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Geräteklang ein objektiver Betrachtungsversuch

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    Geräteklang ein objektiver Betrachtungsversuch

    Liebe HiFi Forum Gemeinde!

    nachdem es hier ja schon des öfteren und gerade auch wieder zu Diskussionen über Geräteklang kommt (bitte jetzt lasse ich Kabelklang bewußt außen vor) ein Auszug aus einem interessantem Artikel aus dem Elektor Röhren Special Nr.5

    Dort wurde versucht und auch praktisch Geräteklang gemessen.

    Die Grundaussage war, dass Quellen die einen hohen Ausgangswiderstand aufweisen, der Verstärker dann auch noch einen hohen Eingangswiderstand hat, es durch schlechte Kanaltrennung und oft konstruktionsbedingt in sehr ungünstigen Fällen zu Klirrwerten von bis zu 3% (im verwendeten Beispiel der Elektor Redaktion) kommen kann.

    Leider gibt es den Artikel nur in elektronischer Form als Download, das Heft (ich habe eines daheim) ist bereits vergriffen und wird nicht mehr nachgedruckt.

    Die Redaktion kam dann zu dem Schluss, dass wenn man Quellgeräte mit niedrigem Quellwiderstand <=50 Ohm verwendet, der Geräteklang durch das dadurch viel geringere Übersprechen nicht mehr zu höhren ist.

    Kabelklang wurde durch diesen Artikel auch zerissen, da das Kabel an diesem Umstand nichts zu ändern vermag, weder im Nagativen noch im Positiven Sinn.

    Leider darf ich keine Seitenkopien online stellen, also wer starkes Interesse an dem Artikel hat kann ihn anscheinend nur bei Elektor downloaden.

    lG

    Armin


    PS: in dem Zusammenhang interssante Online Seite: http://www.ewetel.net/~frank.waeterling/hifi-seite.htm

    Vielleicht kennt ja noch jemand den Artikel im Heft oder hat sogar das Heft zuhause

    #2
    Soll hier jeder seine (bekannte) Meinung einwerfen ?
    "Mein Mann ist Obergefreiter, seine Leute haben es gut bei ihm."

    Kommentar


      #3
      Ich versuche hiermit zu sagen, dass es zum Thema Geräteklang mal einen interessanten Artikel gibt der meiner Meinung nach mal einen Ansatz gefunden hat.

      Ja es darf hier jede(r) seine Meinung dazu abgeben, wieso nicht?

      Natürlich ist das hier wieder vielen eine ZUUUU technische Erklärung aber wieso auch nicht.

      lG

      Armin

      Kommentar


        #4
        Also gut. Für mich gibt es den Geräteklang. Punkt.
        "Mein Mann ist Obergefreiter, seine Leute haben es gut bei ihm."

        Kommentar


          #5
          Mir ist jetzt vor allem einmal nicht klar, was das mit der Kanaltrennung zu tun haben soll. Und mit dem Klirr auch nicht. So betrachtet wären Röhrengeräte "unanhörbar".
          Wenn das Reno liest! :L
          Gruß
          David


          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
          Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
          Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
          Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
          Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

          Kommentar


            #6
            Nein nicht unanhörbar aber sie klingen anders :-)

            Ich werde heute Abends wenn mal mehr Zeit ist abtippen und mehr Erklärungen liefern damit hier mehr Verständnis herrscht, sorry dafür, aber es kommen die Fakten noch später.

            lG

            Armin
            Zuletzt geändert von armin75; 02.02.2012, 16:08.

