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    #31
    Hallo Holger,

    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
    Ich muß gestehen, daß ich diese "Referenz" gar nicht in meiner Sammlung habe... Das ist sicher eine Lücke, die ich noch füllen muß! Mit Svjatoslav Richter, Edwin Fischer und neuerdings Maurizio Pollini fühle ich mich ganz wohl eigentlich....
    Nein, aus meiner Sicht ist die Aufnahme des WTC mit Gould durchaus verzichtbar. Von den zwölf Gesamtaufnahmen die ich habe sicherlich eine der schwächeren.

    Wenn schon, dann solltest du dir mal die Aufnahmen von Angela Hewitt anhören. Sie hat sie zweimal komplett eingespielt - bei demselben Label ! - und sie sind beide ausgesprochen schön geworden. Sie nutzt die Möglichkeiten des Klaviers voll aus, versucht also nicht, einen Cembalo-Klang zu imitieren. Ich habe bei Gould manchmal den Eindruck, dass er das so macht. Deshalb hat er diesen "mechanischen" und unflexiblen Anschlag :P

    Wenn du magst: hier ein Ausschnitt aus youtube:

    http://www.youtube.com/profile?user=...79/yKx7ePuIsi0

    Ansonsten fehlt dir bestimmt noch eine Aufnahme mit dem Cembalo, gell ?

    Viele Grüße,

    Bernd

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      #32
      Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
      Nein, aus meiner Sicht ist die Aufnahme des WTC mit Gould durchaus verzichtbar. Von den zwölf Gesamtaufnahmen die ich habe sicherlich eine der schwächeren.
      Hallo Bernd,

      ich habe nur ausschnittweise in Goulds Aufnahme reingehört - und was ich da gehört habe, hat mir eindeutig nicht gefallen! Sein Anschlag hat etwas damit zu tun, daß er sehr viel Orgel gespielt hat und den Orgelanschlag aufs Klavier überträgt. Das bringt die polyphonen Züge zur Geltung - aber hier finde ich es auch nicht so passend. Aber um da zu einem letzten Urteil zu kommen, müßte ich seine Aufnahme erst einmal gründlich studieren!

      Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
      Wenn schon, dann solltest du dir mal die Aufnahmen von Angela Hewitt anhören.
      Das habe ich schon lange vor - aber bisher immer noch nicht realisiert!

      Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
      Ansonsten fehlt dir bestimmt noch eine Aufnahme mit dem Cembalo, gell ?
      Stimmt absolut! :B Ich brauche Wanda Landowska und/oder Gustav Leonhardt!

      Beste Grüße
      Holger

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        #33
        Hier meine heutige Hörsitzung mit einigen unbedingten Empfehlungen!

        Ignaz Jan Paderewsky (1860-1941) war einer der angesehensten Pianisten seiner Zeit – weit mehr als nur ein in aller Welt gefeierter Pianist. Der gebürtige Pole war Ministerpräsident und Außenminister seines Landes, 1940/41 Vorsitzender des polnischen Exilparlaments.

        „Piano Masters“ (2 CDs) Ignaz Paderewsky u. Harold Bauer: derzeit zu haben für nur 2.99 Euro bei 2001!

