Gestern war es also endlich soweit, ich durfte Renos Anlage hören.
Mitgebracht habe ich meine externe Festplatte, die ich zur Datensicherung verwende und wo ich auch "meine Musik" zum Testen drauf habe. Reno spielt sowieso über den Laptop ab, also war das ganz praktisch. Sein "Ubuntu" hat auch sofort meine Festplatte akzeptiert. Lustig war, dass meine Abspieldatei "*.m3u" die bei mir in festgelegter Reihenfolge auf meine ausgesuchten Titel zugreift, bei ihm auch funktioniert und ebenfalls nur auf die ausgesuchten Titel zugreift, aber das wie mit einem Zufallsgenerator, denn die Lieder kommen in völlig anderer Reihenfolge daher. Kann aber auch sein, dass das mit der Abspielsoftware zusammenhängt, denn ich verwende Foobar und Reno einen anderen Softwareplayer.
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Zur Anlage: so groß habe ich mir die Alphahörner nicht vorgestellt, zumindest die Tieftoneinheiten nicht. Bei den draufstehenden Hörnern ist es eher umgekehrt, die habe ich größer eingeschätzt. Alles in allem sind das aber schon recht ordentliche Trümmer. Aber zwei (innenliegende, man sieht sie nicht) 18 Zöller sind ja nicht gerade klein und so betrachtet sind die Boxen sogar als sehr kompakt zu bezeichnen.
Die Verstärkeranlage besteht aus einem Röhrenvorverstärker und zwei Röhrenmonoblöcken, in denen je eine (300B?) Triode im Single-Betrieb für ca. 7 Watt Maximalleistung sorgt.
Bei nominell 103dB Kennschalldruckpegel der Lautsprecher ergibt das am Hörplatz (bei Reno geschätzt über 4 Meter) etwas über 90dB, was für viele Leute bereits eindeutig zu laut ist und in üblichen Wohnungen keinesfalls mehr ohne nachbarschaftlicher Probleme gespielt werden kann. Reno hat aber das Glück, dass ihm das zumindest vor 21h nicht übel genommen wird.
Für mich war das - um mit meiner Kelleranlage vergleichen zu können - nicht ganz ausreichend. Somit musste ich "umdenken", was mir aber leicht fällt. Völlig klar ist, dass die Lautsprecher noch wesentlich mehr Pegel könnten, vermutlich sogar für mich ausreichend, allerdings nicht in diesem Raum, der relativ unbehandelt wirkt (habe nicht genau geschaut). Trotzdem erstaunlich, dass mir bezüglich Reflexionen nichts eindeutig Negatives aufgefallen ist.
Der Raum ist übrigens recht groß, die Lautsprecher stehen weit von der rückwärtigen Wand entfernt und die Sitzposition ist ebenfalls weit weg von der (anderen) Rückwand. Das alles ist vergleichbar mit der Situation in meinem Keller.
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So, gleich ein mal vorweg und ganz wichtig:
1.) jede derartige Klangbeschreibung ist eine Momentaufnahme unter gegebenen Umständen, in der die Anlage selbst nur ein Teil des Ganzen ist. Der Raum, die Aufstellung die Sitzposition und auch die abgespielte Musik sind mindestens genau so entscheidend - das heisst, ganz genau die gleiche Anlage kann (und wird) unter anderen Umständen komplett anders klingen.
2,) jeder Hörtest kann (und wird) von anderen Personen ganz anders ausfallen, alles ist subjektiv und individuell. Es ist immer ein Fehler, sich danach zu richten. Somit ist dieser Test mein Test und eigentlich völlig belanglos.
3.) Renos Anlage spielt für mich und aufgrund meinen Erfahrungen in der absoluten Topliga mit (ich hatte klanglich nie so etwas gutes in meinem Geschäft!) und alles was ich jetzt kritisiere, ist "meckern auf ganz hohem Niveau"! Bitte das im Zusammenhang mit meiner Beschreibung nie vergessen.