            Kommentar


              #7
              So hier der Auszug: Teil 1 sorry für die Formatierung

              Häufig gestellte Fragen sind: Kann der
              Vorverstärker des einen Herstellers mit
              der Endstufe eines anderen Hersteller
              gekoppelt werden? Hat es Auswirkungen
              auf den Klang? Müssen besondere Kabel
              eingesetzt oder spezielle Maßnahmen
              ergriffen werden? In Testzeitschriften
              liest man zuweilen, dass der CD-Spieler
              des einen Herstellers in Kombination
              mit einem bestimmten Verstärker eines
              anderen Herstellers besonders gut klingt.
              Schließt man einen anderen CD-Spieler
              an, klingt es anders oder auch schlechter.
              Wortreich folgt dann Klangbeschreibung
              und es werden bestimmte Musikstücke
              herangezogen, die augenscheinlich
              besonders gut für die Tests geeignet sind.
              Anhand von physikalischen Tatsachen
              beschreibt dieser Artikel den Ursprung
              der Klangunterschiede, wenn verschiedene
              Geräte kombiniert werden.
              Gerhard Haas
              Wenn ein HiFi-Freund sich für den Kauf eines Gerätes
              entschließt, stellt er sich häufig die Frage, ob das neue
              Teil zu seiner bisherigen Anlage passt. Daran schließt sich
              dann gleich die Zusatzfrage an: „Die Ein- und Ausgänge
              sind doch genormt, oder?“ Es gibt eine Unzahl von
              Normen, aber leider passt es oft nicht so wie erwünscht.
              Wer häufig mit PCs zu tun hat, kennt den Begriff „Plug
              an Play“, also einfach anstecken und dann kann es losgehen.
              Die Aktion endet sehr häufig mit „Plug and Pray“,
              also anstecken, beten und hoffen, dass überhaupt etwas
              funktioniert. Ganz so schlimm sieht es in der Analogtechnik
              nicht aus. Wenn die alte DIN 45 500 betrachtet wird,
              stellt man darin bereits viele total überkommene Antiquitäten
              fest. Die DIN 45 500 ist die sogenannte HiFi-Norm
              der heute nicht mehr existierenden deutschen Unterhaltungselektronikindustrie,
              die einmal Weltgeltung hatte. Der
              berühmte drei- oder fünfpolige Diodenstecker ist ein derartiges
              Relikt. Der Name Diodenstecker kommt daher, dass
              gleich nach den Hochfrequenzgleichrichterdioden der
              Rundfunkempfänger das NF-Signal abgegriffen wurde,
              beispielsweise für Tonbandaufnahmen. Die Diodenstecker
              waren als hochohmige Stromquellen definiert. DerNormwert lag bei 1 mV/kΩ.
              Wenn also die Empfängerseite
              einen Eingangswiderstand
              von 100 kΩ aufwies, entstand
              eine Signalspannung von
              100 mV, bei 1 MΩ war
              es dann 1 V. Angesichts der
              Tatsache, dass die frühere
              Röhrentechnik prinzipbedingt
              sehr hochohmig war, bot es
              sich an Stromausgänge zu
              verwenden. Damit bekam man
              die Leitungskapazitäten gut in
              den Griff, die sonst bei Spannungsquellen
              mit hohem Innenwiderstand
              zu drastischen Verlusten
              bei den Höhen geführt
              hätten (Tiefpassverhalten).
              Die genormten DIN-Steckverbinder
              hatten in der Regel eine
              gute mechanische Passgenauigkeit.
              Diese Steckverbinder
              sind laut Hersteller für 34 V,
              3 A und 500 Steckzyklen
              definiert. Strom und Spannung
              reichen für NF-Zwecke aus, die
              niedrige Zahl der Steckzyklen
              deutet jedoch auf mangelnde
              Kontaktqualität hin. Hier wurde
              vorwiegend verzinntes Messing
              eingesetzt. Zudem haben
              diese Steckverbinder das
              Problem der sehr miserablen
              Kanaltrennung. Aufgrund der räumlichen Enge der Steckerstifte
              sind sie auch nicht einfach zu löten. In Bild 1
              sind zwei Beschaltungsvarianten der in Stereoanwendungen
              verwendeten fünfpoligen Steckverbindung gezeigt.
              Wenn man einen derartigen Stecker in die Hand nimmt,
              erkennt man sofort, dass es allein schon im Stecker aufgrund
              der geringen Stiftabstände mit der Kanaltrennung
              nicht weit her sein kann. Wenn dann noch über einen
              fünfpoligen Stecker die Aufnahme- und Wiedergabewege
              eines Stereotonbandgerätes geführt werden, kann
              nicht mehr viel dabei herauskommen. DIN 45 500
              schreibt als Mindestanforderung für Verstärker nur eine
              Kanaltrennung von >40 dB bei 1 kHz vor. Wenn also
              ein Verstärker gerade mal 41 dB erreicht, genügt er in
              diesem Punkt der Norm. Im Bereich 250 Hz bis 10 kHz
              schreibt die Norm >30 dB vor, was man nach heutigen
              Maßstäben schon fast als Mono bezeichnen kann.
              Die Cinch-Steckverbindungen sind für Spannungsanpassung
              spezifiziert, d. h. der Innenwiderstand der Signalquelle
              muss weniger als ein Fünftel des Lastwiderstands
              betragen. Was hier die Passgenauigkeit dieser Norm
              anbelangt, vor allem bei billigen Cinch-Steckverbindungen,
              lässt sie oft viel zu wünschen übrig. Da die Erfindung
              dieser Steckverbindung aus den USA stammt, wo
              heute noch viel mit Zollmaßen gearbeitet wird, nimmt
              man es mit Toleranzen oft nicht so genau. Aufgrund der
              Verwechslung von Zollmaß und metrischem Maß hat
