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Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

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    AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

    Ist eine "Schallwand" denn prinzipiell wirklich etwas völlig anderes als ein "Waveguide" ?

    Es lässt sich m.E. durchaus argumentieren, daß es hier strukturell um das gleiche Grundkonzept geht.
    Im Fall der Synergy würde ich meinen dass sich die Wirkungsweise des Dreiwege Waveguides (wenn es dieses alleinig darstellen soll) von einer ebenen Schallwand unterscheidet - ist ja offenbar Zweck der Übung. Klar kann man zwischen beiden Prinzipien Ebene/Guide mathematische Beziehungen herleiten - am Anfang war die Ursuppe ... ;)

    LG, dB
    don't
    panic

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      AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

      Zitat von Hifiaktiv
      Hätte ich nicht schon so viele Lautsprecher gehört mit super Messdaten, die aber trotzdem alles Andere als realitätsnah geklungen haben ...

      In diesen Fällen würde ich sagen

      - es wurde nicht das Relevante gemessen oder

      - die Messdaten waren zurechtgebogen und wurden bloß als Werbemittel verwendet

      Ich betrachte durch Messungen gewonnene physikalische Daten eher als "Korrelate" dessen, was potentiell hörbar sein kann.

      Messungen zum reinen Selbstzweck bringen nichts, denn Diagramme und Zahlen hören wir nicht. Eine Messung sollte hinsichtlich

      - Bedingungen: Reflexionsarmer Raum, Hörraum, ...

      - Gegenstandsbereich: Frequenzgang auf Achse, "gemitteltes Hörfenster", Rundstrahlverhalten, Klirr, ...

      - Aufbereitung: Skalierung linear vs. logarithmisch, Glättung 1/3 Oktave vs. 1/12 Oktave, Psychoakustische Gewichtung, ...

      usw. Hinweise auf ein auditives Korrelat hergeben.


      Wenn Messungen keine Rückschlüsse auf die auditive Qualität zulassen, sollte man m.E. seine Messgeräte verkaufen oder anders messen ...


      Die u.a. in den Arbeiten von Floyd Toole (derzeit Peter's und mein alleiniges "Mantra" hier ?) festgestellten Korrelate zwischen messtechnisch erfassbaren Größen (teils aus Einzelmessungen zusammengesetzte übergreifendere Datensätze, z.B. zum Energiefrequenzgang bezüglich "früher Reflexionen" im Raum) und der Hörerpräferenz sind so deutlich und eng in ihren Zusammenhängen, daß ein Ignorieren schwerfällt.

      Was nicht heißt, daß der "Harman Weg" die einzig mögliche und im Detail unabänderliche Herangehensweise sein muss.

      Meine Erfahrung ist jedoch ebenso, daß Lautsprecher, die sich hinsichtlich bestimmter Eigenschaften "schlecht messen" auch nicht "gut klingen". Dabei ist es gleich, ob ich "zuerst höre" oder "zuerst messe" ...

      Ich höre übrigens meist zuerst, denn damit erfasse ich quasi "holistisch" sehr viele Ebenen auf einmal, allerdings ohne quantitative Reproduzierbarkeit. Diese ist jedoch früher oder später Voraussetzung für jede seriöse technische Entwicklung:
      "Hat die Optimierung einer best. Komponente jetzt den Klirr gesenkt oder nicht ?"
      Das, was "optimiert" wird, sollte natürlich im Einzelfall als "auditiv relevant" erkannt worden sein ...

      Dabei m.E. sehr wichtig: Ich verlasse mich nicht nur auf mein Urteil allein und sorge auch dafür, daß ein LS während der Entwicklung verschiedene Räume (und Menschen) "zu sehen bekommt", die sich grundsätzlich unterscheiden (dennoch "realistische Möglichkeiten" wiederspiegeln ... ) sollten.

      Und nachdem ich eventuell gemessen und modifiziert und wieder gemessen habe, höre ich wieder. Das Hören bildet quasi für mich immer den Anfang und das Ende ...

      Es gibt aber auch Hersteller und Entwickler, für die das Hörerleben gar nicht mehr als aussagefähig innerhalb der Entwicklung angesehen wird. Dazu gehört z.B. Earl Geddes, für den "tune by ear" einfach nur rückständig und überflüssig ist, jedenfalls hat er sich gelegentlich in dieser Richtung geäußert.