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Klangbeschreibung mit den Röhrenmonoblöcken:
-> Schon nach den ersten paar Takten wird klar, dass hier Hörner am Werk sind. Und dazu noch welche, die recht tief runterspielen (ca. 500Hz). Das heisst, es klingt absolut bruchlos, knackig und dynamisch.
-> mir war das alles entweder zu mittenbetont, oder umgekehrt zu wenig breitbandig. Der Bass war zwar erstaunlich trocken (hätte ich aufgrund der Röhren nie erwartet), aber richtiger Tiefbass war nicht da. Im Hochtonbereich ist mir am meisten abgegangen. Ich habe es sehr gerne, wenn es obenherum offen und strahlend klingt, das war aber nicht der Fall.
-> die räumliche Abbildung war sehr gut, vor allem in der Tiefe, etwas weniger gut die Breitenstaffelung und noch weniger die Höhenstaffelung. Aber: das wurde schlagartig besser, als ich mich an die Vorderkante der Sitzbank gesetzt habe. Wie so oft ist mir der Hörabstand zu groß gewesen. Wäre es meine Anlage, würde ich noch näher gehen, nämlich knapp unter 3 Meter. Ich habe es in diesem Fall nicht probiert, aber das würde mir sicher um einiges besser gefallen.
-> Die Höhenwiedergabe wurde bei kürzerem Hörabstand besser, aber so ganz glücklich war ich damit noch immer nicht. Wobei ich betonen möchte, dass die Anlage extrem "samtig" klingt und das trotz der hohen Dynamik. So etwas habe ich von Hörnern bisher noch nicht gehört.
-> Der Sweetspot ist bei dieser Anlage recht groß, eine ca. 30cm links/rechts Kopfbewegung ändert nicht viel. Dafür ist aber auch die virtuelle Mitte nicht ganz so ausgeprägt. Beides geht auch nicht, entweder/oder. Dieser Effekt war übrigens immer gleich, auch bei kleinerem Hörabstand.
-> Die Röhrenmonoblöcke haben (nona!) bei höheren Pegeln deutlich hörbar geklirrt. Auch bei derartig effizienten Boxen sind 7 Watt nicht viel und deshalb habe ich Reno dann gebeten, einmal auf die Transistorendstufen umzustecken.
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Klangbeschreibung mit den Transistorendstufen (ebenfalls Monoblöcke, recht klein, angeblich ca. 50 Watt Leistung):
-> jetzt gab es einen ganz anderen Klangcharakter und das ohne Einbildung (Reno bezeichnet ihn als schlecht). Ich würde diesen Klang bevorzugen, obwohl das schöne "samtige" damit schlagartig weg war.
-> es gab endlich mehr Schalldruck und auch (bei gleichem Pegel wie vorher!) mehr Höhen. Aber auch das wurde uns nicht geschenkt, denn es kam eine gewisse Härte ins Spiel, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das nicht gestört, zumal auch die Knackigkeit noch mehr zugenommen hat. Snare-Kantenschläge kamen ähnlich wie bei mir, der Kickbass war druckvoller und die Breitbandigkeit hat insgesamt zugenommen. Überhaupt hat mich dann die Anlage stark an meine eigene erinnert, mit allen Vor- und Nachteilen, denn jetzt habe ich auch so manche Unzulänglichkeit der Aufnahmen deutlicher gehört. Die Anlage wurde mehr zur "Klanglupe", nichts mehr wurde glattgebügelt.
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Fazit: Reno hat die Anlage so hingetrimmt, dass sie ihm (und vermutlich auch seinen Kunden) gefällt. Genau die gleiche Anlage könnte man durch andere Aufstellung und Sitzposition klanglich stark verändern. Wollte man sie in Richtung Analytik trimmen, müsste man kräftigere Transistorendstufen anschließen und den Hörabstand deutlich verkleinern. Alles ist möglich, diesen Boxen traue ich alles zu, man muss ihnen nur "sagen" was man von ihnen will.
In jedem Fall Daumen hoch, Reno hat eine der besten Anlagen die ich je gehört habe.