              die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA vor einigen
              Jahren einen viele hundert Millionen teuren Satellit
              im wahrsten Sinn des Wortes verschossen. Wenn also
              eine Cinch-Steckverbindung solide gefertigt ist, stellt sie
              eine zuverlässige Verbindung mit hoher Kanaltrennung
              dar, wenn sie nicht wieder beim Einbau in ein Gerät
              durch räumliche Enge und schlechtes Kontaktmaterial
              industriell gefertigten Geräte zu sehen, wie es besser
              nicht sein sollte. Dieses Gerät erreicht bei einem
              Line-Eingang nur eine Kanaltrennung von 57 dB, bei
              den Phono-Eingängen sieht es noch schlechter aus.
              Nach dieser Einleitung und der kurzen Gegenüberstellung
              von zwei Steckverbindertypen soll nun dem Phänomen
              auf den Grund gegangen werden, warum es zu
              Klangunterschieden kommt, wenn man an dem selben
              Verstärker unterschiedliche Signalquellen anschließt,
              z. B. CD-Spieler von verschiedenen Herstellern und
              aus unterschiedlichen Gerätekategorien. Bild 3 zeigt
              den typischen Ausgang einer beliebigen Signalquelle.
              Auf die Koppelkondensatoren wurde verzichtet, da
              sie bei ausreichend großer Dimensionierung keinen
              Einfluss auf die weiteren Ausführungen haben.
              Der Verstärker wirkt als Generator mit dem Innenwiderstand
              RG und der Generatorspannung UG. Der Generatorwiderstand
              kann der Innenwiderstand eines beschalteten
              Operationsverstärkers sein. In den meisten Schaltungen
              findet man einen externen Widerstand R1. Dieser dient
              als zusätzlicher Schutz gegen Kurzschlüsse und hat
              meistens Werte zwischen etwa 50 Ω und zwei Kiloohm.
              Dieser Widerstand ist bei modernen OPs eigentlich
              nicht zwingend notwendig, da diese ausreichend dauerkurzschlussfest
              sind, aber viele Entwickler bauen ihn
              trotzdem ein. Die zweite Variante ist in Bild 4 gezeigt.
              Es ist im Prinzip die Schaltung nach Bild 3, aber erweitert
              um R2, R3 und T1. Mit T1 wird die Stummschaltung am
              Ausgang einer Signalquelle gemacht. Liegt das Steuersignal
              US an, dann ist T1 leitend und schließt das Signal
              nach Masse kurz. Der Widerstand R1 ist notwendig,
              damit er einen Spannungsteiler zusammen mit dem Restwiderstand
              des leitenden Transistors T1 ergibt und den
              Verstärkerausgang nicht total kurzschließt. Je höher das
              Verhältnis des Restwiderstandes von T1 zu R1, desto größer
              ist die Ausschaltdämpfung. Damit vermeidet man die
              Störgeräusche, wenn z. B. ein CD-Spieler anläuft und sich
              die gewünschte Tonspur sucht wie auch die Geräusche
              nach dem Ende des Abspielens. R2 ist notwendig, damit
              T1 keinen Schaden nimmt, falls das nachfolgende Gerät
              statische Ladungen oder geladene Koppelkondensatoren
              hat. R3 ist der Strombegrenzungswiderstand für die Basis
              von T1. So schön einfach die Schaltung auch ist, hat sie
              doch gravierende Nachteile. R1 und R2 zusammen haben
              Werte um einige 100 Ω bis über 1 kΩ. Dies erhöht den
              Ausgangswiderstand der Schaltung, der zusammen
              mit der Kabelkapazität und der Eingangskapazität des
              nachfolgenden Verstärkers einen Tiefpass bildet. Hat
              das Übertragungskabel eine große Kapazität und ist die
              Eingangskapazität des nachfolgenden Geräts groß, werden
              die hohen Frequenzen bedämpft. Tauscht man das
              Kabel gegen eines aus mit niedriger Kapazität, werden
              die Höhen weniger bedämpft. Die Klangverbesserung
              wird allein dem Kabel zugeschrieben, obwohl eigentlich
              die unglückliche Verstärkerschaltung die Ursache ist.
              Vor weiteren Betrachtungen zum Thema muss eine
              typische Verstärkereingangsbeschaltung untersucht werden
              (Bild 5). Viele Verstärker, die aus den 1970er bis1990er Jahren stammen, sind mit dieser Eingangskonfiguration
              aufgebaut. Aber auch heute sind sehr viele
              Verstärker nach dem selben Bauprinzip auf dem Markt.
              Beide Kanäle eines Stereosignals werden über eine
              Leitung mit gemeinsamer Abschirmung geführt. und Um
              dieses genau zu untersuchen und dabei festzustellen,
              was dabei geschieht, sind mehrere Messungen notwendig.
              Die angenommene Leitungslänge soll 50 cm
              sein. Diese Länge ist innerhalb eines Gerätes durchaus
              typisch, wenn das Signal von den Eingangsbuchsen an
              der Rückwand zum Wahlschalter für die Signalquellen
              an der Frontseite geführt wird. Eine typische handelsübliche
              Leitung hat eine Kapazität von 250 pF/m von jeder
              Ader zum Schirm und von 130 pF/m zwischen den
              Adern. Jetzt wird untersucht wie sich unterschiedliche
              Quell- und Lastwiderstände auswirken. Damit es nicht
              in endlose Messreihen ausartet, wurde nur mit zwei
              typischen Eingangswiderständen und drei Ausgangswiderständen
              bei 1 kHz gemessen. Ein Quellwiderstand
              von 50 Ω findet man bei sehr guten Verstärkern, die
              durchaus auch in Röhrentechnik aufgebaut sein können.
              Der Wert von 1 kΩ kann bei Konfigurationen wie
              in Bild 4 auftauchen. Um zu demonstrieren, wie sich
              ein noch höherer Quellwiderstand auswirkt, wurde
              ein Messung mit 2,2 kΩ durchgeführt.

