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Raumakustik entscheidet über Abhörgewohnheit?

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    Raumakustik entscheidet über Abhörgewohnheit?

    Hallo Leute,

    ich bin im letzten Jahr viel rumgekommen bei Hifi Fans.

    Und bin sehr erschrocken - bei den meisten Menschen ist es nicht möglich in gehobenen Lautstärken zu hören, selbst wenn sie "erwachsenes Supergeraffel" dastehen haben, es strengt die Ohren an.

    Ich denke, das liegt an der Raumakustik und daß die Raumakustik der Hauptschuldige dafür ist, daß es unter den Hifi Fans so viele Leisehörer gibt.

    Ich habe es mal in meinem Wohnzimmer gecheckt, daß nicht akustisch behandelt ist und wo ich Boxen mit 38er Treibern an amtlicher Elektronik habe - was quasi erst jenseits der 120 db technische Grenzen setzt.

    Ich höre in meinem Wohnzimmer nie länger als ein paar Minuten am Hörplatz lauter als 102-105 db -

    weil

    es einfach keinen Spaß macht.

    Ich habe mich dem mal eine ganze Stunde ausgesetzt - hinterher hatte ich tagelang Ohrenpfeifen.

    Die Dreidimensionalität und Durchsichtigkeit verliert ab ca 95 db und die Höhen werden unrealistisch. Aus glänzenden Schlagzeugbecken werden agressive Waffen, ähnlich, wie wenn man mit dem Ohr in Schlagzeugnähe steht.

    Die Möbel fangen an zu scheppern, die Türen der Schränke und des Zimmers rappeln, Fensterflächen werden direkt hörbar und es klingt wie aus ner PA.

    Bis 95 db ist alles super in Butter. Dann schleicht sich der Effekt immer mehr ein und über 100 db wird es dann sehr deutlich hörbar.

    Ganz anders hingegen in meinem behandelten Kellerraum, da empfindet man Lautstärken von 105 db als direkt leise und selbst Leisehörer greifen förmlich zwanghaft nach der Fernbedienung um noch ein paar DB draufzusetzen. 120 db am Hörplatz sind da entspannend wie eine Energiemassage.

    Eigentlich empfindet man dort alles realistischer, je lauter man aufdreht und fühlt sich bei 95 db nur "berieselt" und vereimert, ja fast belästigt, das ist , wie wenn es juckt,wo man nicht kratzen kann.

    Ich habe im letzten Jahr viel besser verstehen gelernt, warum so viele Leute wie besplsw. der Franz am liebsten nur auf 80 db hören.

    Denn heute gibt es quasi keine Anlagen mehr, die technisch nicht völlig streßfrei 100-105 db können -

    das Problem ist und bleibt das Zimmer, insbesondere, wenn es ein Wohnzimmer ist und Mobiliar reingepfercht wird und Absorber keine WAF Genehmigung kriegen.

    Schade, daß die Raumakustik doch so viel ausmacht und einem dem Spaß gründlich verderben kann.

    Wie siehst mit euren experiences aus?

    Ich finde, dazu sollte es mal Workshops geben!:A:

    #2
    100% Zustimmung. Haargenau das empfinde ich auch so.

    Wer laut hören will (genussvoll meine ich), der kommt um extrem hohe Dämpfung nicht umhin.

    Das ist es ja, was hier soviel diskutiert und leider nicht verstanden wird. Ab einem gewissen Punkt beginnt jeder Raum zu "plärren" und das hat in den wenigsten Fällen mit der Anlage zu tun.
    Gruß
    David


    WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
    Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
    Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
    Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
    Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
    Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
    Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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      #3
      "plärren"
      Das ist das Wort, daß ich verzweifelt gesucht und nicht gefunden habe.

      Besonders stark habe ich das beim Claus empfunden an den großen Geithain. Es tat richtig weh ab einem Pegel von ca. 105 db.

      Bei Rainer erging es mir ähnlich, der hatte eine große Fensterfläche und richtig laut ging da gar nicht - trotz akustischer Maßnahmen.(während leise der Oberhammer war)

      Bei Torsten konnte ich gar die Tapetensorte raushören, die im Mittelton was rausdämpfte (Vynil) und das Fenster auf der rechten Seite hören.

      Lediglich bei meinem Freund Robert - wow - da kann man aufreißen bis der Notarzt kommt -

      das Zimmer ist rundum mit CD und DVD Regalen bedämpft, zwischen den Boxen steht ein 60 Zoll Plasma, der irgendwie wie ein Sound 3 D Projektor wirkt - und es liegen zentimeterdicke Teppiche.