      Es gibt auch größere Hersteller, die Entwicklern bereits derartige Vorgaben gemacht haben. Oft geht man aber von extremen und zu einseitigen Herangehensweisen dann doch wieder weg, das ist bei vielen Methodiken so ...
      Zuletzt geändert von dipol-audio; 05.03.2015, 14:04.
      Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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        AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

        Hallo,
        da bin ich mit Oliver einig:
        Es gibt auch für mich eine eindeutige Korrelation zwischen Messergebnissen und akustischem Ergebnis.
        Allerdings muss man dann, Oliver hat es ja angesprochen, ein wenig mehr Messaufwand betreiben als z.B. in der "Fachpresse" üblich.

        Ich kann mittlerweile sogar, entsprechenden Messaufwand vorausgesetzt, recht zutreffende Aussagen über akustische Qualität des Messobjekts und dessen Problemstellen machen.

        Es hat mal Jemand das folgendermaßen auf den Punkt gebracht: "Ich kenne sehr wenige Lautsprecher, die sich gut messen und nicht gut klingen, allerdings noch weniger Lautsprecher, die sich nicht gut messen, aber dennoch gut klingen"

        Allerdings kommt es schon darauf an, welche Erwartungen man bzgl. Klang eines Lautsprechers hat.
        Da gibt es ja, auch hier im Forum unübersehbar, durchaus Unterschiede.

        Gruß
        Peter Krips

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          AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

          Hallo zusammen,

          die Thematik um einige Widersprüche bezüglich "postuliertem Idealverhalten" auch in der Lautsprecher/Raum Interaktion habe ich in diesem Thread versucht anzureißen:



          In diesem Bereich liegen m.E. Gründe versteckt, warum "das endgültige auditive Urteil" in einem konkreten Hörraum - wenn verschiedene Hörräume und Hörer betrachtet werden - weder bei der einzelnen Hörer/Hörraum Kombination vollkommen vorhersagbar, noch messtechnisch "nach irgendeiner aktuellen Norm" wirklich gut abbildbar ist.

          Dazu müsste m.E. der von mir dort Eingangs aufgestellte "Widerspruch der Ideale" aufgelöst und durch eine erfüllbare praktische Methodik der Auslegung von LS ersetzt werden. Das "Herumreiten" auf einzelnen - teils unverbundenen - messteschnischen Idealen nutzt wohl wenig. Das ist aber kein Problem "des Messens" an sich, sondern einer Definition von Designanforderungen an Lautsprecher, die in verschiedenen akustisch kleinen Räumen (Wohnzimmer sind akustisch kleine Räume) "gut klingen" sollen:

          Ganz ohne eine Adaption der LS an den Raum ist das schwer vorstellbar, jedoch sind m.E. "günstige" Grundauslegungen erkennbar, die dann innerhalb der Hörpraxis in einem gegebenen Raum feinjustiert werden können. Hier ginge es bezeichnenderweise um das Rundstrahlverhalten, das bisher bei einem LS eher als "starre" Lautsprechereigenschaft angesehen wird.
          Zuletzt geändert von dipol-audio; 05.03.2015, 13:48.
          Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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            AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

            In diesen Fällen würde ich sagen

            - es wurde nicht das Relevante gemessen oder

            - die Messdaten waren zurechtgebogen und wurden bloß als Werbemittel verwendet
            Nur ein Beispiel: K+H O500. Messtechnisch sicher unter den absoluten Top-ten.

            Nach drei Liedern schon wurde sie mir langweilig. Gleiches gilt für die MEG 901, die nur eine Spur heller geklungen hat.
            "Sehr brav" gespielt haben beide, zu kritisieren gab es da nichts. Aber das war es dann auch schon.

            Mit der Linearität an sich hat das nichts zu tun, denn ich war und bin immer "Linearhörer" gewesen und auch meine Anlage gibt sehr linear wieder. Trotzdem liefert sie (für mich!) unvergleichlich mehr Hörspass. Das würde sicher auch so bleiben, wenn man mit einem Convolver drüberbügelt.

