Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ist unser Hörvermögen besonders schlecht oder besonders gut?

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von P.Krips
    Und das Wort "ungerade" hast du auch jetzt noch überlesen....

    Das ist unwahr, denn die 90 Grad Phasenversatz an der Übernahmefrequenz
    waren Kernbestandteil Deiner Argumenation, auf die ich mich bezog:


    Zitat von O.Mertineit
    Zum (Beipiel) 2-Wege Lautsprecher mit Butterworth Filter ungerader Ordnung:

    Was gegenseitige Befindlichkeiten betrifft, halte ich mich an den Admin,
    der es so sieht:


    Zitat von P.Krips
    Ihr seid euch bis zu diesem Zeitpunkt gegenseitig nichts schuldig geblieben.

    So sehe ich das grundsätzlich auch, nur daß Du natürlich der Schlimmere
    von uns beiden bist. Das ist doch völlig klar.



    Und jetzt ?

    Ich schlage ein paar gegenseitige Grussworte per PM vor, das erspart
    den Rangordnungskonflikt, wer sich bei wem zuerst "offentlich" entschuldigt.

    Eventuell lässt sich sogar ein "kleiner Fahrplan" absprechen, ob und wie
    und mit welchen Themen es hier weitergehen soll.


    Wir werden nur bei künftigen Meinungsverschiedenheiten nicht umhin können,
    auch mal etwas ungeklärt stehen zu lassen. Es kann nicht jede Meinungsverschiedenheit
    bis zum Erbrechen "geklärt" werden, als ob es am Ende immer einen gibt der Recht hat.

    Wenn man natürlich über physikalische Phänomene uneins ist, dann fällt das sehr
    schwer, denn diese müssten sich eigentlich klären lassen.

    Ich habe dafür noch keine Lösung. Das beste wäre dann wohl, die jeweils letzte
    Begriffsdefinition oder den Sachverhalt neutral festzuhalten, bei dem noch
    Einigkeit herrschte, dann hält man auch den Bereich fest wo die Begriffswelten
    auseinandergehen:

    Das muss dann entweder stehenbleiben oder klärt sich eventuell
    später. Man hat dann auch Zeit, Begriffe oder Sachverhalte zu überdenken,
    umzuformulieren, sich neue Aspekte anzueignen oder zu erkennen, wo man
    den Mitdiskutanten evt. missverstanden hat.
    Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2013, 10:53.

    Kommentar


      teilweise hab ich hier den verdacht, dass ein manischer multinick selbstgespräche führt und einen streit konstruiert, um nicht als multinicker erkannt zu werden.

      das ganze ist weit und breit unlesbar.
      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

      Kommentar


        Zitat von longueval
        teilweise hab ich hier den verdacht, dass ein manischer multinick selbstgespräche führt und einen streit konstruiert, um nicht als multinicker erkannt zu werden.

        das ganze ist weit und breit unlesbar.

        Entschuldigung logueval, zwei Fragen:

        1. Was ist ein "Multinick" ? (Was "manisch" bedeutet, weiß ich.)

        2. Meinst Du mich damit ?



        .... Es hat ein wenig gedauert ... Multinicker hehe ... redet mit sich selbst ...
        zieht eine Show vor anderen ab ... streitet sich mit sich selbst ...
        verträgt sich (zum Schein) mit sich selbst ... streitet sich dann wieder mit
        sich selbst ....

        Ich wusste nicht, das man das "multinicken" nennt, dachte das wäre
        völlig neu, was ich hier abziehe: O.Mertineit und P.Krips als
        "prototypische" Kontrahenten zu erfinden ...


        Nee aber im Ernst longueval, ein Masochist bin ich nicht
        (ein Sadist aber auch nicht):

        Sagt der Masochist: Schlag mich !

        Sagt der Sadist: Nein !
        Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2013, 11:31.

        Kommentar


          :D

          Das ist nicht nur bei dem einem Thread hier so ...

          Vielleicht wurde ein Ghostwriter engagiert, um Traffic zu generieren ...


          Zitat von O.Mertineit Beitrag anzeigen
          1. Was ist ein "Multinick" ? (Was "manisch" bedeutet, weiß ich.)
          Eine Person mit mehreren Pseudonymen (="nickname" = "nick")

          Zitat von O.Mertineit Beitrag anzeigen
          2. Meinst Du mich damit ?
          Ich denke nicht, dass eine bestimmte person gemeint worden ist
          Es wurde eher der Eindruck geschildert, der beim lesen der Beiträge entsteht.

          :S
          LG
          Babak
          Grüße
          :S

          Babak

          ------------------------------
          "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

          Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


          Marcus Aurelius

          Kommentar


            OK, ich denke Peter und ich klären die persönliche
            Seite per PM.

            Ich werde Peter dann die Entscheidung überlassen,
            ob er die Diskussion fortsetzen will.

            Kommentar


              Oder man diskutiert einfach sachbezogen und lässt Personenbezogenes einfach weg.
              Dazu braucht es keinen zweiten.

              :S
              Grüße
              :S

              Babak

              ------------------------------
              "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

              Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


              Marcus Aurelius

              Kommentar


                OK.

                @Peter: Ich schätze Dein kritisches Hinterfragen durchaus.

                Die anfängliche Diskussion hat mich z.B. dazu gebracht, mir
                den Nahfeld-Begriff noch mal zu vergegenwärtigen.