              Kommentar


                #8
                Teil 2:

                Was bei diesen
                Betrachtungen herausgearbeitet werden soll, ist die
                Abhängigkeit der Kanaltrennung vom Generatorwiderstand
                RG in Kombination mit dem Eingangswiderstand
                RE. Die Messungen wurden nach dem Schema in Bild 5
                vorgenommen. In die eine Signalleitung wird das
                Generatorsignal mit dem Generatorwiderstand RG
                eingespeist. Die andere Leitung wird mit dem selben
                Widerstand abgeschlossen. Das Ende der Leitung wird
                jeweils mit einem Widerstand RE abgeschlossen, der den
                Eingangswiderstand des Verstärkers darstellt. Mit dem
                Pegelmesser U wird an der zweiten Leitung gemessen,
                wie viel von dem Signal unter den gegebenen Verhältnissen
                hier ankommt. Mit den gemachten Vorgaben
                wurden die in der Tabelle angegebenen Daten ermittelt.
                Die Werte sind gerundet, da es hier nicht auf die letzte
                Stelle hinter dem Komma ankommt, sondern exemplarisch
                gezeigt werden soll, was welchen Einfluss auf
                die Kanaltrennung hat. Die Zahlen lassen dann Rückschlüsse
                zu, was letztendlich auf den Klang Einfluss hat.