            Deshalb stimme ich dem zu, dass Lautsprecher mit guten/perfekten Messdaten grundsätzlich gut klingen (wenn auch sonst alles passt), aber nicht, dass Lautsprecher mit weniger guten unbedingt schlechter klingen, sogar das Gegenteil kann der Fall sein.

            Wahrscheinlich hat das wirklich etwas mit der Musikrichtung zu tun, obwohl es ja so nicht sein sollte.

            Vor ca. zwei Jahren hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, eine uralte JBL-Paragon zu hören. Sie war noch in originalem Zustand (ein Erbstück).

            Die hat so faszinierend geklungen, dagegen würde ich jeden aktuellen HiFi-Lautsprecher - egal was er kostet - links liegen lassen.
            Messen will ich die JBL-Paragon erst gar nicht, die Enttäuschung könnte zu groß sein!

            Und weil das für mich alles so ist und weil ich auch schon Koaxe gehört habe die supergut geklungen haben (warum auch immer), bin ich skeptisch, ob es der richtige Weg ist, immer nur alles nach Messdaten und Lehrbuch zu optimieren. Zumindest einmal wenn es um den Hörspass und um realitätsnahe Wiedergabe geht, denn diesen Eindruck hatte ich bei der Wiedergabe mit üblichen HiFi-Lautsprechern noch nie. Allerdings auch nicht, wenn ich sterile Studiomonitore mit Kalotten gehört habe.

            Wie schon angedeutet kann das auch nur an meinem vielleicht schon kaputten Gehör liegen. Dagegen spricht, dass das vor 30 Jahren auch schon so war.
            Gruß
            David


            WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
            Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
            Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
            Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
            Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
            Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
            Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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              AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

              frank kuhl von monacor - einigen hier aus dem diy-forum bekannt - vertritt eine ähnliche meinung.
              soweit ich mich erinnere, meinte er auch mal, dass er ab und zu bei chassisentwicklungen schlussendlich das modell in auftrag gab, das die weniger perfekten messdaten lieferte - einfach, weils besser klang.
              gruß reinhard

              einmal bau ich mir eine paragon - oder was adäquates mit a.m.t. - und wenn ich 100 werden muss.

              Kommentar


                AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                Peter, was für ein Zufall! Eine sehr ähnliche Box wie die Rote die du vorhin gezeigt hast, wollte ich schon einmal bauen, muss irgendwo sogar noch die Zeichnungen dafür haben. Allerdings war dafür ein großer Mundorf-AMT gedacht.
                Gruß
                David


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                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
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                Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                  AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                  Vor ca. zwei Jahren hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, eine uralte JBL-Paragon zu hören. Sie war noch in originalem Zustand (ein Erbstück).

                  Die hat so faszinierend geklungen, dagegen würde ich jeden aktuellen HiFi-Lautsprecher - egal was er kostet - links liegen lassen.
                  Messen will ich die JBL-Paragon erst gar nicht, die Enttäuschung könnte zu groß sein!
                  Habe ich ja auch schon gehört, "soundiger Hornklang", explosive Dynamik, alles was "normale" Hifilautsprecher schlechter vermitteln, kann das daher durchaus nachvollziehen, gegen einen 0815 Lausprecher aus dem Handel würde ich sie natürlich auch eintauschen, aber nicht gegen ein FG optimiertes ev. Lineprinzip mit Sub-SBA im optimierten Raum, da liegen dann für mich wiederum Welten dazwischen, man muss halt immer einen Vergleich haben.

                  Gruß, Felix

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                    AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                    Zitat von HiFiAktiv
                    Vor ca. zwei Jahren hatte ich wieder einmal die Gelegenheit, eine uralte JBL-Paragon zu hören. Sie war noch in originalem Zustand (ein Erbstück).

                    Die hat so faszinierend geklungen, dagegen würde ich jeden aktuellen HiFi-Lautsprecher - egal was er kostet - links liegen lassen.
                    Messen will ich die JBL-Paragon erst gar nicht, die Enttäuschung könnte zu groß sein!






                    Die "Magie" dürfte u.a. in den kontralateralen Reflexionen im Raum vor allem im Mittel-Hochton liegen.

                    Die meisten üblichen LS verursachen stärkere "ipsilaterale" Reflexionen (also von der jeweils gleichen Raumseite).

