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Blindtest Design 2 - Testansatz

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    #46
    Zitat von Dragonsage Beitrag anzeigen
    Ich habe das Zitat verwendet, weil er (im Gegensatz zu den meisten Autoren, die ich vorliegen habe) konkrete Zahlen nennt. Es gibt aber weitere Quellen zu dem Thema.

    Wie schätzt Du denn die zitierte Einschätzung des Autoren ein?
    Ich muß Dich leider enttäuschen. Ich habe das komplette Buch doch nicht, sondern mir nur einige Kapitel daraus kopiert. Ich kann also die betreffende Stelle leider nicht nachschauen! :V

    Konkrete Zahlen sind ja schön, nur weiß ich nicht, worauf sie sich beziehen. Der Untertitel des Buches lautet: "Eine experimentalpsychologische Untersuchung zur Wahrnehmung des musikalischen Materials und der musikalischen Syntax."

    Faltins unterscheidet in bezug auf das musikalische Material die physiologische und physikalische Seite von der Sinnebene der Form, die er (mit Adorno) >ästhetisch< nennt. Die Syntax gehört zu dieser ästhetischen Sinnebene. Deshalb stellt sich die Frage: Auf welche Ebene bezieht sich das Wiederholbare? Das ist mir schon einmal nicht klar. Meint er, daß man denselben Ton wiedererkennt, dasselbe Motiv oder dieselbe Melodie, auch in unterschiedlichen Tonarten?

    Das Problem bei diesem Buch ist, daß es reichlich abstrakt ist: Unter syntaktischen Kategorien führt er Identität, Ähnlichkeit, Verschiedenheit, Kontrast an - das ist alles wenig musikspezifisch. Man kann auch eine Farbe - also ein visuelles Phänomen - unter diesen Gesichtspunkten betrachten.

    Und seine Vorstellung, daß es so eine wiederholbare Identität an sich gibt (er nennt das >Struktur<), die dann außerdem noch (in Prozentzahlen ausgedrückt) wahrgenommen oder nicht wahrgenommen werden kann, ist eher naturalistisch als phänomenologisch. Für einen Phänomenologen macht eine solche Unterscheidung keinen Sinn. Die Erscheinung ist das Zum-Vorschein-kommen der Sache selbst, und nicht irgend etwas, was >hinter< der Erscheinung liegt und außerdem dann noch wahrgenommen wird. Natürlich gibt es verschiedene Wahrnehmungsmodi, z.B. wenn etwas nicht klar und deutlich, sondern nur vage und undeutlich erfaßt wird. Dann macht die Identifizierung und Wiederholbarkeit von Wahrnehmungen bzw. Erkenntnissen natürlich Schwierigkeiten. Aber das ist ein ganz anderes Thema!

    Beste Grüße
    Holger

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