Mitgebracht habe ich meine externe Festplatte, die ich zur Datensicherung verwende und wo ich auch "meine Musik" zum Testen drauf habe. Reno spielt sowieso über den Laptop ab, also war das ganz praktisch. Sein "Ubuntu" hat auch sofort meine Festplatte akzeptiert. Lustig war, dass meine Abspieldatei "*.m3u" die bei mir in festgelegter Reihenfolge auf meine ausgesuchten Titel zugreift, bei ihm auch funktioniert und ebenfalls nur auf die ausgesuchten Titel zugreift, aber das wie mit einem Zufallsgenerator, denn die Lieder kommen in völlig anderer Reihenfolge daher. Kann aber auch sein, dass das mit der Abspielsoftware zusammenhängt, denn ich verwende Foobar und Reno einen anderen Softwareplayer.
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Zur Anlage: so groß habe ich mir die Alphahörner nicht vorgestellt, zumindest die Tieftoneinheiten nicht. Bei den draufstehenden Hörnern ist es eher umgekehrt, die habe ich größer eingeschätzt. Alles in allem sind das aber schon recht ordentliche Trümmer. Aber zwei (innenliegende, man sieht sie nicht) 18 Zöller sind ja nicht gerade klein und so betrachtet sind die Boxen sogar als sehr kompakt zu bezeichnen.
Die Verstärkeranlage besteht aus einem Röhrenvorverstärker und zwei Röhrenmonoblöcken, in denen je eine (300B?) Triode im Single-Betrieb für ca. 7 Watt Maximalleistung sorgt.
Bei nominell 103dB Kennschalldruckpegel der Lautsprecher ergibt das am Hörplatz (bei Reno geschätzt über 4 Meter) etwas über 90dB, was für viele Leute bereits eindeutig zu laut ist und in üblichen Wohnungen keinesfalls mehr ohne nachbarschaftlicher Probleme gespielt werden kann. Reno hat aber das Glück, dass ihm das zumindest vor 21h nicht übel genommen wird.
Für mich war das - um mit meiner Kelleranlage vergleichen zu können - nicht ganz ausreichend. Somit musste ich "umdenken", was mir aber leicht fällt. Völlig klar ist, dass die Lautsprecher noch wesentlich mehr Pegel könnten, vermutlich sogar für mich ausreichend, allerdings nicht in diesem Raum, der relativ unbehandelt wirkt (habe nicht genau geschaut). Trotzdem erstaunlich, dass mir bezüglich Reflexionen nichts eindeutig Negatives aufgefallen ist.
Der Raum ist übrigens recht groß, die Lautsprecher stehen weit von der rückwärtigen Wand entfernt und die Sitzposition ist ebenfalls weit weg von der (anderen) Rückwand. Das alles ist vergleichbar mit der Situation in meinem Keller.
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So, gleich ein mal vorweg und ganz wichtig:
1.) jede derartige Klangbeschreibung ist eine Momentaufnahme unter gegebenen Umständen, in der die Anlage selbst nur ein Teil des Ganzen ist. Der Raum, die Aufstellung die Sitzposition und auch die abgespielte Musik sind mindestens genau so entscheidend - das heisst, ganz genau die gleiche Anlage kann (und wird) unter anderen Umständen komplett anders klingen.
2,) jeder Hörtest kann (und wird) von anderen Personen ganz anders ausfallen, alles ist subjektiv und individuell. Es ist immer ein Fehler, sich danach zu richten. Somit ist dieser Test mein Test und eigentlich völlig belanglos.
3.) Renos Anlage spielt für mich und aufgrund meinen Erfahrungen in der absoluten Topliga mit (ich hatte klanglich nie so etwas gutes in meinem Geschäft!) und alles was ich jetzt kritisiere, ist "meckern auf ganz hohem Niveau"! Bitte das im Zusammenhang mit meiner Beschreibung nie vergessen.