                Kommentar


                  Zitat von Babak

                  Also geht es doch um die Korrelation des abgestrahlen Schalls mit dem vom Raum zurückgeworfenen Schall?

                  Ist ein Rauschsignal über einen Omnidirektionalen LS abgespielt räumlich auch korreliert?

                  Ich denke, das hier war der gewünschte "Wiedereinstiegspunkt" ?


                  Zitat von Babak
                  Also geht es doch um die Korrelation des abgestrahlten Schalls mit dem vom Raum zurückgeworfenen Schall?
                  Ja, darum geht es mir. Speziell geht es mir darum, wie der Direktschall eines
                  Lautsprechers in einem Wohnraum mit den frühen Reflexionen interagiert.

                  Es geht also besonders um Reflexionen an Boden, Decke, Frontwand, Seitenwänden.
                  Aber es geht auch um die Rückwand und die späteren Reflexionen.

                  Das besondere Problem bei den frühen Reflexionen ist, daß sie eine sehr enge
                  Korrelation zum Direktschall aufweisen. Diese Korrelation des reflektierten Schalls
                  mit dem Direktschall verringert sich mit der Anzahl der Reflexionen
                  (also durch Mehrfachreflexionen).

                  Eine Verringerung der Korrelation von Direktschall und ersten Reflexionen lässt sich
                  über das Anbringen von Diffusoren an den Raumwänden erreichen. Es lässt sich
                  jedoch auch über den Einsatz von Schallquellen erreichen, welche über eine räumlich
                  phasendekorrelierte Abstrahlung verfügen.


                  Zitat von Babak
                  Ist ein Rauschsignal über einen Omnidirektionalen LS abgespielt räumlich auch korreliert?
                  Wenn ich zur Vereinfachung der Diskussion einen idealen Punktstrahler hernehme,
                  ja, dann ist das so.

                  Aber auch ein einzelner Kalottenhochtöner kommt so einem Verhalten bis weit in
                  den Khz Bereich schon sehr nahe:

                  Schallquellen, die (bei einer betrachteten Frequenz) nur aus einer einzigen Quelle
                  bestehen, welche klein im Vergleich zur abgestrahlten Wellenlänge ist, produzieren
                  sehr kohärente Wellenfronten, zumindest wenn Einflüsse durch Kantenbeugung am
                  Lautsprechergehäuse in Grenzen bleiben.

                  Bei den meisten Lautsprecherboxen, wird der Hochtöner in seiner räumlichen
                  Abstrahlung durch die Schallwand der Box begrenzt. Innerhalb dieses
                  Abstrahlbereiches vor der Schallwand ist die Abstrahlung in der Regel sehr kohärent.

                  Ein Rauschsignal zeichnet sich dadurch aus, dass es mit sich selbst eine geringe
                  zeitliche Korrelation aufweist.

                  Wenn man zwei oder mehr Schallquellen hat, dann muss man aber auch bei Rauschen
                  (akustischen "Rauschquellen", wenn man so will) unterscheiden, ob es sich um
                  "korreliertes Rauschen" oder um "unkorreliertes Rauschen" handelt.


                  Dazu ein Beispiel:

                  Verfügt z.B. eine Box über 2 Tieftöner in unmittelbarer Nähe montiert, welche
                  dasselbe Eingangssignal (ein tiefpassgefiltertes Rauschen) bekommen, dann ist
                  der erzeugte Schalldruck doppelt so hoch, wie er bei einem Einzeltreiber wäre
                  (+6db).

                  Das funktioniert nicht nur bei einem (gleitenden) Sinussignal, sondern auch
                  bei einem Rauschsignal, denn beide Tieftöner bekommen dasselbe Rauschen:
                  Es handelt sich hierbei um korreliertes Rauschen.

                  Bei unkorreliertem Rauschen (beide Tieftöner an einem jeweils "unabhängigen"
                  Rauschsignal angeschlossen), wäre der Zuwachs gegenüber
                  der jeweiligen Einzelquelle nur (+3db).

                  Das liegt daran, dass die Amplitudenverhältnisse und Phasenbeziehungen
                  der Komponenten beider Rauschsignale zufälligen Schwankungen unterliegen.
                  Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2013, 16:26.

                  Kommentar


                    Zur Pegeladdition unkorrelierter Schallquellen:

                    Pegeladdition Summenpegel Kombination und Addition von Pegelwerten Schallberechnung inkohärente Schallpegel Pegel Leistungssumme Leistungsaddition unkorreliert addiere Schall Pegel zwei Quellen resultierender Pegel Addition Noise Summierung - Eberhard Sengpiel sengpielaudio


                    Anmerkung: Auf der Seite wird das Beispiel der Schalladdition von
                    Violine und Violoncello angeführt.

                    Es handelt sich aber beispielsweise auch bei zwei Geigen um
                    unkorrelierte Schallquellen.


                    Zur Pegeladdition korrelierter Schallquellen:

                    Addition Kombination von kohärenten Pegelwerten Summenpegel Pegel korrelierte Signale in Phase Spannung Spannungssumme Spannungsaddition Quellen Signale Druck Akustik phasengleich berechnen - Eberhard Sengpiel sengpielaudio



                    Die Addition der Schalldrücke zweier gleich starker kohärenter Schallquellen,
                    gestaltet sich ähnlich wie die Addition zweier Spannungen nach in der
                    Elektrotechnik, welche gleich groß und in Phase sind.