                RG Δ Δ gegen 50 Ω Faktor RE
                50 Ω 110,7 dB – – 22 k
                1 k 87,3 dB 24,4 dB 14,9 22 k
                2,2 k 80,9 dB 29,8 dB 31,1 22 k
                50 Ω 109,4 dB – – 100 k
                1 k 84,8 dB 24,6 dB 16,3 100 k
                2,2 k 78,2 dB 31,2 dB 36,2 100 k

                Um die Tabelle richtig zu verstehen, sind noch einige
                Erläuterungen notwendig. Mit Δ wird ausgedrückt, um
                wie viel dB das Signal gedämpft auf der Nachbarleitung
                ankommt. Der Unterschied des Dämpfungsfaktors
                mit höheren Quellwiderständen zum Quellwiderstand
                von 50 Ω wird mit Δ bezeichnet. Damit die dBZahlen
                plastischer werden, sind diese in der Spalte
                „Faktor“ nochmals als Verhältniszahl dargestellt.
                Aus der Tabelle lassen sich zwei Trends eindeutig
                ablesen. Ist der Quellwiderstand sehr niedrig, ist die
                Kanaltrennung hoch. Der Effekt lässt sich leicht erklären.
                Die Einkopplung des Signals aus dem anderen
                Kanal erfolgt kapazitiv und relativ hochohmig. Ist der
                Quellwiderstand niederohmig, wird das eingekoppelte
                Signal mehr oder weniger stark kurzgeschlossen. Je
                hochohmiger die Signalquelle ist, desto mehr wirken
                sich die Koppelkapazitäten aus. Weiterhin verschlechtert
                sich die Kanaltrennung mit zunehmendem Eingangswiderstand
                des Verstärkers. Je höher der Quellwiderstand
                ist, desto größer ist die Wirkung. Nimmt
                man den Extremfall mit einem Quellwiderstand von
                2,2 kΩ und einem Eingangswiderstand des Verstärkers
                von 100 kΩ, beträgt der Verschlechterungsfaktor
                stolze 36,2! Das folgende Beispiel veranschaulicht,
                was dies bedeutet. Der Klang und die Identifikation
                von Instrumenten wie auch Stimmen findet durch die
                spektrale Zusammensetzung und die Amplitude der
                Oberwellen statt. Wenn ein Instrument einen Grundton
                von 500 Hz hat und die erste Oberwelle einen Amplitudenanteil
                von 10 %, würde dieser spektrale Anteil,
                um beim ungünstigsten Fall mit dem Faktor 36,2 zu
                bleiben, um rund 3 % verändert werden! Ein Klirrfaktor
                in dieser Größenordnung hat schon deutliche
                Klangeinbußen zur Folge. Und nichts anderes passiertbeim Kanalübersprechen. Wird beispielsweise die Frequenz
                um einen Faktor 10 erhöht, vermindert sich in
                der Regel die Kanaltrennung um diesen Faktor. Wenn
                nun eine für den Klang eines Instrumentes wichtige
                Oberwelle nur einen Amplitudenanteil von 0,1 % hat
                und der Nachbarkanal ein Übersprechen von 0,1 %,
                wird dieser spektrale Anteil um 100 % verfälscht.
                Um auf den Punkt zu kommen. Wenn man über
                Klangunterschiede debattiert, die bei der Kopplung
                verschiedener Geräte auftreten, wird tatsächlich über
                die unterschiedlichen Quell- und Lastimpedanzen
                geredet. Ebenso wird meist nicht berücksichtigt, dass
                viele Verstärker nur eine mittelmäßige Kanaltrennung
                haben. Wenn also eine ungünstige Kombination von
                Signalquelle und Verstärker stattfindet, müssen zwangläufig
                – und auch physikalisch bedingt – Klangunterschiede
                auftreten. Hier mit irgendwelchen Kabeln
                zu laborieren, die angeblich den Klang verbessern,
                ist nichts anderes als das Pferd vom Schwanz her
                aufzuzäumen. Wer Signalquellen mit möglichst
                niederohmigem Ausgang verwendet, liegt immer
                richtig. Ältere Röhren-Verstärkerkonzepte, die auch
                vielfach in Internetforen kursieren, haben oft Eingangswiderstände
                im Bereich von mehreren hundert
                Kiloohm bis sogar 1 MΩ. Dies hat in der heutigen
                Zeit absolut keine Daseinsberechtigung mehr und
                auch keinerlei erkennbaren Nutzen. Man handelt sich
                durch die hochohmige Technik nur Probleme ein.
                Man kann diesen Problemen mit den vermeintlichen
                Klangunterschieden elegant aus dem Weg gehen.
                Grundsätzlich sollte der Innenwiderstand der Signalquelle
                so niederohmig wie möglich sein. In der
                professionellen Studiotechnik wird verlangt, dass
                der Quellwiderstand maximal 40 Ω ist. Dann kann
                man lange Leitungen und beliebige Verstärker ohne
                Qualitätsverluste anschließen. Die Eingangswiderstände
                können bei niedrigen Quellwiderständen