        Die meisten verbinden mit Paradewskys Stil das altmodische „Nachklappern“ – da wird die Melodiestimme im Verhältnis zum Baß immer etwas zeitversetzt angeschlagen. Man hört dies besonders deutlich bei seinem Vortrag das „Adagio“ op. 53 Nr. 4 aus Mendelssohns „Liedern ohne Worte“ – dazu wird noch jeder Akkord arpeggiert. Das wirkt heute sehr maniriert, wobei man allerdings sagen muß, dass Paderewsky Mendelssohn wirklich ernst nimmt: da ist Empfindsamkeit und Leidenschaft zu hören, keine Gemütlichkeit von Biedermeier-Hausmusik also. Das Jägerlied sehr prägnant charakterisiert, mit schönem, sinnlich-farbigem Anschlag, wie er auch das berühmte „Spinnerlied“ über die Tasten gehaucht. Man merkt die gewisse aristokratische Noblesse in seinem Spiel: Das hat immer „Haltung“ und „Fassung“ und eine gewisse Eleganz, es gibt kein aus dem Ruder laufendes Expressivo. Hier spürt man die polnische Schule! Wirklich wunderbar poetisch und facettenreich gespielt die Auswahl aus Schumanns Fantasiestücken op. 12. (Aufn. 1912) „Vogel aus Prophet“ aus Schumanns Waldszenen sehr langsam – das nehmen Rubinstein, Ashkenazy oder Volodos deutlich flüssiger. Dafür wird dann von Paderewsky der Mittelteil dramatisch aufgeladen. Ein sehr klangsinniges Chopin-Nocturnes, einen elegant-brilliant funkelnder Walzer und zwei sehr souverän gespielte Chopin Etüden (op. 25 Nr. 11 und op. 10 Nr. 12 „Revolutionsetüde). Die zweite CD enthält Schumanns Fantasiestücke op. 12 gespielt von Harold Bauer – ein sehr interessanter Vergleich, dem ich mich morgen widmen werde.

        Portrait Elly Ney (2 CDs Beethoven, Mozart, Schubert, Strauß): ebenfalls für nur 2.99 Euro zu haben bei 2001

        Elly Ney (1882-1968) war besonders als Beethoven Interpretin hochberühmt, wurde zum Inbegriff der „deutschen“ Schule. Daß sie allerdings von den ****s hofiert wurde (****** persönlich verlieh ihr zahlreiche Orden) hat ihrem Ansehen nach dem 2. Weltkrieg deutlich geschadet. Bezeichnend ihre Äußerung: „Er (Beethoven) will nicht, wie irrtümlich behauptet wird, sein subjektives Gefühl zum Ausdruck bringen, sondern er hebt dieses hinaus ins Überpersönliche und steigert es, läutert es bis zur Vollkommenheit.“ Das ist erkennbar die Wagner-Tradition – Wagners Beethoven-Schrift von 1870 hatte ja gegen Hanslick und das „Musikalisch-Schöne“ das „Musikalisch-Erhabene“ ausgespielt. Wer allerdings meint, daraus folge bei Elly Ney ein irgendwie „weihevoller“ Stil, eine Art pianistischer Mystik, der wird angenehm enttäuscht. Nicht anders als bei ihren deutschen bzw. deutschstämmigen Kollegen Wilhelm Kempff und Artur Schnabel wird das 5. Klavierkonzert von Beethoven (ganz vorzüglich begleitet von Karl Böhm und den Wiener Philharmonikern, Aufnahme 1944) von allen Romantizismen entschlackt, mit einer jugendlichen Frische ohne irgendwelche Manierismen und Sentimentalitäten vorgetragen. Gegenüber ihren männlichen Kollegen und ihrem eher weltlich-konzertanten Stil kommt bei Elly Ney jedoch im Ansatz so etwas wie Innerlichkeit, die lyrisch-intime Seite von Beethovens Musik zum Vorschein. Der langsame Satz ist flüssig, das Finale kraftvoll. Hier vermisst man allerdings ein wenig die Präzision und Konstanz des Tempos, was aber dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Bei diesem Konzert zeigt sie hier ihre auch heute noch beeindruckenden Qualitäten als „geborene“ Beethoven-Interpretin: Was sie auch macht, es ist einfach immer intuitiv richtig! Beethovens letzte Sonate op. 111 (Aufnahme 1936) ist ebenso beeindruckend. Sicher, die „Maestoso“-Einleitung wird heute niemand mehr so breit spielen. Hier merkt man, dass sie den Eindruck des Erhabenen erzeugen möchte. Das „Allegro con brio ed appassionato“ ist dann wieder sehr frisch gespielt, da wird auf jede Romantisierung und falsche Dramatisierung verzichtet. Die Stimmen werden präzise gezeichnet (eine sehr plastisches Fugato!). Der 2. Satz, die Arietta, ist sehr beeindruckend. Beethoven gibt als Vortragsanweisung „Adagio molto semplice e cantabile“. Bei Wilhelm Kempff wird daraus eine Rousseausche Pastorale, eine doch etwas einfältige Naturnaivität. Elly Ney spielt hier wiederum im Geiste des Erhabenen, einer über das naive sinnliche Gefühl hinausgehenden Strebens nach übermenschlicher Vollkommenheit. Das ist schlicht, aber intim, mit einer sehr leisen, hintergündig-präsenten Innerlichkeit vorgetragen. Hervorragend gespielte Triller am Schluß - das kann nur ABM noch besser!