                    Das kann bei den Schalldrücken von zwei Schallquellen jedoch nur der Fall sein,
                    wenn die abstrahlenden Flächen der Einzelstrahler klein gegen die Wellenlänge
                    ist und deren Abstand zueinander auch.

                    In dem Fall erzeugt die "kombinierte" Quelle keine andere räumliche
                    Schalldruckverteilung und kein anderes Wellenmuster (Kugelwelle)
                    als es einer der Einzelstrahler getan hätte: Es kommt zu einer "perfekten"
                    Addition der Schalldrücke, was +6dB in allen Raumrichtungen bei zwei
                    Kugelquellen entsprechen würde. Das funktioniert z.B. bei zwei Halbraumstrahlern
                    auf unendlicher Schallwand ebenso ...

                    Bei realen Schallquellen, welche effektiv aus mehreren Strahlern
                    zusammengesetzt sein können, sind diese Bedingungen jedoch meist nicht
                    mehr vollständig erfüllt:

                    Die Einzelstrahler können z.B.
                    - eine mit der abzustrahlenden Wellenlänge vergleichbare Ausdehnung haben und
                    - die Abstände der Einzelstrahler können ebenfalls in Größenordnung der Wellenlänge liegen

                    In diesem Falle wird der resultuierende Schalldruck aus mehreren
                    Einzelschallquellen winkel- und frequenzabhängig.

                    Sind die Abstände der Einzelstrahler einer zusammengesetzten Quelle
                    (z.B. eines Lautsprecher-Paares) deutlich unterhalb einer Wellenlänge,
                    so kann es noch zu zusammenhängenden Wellenfronten kommen, aber der
                    Schalldruck wird räumlich ungleichmäßig in der Umgebung verteilt
                    (Bündelung).

                    Sind die Abstände der Einzelstrahler einer zusammengesetzten Quelle hingegen
                    größer als eine Wellenlänge, so kommt es zu Interferenzerscheinungen und es
                    bildet sich ein Nahfeld mit phasendekorrelierter Abstrahlung aus, in der
                    nur noch partiell zusammenhängende Wellenfronten auszumachen sind.

                    Entscheidend für eine räumlich phasendekorrellierte Abstrahlung ist also
                    das Zustandekommen von Interferenz zwischen den Teilstrahlern einer
                    Schallquelle.

                    Dieser Effekt findet sich nicht nur bei Lautsprechern, welche untereinander
                    einen Abstand größer als die jeweils abgestrahlte Wellenlänge aufweisen,
                    sondern beispielsweise auch bei einer Violine oder einem Kontrabass als
                    Einzelinstrument.
                    Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2013, 17:35.

                    Kommentar


                      Der Korpus z.B. einer Gitarre oder Geige schwingt in Eigenmoden:



                      Die Knotenlinien der Moden trennen dabei Bereiche des Korpus, welche gegenphasig
                      schwingen. Man kann diese Bereiche (Maxima oder Schwingungsbäuche) als getrennte
                      Teil- Strahler auffassen. Sie sind jedoch räumlich variabel, denn das Modenbild wechselt
                      mit der Frequenz: Es werden je nach Frequenz andere Moden bevorzugt angeregt.

                      Für eine einzelne Frequenz, kann man sich eine Schwingungsmode auf dem Korpus
                      einer Violine angenähert als getrennte Einzelstrahler mit festem Ort vorstellen.

                      Was sich auf dem Instrumentenkorpus ausbreitet ist aber kein Luftschall, sondern
                      eine Biegewelle. Biegewellen sind eine Form von Körperschall.

                      Biegewellen haben eine Eigenheit, welche Luftschall nicht hat:

                      Sie sind dispersiv, d.h. ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit auf dem Material
                      (technisch "Platte", weil angenommen wird, dass die Dicke von Biegeschwingern
                      immer klein gegen die Flächendimensionen ist) steigt mit der Frequenz.

                      Je nach Materialwahl, Stärke der Platte und anregender Frequenz,
                      können Biegewellen sich also auch schneller als Luftschall auf dem
                      Korpus ausbreiten.

                      Die Frequenz bei der die Biegewellen auf einer gegebenen Platte genauso
                      schnell sind wie Luftschall, heißt "Koinzidenzfrequenz".

                      Jedes Plattenmaterial und jeder Korpus eines Musikinstrumentes hat
                      also eine Koinzidenzfrequenz (Holzplatten habe immer mehrere
                      Koinzidenzfrequenzen, denn ihre Steifigkeit ist richtungsabhängig,
                      aber das führt hier zu weit ...).

                      Zur Anschauung:

                      - Platte ist leicht, steif, dick (Styroporplatte)
                      > Schnelle Ausbreitung von Biegewellen
                      > Koinzidenzfrequenz niedrig (z.B. 250Hz)

                      - Platte ist dicht, weich, dünn (Gummimatte):
                      > Langsame Ausbreitung von Biegewellen
                      > Koinzidenzfrequenz hoch (z.B. 60Khz, kann außerhalb des Hörbereichs liegen)

                      Wird eine Platte (Violinenkorpus, Resonanzboden eines Piano) oberhalb ihrer
                      Koinzidenzfrequenz angeregt, so werden benachbarte Einzelschallquellen

                      ( Zonen von Schwingungsbäuchen=Maxima auf dem Korpus für die gerade
                      betrachtete Frequenz)

                      der modal schwingenden Platte weiter auseinanderliegen als nur eine halbe Luftwellenlänge:

                      Die höhere Ausbreitungsgeschwindigkeit der Biegewelle auf dem Korpus gegenüber
                      dem Luftschall führt dazu, das die relative räumliche Separierung der
                      gedachten Einzelstrahler größer als Luftwellenlängen werden:

                      Das Instrument interferiert nun "mit sich selbst", genauer: Seine gedachten
                      Einzelstrahler gegeben durch die Moden (Chladnischen Klangfiguren),
                      interferieren miteinander ähnlich wie räumlich weit auseinanderliegende
                      Lautsprechermembranen (welche wir uns meist als ideale "Kolbenstrahler"
                      vorstellen ...).

