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Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

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    #16
    Hallo

    Oftmals wird ein sauberer trockener Bass von manchen Leuten als zu wenig bass empfunden.

    Am einfachsten (quick 'n dirty) hört man sich eine gute trockene Aufnahme an, die sowohl Kickdrums, als auch Bassgitarre beinhaltet.

    Die Kickdrum sollte kurz sein, die Täne des Basses kräftig.

    Wenn die Kickdrum zu einem "wumm" wird, passt es nicht.
    Wenn die Täne des Bassgitarre nicht kräftig sind, passt auch etwas nicht.

    LG
    Babak
    Grüße
    :S

    Babak

    ------------------------------
    "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

    Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


    Marcus Aurelius

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      #17
      Zufälligerweise stehen die Lautsprecher aber in unserem Wohnzimmer (wie bei den meisten Nutzern) und dem haben sie sich unterzuordnen. Was ich mit Aufstellung nicht lösen kann, muss ich eben anders kompensieren.

      Wenn du ein eigenes Musikzimmer hast, Glückwunsch!
      Viele Grüße
      Thomas

      www.forestpipes.de

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        #18
        @Babak

        Kann ich nur bestätigen :)

        @tf1 1972

        Das ist natürlich ein anderes Thema ;)

        Ich sage es nur gerne, da schon einige User nach verschieben des Systems im Raum dann den WOW-Effekt erlebten.


        lg Bert

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          #19
          Hallo Bert

          Zitat von Bert4 Beitrag anzeigen
          Ich sage es nur gerne, da schon einige User nach verschieben des Systems im Raum dann den WOW-Effekt erlebten.
          Das glaube ich gerne, das ist auch das günstigste Akustik-Tuning, auch im Bassbereich ...

          :S
          LG
          babak
          Grüße
          :S

          Babak

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          Marcus Aurelius

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            #20
            AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

            @tf11972

            Zitat von tf11972
            Zunächst habe ich mit Acourate DRC den Ist-Zustand gemessen:
            ...


            Hallo Thomas,

            Dein Post ist ja schon etwas her ... ist denn diese Anlage bzw. der Hörplatz noch aktuell ?

            Was wurde in Post#7 s.o. genau gemessen ?

            Ist es eine Betriebsschallkurve am Hörplatz ?

            Wurden linker und rechter Haupt LS getrennt gemessen ?

            War die Messung ohne Subwofer oder lief der SW während der Messung mit ?


            Wenn das die Betriebsschallkurven jeweils Deines linken und Deines rechten LS am realen Hörplatz war - und in einer normalen Abhörentfernung - und Du sagst im normalen Stereobetrieb hättest Du "deutlich zuwenig Bass", dann waren evt. Deine Haupt LS oder nur deren Tieftöner verpolt oder es liegt ein Defekt vor.

            Eine "Tieftonhörschwäche" Deinerseits unterstelle ich nicht, auch Deine Gäste haben ja bemerkt, daß mit dem Bass "etwas nicht stimmt", wenn ich das richtig gelesen habe.

            Also muss hier m.E. eine Erklärung gefunden werden, denn die Messungen passen nicht zum Eindruck.


            Du kannst daher zunächst prüfen, ob folgende 3 Messungen der Haupt-LS (bitte in jedem Fall ohne Subwoofer ...)

            - "Links"
            - "Rechts"
            - "Beide"

            eine glaubwürdige Summierung der Kanäle im Tiefton am Hörplatz ergeben. Du kannst das Ergebnis gerne posten, damit wir es uns anschauen können.

            M.E. stimmt hier irgendetwas ganz gewaltig nicht. Ich habe selbst einen Raum mit bedämpften Trockenbauwänden, der erheblich mehr Absorption als "übliche" Räume im Tiefton aufweist:

            Die von Dir beschriebenen Effekte sind trotzdem so nicht zu erklären und Deine Höreindrücke passen von vornherein nicht zu den Messungen.

            Eventuell hörst Du an einem ganz anderen Platz als die Mikrofonposition war ?

            Auch ein Defekt der Messanordnung selbst müsste ausgeschlossen werden ...