                    Das grundsätzliche Vorhandensein von seitlichem Schalleinfall am Hörplatz erhöht den Räumlichkeitseindruck erheblich.

                    Wenn diese Reflexionen nicht zu früh kommen, dann bleibt auch die stereophone Abbildung (Lokalistion der Phantomschallquellen) gut erhalten. Dafür sollten die ipsilateralen Reflexionen nicht zu früh sein (Abstand der LS zur jeweiligen Seitenwand einhalten) und auch nicht zu laut.

                    Die "Paragon" vermeidet "ipsilaterale" Reflexionen im Mittel-Hochton fast grundsätzlich und erzeugt dafür ganz gezielt "kontralaterale" ...


                    Immer wenn z.B. Peter, Babak oder auch ich
                    Dich auf die Wichtigkeit der Seitenreflexionen und ihre Balance im Hinblick auf eine "glaubhafte" (das ist hoffentlich als Begriff harmlos genug ...) räumliche Wiedergabe hingewiesen haben, dann hast Du den "reflexionsarmen Raum" propagiert und "Direktschall pur" gefordert: Das ist von mir jetzt etwas übertrieben, trifft aber m.E. den Kern.

                    Die Sache liegt evt. bei Dir relativ einfach David: Du hast im Grunde ähnliche Hörpräferenzen bezüglich "Lebendigkeit" und "Glaubhaftigkeit" wie andere auch (*). Auch die Grundpräferenzen bezüglich der Reflexionen im Raum sind letztlich ähnlich.

                    Aber die Pegelanforderungen bei Deinen Genres als Musiker stellen etwas andere Anforderungen an den Raum und deine aktuelle Anlage.

                    Deshalb kommen von Dir vielleicht manchmal Einschätzungen, die z.B. für mich widersprüchlich erscheinen ...


                    ______________
                    (*) Sonst kämst Du mit einer Anordnung wie der "Paragon" überhaupt nicht zurecht. Man sollte hier m.E. auch nicht mit "Mystifizierungen" anfangen.
                    Zuletzt geändert von dipol-audio; 05.03.2015, 15:59.
                    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                      AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                      Hallo Oliver,

                      die Paragon ist schon eine andere Art der Wiedergabe, sowas gibt's über normale Hifilautsprecher nicht, ich kann mich noch gut erinnern, dass mir Kickbässe regelrecht in den Bauch geschlagen haben, Sound pur, in die Nähe der versenkten Hornhochtöner habe ich mich fast nicht getraut, die haben einen im Nahfeld so direkt angespielt, dass es in den ohren schnell weh tat:D

                      Für die damalige Zeit sicher ein Meilenstein.

                      Gruß, Felix

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                        AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                        Zitat von HiFiAktiv
                        Und weil das für mich alles so ist und weil ich auch schon Koaxe gehört habe die supergut geklungen haben (warum auch immer), bin ich skeptisch, ob es der richtige Weg ist, immer nur alles nach Messdaten und Lehrbuch zu optimieren. Zumindest einmal wenn es um den Hörspass und um realitätsnahe Wiedergabe geht, denn diesen Eindruck hatte ich bei der Wiedergabe mit üblichen HiFi-Lautsprechern noch nie. Allerdings auch nicht, wenn ich sterile Studiomonitore mit Kalotten gehört habe.

                        Ich bevorzuge die "Magie" im Hörerlebnis selbst. In der Technik an sich brauche ich sie nicht unbedingt:




                        Quintessenz dieser Untersuchung: Ohne Raumeinflüsse keine reproduzierbar wahrnehmbaren Unterschiede zwischen Hochtönern unterschiedlicher Funktionsprinzipien.

                        Das meiste, was beim Hörerleben mit "Magie" , "Glaubhaftigkeit", "Faszination", "Dynamik", "Räumlichkeit" aber auch "Spürbarkeit" (von Strukturen im Tiefton) zu tun hat, wird - gute Qualität der betreffenden Schallwandler vorausgesetzt - auf dem Gebiet des Rundstrahlverhaltens und der Integration in den Raum entschieden.


                        Hast Du die "O500" z.B. im gleichen Raum wie Deine Anlage gehört ?

                        Wie waren die Seitenwände des Raums beschaffen ?

                        Wie waren die LS aufgestellt ?