                      Dadurch entsteht eine phasendekorrelierte Abstrahlung, welche sicher im
                      Nahfeld stärker ausgeprägt sein kann als im Fernfeld.

                      Es kann davon ausgegangen werden, das Streichinstrumente sich im Khz
                      Bereich bereits deutlich oberhalb ihrer Koinzidenz bewegen, das hängt aber von der
                      jeweils betrachteten Instumentengruppe und auch vom Einzelinstrument ab.

                      Im Polardiagramm äußert sich phasendekorrelierte Abstrahlung meist als
                      "Verzipfelung", mit starker Frequenzabhängigkeit des Musters.

                      Benachbarte Strahlungskeulen oder "Zipfel" haben dabei jeweils Wellenfronten in
                      Antiphase: Es existiert keine kohärente Abstrahlung mehr, die Schallquelle ist räumlich
                      "diffus" geworden (auch hier gibt es - wie fast immer in der Akustik - ein "mehr oder
                      weniger", nicht nur "diffus" oder "kohärent").

                      Interessant ist dabei, daß z.B. der Grundton einer Violine durchaus noch unterhalb
                      der Koinzidenz liegen kann, einige der (Klangfarbe bestimmenden) Oberwellen aber
                      schon darüber.

                      Im Instrumentenbau ist es daher entscheidend, Koinzidenzfrequenzen richtig zu
                      wählen und zu nutzen: Oberhalb der Koinzidenzfrequenz ist die Abstrahlung
                      durch den Korpus sehr viel effizienter als darunter.

                      Dadurch und durch die Optimierung der Modenformen und ihrer Anregung
                      selbst, kann der Instrumentenbauer die spezifische Verstärkung von Oberwellen
                      (die Fomantstruktur des Instrumentes) ähnlich wie bei einer Gesangsstimme
                      gestalten.


                      Ein kleiner Exkurs zur Abstrahlung von Musikinstrumenten und Ensembles ohne
                      elektroakustische Verstärkung in Konzertsälen:

                      Das räumlich unkorrelierte Abstrahlverhalten einiger Instrumentengruppen und nahezu
                      aller Intrumentenensembles hat interessante Implikationen für unsere Vorstellung von
                      Direkt- und Indirektschall in einem Konzertsaal.

                      Es kann passieren - und ist durchaus gewöhnlich - dass bestimmte Strahlungskeulen
                      eines Instrumentes z.B. einer Violine gegen die Decke gerichtet sind. Das Instrument
                      befindet sich beim Spiel sogar in Bewegung ...

                      Der Hörer bekommt dann bestimmte Komponenten des Klangs eher "direkt" andere
                      aber mehrheitlich über Raumreflexionen: Der indirekte Schall kann somit spektrale
                      Komponenten beinhalten, welche im Direktschall noch gar nicht "beim "Hörer
                      angekommen" sind oder nur mit sehr vermindertem Pegel im Direktschall vorhanden
                      waren.

                      Wir sehen: Das durch Lautsprecherwiedergabe geprägte Denken, nachdem im
                      indirekten Schall nur solche Komponenten auftauchen werden, welche im
                      Direktschall bereits vorhanden waren (Indirektschall lediglich als "verzögerte Kopien"),
                      geht bei vielen realen Musikinstrumenten und Instrumentengruppen fehl.

                      Es kann (in einem Konzertsaal) in der spektralen Feinstruktur Unterschiede zwischen
                      Direkt- und Indirektschall geben, welche nicht nur durch den Konzertsaal selbst
                      (z.B. durch frequenzabhängige Absorption) entstehen.

                      Sie können auch durch die mitunter stark frequenzabhängige räumliche Abstrahlung
                      bestimmter Instrumente und Ensembles bewirkt werden und wie deren räumliche
                      Abstrahlung mit dem Saal in Bezug auf einen bestimmten Hörplatz interagiert.
                      Zuletzt geändert von Gast; 22.09.2013, 17:41.

                      Kommentar


                        Hallo,
                        Zitat von O.Mertineit Beitrag anzeigen
                        Ich denke, das hier war der gewünschte "Wiedereinstiegspunkt" ?

                        Ja, darum geht es mir. Speziell geht es mir darum, wie der Direktschall eines
                        Lautsprechers in einem Wohnraum mit den frühen Reflexionen interagiert.

                        Es geht also besonders um Reflexionen an Boden, Decke, Frontwand, Seitenwänden.
                        Aber es geht auch um die Rückwand und die späteren Reflexionen.