            Es ist noch eine weitere Erklärung denkbar, die ich aber nicht unterstellen will:

            Du hast Dich evt. an eine Bassanhebung von ca. 8dB bei 40Hz über einen längeren Zeitraum (Jahre ?) beim Hören gewöhnt. Als das DRC Dir diese Überhöhung - neben den modal motivierten "Korrekturen" - dann wegnehmen wollte, sagte Dein Gehirn:
            "Zuwenig Bass !" ...

            Dann hast du die lang gewohnte Bassanhebung per "Zielkurve" erstmal wiederhergestellt, weil "der Aufschlag" für Dich zu hart war.
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 19.02.2015, 12:13.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #21
              AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

              Hallo Oliver,
              dazu muss ich etwas weiter ausholen. Ich habe hier schon einmal einen Beitrag dazu verfasst. Da man als Nichtmitglied keine Bilder ansehen kann, stelle ich den ursprünglichen Frequenzgang mit einem ATM am Hörplatz ein.

              Links:


              Und rechts:


              Deutlich sichtbar der starke Einbruch bei 50 Hz, der auch raummodenbedingt auftreten kann, jedenfalls schwingen aber die Wände im Wohnzimmer bei Musikwiedergabe deutlich fühlbar mit.

              Wie man im weiteren Verlauf des Fadens lesen kann, habe ich mir dann einen DSP-Subwoofer gekauft, der dank Laufzeitkorrektur hinter mir steht und ein gegenphasiges Signal aussendet, um Raummoden zu egalisieren, andererseits aber auch über einen dreibandigen parametrischen Equalizer verfügt, um Frequenzgangkorrekturen vorzunehmen. Die Kurve sah dann so aus, wie ich sie mit Acourate DRC am Hörplatz gemessen habe, selbstverständlich links und rechts getrennt. Die Lautsprecher sind nicht verpolt.

              Betonen möchte ich, dass ich als Musiker nur über rudimentäre Kenntnisse der Raumakustik verfüge und mir diese klassisch über Trial and Error angeeignet habe. Differenzierte Aussagen kann ich ergo keine treffen, aber jedenfalls habe ich nun ein Klangbild, wie ich es mir immer gewünscht habe, mit einem kräftigen, aber nie aufdringlichen Bass und einer imaginären Bühne, die weit über die Lautsprechergrenzen hinausreicht.

              Anmerken möchte ich noch, dass der DSP so minimal eingreift, dass es bei Abschaltung schwer ist, überhaupt Unterschiede zu hören. Dass ein solcher keine Wunder vollbringen kann, ist mir durchaus bewusst, weswegen ich auch primär an Raumakustik und Aufstellung gefeilt habe.

              Du kannst mir auch gerne eine gewisse "Bassgewöhnung" unterstellen, allerdings eiche ich meine Ohren auf klassischen Livekonzerten (bin selbst Organist) und meine Anlage gibt die Bässe so wieder, wie ich sie im Konzert selbst wahrgenommen bzw. mitgeschnitten habe.
              Zuletzt geändert von tf11972; 19.02.2015, 12:34.
              Viele Grüße
              Thomas

              www.forestpipes.de

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                #22
                AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                Zitat von tf11972
                meine Anlage gibt die Bässe so wieder, wie ich sie im Konzert selbst wahrgenommen bzw. mitgeschnitten habe.
                Hallo Thomas,

                wenn es bei Deiner Wahrnehmung um Deinen Sitzplatz am Spieltisch der Orgel gehen sollte, dann stellt sich zusätzlich noch eine andere Frage:


                Musikerperspektive und "HiFi"

                Ist dieser Platz denn ein "guter Hörplatz" in dem Sinne, daß er einen ausgewogenen Höreindruck liefert, welcher einem "guten Platz" im Publikum entspricht ?

                Das ist m.E. oft ein typisches "Musikerproblem":

                Wenn wir z.B. eine Tonaufnahme und eine Wiedergabe-Anlage hätten, wo ein Schlagzeuger sagt "ich höre die Cymbals hier genauso, wie wenn ich spiele ...(super!)" dann können wir sicher sein, daß alle anderen Hörer außer ihm aus dem Raum rennen: Niemand will das Instrument aus der Perspektive des Musikers hören, nur der Musiker selbst ist es so gewohnt.