                        Wie waren sie eingewinkelt ?
                        Zuletzt geändert von dipol-audio; 05.03.2015, 17:14.
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                        Kommentar


                          AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                          Zitat von dipol-audio Beitrag anzeigen
                          Quintessenz dieser Untersuchung: Ohne Raumeinflüsse keine reproduzierbar wahrnehmbaren Unterschiede zwischen Hochtönern unterschiedlicher Funktionsprinzipien.
                          Nein, denn siehe Seite 82. Es wurden lediglich lineare (verzerrungsfrei, bzw frei von jeglichen Nichtlinearitäten) virtuelle Kopien der Hochtöner vergleichen, nicht Hochtöner selbst. Und um die linearen Äquivalente sinnvoll zu vergleichen wurden die Frequenzgänge zueinander alle gleich gemacht. Da kann kaum viel übrig bleiben was dann noch erkennbar verschieden ist... was ziemlich auf der Hand liegt. Manche Hochtöner-Bauprinzipien verhalten sich in der "Feinstruktur" chaotischer als andere, solche Unterschiede (die sich zB in der Stabilität der Mono-Mitte äussern) werden zB komplett ausgeblendet durch die verwendete Methode...

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                            AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                            Im Sinne dieses Startposts



                            kann es einen "kompromisslosen" LS ohne Bezug zum Raum, in dem er steht, eigentlich kaum geben. Angenommen der LS ist auf Achse vom Freifeld-Frequenzgang her flach, dann können

                            - Raumabsorption und
                            - Bündelung (Rundstrahlverhalten)

                            trotzdem ungünstig so zusammenwirken, daß eben nicht eine der oben im Thread exemplarisch genannten Zielkurven für den Raumfrequenzgang (Inroom Response) getroffen wird. Man könnte es das "Raum- und Aufstellungsroulette" nennen, denn beides wird sich in einem "gewöhnlichen" Raum oft nicht beliebig anpassen lassen.

                            Beispiele:

                            - Konventioneller "2-Weger" mit geringer Einwinkelung rel. nah an Seitenwand: Höhen werden "lästig"/"komisch" >3Khz (je nach Übernahmefrequenz), obere Mitten wirken u.U. im Gesamtklangbild demgegenüber "unterbelichtet"/ "flau". Grund sind die unausgewogenen frühen Reflexionen der ipsilateralen Seitenwand.

                            - Breitbandsystem oder "FAST"-System mit ausgeprägter Bündelung im oberen Hochton: Durch im Hochton zusätzlich ansteigende Raumabsorption klingen frühe Reflexionen und Nachhall extrem "dumpf", kein "Glanz" im oberen Hochton vorhanden


                            Man sieht m.E., daß solche Grundtendenzen, je nach Aufstellung und Raum selbst bei ausgewogenem Freifeld-Frequenzgang auf Achse, jeweils zu einem Klangbild führen können, das "irgendwie abweichend" also z.B.

                            - unterbelichtet (obere Mitten)
                            - dumpf (zuwenig Hochtonenergien im Indirektschall) oder auch
                            - in irgendeiner Form "lästig" bei Diskontinuitäten im Energiefrequenzgang

                            sein kann. Auch ein "Constant Directivity" System ist hier kein Allheilmittel, denn selbst bei moderat ansteigendem Bündelungsmaß - wie es auch die meisten Systeme aufweisen die "CD" genannt werden - kann der frequenzabhängige Absorptionsverlauf des Raums dem Erreichen einer bestimmten "Inroom Target Response" einen gewaltigen Strich durch die Rechnng machen:

                            Das "real existierende CD-artige" System kann nur die Wahrscheinlichkeit für Abweichungen über mehrere potentielle Aufstellungsräume verringern. Es ist m.E. wichtig, sich das klar zu machen: "CD" (*) (auch "real existierend" mit moderat ansteigendem Bündelungsmaß) heißt nicht zwangsläufig "in meinem Raum X wird es passen".

                            Ein weiterer Punkt kann die Basspräzision durch die Art der Raumanregung sein.