                        Das besondere Problem bei den frühen Reflexionen ist, daß sie eine sehr enge
                        Korrelation zum Direktschall aufweisen. Diese Korrelation des reflektierten Schalls
                        mit dem Direktschall verringert sich mit der Anzahl der Reflexionen
                        (also durch Mehrfachreflexionen).

                        Eine Verringerung der Korrelation von Direktschall und ersten Reflexionen lässt sich
                        über das Anbringen von Diffusoren an den Raumwänden erreichen.
                        Bis hierhin gibt es nicht viel Dissens.
                        Allerdings ist es wohl nötig, daß wir hier den Begriff "korrelierte Schallquelle" klar definieren und in dem Zuge auch "dekorellierte Schallquelle".

                        Mein Vorschlag:
                        100 % Korrelierte Schallquellen strahlen nach Betrag und Pase ein identische Signal ab.
                        Korrelation (<100 %) ist auch noch gegeben z.B. bei einer ersten Reflexion, da ist zwar dann anderer Pegel und andere Phasenlage vorhanden.
                        Spätere mehrfachreflektierte Signale sollten wir hier aus praktischen Gründen als unkorreliert annehmen, sonst entbrennt noch ein Streit, wieviele Reflexionen man berücksichtigen sollte.
                        Auch für die späteren Reflexionen wird aber vom Ohr noch ein Zusammenhang mit dem 1. Signal hergestellt, was für Lautstärkeeindruck bzw. Klangfarbenerkennung nicht vernachlässigbar ist.

                        Zur Diffusion:
                        Die bevorzuge ich ja auch, man sollte aber ein paar Dinge nicht übersehen:
                        Ein Diffusor ändern ja nichts an der auf die Wand auftreffende Schallenergie, er verteilt die lediglich über mehrere Winkel anders im Raum, so daß Mehrfachreflexionen nun aus anderen Richtungen kommen.
                        Für mich ist außerdem noch unklar, ob ein Diffusor nicht auch das interne Phasengefüge eines Signals, und somit die Hüllkurve verändert. Wenn ja (das geht dann an Babak), welche Auswirkungen hätte daß, da ja dann im Gegensatz zur klassischen Reflexion der Lag gegenüber dem Lead verändert wäre.

                        jedoch auch über den Einsatz von Schallquellen erreichen, welche über eine räumlich
                        phasendekorrelierte Abstrahlung verfügen.
                        Spätestens an dem Punkt vermute ich mal Reibungsfläche zwischen uns.
                        Abgesehen davon, ob es eine einzelne dekorrelierte Schallquelle überhaupt geben kann, sehe ich keinen Sinn darin solche Schallquellen für Stereo einzusetzen.
                        Zwei solcher Schallquellen wären ja auch untereinander dekorreliert, genau das darf aber bei Stereowiedergabe nicht sein. Da müssen die Lautsprecher einen weitestgehend identischen Phasenverlauf haben, da Ortung in gewissen Frequenzbereichen über interaurale Phasendifferenzen funktioniert, auch Hüllkurven werden so erkannt.

                        Wenn ich zur Vereinfachung der Diskussion einen idealen Punktstrahler hernehme,
                        ja, dann ist das so.

                        Aber auch ein einzelner Kalottenhochtöner kommt so einem Verhalten bis weit in
                        den Khz Bereich schon sehr nahe:

                        Schallquellen, die (bei einer betrachteten Frequenz) nur aus einer einzigen Quelle
                        bestehen, welche klein im Vergleich zur abgestrahlten Wellenlänge ist, produzieren
                        sehr kohärente Wellenfronten, zumindest wenn Einflüsse durch Kantenbeugung am
                        Lautsprechergehäuse in Grenzen bleiben.

                        Bei den meisten Lautsprecherboxen, wird der Hochtöner in seiner räumlichen
                        Abstrahlung durch die Schallwand der Box begrenzt. Innerhalb dieses
                        Abstrahlbereiches vor der Schallwand ist die Abstrahlung in der Regel sehr kohärent.

                        Ein Rauschsignal zeichnet sich dadurch aus, dass es mit sich selbst eine geringe
                        zeitliche Korrelation aufweist.

                        Wenn man zwei oder mehr Schallquellen hat, dann muss man aber auch bei Rauschen
                        (akustischen "Rauschquellen", wenn man so will) unterscheiden, ob es sich um
                        "korreliertes Rauschen" oder um "unkorreliertes Rauschen" handelt.


                        Dazu ein Beispiel:

                        Verfügt z.B. eine Box über 2 Tieftöner in unmittelbarer Nähe montiert, welche
                        dasselbe Eingangssignal (ein tiefpassgefiltertes Rauschen) bekommen, dann ist
                        der erzeugte Schalldruck doppelt so hoch, wie er bei einem Einzeltreiber wäre
                        (+6db).

                        Das funktioniert nicht nur bei einem (gleitenden) Sinussignal, sondern auch
                        bei einem Rauschsignal, denn beide Tieftöner bekommen dasselbe Rauschen:
                        Es handelt sich hierbei um korreliertes Rauschen.

                        Bei unkorreliertem Rauschen (beide Tieftöner an einem jeweils "unabhängigen"
                        Rauschsignal angeschlossen), wäre der Zuwachs gegenüber
                        der jeweiligen Einzelquelle nur (+3db).

                        Das liegt daran, dass die Amplitudenverhältnisse und Phasenbeziehungen
                        der Komponenten beider Rauschsignale zufälligen Schwankungen unterliegen.
                        Der Teil soweit o.k.