      So gut wie bei dem habe ich selten eine Tannoy gehört.

      Was sicher auch wichtig ist - zumindest bei mir im Keller war es so - die Decke zu dämpfen.
      (habe da Regipsplatte und drunter 10 cm Akustikdämmaterial) und fette Schallschutzfenster (dreilagig)vibrieren auch nicht so rum, wie normale.

      Es ist wirklich komisch, daß die eigenen 4 Wände solche Spaßtöter sein können.

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        #4
        Hallo

        Der von Dir beschriebene Unterschied lässt sich auch in einem nicht Raumakustikoptimierten Raum feststellen - anhand der unterschiedlichen Aufnahmegüten.

        Beispielsweise bei Loudness-verhunzten Aufnahmen kommen die Artefakte gehörig zum Vorschein, die sich mit dem Merkmalen in Deiner Aussage decken:

        Ich habe mich dem mal eine ganze Stunde ausgesetzt - hinterher hatte ich tagelang Ohrenpfeifen.

        Gruss Urs

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          #5
          Mir geht es auch so ähnlich, speziell bei Musik die sehr dicht ist, also mit vielen Instrumenten und das dann noch total verhallt, inkl. dem Raumhall wirds dann einfach zuviel!

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            #6
            … und dann hörten wie Pollini, der einen langsamen Satz einer der letzten Klaviersonaten von Schubert spielte. Es waren nicht mehr als 80-85 db im Raum. Die Klänge der einzelnen Noten trafen und ins Herz. Wie Pollini die Tasten berührte ein Mal sanft ein Mal anders löste in uns grosse Emotionen. Wie er die Ritardando und das Abklingen verschiedenen Noten ausgeführt hat, erlösten noch mehr Emotionen in uns. Es waren aber kaum 70 – 75 dB im Raum. Und dann die Ruhen-Stellen zwischen durch. Das waren nicht ein Mal 50 dbs aber unzere Herzen und Emotionen waren auf Hochtouren. Sogar einige weinten.
            Das war schreklich, man muss sehr viel leiden, wenn man Musik unten 100 dB hören muss. Oh wir arme Leute.

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              #7
              Ich sag: Hörner verwenden und damit quasi im Nahfeld sitzen. Das macht es mir möglich, in einem normalen Wohnraum, in dem ich auch leben möchte, vernünftig Musik zu hören. Vernünftig bedeutet für mich nicht unbedingt Brachiallautstärken, aber immer noch mehr als die meisten Hifi Anlagen schaffen.
              Voraussetzung ist natürlich, dass der Raum schon von den Ausgangsbedingungen her halbwegs ok ist, ordentlich vermessen und anschließend getuned wird. In meinem Fall war das mittels Einrichtung (die Rückwand wird von einer flächendeckenden Biblio- und Vinylothek akustisch ziemlich totgemacht) möglich. Häufig muss man da aber gezielte Maßnahmen setzen. Reine "Hörräume" mag ich nicht, aber das ist Geschmackssache...

              lg
              reno

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                #8
                Danke, Titian, deine Beschreibung sagt schon eigentlich alles.

                Werner, ich höre in der Tat fast nie > 100 dB am Hörplatz. Ich halte eine der Musik angemessene Lautstärke für völlig ausreichend, um das Wesen der Musik, den Inhalt und die Ausdruckskraft dort zu erfahren. Außerdem möchte ich die innere Spannung, die Entfaltung der Dynamik, die Binnenstruktur eines Musikstückes erleben können. Ich behaupte, daß dies mit steigender Lautstärke ab 80 dB immer schlechter erfahrbar wird. Aber vielleicht hab ich auch nur schlechte Ohren. Die von mir gewählte Abhörlautstärke ist für meine Hörgewohnheiten jedoch völlig ausreichend. Wenn ich mal kurzzeitig aufdrehen will, kann ich das auch, das sind aber eher Ausnahme-Situationen, wenn ich stimmungsmäßig mal übertreiben will. Ist wie Autofahren auf der Autobahn, permanent am Limit stresst nur. Lieber dahingleiten und die Landschaft genießen. Mit Musik geht es mir genauso. Souveränes Dahingleiten mit der Aussicht, das Klangpanorama goutieren zu können.

                Gruß
                Franz

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                  #9
                  Die "ideale" (wenn theoretisch unbegrenzte) Lautstärke wird ja schon von der Musik selbst vorgegeben. Somit stimmt das was Titian sagt genau so wie das was Werner sagt.