                            Aber um sich mal weiter auf den Bereich oberhalb 400Hz zu konzentrieren:

                            Eine Abhilfe kann hier - wenn der Raum nur in geringem Maße umgestaltet werden soll - im Grunde nur durch ein adaptives Rundstrahlverhalten des LS von den Mitten bis in den Hochton erreicht werden, welches sich unabhängig vom Freifeld-Frequenzgang auf Achse beeinflussen ließe:

                            - hat der Raum wenig Hochtonabsorbtion, dann kann im Hochton eine höhere Bündelung eingestellt werden.

                            - bei hoher Absorption z.B. ab ca. 1Khz, kann evt. bereits im oberen Mittelton eine etwas weitere Abstrahlung eingestellt werden.

                            Das Grundmuster wäre in jedem Fall ein leicht mit der Frequenz ansteigendes Bündelungsmaß. Vorzugszweise kann dies vertikal größer sein und auch stärker ansteigen als horizontal, um ein näherungsweise gleichbleibendes Spektrum wichtiger Seitenreflexionen trotzdem zu gewährleisten: Je nach Raumakustik würde jedoch modifiziert s.o. .

                            Nur so als Gedankenspiel ...

                            Und wie man das realisiert, das wäre zu diesem Zeipunkt erstmal ganz uninteressant. Als man zum Mond fliegen wollte hat ja auch keiner die Radkappen eines "Chevrolet Impala" in die Sonne gehalten und gesagt, "ich finde, wir sollten das hier einbauen, das klappt bestimmt."




                            ___________

                            (*) Wenn man ehrlich ist, dann ist striktes "CD" dem Wortsinn nach vielleicht eher etwas für Beschallungsanlagen (im Freien) ...
                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 05.03.2015, 20:55.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                            Kommentar


                              AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                              Zitat von KSTR
                              Nein, denn siehe Seite 82. Es wurden lediglich lineare (verzerrungsfrei, bzw frei von jeglichen Nichtlinearitäten) virtuelle Kopien der Hochtöner vergleichen, nicht Hochtöner selbst. Und um die linearen Äquivalente sinnvoll zu vergleichen wurden die Frequenzgänge zueinander alle gleich gemacht. Da kann kaum viel übrig bleiben was dann noch erkennbar verschieden ist...

                              Das ist mir bewusst, ich habe die Magisterarbeit sehr stark "eingekocht". Trotzdem ist ein Haupt-Unterscheidungsmerkmal mit der nicht vorhandenen Raumakustik weggefallen.

                              Aber Du könntest uns vielleicht etwas über das Entzerren von auch größeren "Koaxen" verraten und wo Deiner Erfahrung nach die Grenzen liegen. Soweit ich weiß, hast Du da tiefergehende praktische Erfahrung ...
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                                AW: Ist ein weitestgehend kompromissloser LS möglich?

                                Hast Du die "O500" z.B. im gleichen Raum wie Deine Anlage gehört ?
                                Nein, das war in Deutschland bei einem Händler (Hörzone).

                                Ich habe aber die O410 (oder gab es einmal eine O400? Dann war es eher die) bei mir im Raum gehabt. Die hat mir eigenartiger Weise besser gefallen als die O500 in Deutschland.
                                Richard (@Schauki) war damals bei mir. Er hat seinen Laptop samt Messmikrofon mitgebracht und er hat es sich nicht nehmen lassen, diesen Monitor bezüglich Schalldruckverlauf mit meiner Anlage zu vergleichen (hätte er mit meinem Messsytem auch machen können). Die Verläufe waren fast ident.

                                Zurück zur O500:

                                Wie waren die Seitenwände des Raums beschaffen ?
                                Falls ich mich richtig erinnere, war der Raum akustisch nicht sonderlich behandelt. Die Seitenwände waren aber ziemlich weit weg.

                                Wie waren die LS aufgestellt ?
                                Auf Ständern, Stereodreieck war OK. Hörabstand etwa 2,5m.

                                Wie waren sie eingewinkelt ?
                                Zum Hörplatz hin. Hat alles soweit gepasst. Sonst hätte ich was gesagt, war aber nicht notwendig. Und haargenau den gleichen Umständen habe ich dann die MEG gehört.

                                Ich kann gar nicht sagen, welche von beiden mir besser gefallen hat. Rein von der Technik her hat mich die K+H mehr fasziniert. Hässlich sind sie beide (so wie auch meine Anlage).
                                Gruß
                                David


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                                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                                Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                                Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                                Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
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