                Wenn jedoch Deine Mikrofonierung während des Orgelkonzertes einen "möglichen und ausgewogenen Publikumseindruck" einfängt, Du aber daheim Deinen Eindruck vom "Spieltisch-Hörplatz" reproduzieren willst, dann könnte hier bereits eine gefühlte Differenz auftauchen. Diese kann u.U. (Hypothese) nur über eine (erhebliche) Verbiegung der Anlage "kompensiert" werden.

                Der Spieltisch der Orgel ist in einer Kiche oft in Wandnähe am Ende einer der längeren Raumachsen: Das betont die tieferen Töne (Pedaltöne) z.T. erheblich.


                Bisherige Kompensationsversuche im Raum

                - Der Einsatz Deines "Nubert ATM" Moduls erzeugte (zusammen mit den LS) - so wie Du es offenbar eingesetzt hast - zunächst einen erheblichen Überschuss an Bassenergie im Raum. Das damit erzeugte Problem ist bereits für sich genommen schon größer (oder zumindest gleich groß), als der von Dir beklagte Modeneinfluss um 50Hz (Einbruch rechts) bzw. um ca. 80Hz(?) (Einbruch links).

                - Die "Lücken" im Tiefton (50Hz, 80Hz) als eigentlicher Störfaktor(*) konnten offenbar aber trotz der erheblichen Anhebung im tiefen Bassbereich, die sich bis in den oberen Bass fortsetzt, nicht geschlossen werden.

                - Der Einbruch nur des rechten Kanals bei 50Hz (ebenso wie der nur des linken bei 80Hz) zeigt, daß man es hier mit einem modalen Einfluss mit Querkomponenten im Raum zu tun hat.

                Die Strategie:

                - linken Kanal "geradeziehen"
                - rechten Kanal "geradeziehen"
                >> "dann wird die Summe schon stimmen"

                funktioniert hier nicht. Es sind Situationen denkbar, in denen erzeugt z.B.

                "Quelle A" 70dB bei 60Hz am Messplatz
                "Quelle B" 70dB bei 60Hz am Messplatz

                aber beide zusammen löschen sich bei 60Hz aufgrund einer Phasendifferenz aus. Dann würde man sagen: "Danke für die 'Optimierung'."

                Welchen konkreten Algorithmus bietet denn das für die Haupt-LS verwendete "DRC-System" an, um mit solchen Querkomponenten und komplexen Moden im Hinblick auf die reale Summierung beider Haupt-Lautsprecher L+R im Raum (bzw. die Summierung mehrerer Schallquellen im Raum allgemein ...) umzugehen ?

                Für die Hauptlautsprecher muss in jedem Fall auch eine Summenmessung erfolgen, um sich ein Bild im Tiefton zu verschaffen, insbesondere davon, wie sich die potentiell problematischen "Lücken" (50Hz, 80Hz) hier überhaupt gestalten.

                Wenn natürlich mittlerweile der Subwoofer den Frequenzbereich bis 80Hz übernommen hat, dann ist das alles "Schnee von gestern" und stellt sich nun u.U. ganz anders dar.

                ___________
                (*) Deutliche "Lücken" um 50Hz bzw. 80Hz - wenn nachweislich vorhanden - können tatsächlich sehr beeinträchtigend sein, ich hatte solche Fälle auch schon. Die Basswiedergabe wird u.U. grausam "drucklos" und "flau".
                Zuletzt geändert von dipol-audio; 19.02.2015, 15:12.
                Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                  #23
                  AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                  Hallo Oliver,

                  damit keine Missverständnisse entstehen: Die Frequenzgangkurven entstanden an meiner Wohnzimmeranlage. Zur Veranschaulichung zwei Bilder (Der Subwoofer steht hinter der Vitrine und die Lautsprecher stehen weiter entfernt von der Wand, als das Foto vermittelt):





                  An meiner Heimorgel betreibe ich einen separaten DSP (auch von MiniDSP) mit eigenen Korrekturkurven:



                  Für einen Organisten ist die Klangkontrolle immer schwierig: Entweder man sitzt halb im Orgelgehäuse, so dass der Klang über einen hinwegstreift, oder man hat zumindest einen freistehenden Spieltisch, bei dem sich aber auch einzelne Teilwerke akustisch zu stark in den Vordergrund drängen können oder man sitzt als dritte Option bei großen Orgeln mitten im Kirchenschiff, womit man mit Laufzeitdifferenzen zu kämpfen hat. Man braucht eigentlich immer jemanden, der den Klang extern beurteilt.
                  Für mich, der überwiegend mit "Hauptwerk" musiziert, ist es einfacher: Die Samples werden meistens so aufgenommen, dass ein ausgewogener Eindruck zwischen Präzision und Kirchenakustik entsteht. Es gibt mittlerweile auch Surround-Samples, bei denen die rückwärtigen Kanäle den Raumhall wiedergeben, was meiner Einschätzung nach gut funktioniert. Generell klingt meine Orgel aber am besten, wenn ich direkt hinter der Orgelbank stehe. Beim Spielen klingen die Höhen leicht unterbelichtet, weil die Lautsprecher leicht erhöht positioniert sind. Das ist ein Kompromiss, das gebe ich zu, aber ständen sie in Ohrhöhe, würden sie durch die Touchscreens verdeckt. Dafür befinden sich die rückwärtigen Lautsprecher in der richtigen Höhe.

                  Zurück zur Wohnzimmeranlage: Leider ist es in AcourateDRC nicht möglich, eine Summenmessung durchzuführen, ich habe mich in dem Fall durch Trial and Error an das Optimum herangetastet. Hauptlautsprecher und Subwoofer laufen übrigens parallel, mein Vorverstärker bietet neben einem Tiefpass- auch einen unbegrenzten Subwooferausgang an. Trotzdem klingt das Ganze wie erwähnt ausgewogen ohne übertriebene Bässe oder gar Druckkammereffekte.

                  Letztlich muss man das Ergebnis immer hören, um sich ein abschließendes Urteil bilden zu können. Zumindest waren bis jetzt alle Besucher, denen ich die Anlage vorgeführt habe, ausnahmslos begeistert.

                  Nachtrag: An anderer Stelle habe ich dein Statement zur "Raumkorrektur" gelesen und gebe dir völlig recht: In meinem Fall kann man eher von einer Bassentzerrung mit Nebeneffekten sprechen, aber was mir an den "Kasterln" von MiniDSP eben gefällt, ist die Möglichkeit, die Korrekturkurve nach eigenem Gusto zu gestalten.
                  Zuletzt geändert von tf11972; 19.02.2015, 16:47.
                  Viele Grüße
                  Thomas

                  www.forestpipes.de

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                    #24
                    AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                    Hallo Thomas,

                    das ist jetzt in der Sache, also bitte nicht persönlich nehmen ...

                    Zitat von t11972
                    Leider ist es in AcourateDRC nicht möglich, eine Summenmessung durchzuführen, ich habe mich in dem Fall durch Trial and Error an das Optimum herangetastet.
                    ...
                    ...wenn das wirklich so ist, dann würde ich für die Optimierung komplexerer Systeme (Mehrere Subwofer, Haupt-LS + Subwoofer mit Überlappung, etc. ...) hier "wegwerfen/verschenken/verkaufen" empfehlen.

                    Du hast zwar oben von einem Hörraum mit 4.4m "Breite" x 11.5 "Länge" gesprochen, aber jetzt sehe ich, daß Deine Hörrichtung entlang der kurzen Achse ist.

                    Das erklärt natürlich den Einfluss von Quermoden und die z.T. erheblichen Kanaldifferenzen im Tiefton bereits bei tiefen Frequenzen, ich habe mir eine solche Raumsitiuation aufgrund der Messungen schon fast vorgestellt ...

                    Mal im Ernst: Wie soll denn ein "DRC"-System, welches die Kanäle nur "getrennt betrachten" kann, hier im Tiefton eine Optimierung vornehmen ? Dein Raum zeigt hier natürlich eine allgemeine Schwäche schonungslos auf.