        John Ogdon: Rachmaninow (3 CDs EMI): sehr günstig zu haben für 10.99 Euro

        Auch John Ogdon gehört zu den tragischen Figuren unter den großen Pianisten des 20. Jahrhunderts. Er gewann mit Vladimir Ashkenazy zusammen den Tschaikowsky-Wettbewerb, doch seine Karriere endete 1973, als er – eine Erbkrankheit – an Schizofrenie erkrankte. Die Aufnahmen der Preludes, Etudes tableaux, der beiden Sonaten, dreier Nocturnes und der Corelli-Variationen machte er 1988 – ein Jahr vor seinem frühen Tod. Er wurde nur 52 Jahre alt. Ogdons Corelli-Variationen klingen ganz anders als die Referenzaufnahmen von Vladimir Ashkenazy und Lazar Berman, aber nicht weniger beeindruckend! Das ist ein voller Ton, ein sehr kraftvolles Klavierspiel – nicht so präzise wie das seiner russischen Kollegen, hat dafür aber andere unverwechselbare Qualitäten. Der Brite Ogdon hat wahrlich Sinn für die „russische Seele“, die innere Weite der Melodiezüge Rachmaninows. Was er da teilweise an getragenem Ausdruck im Leisen, an dämonischen Klangschattierungen im Piano-Bereich herausarbeitet ist einfach ungewöhnlich beeindruckend. Ähnliches ist von seinen bewegendem Vortrag der Etudes tableau op. 33 zu sagen. Das ist freilich nicht so messerscharf und puristisch gemeißelt wie bei Richter – aber wiederum sehr organisch flüssig mit dämonischen Untertönen. Großartig!

        Vladimir Ashkenazy: Rachmaninow Moments musicaux (Decca, SACD)

        Das Mitlesen der Noten bringt mich auf die Schlichen von Meister Ashkenazy. Rachmaninows frühe „Morceaux de Fantaisie“ von 1892 enthalten die schlichte „Melodie“ op. 3 Nr. 3. Ashkenazy spielt jedoch nicht das Original, sondern eine von Rachmaninows späten hochvirtuosen Bearbeitungen des Stücks. Eigentlich hätte das im Booklet vermerkt werden müssen mit Angabe der Version! Ansonsten ist Ashkenazys Aufnahme kongenial – hat nur die Konkurrenz von Rachmaninow selbst zu fürchten. Rachmaninow hat aus op. 3 die „Elegie“, „Melodie“ (die ursprüngliche Version) sowie „Polichinelle“ auf Ampico 1919 aufgenommen. (Telarc-CD Sergei Rachmaninow „Window in time“ – digital rekonstruiertes und optimiertes Ampico: eine sensationelle Platte, unbedingt empfehlenswert!) Vielleicht gibt es aber auch noch eine Studioaufnahme der späteren Bearbeitung – da werde ich die RCA-Box mit Rachmaninows sämtlichen Aufnahmen durchforsten!

        Beste Grüße
        Holger


        Zuletzt geändert von Gast; 21.04.2010, 22:45.

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          #34
          Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen

          Stimmt absolut! :B Ich brauche Wanda Landowska und/oder Gustav Leonhardt!

