Interaktion von Lautsprechern und Raum
Raumakustik und Lautsprecher-/Raum Interaktion spielen sich in allen drei Raumdimensionen und in der Zeit ab:
Das Qualitätsurteil über eine bestimmte raumakustische Lösung (also über ein konkretes Setup aus Lautsprechern im gegebenen Raum und dem Hörplatz) wird immer von einem Hörer gefällt, der den am Hörplatz einfallenden Schall in allen 3 Raumrichtungen auswerten kann und der diese Muster damit jeweils für bestimmte "Wahrnehmungsfähigkeiten" (u.a. für Korrekturen von Artefakten des LS-/Raum Wiedergabesystems, Trennung des Direktschalls vom Raumanteil etc. ) mal besser oder auch mal schlechter nutzen kann, je nach Setup.
Es ist daher folgerichtig zu akzeptieren, daß räumlich-zeitlich zu beschreibende Reflexionsmuster im jeweils gegebenen LS-/Raumsystem in allen 3 Raumdimensionen relevant für das Qualitätsempfinden des Hörers sind.
Eine Vereinfachung (z.B. bei Messsungen und Auswertungen) wie etwa die Beschränkung einer Messung auf nur 3 oder gar 2 Dimensionen (etwa dem Schalldruckverlauf an einem best. Ort über der Zeit, also einem Schalldruckverlauf
im "Punkt" XYZ) kann dabei nur in Sonderfällen angemessen sein.
Beispiele für solche Sonderfälle:
- Raumdimensionen (der Raum an sich) spielen keine Rolle oder haben eine sehr einfach berechenbare (LZI System, minimalphasig) und bekannte Auswirkung
- Der Hörer hat kein räumliches Differenzierungsvermögen mehr (Richtung des Schalleinfalls ist "nicht relevant" bzw. kann kaum zur Unterscheidung "Direktschall" vs. "Raumanteil" herangezogen werden.)
- ...
Derartige (Sonder-) Bedingungen treten bevorzugt nur bei (sehr) tiefen Frequenzen auf, wo die Schallwellenlängen noch unterhalb oder vergleichbar zu den Raumabmessungen liegen.
U.a. darum endet der Gegenstandsbereich von "DSP Hörplatzkorrekur" (aller-) spätestens irgendwo im oberen Mittelton z.B. um ca. 300Hz bei räumlich fix umrissenen Einzelhörplätzen, sonst u.U. noch tiefer je nach Raumgröße und räumlicher Distanz möglicher Hörplatze bzw. Ausdehnung der Hörzone.
Im Frequenzbereich darüber kann nur noch der Direktschall eines LS sinnvoll durch DSP "korrigiert" werden, falls hier durch Auffälligkeiten im Design oder in der Fertigung der LS bestimmte korrigierbare Fehler auftreten.
Nicht alle vorkommenden Fehler von LS sind jedoch überhaupt "durch DSP von außen" sinnvoll korrigierbar, vgl. hierzu Fehler durch "Resonanz" (prinzipiell korrigierbar) vs. Fehler durch "Interferenz" (prinzipiell nicht sinnvoll korrigierbar).
Die eigentliche LS-/Raum Interaktion (in 3 Raumdimensionen für den "räumlichen Hörer" ... ?) kann im Mittel-/Hochtonbereich innerhalb einer "Korrektursoftware" auch nach heute üblichem Stand prinzipbedingt nicht mehr sinnvoll "korrigiert" werden(*).
Bei der LS-Raum Interaktion bedarf es vor allem auch im Mittel- und Hochtonbereich zwingend einer 4-dimensionalen Betrachtung dessen, was eigentlich an Reflexionsmustern im Raum vor sich geht. Ansonsten steht man u.a. bei Beschreibungen von Mittel- und Hochtonqualität und von räumlichen Aspekten der Wiedergabe und einer denkbaren und sinnvollen Einflussnahme auf diese Aspekte (**) schlicht "im Wald":
Es können sich dann alle Hörer die (auch im Mittel-/Hochton uniform aussehenden ...) Schriebe ihrer durch DSP jeweils "raumkorrigierten Inroom Responses" gegenseitig "unter die Nase halten" (oder bei Bedarf auch "um die Ohren hauen" ...), und trotzdem klingt es fast in jedem Raum (allein) damit auch weiterhin völlig anders.
Es hat sich auf dieser Ebene m.E. gegenüber 1976 oder auch 1986 sehr viel weniger geändert, als man das gern wahrhaben möchte oder auch gern eingeredet bekommt.