                  Es ist doch klar, dass man "Lagerfeuermusik" nicht mit der (gefühlten) Lauststärke eines Funk-Jazz Konzerts wiedergibt. Nur um einmal ein Bespiel zu nennen.

                  Ich spreche immer nur von realitätsnahem Lautstärken. Das kann aber auch bei "unplugged" sehr laut sein. Wer einmal nahe einer Street-Band stand (habe ich in New York erlebt), der weiß was ich meine. Da reden wir locker von 120dB. Selbst eine Trompete alleine "kratzt" da schon deutlich an der Schmerzschwelle, geschweige denn noch der Rest dazu. Da wird richtig Schalldruck erzeugt und das völlig ohne Verstärker.
                  Gruß
                  David


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                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
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                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    #10
                    Meine Grenze liegt irgendwo bei 90dB. Mehr ist in meinem ganz normalen Wohnzimmer nicht länger als wenige Minuten möglich.

                    Wird sich aber ändern, das :Z

                    Gruss

                    David

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                      #11
                      Ist jetzt nicht meine Musik aber, schon vor vielen Jahren habe ich gesagt, echtes HiFi ist, wenn ein Sankt Martins Zug oder Spielmannszug an einem vorbei läuft, diese so laut, stressfrei, verzerrungsfrei sowie rein und Schlacke-frei, von den tiefsten Bässen mit der richtigen Wucht und Trockenheit bis hin zu den feinsten Höhen und deren Auflösung und das noch mit dieser unwahrscheinlich lockeren und uneingeschränkten Art und Rauminformationen wiedergibt.

                      Tut mir Leid wenn ich da etwas ins Schwärmen gerate. Ich selber habe vor Jahren Musik gemacht und viele Bands begleitet und weiß ganz genau wie sich akustische Musik anhören kann, das ist schon was anderes als das „typische“ HiFi Geplänkel, wenn ich das mal so sagen darf ohne das sich jemand angegriffen fühlt.

                      Gruss,

                      Dirk

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                        #12
                        Dirk, das ist schon richtig, was du schreibst. Ich gebe nur zu bedenken, daß Musikwiedergabe- eingepfercht in 4 Wänden - dies weder kann noch sollte. Jede Reproduktion von Musik ist eine Illusion, die in deinem Kopf stattfindet. Und die Vorstellungen darüber, wie glaubhaft eine akustische Illusion ist, ist individuell verschieden ausgeprägt.

                        Gruß
                        Franz

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                          #13
                          Das stimmt natürlich Franz.

                          Gruss

                          Dirk

                          Kommentar


                            #14
                            Will ich z.B. ein Orgelkonzert hören, gehe ich dahin, wo auch eine Orgel in natura steht. Höre ich eine Tonkonserve davon, weiß ich vorher, daß ich quasi nur einen akustischen Fingerabdruck davon bekomme. Das hängt nicht nur von meinen Abhörbedingungen zu Hause ab, viel mehr noch von der Güte der Aufnahme selbst. Es wird nie ganz gelingen, den Klang eines realen Akustikereignisses am Ort so einzufangen und auf einen Tonträger zu speichern, daß er 1:1 dem entspricht, was ich am Klangort selbst zu hören bekomme. Eigentlich ist das eine Banalität, so wahr ist das.

                            Was gelingen kann, ist eine plausible Illusion, die sich einstellt, wenn Wiedergabeequipment, Tonträger und Abhörbedingungen möglichst optimal sind.

                            Hier mal 2 Beispiele dafür, deren Reproduktion zu Hause ich für sehr gelungen betrachte:



                            Höre ich diese Aufnahmen bei mir im Hörkeller, bekomme ich das Gefühl, als sei ich dabei. Eine pure Illusion, aber sehr berührend.

                            Gruß
                            Franz

                            Kommentar


                              #15
                              Ich gebe nur zu bedenken, daß Musikwiedergabe- eingepfercht in 4 Wänden - dies weder kann noch sollte.
                              Daß es das nich kann ohne jede Menge Hilfsmittel und Dämmaßnahmen -

                              habe ich auf meinen Hörtourneen reichlich demonstriert bekommen-

                              aber warum es da nicht soll -

                              sehe ich nicht ein -

                              es sei denn, der Anwender will es nicht.

                              Zu den anderen Statements:

                              Logo -

                              macht es kaum Sinn etwas lauter zu hören, als es in natura ist -
                              es sei denn, man ist schwerhörig.

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