          Beste Grüße
          Holger
          Hallo, hör die mal die Staier Aufnahme ( harmonia mundi) als Cembalovariante an. Sehr interessant , wie er die Mittelstimmen herausholt und so das wahrlich oft gehörte Werk interessant macht.

          Gruß Friedrich

          Kommentar


            #35
            Hai Friedrich,

            Zitat von fkjazz Beitrag anzeigen
            Hallo, hör die mal die Staier Aufnahme ( harmonia mundi) als Cembalovariante an. Sehr interessant , wie er die Mittelstimmen herausholt und so das wahrlich oft gehörte Werk interessant macht.
            Ich wußte gar nicht, dass Staier auch das WTC aufgenommen hat. Oder meinst du die Goldberg-Variationen von Bach ? Die stehen bei mir auf der Einkaufsliste.

            Viele Grüße,

            Bernd

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              #36
              Verzeihung, Du hast Recht es sind die Goldberg Variationen.

              Gruß Friedrich

              Kommentar


                #37
                Coppey, Schumann, Bartok

                Heute gehört:

                Marc Coppey spielt die Suiten für Violoncello solo von J. S. Bach. Kein Bild, weil es die CD derzeit wohl leider nicht mehr gibt. Stattdessen ein Link zu seiner sehr schön gemachten Seite:

                http://www.marccoppey.com/entrerang.html

                Wäre eine Empfehlung wert. Coppey spielt auf technisch allerhöchstem Niveau, unaffektiert aber auch nicht zu nüchtern. Ein wirklich gelungene Aufnahme.

                Geroge Szell dirigiert das Cleveland Orchestra und spielt die Symphonien von Schumann:



                Ich hatte was verpasst. Die Symphonien sind wirklich sehr schöne Stücke (habe aber erst die ersten beiden gehört).

                Und zum Schluss spielt Zoltan Kocsis Bela Bartók



                Vor allem die "14 Bagatelles" gefallen mir gut: Klavierminiaturen ..

                Viele Grüße,

                Bernd

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                  #38
                  Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
                  Geroge Szell dirigiert das Cleveland Orchestra und spielt die Symphonien von Schumann:



                  Ich hatte was verpasst. Die Symphonien sind wirklich sehr schöne Stücke (habe aber erst die ersten beiden gehört).
                  Hallo Bernd,

                  ich überlege noch, ob ich mir die Szell-Aufnahme zulege! Da ich eine Interpretation haben möchte, die sich von der Klemperer-Aufnahme in meiner Sammlung unterscheidet, denke ich zuerst an Bernstein. Ich möchte ja diesen Vergleich machen mit Mahlers Neuorchestrierung der Symphonien, die Ricardo Chailly eingespielt hat. Aber die Szell-Aufbnahme ist sehr billig - die kann ich auch noch mitgehen lassen! Für uns Rheinländer ist die schöne "Rheinische Symphonie" (die 3.) natürlich Pflicht!

                  Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
                  Und zum Schluss spielt Zoltan Kocsis Bela Bartók



                  Vor allem die "14 Bagatelles" gefallen mir gut: Klavierminiaturen ..
                  Solche Miniaturen liebe ich - wie z.B. auch die "Vision fugitives" von Prokofieff oder Scriabins Poemes. Kocsis hat das komplette Werk von Bartok eingespielt - das ist ein Auszug daraus. (Die Gesamtaufnahme gibt es z. Zt. wohl nur als Download!) Das scheint eine Neuauflage zu sein? Ich habe eine andere Platte von ihm mit u.a. der Klaviersonate.

                  Beste Grüße
                  Holger
                  Zuletzt geändert von Gast; 23.04.2010, 23:02.

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                    #39
                    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Hier meine heutige Hörsitzung mit einigen unbedingten Empfehlungen!