                auch im Bereich von 10 kΩ oder ähnlich liegen.
                Dies kommt nur der Störunempfindlichkeit und
                der Rauscharmut entgegen. Das geht auch alles
                mit richtig dimensionierten Röhrenschaltungen.
                Noch einige Worte zur Kanaltrennung innerhalb von
                Geräten. Wie schon eingangs erwähnt, stellt die HiFi-
                Norm DIN 45 500 letztendlich daran keine großen
                Anforderungen. Aber wie schon herausgearbeitet,
                spielt die Kanaltrennung eine große Rolle – nicht nur
                bei der klangtreuen Wiedergabe von hochwertiger
                Musik, sondern auch von der Ortbarkeit der Instrumente
                und Stimmen, was mit Plastizität und Räumlichkeit
                bezeichnet wird. Wenn man viele zum Teil in
                Testzeitschriften hochgelobte Verstärker ansieht, fällt
                immer wieder auf, dass auf Potis von bestimmten Herstellern
                und ebenso vergoldete Signalquellenumschalter
                großer Wert gelegt wird. Auch fällt auf, dass die
                Verwendung bestimmter Kabel innerhalb der Geräte
                lobend erwähnt wird. Dann gibt es noch Tests „Wie
                klingt ein Poti?“ Auch Potis selbst renommierter Hersteller
                haben oft mäßige Übersprechwerte, die jeder
                selbst nachmessen kann. Nach den hier gemachtenAusführungen muss eigentlich klar sein, dass nicht
                der „Klang“ eines Potis getestet wird, sondern dessen
                falscher Einsatz, der abhängig von der Quell- und
                Lastimpedanz ist. Die sogenannten passiven Vorverstärker,
                die tatsächlich keine Vorverstärker sind, weisen
                die selben Probleme auf. Im Endeffekt werden nur
                die Eingänge umgeschaltet und auf ein Poti geführt,
                dessen Schleifer wieder auf ein Kabel geht. Je nach
                Signalquellenimpedanzen, Kabelkapazitäten und
                Stellung des Schleifers werden mehr oder weniger
                Klangunterschiede auftreten, wie bereits erläutert.
                Wenn schon 50 cm Kabel einen negativen Einfluss
                auf die Kanaltrennung zusammen mit Quell- und
                Lastwiderständen hat und sich dadurch der Klang
                verändert, müssen weitere Verstärkerkomponenten
                und deren Auswirkungen berücksichtigt werden.
                Schaltet man die Signalquellen über einen Stufenschalter
                um, verschlechtert sich an dieser Stelle aufgrund
                der weiteren Schaltkapazitäten und der räumlichen
                Nähe der Kontakte die Übersprechdämpfung noch
                mehr. Sind dann Potis und Verstärkerteile nicht genügend
                gegeneinander abgeschirmt, kommen zum
                Schluss sehr miserable Werte bei der Kanaltrennung
                heraus. Da nützt es nichts, wenn mit besonders
                ausgewählten Musiktiteln der Klang getestet wird
                und mit blumigen Worten umfangreiche Beschreibungen
                des Höreindrucks wiedergegeben werden.
                Tatsächlich wird mehr oder weniger die mangelhafte
                Übersprechdämpfung und eventuell das Tiefpassverhalten
                von Verstärker und Kabeln getestet.
                Noch eine Schlussbemerkung. Historische Geräte
                vieler Hersteller aus früheren Zeiten werden wegen
                ihres guten Klangs geschätzt. Wenn man den Transistorklang
                gewohnt ist und plötzlich einen warm,
                weich und angenehm klingenden Röhrenverstärker
                hört, ist der Unterschied sehr groß. Allerdings wurden
                damals typische Fehler eingebaut, wie sie nicht nur
                von der deutschen Unterhaltungselektronikindustrie
                gemacht wurden. Oft wird das Stereosignal über
                Doppeltriodensysteme geführt. Durch die räumliche
                Enge und die Sparsamkeit am falschen Platz wird
                hier die Kanaltrennung kaputt gemacht. Aber da ja
                die DIN 45 500 erfunden wurde, die es praktisch
                jedem ermöglicht einen Verstärker nach dieser Norm
                zu bauen, war die Welt soweit in Ordnung. Werden
                z. B. gut aufgebaute Monoendstufen und ein Vorverstärker
                eingesetzt, der unempfindlich bezüglich der
                Signalquellenimpedanz ist und selbst hohe Werte für
                die Kanaltrennung aufweist, tritt der Effekt auf, dass
                man plötzlich Dinge auf altbekannten Musikaufnahmen
                hört, die man vorher so noch nie wahrgenommen hat.
                Was lernt man daraus? Eine HiFi-Anlage kann
                entweder physikalisch richtig aufgebaut werden,
                oder man glaubt an Voodoo, zahlt dafür
                viel Geld und lebt weiter in einer Scheinwelt.