                        Gruß
                        Peter Krips

                        Kommentar


                          Hallo,
                          Zitat von O.Mertineit Beitrag anzeigen
                          Zur Pegeladdition unkorrelierter Schallquellen:

                          Pegeladdition Summenpegel Kombination und Addition von Pegelwerten Schallberechnung inkohärente Schallpegel Pegel Leistungssumme Leistungsaddition unkorreliert addiere Schall Pegel zwei Quellen resultierender Pegel Addition Noise Summierung - Eberhard Sengpiel sengpielaudio


                          Anmerkung: Auf der Seite wird das Beispiel der Schalladdition von
                          Violine und Violoncello angeführt.

                          Es handelt sich aber beispielsweise auch bei zwei Geigen um
                          unkorrelierte Schallquellen.


                          Zur Pegeladdition korrelierter Schallquellen:

                          Addition Kombination von kohärenten Pegelwerten Summenpegel Pegel korrelierte Signale in Phase Spannung Spannungssumme Spannungsaddition Quellen Signale Druck Akustik phasengleich berechnen - Eberhard Sengpiel sengpielaudio



                          Die Addition der Schalldrücke zweier gleich starker kohärenter Schallquellen,
                          gestaltet sich ähnlich wie die Addition zweier Spannungen nach in der
                          Elektrotechnik, welche gleich groß und in Phase sind.

                          Das kann bei den Schalldrücken von zwei Schallquellen jedoch nur der Fall sein,
                          wenn die abstrahlenden Flächen der Einzelstrahler klein gegen die Wellenlänge
                          ist und deren Abstand zueinander auch.

                          In dem Fall erzeugt die "kombinierte" Quelle keine andere räumliche
                          Schalldruckverteilung und kein anderes Wellenmuster (Kugelwelle)
                          als es einer der Einzelstrahler getan hätte: Es kommt zu einer "perfekten"
                          Addition der Schalldrücke, was +6dB in allen Raumrichtungen bei zwei
                          Kugelquellen entsprechen würde. Das funktioniert z.B. bei zwei Halbraumstrahlern
                          auf unendlicher Schallwand ebenso ...

                          Bei realen Schallquellen, welche effektiv aus mehreren Strahlern
                          zusammengesetzt sein können, sind diese Bedingungen jedoch meist nicht
                          mehr vollständig erfüllt:

                          Die Einzelstrahler können z.B.
                          - eine mit der abzustrahlenden Wellenlänge vergleichbare Ausdehnung haben und
                          - die Abstände der Einzelstrahler können ebenfalls in Größenordnung der Wellenlänge liegen

                          In diesem Falle wird der resultuierende Schalldruck aus mehreren
                          Einzelschallquellen winkel- und frequenzabhängig.

                          Sind die Abstände der Einzelstrahler einer zusammengesetzten Quelle
                          (z.B. eines Lautsprecher-Paares) deutlich unterhalb einer Wellenlänge,
                          so kann es noch zu zusammenhängenden Wellenfronten kommen, aber der
                          Schalldruck wird räumlich ungleichmäßig in der Umgebung verteilt
                          (Bündelung).

                          Sind die Abstände der Einzelstrahler einer zusammengesetzten Quelle hingegen
                          größer als eine Wellenlänge, so kommt es zu Interferenzerscheinungen
                          Bis hier kein Widerspruch.

                          und es bildet sich ein Nahfeld mit phasendekorrelierter Abstrahlung aus, in der
                          nur noch partiell zusammenhängende Wellenfronten auszumachen sind.
                          Da widerspreche ich.
                          Es sind immer noch zwei zueinander kohärente Schallquellen (Bei Senspiel und auch anderswo steht NICHT, daß das nur für kugelförmig abstrahlende Schallquellen gilt !)
                          Keine Frage, daß sich nun Interferenzmuster ergeben.
                          Meiner Kenntnis nach schließt sich Interferenz und Kohärenz bzw. Korrelation nicht gegenseitig aus.
                          Dann wäre, wenn das richtig wäre, auch eine Wandreflexion nicht mehr korreliert, da sie ja in Pegel und Phase gegenüber der ersten Wellenfront verändert ist.

                          Entscheidend für eine räumlich phasendekorrellierte Abstrahlung ist also
                          das Zustandekommen von Interferenz zwischen den Teilstrahlern einer
                          Schallquelle.
                          Die Aussage wäre aber nach den obigen Ausführungen dann falsch.

                          Dieser Effekt findet sich nicht nur bei Lautsprechern, welche untereinander
                          einen Abstand größer als die jeweils abgestrahlte Wellenlänge aufweisen,
                          sondern beispielsweise auch bei einer Violine oder einem Kontrabass als
                          Einzelinstrument.
                          Nein, das ist was völlig anderes und nicht miteinander Vergleichbar. Lautsprecher nach obigem Beispiel sind korreliert, unterschiedliche Instrumente natürlich nicht.

                          Gruß
                          Peter Krips

                          Kommentar


                            Zitat von P.Krips Beitrag anzeigen
                            Ein Diffusor ändern ja nichts an der auf die Wand auftreffende Schallenergie, er verteilt die lediglich über mehrere Winkel anders im Raum, so daß Mehrfachreflexionen nun aus anderen Richtungen kommen.
                            Für mich ist außerdem noch unklar, ob ein Diffusor nicht auch das interne Phasengefüge eines Signals, und somit die Hüllkurve verändert.
                            Das ist sogar das Wirkprinzip sehr vieler Diffusoren, und eine führende Firma hat sich danach benannt, RPG (Reflection Phase Grating, dt. etwa "Reflexionsphasengitter").