                    John Ogdon: Rachmaninow (3 CDs EMI): sehr günstig zu haben für 10.99 Euro

                    Auch John Ogdon gehört zu den tragischen Figuren unter den großen Pianisten des 20. Jahrhunderts. Er gewann mit Vladimir Ashkenazy zusammen den Tschaikowsky-Wettbewerb, doch seine Karriere endete 1973, als er – eine Erbkrankheit – an Schizofrenie erkrankte. Die Aufnahmen der Preludes, Etudes tableaux, der beiden Sonaten, dreier Nocturnes und der Corelli-Variationen machte er 1988 – ein Jahr vor seinem frühen Tod. Er wurde nur 52 Jahre alt. Ogdons Corelli-Variationen klingen ganz anders als die Referenzaufnahmen von Vladimir Ashkenazy und Lazar Berman, aber nicht weniger beeindruckend! Das ist ein voller Ton, ein sehr kraftvolles Klavierspiel – nicht so präzise wie das seiner russischen Kollegen, hat dafür aber andere unverwechselbare Qualitäten. Der Brite Ogdon hat wahrlich Sinn für die „russische Seele“, die innere Weite der Melodiezüge Rachmaninows. Was er da teilweise an getragenem Ausdruck im Leisen, an dämonischen Klangschattierungen im Piano-Bereich herausarbeitet ist einfach ungewöhnlich beeindruckend. Ähnliches ist von seinen bewegendem Vortrag der Etudes tableau op. 33 zu sagen. Das ist freilich nicht so messerscharf und puristisch gemeißelt wie bei Richter – aber wiederum sehr organisch flüssig mit dämonischen Untertönen. Großartig!

                    Vladimir Ashkenazy: Rachmaninow Moments musicaux (Decca, SACD)

                    Das Mitlesen der Noten bringt mich auf die Schlichen von Meister Ashkenazy. Rachmaninows frühe „Morceaux de Fantaisie“ von 1892 enthalten die schlichte „Melodie“ op. 3 Nr. 3. Ashkenazy spielt jedoch nicht das Original, sondern eine von Rachmaninows späten hochvirtuosen Bearbeitungen des Stücks. Eigentlich hätte das im Booklet vermerkt werden müssen mit Angabe der Version! Ansonsten ist Ashkenazys Aufnahme kongenial – hat nur die Konkurrenz von Rachmaninow selbst zu fürchten. Rachmaninow hat aus op. 3 die „Elegie“, „Melodie“ (die ursprüngliche Version) sowie „Polichinelle“ auf Ampico 1919 aufgenommen. (Telarc-CD Sergei Rachmaninow „Window in time“ – digital rekonstruiertes und optimiertes Ampico: eine sensationelle Platte, unbedingt empfehlenswert!) Vielleicht gibt es aber auch noch eine Studioaufnahme der späteren Bearbeitung – da werde ich die RCA-Box mit Rachmaninows sämtlichen Aufnahmen durchforsten!

                    Beste Grüße
                    Holger

                    Hallo Holger!

                    Besten Dank für Deine Rachmaninow Empfehlungen. Die Moments Musicaux von Rachmaninow/Ashkenazy habe ich bereits bestellt und freue mich darauf.
                    Ich habe nachgesehen, ich habe von ihm in der Decca Trio Box neben den Klavierkonzerten (die Sinfonien habe ich in einer anderen 3 CD Box auch mit Ashekenazy und Concertgebouw - die 3 CD Box - sowie mit Ormandy und Philadelphia Orchestra) noch die Paganini Rhapsodie, die Corelli Variationen und die Sonate Nr. 2.

                    Welche Werke/Aufnahmen (abseits der Ogdon Box) würdest Du bei Rachmaninow bei Klaviersolo oder Klavierduo emfpehlen?

                    Die gleiche Frage habe ich hinsichtlich Prokfiev - Hier habe ich ausschließlich die Sonate Nr. 7 mit Pollini (DG Orignials zusammen mit Stavinsky, Boulez und Webern).

                    Besten Dank für Deine Mühe !!!!