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                  #9






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                    #10
                    Zitat von armin75 Beitrag anzeigen
                    Gerhard Haas
                    Danke. Keine weiteren Fragen.

                    Gruß

                    Thomas

                    Kommentar


                      #11
                      Zitat von Hifiaktiv Beitrag anzeigen
                      So betrachtet wären Röhrengeräte "unanhörbar".
                      Wenn das Reno liest! :L
                      Reno ist gerade in Hamburg angekommen, hat morgen den Messe-Aufbau vor sich und ist in entsprechend milder Stimmung...

                      lg
                      reno

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                        #12
                        Je höher der Quellwiderstand
                        ist, desto größer ist die Wirkung. Nimmt
                        man den Extremfall mit einem Quellwiderstand von
                        2,2 kΩ und einem Eingangswiderstand des Verstärkers
                        von 100 kΩ, beträgt der Verschlechterungsfaktor
                        stolze 36,2! Das folgende Beispiel veranschaulicht,
                        was dies bedeutet. Der Klang und die Identifikation
                        von Instrumenten wie auch Stimmen findet durch die
                        spektrale Zusammensetzung und die Amplitude der
                        Oberwellen statt. Wenn ein Instrument einen Grundton
                        von 500 Hz hat und die erste Oberwelle einen Amplitudenanteil
                        von 10 %, würde dieser spektrale Anteil,
                        um beim ungünstigsten Fall mit dem Faktor 36,2 zu
                        bleiben, um rund 3 % verändert werden! Ein Klirrfaktor
                        in dieser Größenordnung hat schon deutliche
                        Klangeinbußen zur Folge. Und nichts anderes passiertbeim Kanalübersprechen. Wird beispielsweise die Frequenz
                        um einen Faktor 10 erhöht, vermindert sich in
                        der Regel die Kanaltrennung um diesen Faktor. Wenn
                        nun eine für den Klang eines Instrumentes wichtige
                        Oberwelle nur einen Amplitudenanteil von 0,1 % hat
                        und der Nachbarkanal ein Übersprechen von 0,1 %,
                        wird dieser spektrale Anteil um 100 % verfälscht.
                        Ein theoretischer Fall, den es so in der heutigen Zeit praktisch nie geben wird, auch nicht mit Röhrengeräten. Die Frage ist auch, ob es überhaupt Aufnahmen mit so einer spektralen Verteilung gibt.

                        Und selbst wenn man so etwas bewusst herstellt, wird es deshalb sicher nicht schlecht klingen.
                        Gruß
                        David


                        WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                        Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                        Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                        Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                        Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                        Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                        Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                          #13
                          Aber vielleicht anders ?

                          Kommentar


                            #14
                            Wenn
                            nun eine für den Klang eines Instrumentes wichtige
                            Oberwelle nur einen Amplitudenanteil von 0,1 % hat....
                            ....ist diese Oberwelle -für den Klangcharakter des Instrumentes- als unwichtig einzustufen.

                            Jessus! Wer hat den Schmarrn verfasst?

                            Kommentar


                              #15
                              Man kann Emotionen technisch kaum begegnen.
                              Geräteklang wird mit allen Sinnen erfahren.
                              "Mein Mann ist Obergefreiter, seine Leute haben es gut bei ihm."

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