                            Kommentar


                              Hallo,
                              ich befürchte, da geht was durcheinander in deinen Ausführungen.
                              Die Eigenmoden (darstellbar mit den Chlandschen Klangfiguren) sind was anderes als der Koizidenzeffekt.
                              Eigenmoden sind vergleichbar mit Stehwellen, in denen benachbarte Regionen gegenphasig schwingen. Eine Wellenausbreitung mit einer Phasengeschwindigkeit findet nicht statt.

                              Erst wenn Wellenausbreitung stattfindet, kommen wir in den Bereich des Koizidenzeffektes. Wichtig ist dabei, daß bei diesen Oberflächen-Transversalwellen nennenswerte Schallabstrahlung erst stattfindet, wenn die Phasengeschwindigkeit >= als die in der Luft wird .

                              Über den Koizidenzeffekt bei Lautsprechern kann man da einiges nachlesen:


                              Der Autor war meines Wissens nach an der Entwicklung der NXT-Technik beteiligt.
                              Von dekorrelierter Schallabstrahlung habe ich in dem pdf nichts gelesen......

                              Zitat von O.Mertineit Beitrag anzeigen

                              Für eine einzelne Frequenz, kann man sich eine Schwingungsmode auf dem Korpus
                              einer Violine angenähert als getrennte Einzelstrahler mit festem Ort vorstellen.
                              Ja, aber die Schwingungsbäuche benachbarter Zonen sind jeweils gegenphasig.


                              Wird eine Platte (Violinenkorpus, Resonanzboden eines Piano) oberhalb ihrer
                              Koinzidenzfrequenz angeregt, so werden benachbarte Einzelschallquellen

                              ( Zonen von Schwingungsbäuchen=Maxima auf dem Korpus für die gerade
                              betrachtete Frequenz)

                              der modal schwingenden Platte weiter auseinanderliegen als nur eine halbe Luftwellenlänge:

                              Die höhere Ausbreitungsgeschwindigkeit der Biegewelle auf dem Korpus gegenüber
                              dem Luftschall führt dazu, das die relative räumliche Separierung der
                              gedachten Einzelstrahler größer als Luftwellenlängen werden:

                              Das Instrument interferiert nun "mit sich selbst", genauer: Seine gedachten
                              Einzelstrahler gegeben durch die Moden (Chladnischen Klangfiguren),
                              interferieren miteinander ähnlich wie räumlich weit auseinanderliegende
                              Lautsprechermembranen (welche wir uns meist als ideale "Kolbenstrahler"
                              vorstellen ...).

                              Dadurch entsteht eine phasendekorrelierte Abstrahlung, welche sicher im
                              Nahfeld stärker ausgeprägt sein kann als im Fernfeld.
                              Ich meine, du beschreibst den Effekt falsch. Was du beschreibst, ist die Situation von stationären Moden.
                              Bei dem für den Koizidenzeffekt wichtigen Mechanismus, muß sich eine Oberflächen-Transversalwelle auf dem Korpus mit einer bestimmten Pasengeschwindigkeit ausbreiten.
                              Dann ist aber die Anregung des Luftschalls anders als bei gegenphasigen Korpusteilen einer stationären Mode.

                              Das kann man hier sehen:
                              Der linke Teil spielt keine Rolle, die rote Kurve ist nun die fortschreitende Korpuswelle (sieht man im angehaltenen Zustand nicht) rechts der roten Oberflächenwelle dann der Luftschall.



                              Uploaded with ImageShack.us

                              Wie man sehen kann, ergibt sich eine Wellenfront, die einen zur 0-Grad Achse abweichenden Winkel hat.
                              Dieser Winkel ist auch noch abhängig von Frequenz und Phasengeschwindigkeit.
                              Diese dadurch mit der Frequenz sich ändernden Abstrahlkeulen einer Violine konnte man ja schon bei einem früheren Link von dir sehen.

                              Es kann davon ausgegangen werden, das Streichinstrumente sich im Khz
                              Bereich bereits deutlich oberhalb ihrer Koinzidenz bewegen, das hängt aber von der
                              jeweils betrachteten Instumentengruppe und auch vom Einzelinstrument ab.
                              Ja

                              Im Polardiagramm äußert sich phasendekorrelierte Abstrahlung meist als
                              "Verzipfelung", mit starker Frequenzabhängigkeit des Musters.
                              Ich bin der Meinung, daß "phasendekorreliert" nicht stimmt. Auch bei Lautsprechertreibern finden sich in der Abstrahlung "Verzipfelungen" in Form von u.U. mehrerer Abstrahlkeulen auf einer Frequenz. Wenn das stimmen würde, was du sagst, müssten sich ja bei Messungen Auffälligkeiten im Phasenverlauf zeigen. Das ist aber nicht so, da zwischen Frequenzverlauf und Phasenverlauf ohnehin ein starrer mathematischer Zusammenhang besteht. Man kann aus einem Frequenzverlauf einen Phasenverlauf berechnen, den man in der Messung bestätigt bekommt.