                    Herzliche Grüsse

                    Gerhard

                    P.S. Besten Dank auch bei Bernd und Dir für die Empfehlung Stravinsky conducts Strawinsky Box. Ist bereits angekommen, le Sacre bereits gehört - ausgezeichnet!

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                      #40
                      Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
                      Welche Werke/Aufnahmen (abseits der Ogdon Box) würdest Du bei Rachmaninow bei Klaviersolo oder Klavierduo emfpehlen?

                      Die gleiche Frage habe ich hinsichtlich Prokfiev - Hier habe ich ausschließlich die Sonate Nr. 7 mit Pollini (DG Orignials zusammen mit Stavinsky, Boulez und Webern).
                      Hallo Gerhard,

                      bei Rachmaninow: Etudes Tableau, Preludes Corelli-Variationen: Ashkenazy und Richter. Die Suiten für 2 Klaviere: Traumhaft das Duo Ashkenazy/Previn (alles Decca!). Die 2. Suite unglaublich virtuos mit Martha Argerich und Nelson Freire glaube ich. Die 2. Sonate unerreicht von Horowitz. (CBS/Sony: Horowitz plays late Russian Romantics: Rachmaninow, Scriabin - die CD ist einfach ein "Muß"!) Es gibt auch noch einen anderen RCA-Mitschnitt der 2. Sonate auf der CD "Horowitz plays Rachmaninow". Die CD-Überspielung mit Klirrverzerrungen ist jedoch grauenvoll schlecht. Da muß man dann bei RCA zu der 24 bit/96 Kilohertz-Überspielung greifen, wo die Sonate zusammen mit dem 3. Klavierkonzert (Aufnahme 1978 mit Ormandy) drauf ist.

                      Bei Prokofieff: Pollinis Aufnahme der 7. Sonate ist einfach die beste - auf Video habe ich auch noch eine wirklich tolle von Grigory Sokolov - aber die gibt es nicht auf CD. Die wunderbare 8. Sonate - Emil Gilels hat sie uraufgeführt - sollte man entweder von Gilels oder Richter haben.

                      Beste Grüße
                      Holger

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                        #41
                        Hallo Holger!

                        Vielen Dank für Deine rasche Antwort und Deine hilfreichen Empfehlungen, ich freue mich schon, die Werke zu hören!

                        Besten Dank

                        Gerhard

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                          #42
                          Klavierwerke von Sigfrid Karg-Elert:



                          Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) war kein Erneuerer, begründete keine Tradition und gehörte keiner musikalischen Schule an. Seine zumeist für Tasteninstrumente komponierte Musik bewegt sich zwischen den Polen der Romantik und des Impressionismus, verarbeitet dabei aber Einflüsse aus den Musikstilen aller Epochen und dringt gelegentlich auch auf das Gebiet des Expressionismus und der Moderne vor.

                          Diese stilistische Vielfalt (bzw. Uneinheitlichkeit, wenn man es so sehen möchte) und ein gewisser Hang zur Verschrobenheit haben Karg-Elert zu einem Außenseiter gemacht, der nach seinem Tod schnell vergessen war - vor allem auch wegen der irrtümlichen Aufnahme in das berüchtigte "Lexikon der Juden in der Musik", das einem Aufführungsverbot für seine Werke gleichkam. In der Folge blieb Karg-Elert für viele Jahrzehnte aus dem Bewußtsein des Publikums verschwunden.

                          Dem Spezialitäten-Label CPO kommt das Verdienst zu, Karg-Elert neu entdeckt und eine repräsentative Auswahl seiner Werke für Klavier, Orgel und Harmonium auf den Markt gebracht zu haben. Die Klaviermusik wird dabei von Ernst Breidenbach auf insgesamt vier CDs abgedeckt, die leider bereits wieder vergriffen sind (aber ich hab's :-)

                          Hörbeispiele gibt es bei Amazon:



                          Zuletzt geändert von Gast; 08.05.2010, 22:00.