Dies schreibe ich nur, falls dieser Umstand außer mir schon einmal jemandem aufgefallen sein sollte z.B. durch einen eher "realitätsgetriebenen Fortschrittsglauben" (***), ansonsten darf auch gern weiter "geglaubt" werden ...
Die hauptsächlich erfahrbaren Unterschiede durch DSP-Hörplatzkorrektur basieren auf
- Verringerung gehörmäßiger Verdeckung durch Schalldruckmaxima von Eigenmoden am Hörplatz im Tiefton
- einer evt. breitbandig veränderten tonalen Balance über das Hörfrequenzspektrum je nach gewählter "Raumkurve", die aber auch bei DSP-Hörplatzkorrektur nur unter Modifikation des Direktschallfrequenzgangs erreicht werden kann (nicht erstrebenswert), da natürlich durch solche Systeme nicht das Rundstrahlverhalten der LS "an den Raum angepasst wird", was die (einzige) ursächlich wirksame Strategie neben geeigneten raumakustischen Maßnahmen (ebenfalls ursächlich wirksam) wäre.
- echter "Lautsprecherkorrektur", falls ein LS (nur) unter Resonanzerscheinungen "leidet" , die gutmütig korrigierbar wären. Dies funktioniert grundsätzlich auch im Mittel- und Hochtonbereich. Diese Ebene ist jedoch bereits Sache eines LS-Entwicklers oder LS-Herstellers und sollte einem Endkunden m.E. nach Möglichkeit erspart werden ...
__________________
(*) Es werden auch meist keine dafür benötigten Daten erfasst und ebenso fehlt es an Schallwandlern, welche z.B. richtungsspezifische (?) Korrekturen durch ihr Abstrahlverhalten überhaupt realisieren könnten ...
(**) Z.B. im Sinne einer "Kompensation von Unausgewogenheiten" und tendenziell einer "Vereinheitlichung" von Qualitätsmerkmalen, d.h. einer eff. Vergrößerung des "genussvoll hörbaren Repertoires" an Tonträgern auch in unterschiedlichen Räumen.
(***) Im Gegensatz zu einem evt. rein durch verinnerlichte Werbeaussagen getriebenen Fortschrittsglauben ...
Raumakustik und Lautsprecher-/Raum Interaktion spielen sich in allen drei Raumdimensionen und in der Zeit ab:
Das Qualitätsurteil über eine bestimmte raumakustische Lösung (also über ein konkretes Setup aus Lautsprechern im gegebenen Raum und dem Hörplatz) wird immer von einem Hörer gefällt, der den am Hörplatz einfallenden Schall in allen 3 Raumrichtungen auswerten kann und der diese Muster damit jeweils für bestimmte "Wahrnehmungsfähigkeiten" (u.a. für Korrekturen von Artefakten des LS-/Raum Wiedergabesystems, Trennung des Direktschalls vom Raumanteil etc. ) mal besser oder auch mal schlechter nutzen kann, je nach Setup.
Es ist daher folgerichtig zu akzeptieren, daß räumlich-zeitlich zu beschreibende Reflexionsmuster im jeweils gegebenen LS-/Raumsystem in allen 3 Raumdimensionen relevant für das Qualitätsempfinden des Hörers sind.
Eine Vereinfachung (z.B. bei Messsungen und Auswertungen) wie etwa die Beschränkung einer Messung auf nur 3 oder gar 2 Dimensionen (etwa dem Schalldruckverlauf an einem best. Ort über der Zeit, also einem Schalldruckverlauf
im "Punkt" XYZ) kann dabei nur in Sonderfällen angemessen sein.
Beispiele für solche Sonderfälle:
- Raumdimensionen (der Raum an sich) spielen keine Rolle oder haben eine sehr einfach berechenbare (LZI System, minimalphasig) und bekannte Auswirkung
- Der Hörer hat kein räumliches Differenzierungsvermögen mehr (Richtung des Schalleinfalls ist "nicht relevant" bzw. kann kaum zur Unterscheidung "Direktschall" vs. "Raumanteil" herangezogen werden.)
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Derartige (Sonder-) Bedingungen treten bevorzugt nur bei (sehr) tiefen Frequenzen auf, wo die Schallwellenlängen noch unterhalb oder vergleichbar zu den Raumabmessungen liegen.