                              Benachbarte Strahlungskeulen oder "Zipfel" haben dabei jeweils Wellenfronten in
                              Antiphase:
                              Das kann garnicht sein und ist somit nicht richtig, siehe oben.

                              Es existiert keine kohärente Abstrahlung mehr, die Schallquelle ist räumlich
                              "diffus" geworden (auch hier gibt es - wie fast immer in der Akustik - ein "mehr oder
                              weniger", nicht nur "diffus" oder "kohärent").
                              Das stimmt dann leider natürlich auch nicht.

                              Interessant ist dabei, daß z.B. der Grundton einer Violine durchaus noch unterhalb
                              der Koinzidenz liegen kann, einige der (Klangfarbe bestimmenden) Oberwellen aber
                              schon darüber.

                              Im Instrumentenbau ist es daher entscheidend, Koinzidenzfrequenzen richtig zu
                              wählen und zu nutzen: Oberhalb der Koinzidenzfrequenz ist die Abstrahlung
                              durch den Korpus sehr viel effizienter als darunter.

                              Dadurch und durch die Optimierung der Modenformen und ihrer Anregung
                              selbst, kann der Instrumentenbauer die spezifische Verstärkung von Oberwellen
                              (die Fomantstruktur des Instrumentes) ähnlich wie bei einer Gesangsstimme
                              gestalten.
                              Klar, da geht es um die Verstärkung der Saitenschwingungen...


                              Ein kleiner Exkurs zur Abstrahlung von Musikinstrumenten und Ensembles ohne
                              elektroakustische Verstärkung in Konzertsälen:

                              Das räumlich unkorrelierte Abstrahlverhalten einiger Instrumentengruppen und nahezu
                              aller Intrumentenensembles hat interessante Implikationen für unsere Vorstellung von
                              Direkt- und Indirektschall in einem Konzertsaal.

                              Es kann passieren - und ist durchaus gewöhnlich - dass bestimmte Strahlungskeulen
                              eines Instrumentes z.B. einer Violine gegen die Decke gerichtet sind. Das Instrument
                              befindet sich beim Spiel sogar in Bewegung ...

                              Der Hörer bekommt dann bestimmte Komponenten des Klangs eher "direkt" andere
                              aber mehrheitlich über Raumreflexionen: Der indirekte Schall kann somit spektrale
                              Komponenten beinhalten, welche im Direktschall noch gar nicht "beim "Hörer
                              angekommen" sind oder nur mit sehr vermindertem Pegel im Direktschall vorhanden
                              waren.

                              Wir sehen: Das durch Lautsprecherwiedergabe geprägte Denken, nachdem im
                              indirekten Schall nur solche Komponenten auftauchen werden, welche im
                              Direktschall bereits vorhanden waren (Indirektschall lediglich als "verzögerte Kopien"),
                              geht bei vielen realen Musikinstrumenten und Instrumentengruppen fehl.

                              Es kann (in einem Konzertsaal) in der spektralen Feinstruktur Unterschiede zwischen
                              Direkt- und Indirektschall geben, welche nicht nur durch den Konzertsaal selbst
                              (z.B. durch frequenzabhängige Absorption) entstehen.

                              Sie können auch durch die mitunter stark frequenzabhängige räumliche Abstrahlung
                              bestimmter Instrumente und Ensembles bewirkt werden und wie deren räumliche
                              Abstrahlung mit dem Saal in Bezug auf einen bestimmten Hörplatz interagiert.
                              Was du da beschreibst ist genau das, was einige Leute und auch ich schon lange "predigen":
                              Eine Mikrofonaufnahme z.B. einer Violine kann nie das gesamte Schallfeld erfassen, daher kann auch bei der Stereowiedergabe NIE exakt der Klang nachgebildet werden, wie er bei einer beliebigen Lifesituation zu erfahren war.

                              Gruß
                              Peter Krips

                              Kommentar


                                Hi,

                                Zitat von P.Krips
                                Die Eigenmoden (darstellbar mit den Chlandschen Klangfiguren) sind was anderes als der Koizidenzeffekt.
                                1) Um darauf eingehen zu können, müsstest Du mir die Textstelle zeigen, an der ich
                                Deiner Meinung nach Eigenmoden und Koinzidenzeffekt gleichgesetzt habe.

                                Hätte ich das getan, so wäre es nicht korrekt.

                                M.E. habe ich aber das Wort Koinzidenzeffekt gar nicht erwähnt:
                                Das ist so, weil er für meine Argumentation gar keine Rolle spielt.

                                Die Koinzidenzfrequenz spielt in meiner Argumentation eine Rolle, aber nur insofern
                                als dass das Abstrahlverhalten für Biegewellen mit f<fc und solchen mit
                                f>fc ein anderes ist. Die Effekte an der Koinzidenzfrequenz selbst können wir
                                sogar ausblenden, denn sie verkomplizieren die Diskussion nur unnötig.

                                Das habe ich mit Bedacht für eventuelle Mitleser (und Mitdiskutanten) so gehalten:

                                Also den Sonderfall f=fc bitte ausblenden, es geht hier ums Ganze, nicht um
                                (technisch zugegebenermaßen interessante) Sonderfälle.

                                2) Auch die Koinzidenzfrequenz aber wurde von mir nicht wisssentlich mit Eigenmoden gleichgesetzt, falls doch, so wäre es ein Fehler.

                                Auch hier müsstest Du mir die fragliche Textstelle bitte zeigen.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                👍