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                            #43
                            Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
                            Klavierwerke von Sigfrid Karg-Elert:



                            Dem Spezialitäten-Label CPO kommt das Verdienst zu, Karg-Elert neu entdeckt und eine repräsentative Auswahl seiner Werke für Klavier, Orgel und Harmonium auf den Markt gebracht zu haben. Die Klaviermusik wird dabei von Ernst Breidenbach auf insgesamt vier CDs abgedeckt, die leider bereits wieder vergriffen sind (aber ich hab's :-)
                            Hallo Spalatro,

                            Danke für den Hinweis und die schöne ausführliche Präsentation. Ich treffe mich gleich bei einem Konzert mit einem alten Freund, der Organist und Musikwissenschaftler ist und Harmonium-Experte (darüber promoviert hat) und sich mit Karg-Elert bestens auskennt!

                            Beste Grüße
                            Holger

                            Kommentar


                              #44
                              Gerade gehört - und genossen! - habe ich die 4. Symphonie von Robert Schumann mit Leonard Bernstein (DGG, 2 CD-Box Schumann 4 Symphonien, Wiener Philharmonker, Aufnahme 1984). Ich muß sagen, so gut habe ich Schumanns 4. noch nicht interpretiert gehört! Das ist Schumann leidend-leidenschaftlich in seiner ganzen seelischen Komplexität! Kein gefrorener Klassizismus wie beim überstrengen, natürlich unglaublich akkuraten Otto Klemperer. Bernstein konnte wohl wie kein anderer den damals etwas zu einem müden Akademismus neigenden Wienern "Feuer unter dem Hintern" machen. Da hat es teilweise bei den Proben richtig "Zoff" gegeben - das ist sogar filmisch dokumentiert (bei Mahler). Erst werde ich mich also durch den Bernstein-Schumann hören - damit ich mich anschließend mit Mahlers Neuorchestrierung der Schumann-Symphonien endlich beschäftigen kann!

                              Und noch ein außergewöhnliches Hörerlebnis: Simon Barere (1896-1951, eigentlich Simon Barer, geboren in Odessa (Ukraine) und wie Horowitz Schüler von Felix Blumenfeld. Empfehlenswert: Die Lektüre des Wikipedia-Artikels). Wenn man ihn mit Chopin und Liszt hört, fragt man sich: Wer waren eigentlich Horowitz und Cziffra? Das ist eine schier unglaubliche Virtuosität, Läufe mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit und Präzision gespielt, das man es kaum glauben kann. Dabei war er ein sehr einfühlsamer Musiker mit großer Geschmackssicherheit und Sinn für Poesie. Ihm gelingt es wie niemandem sonst, die heikle "Rhapsodie espagnole" von Liszt bei aller atemberaubenden Virtuosität absolut kitschfrei zu spielen. Auch das 3. Scherzo von Chopin ist überragend. Keine Virtuosenmätzchen a la Friedman! Leider verstarb er 1951 während eines Klavierkonzertes mit Eugen Ormandy an einem Schlaganfall. Ich muß mir von ihm wohl noch einige Aufnahmen besorgen - es gibt ja nicht so viele!

                              Beste Grüße
                              Holger

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                                #45
                                Rdion Shchedrin: Carmen Suite

                                Gestern Abend unter dem Kopfhörer gehört und genossen:



                                http://www.amazon.de/Shchedrin-Carme...4162024&sr=1-1

                                Was Shchedrin aus Bizets "Carmen" macht ist unglaublich ! Ein völlig neues Stück, mit wohlvertrauten Melodien. Alleine die Besetzung mit mit Streichorchester, Pauken und vier Schlagzeug-Gruppen sorgt für einen ganz ungewöhnlichen Klang. Das Booklet ist sehr ausführlich und verschweigt nicht, das Shchedrin in der damaligen Sowjetunion eine eher zwiespältige Rolle gespielt hat.

                                Glück auf,

                                Bernd

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