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Klangbeschreibung mit den Röhrenmonoblöcken:
-> Schon nach den ersten paar Takten wird klar, dass hier Hörner am Werk sind. Und dazu noch welche, die recht tief runterspielen (ca. 500Hz). Das heisst, es klingt absolut bruchlos, knackig und dynamisch.
-> mir war das alles entweder zu mittenbetont, oder umgekehrt zu wenig breitbandig. Der Bass war zwar erstaunlich trocken (hätte ich aufgrund der Röhren nie erwartet), aber richtiger Tiefbass war nicht da. Im Hochtonbereich ist mir am meisten abgegangen. Ich habe es sehr gerne, wenn es obenherum offen und strahlend klingt, das war aber nicht der Fall.
-> die räumliche Abbildung war sehr gut, vor allem in der Tiefe, etwas weniger gut die Breitenstaffelung und noch weniger die Höhenstaffelung. Aber: das wurde schlagartig besser, als ich mich an die Vorderkante der Sitzbank gesetzt habe. Wie so oft ist mir der Hörabstand zu groß gewesen. Wäre es meine Anlage, würde ich noch näher gehen, nämlich knapp unter 3 Meter. Ich habe es in diesem Fall nicht probiert, aber das würde mir sicher um einiges besser gefallen.
-> Die Höhenwiedergabe wurde bei kürzerem Hörabstand besser, aber so ganz glücklich war ich damit noch immer nicht. Wobei ich betonen möchte, dass die Anlage extrem "samtig" klingt und das trotz der hohen Dynamik. So etwas habe ich von Hörnern bisher noch nicht gehört.
-> Der Sweetspot ist bei dieser Anlage recht groß, eine ca. 30cm links/rechts Kopfbewegung ändert nicht viel. Dafür ist aber auch die virtuelle Mitte nicht ganz so ausgeprägt. Beides geht auch nicht, entweder/oder. Dieser Effekt war übrigens immer gleich, auch bei kleinerem Hörabstand.
-> Die Röhrenmonoblöcke haben (nona!) bei höheren Pegeln deutlich hörbar geklirrt. Auch bei derartig effizienten Boxen sind 7 Watt nicht viel und deshalb habe ich Reno dann gebeten, einmal auf die Transistorendstufen umzustecken.
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Klangbeschreibung mit den Transistorendstufen (ebenfalls Monoblöcke, recht klein, angeblich ca. 50 Watt Leistung):
-> jetzt gab es einen ganz anderen Klangcharakter und das ohne Einbildung (Reno bezeichnet ihn als schlecht). Ich würde diesen Klang bevorzugen, obwohl das schöne "samtige" damit schlagartig weg war.
-> es gab endlich mehr Schalldruck und auch (bei gleichem Pegel wie vorher!) mehr Höhen. Aber auch das wurde uns nicht geschenkt, denn es kam eine gewisse Härte ins Spiel, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das nicht gestört, zumal auch die Knackigkeit noch mehr zugenommen hat. Snare-Kantenschläge kamen ähnlich wie bei mir, der Kickbass war druckvoller und die Breitbandigkeit hat insgesamt zugenommen. Überhaupt hat mich dann die Anlage stark an meine eigene erinnert, mit allen Vor- und Nachteilen, denn jetzt habe ich auch so manche Unzulänglichkeit der Aufnahmen deutlicher gehört. Die Anlage wurde mehr zur "Klanglupe", nichts mehr wurde glattgebügelt.
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Fazit: Reno hat die Anlage so hingetrimmt, dass sie ihm (und vermutlich auch seinen Kunden) gefällt. Genau die gleiche Anlage könnte man durch andere Aufstellung und Sitzposition klanglich stark verändern. Wollte man sie in Richtung Analytik trimmen, müsste man kräftigere Transistorendstufen anschließen und den Hörabstand deutlich verkleinern. Alles ist möglich, diesen Boxen traue ich alles zu, man muss ihnen nur "sagen" was man von ihnen will.
In jedem Fall Daumen hoch, Reno hat eine der besten Anlagen die ich je gehört habe.
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