U.a. darum endet der Gegenstandsbereich von "DSP Hörplatzkorrekur" (aller-) spätestens irgendwo im oberen Mittelton z.B. um ca. 300Hz bei räumlich fix umrissenen Einzelhörplätzen, sonst u.U. noch tiefer je nach Raumgröße und räumlicher Distanz möglicher Hörplatze bzw. Ausdehnung der Hörzone.
Im Frequenzbereich darüber kann nur noch der Direktschall eines LS sinnvoll durch DSP "korrigiert" werden, falls hier durch Auffälligkeiten im Design oder in der Fertigung der LS bestimmte korrigierbare Fehler auftreten.
Nicht alle vorkommenden Fehler von LS sind jedoch überhaupt "durch DSP von außen" sinnvoll korrigierbar, vgl. hierzu Fehler durch "Resonanz" (prinzipiell korrigierbar) vs. Fehler durch "Interferenz" (prinzipiell nicht sinnvoll korrigierbar).
Die eigentliche LS-/Raum Interaktion (in 3 Raumdimensionen für den "räumlichen Hörer" ... ?) kann im Mittel-/Hochtonbereich innerhalb einer "Korrektursoftware" auch nach heute üblichem Stand prinzipbedingt nicht mehr sinnvoll "korrigiert" werden(*).
Bei der LS-Raum Interaktion bedarf es vor allem auch im Mittel- und Hochtonbereich zwingend einer 4-dimensionalen Betrachtung dessen, was eigentlich an Reflexionsmustern im Raum vor sich geht. Ansonsten steht man u.a. bei Beschreibungen von Mittel- und Hochtonqualität und von räumlichen Aspekten der Wiedergabe und einer denkbaren und sinnvollen Einflussnahme auf diese Aspekte (**) schlicht "im Wald":
Es können sich dann alle Hörer die (auch im Mittel-/Hochton uniform aussehenden ...) Schriebe ihrer durch DSP jeweils "raumkorrigierten Inroom Responses" gegenseitig "unter die Nase halten" (oder bei Bedarf auch "um die Ohren hauen" ...), und trotzdem klingt es fast in jedem Raum (allein) damit auch weiterhin völlig anders.
Es hat sich auf dieser Ebene m.E. gegenüber 1976 oder auch 1986 sehr viel weniger geändert, als man das gern wahrhaben möchte oder auch gern eingeredet bekommt.
Dies schreibe ich nur, falls dieser Umstand außer mir schon einmal jemandem aufgefallen sein sollte z.B. durch einen eher "realitätsgetriebenen Fortschrittsglauben" (***), ansonsten darf auch gern weiter "geglaubt" werden ...
Die hauptsächlich erfahrbaren Unterschiede durch DSP-Hörplatzkorrektur basieren auf
- Verringerung gehörmäßiger Verdeckung durch Schalldruckmaxima von Eigenmoden am Hörplatz im Tiefton
- einer evt. breitbandig veränderten tonalen Balance über das Hörfrequenzspektrum je nach gewählter "Raumkurve", die aber auch bei DSP-Hörplatzkorrektur nur unter Modifikation des Direktschallfrequenzgangs erreicht werden kann (nicht erstrebenswert), da natürlich durch solche Systeme nicht das Rundstrahlverhalten der LS "an den Raum angepasst wird", was die (einzige) ursächlich wirksame Strategie neben geeigneten raumakustischen Maßnahmen (ebenfalls ursächlich wirksam) wäre.
- echter "Lautsprecherkorrektur", falls ein LS (nur) unter Resonanzerscheinungen "leidet" , die gutmütig korrigierbar wären. Dies funktioniert grundsätzlich auch im Mittel- und Hochtonbereich. Diese Ebene ist jedoch bereits Sache eines LS-Entwicklers oder LS-Herstellers und sollte einem Endkunden m.E. nach Möglichkeit erspart werden ...
__________________
(*) Es werden auch meist keine dafür benötigten Daten erfasst und ebenso fehlt es an Schallwandlern, welche z.B. richtungsspezifische (?) Korrekturen durch ihr Abstrahlverhalten überhaupt realisieren könnten ...
(**) Z.B. im Sinne einer "Kompensation von Unausgewogenheiten" und tendenziell einer "Vereinheitlichung" von Qualitätsmerkmalen, d.h. einer eff. Vergrößerung des "genussvoll hörbaren Repertoires" an Tonträgern auch in unterschiedlichen Räumen.
(***) Im Gegensatz zu einem evt. rein durch verinnerlichte Werbeaussagen getriebenen Fortschrittsglauben ...
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