramatisch "schlecht ausfällt". Der tiefere Bassbereich spielt scheinbar eine gesonderte Rolle und erfordert entsprechende Aufmerksamkeit ). Einen einfachen Trick, diese Schwächen mit z.B. einiger ausgewählter CDs selbst heraushören zu können, scheint es allerdings nicht zu geben. Es scheint nur im direkten Vergleich möglich zu sein, ein "gut" bzw. das entsprechende " besser" oder "schlechter" mit dem Gehör zu registrieren.

                                Interessant noch die Aussage, dass sich in den letzten 10 Jahren deutlich bemerkbar bereits im Budget -Bereich einiges zum Besseren getan hat.

                                Ich kenne Blindtests z.B. aus diversen Musiker-Foren. Hier werden dann z.B Aufnahmen verschiedener Trommeln oder Becken hochgeladen und es wird vielleicht auch noch erwähnt, welche Instrumente zum Einsatz kamen. Unter möglichst gleichen Bedingungen werden dann soundfiles erstellt und man darf dann mal fröhlich raten, welches Teil nun "das Billigteil" ist und welches das X-fach Teurere ist. Gleiches gibts auch z.B für Mikrofone die gleichzeitig eine Sequenz aufnehmen und anschließend als jeweils separate Spur hochgeladen werden. Diese Tests sind natürlich nicht so wissenschaftlich, bieten aber auch schon interessante Erkenntnisse - auch in Bezug zu dem, was von den Teilnehmern so
                                gehört wird ( mich eingeschlossen...immer wieder erstaunlich).

                                Speziell die Instrumenten-Blindtests betreffend weiß ich allerdings auch, dass ich nur eine für mich brauchbare Ahnung vom Klang bekomme, wenn ich das Instrument selbst anspiele. Floyd Toole beschreibt das ja ebenfalls mit dem Teil (quasi die große Unbekannte), der vor dem Mikrofon stattfindet. Was bei diesem ersten Schritt bereits an Authentizität/Originalität verlorengeht lässt sich im Nachhinein eben nicht verlässlich sagen, ganz zu Schweigen davon, was auf dem Rest des langen Wegs bis ins heimische Wohnzimmer so passiert...und es lässt sich auch nicht aussagekräftig messen.

                                Seiner Theorie, die Monitore in den Tonstudios betreffend würde ich allerdings schon entgegenhalten, dass die Leute natürlich immer fleißig "Referenzaufnahmen" zum Abgleich nutzen ( also Produktionen anderer Studios) und somit sehr wohl eine gewisse Kalibrierungsschwelle einziehen, statt ausschließlich und betriebsblind für den bestmöglichen Klang auf ihren eigenen Gerätschaften zu produzieren.

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