                    Daß Du es mittlerweile - mit Geduld, Leidensfähigkeit und Engagement - passabel "hingebogen" hast, das glaube ich Dir gerne. Jedoch hat Dir Dein "DRC" dabei wohl kaum geholfen: Es hat Dich m.E. in dieser Form und in Deiner Raumsituation nur Zeit und Geld gekostet und das Finden einer Lösung eher verzögert.

                    Ich poste gleich nochmal was Anschauliches bezüglich Tiefton aus meinem Hörraum dazu ...


                    Deine Ausführungen zu Kirchenorgeln sind für mich sehr interessant, und ich kann mir vorstellen, daß es da u.U. sehr schwierig ist, sich als Organist einen "akustischen Gesamteindruck" zu verschaffen. Da fällt mir ein:

                    Ich hatte hier schon in einige Deiner Einspielungen hineingehört und es hat mir wirklich sehr gefallen ...



                    Auch mit Deiner Begeisterung für ein System wie Hauptwerk, konntest Du mich durchaus mitreißen, obwohl ich selbst kein Musiker bin ...
                    Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                      #25
                      AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                      Wie gesagt, für Optimierungsvorschläge bin ich jederzeit dankbar, wobei ich betone, dass es sich nach wie vor um ein Wohnzimmer und keinen dezidierten Hörraum handelt. Nur verstehe ich nicht, warum das DRC keinen Einfluss haben soll, wo es doch den Basspegel etwas absenkt.
                      Viele Grüße
                      Thomas

                      www.forestpipes.de

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                        #26
                        AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                        Zitat von tf11972
                        Nur verstehe ich nicht, warum das DRC keinen Einfluss haben soll, wo es doch den Basspegel etwas absenkt.

                        Hallo Thomas,

                        ich sage nicht "keinen Einfluss". Aber speziell beim Verbessern der modalen Überlappung im Raum bezüglich Deiner Haupt-LS (links und rechts) oder auch zweier gedachter Woofer die dort stehen könnten, kann eine Optimierung nur im Hinblick auf beide Kanäle erfolgen. Eine isolierte Betrachtung reicht hier nicht aus.

                        Du hast am Ende mit dem Subwoofer als dritter Schallquelle "den Kopf aus der Schlinge gezogen".
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                          #27
                          AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                          Meinst du, dass dann ein zweiter identischer Subwoofer als "Slave", der sich wie der andere der von vorne kommenden Wellenfront "annimmt", eine entscheidende Verbesserung bringen würde? Mit ist schon klar, dass ein richtiges Double-Bass-Array sicher noch enormes Verbesserungspotenzial beherbergen würde, aber erstens wäre die Investition enorm und zweitens könnte ich das meiner Frau niemals vermitteln.
                          Viele Grüße
                          Thomas

                          www.forestpipes.de

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                            #28
                            AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                            Hallo Thomas,

                            ...nein, nein. Du kannst beruhigt sein: Ein DBA - in der kurzen Richtung - würde in Deinem Raum auch nicht funktionieren, bzw. es würde riesig, wegen der riesigen Front und Rückwand ...

                            Mir ging es um eine allgemeine Feststellung, wie sich mehrere Schallquellen (z.B. 2 Stück) in einem Raum addieren können.

                            Dazu ein Beispiel mit 2 Subwoofern - hier Dipole, das spielt aber jetzt keine Rolle - an jeweils unterschiedlichen Positionen:

                            - rot.....: "links" (ungefiltert)
                            - grün..: "rechts" (ungefiltert)
                            - blau...: Summe nach Betrag und Phase

                            Die Mess-Software "Holmimpulse", Glättung 1/6 Oktave also recht gering.





                            Für sich sind beide Kurven (rot und grün) noch nicht besonders "schön" bei dieser geringen Glättung, die Summe (blau) bewegt sich jedoch von ca. 44Hz ... 200Hz innerhalb gut +/- 2.5dB: Kein DSP, keine Equalizer würden dafür benötigt.

                            Die Glättung und Verbesserung der modalen Überlappung durch eine vermehrte Anzahl Quellen an verteilten Orten im Raum hat dabei einen wesentlich tiefgreifenderen Effekt als das nur "Glattziehen" des Pegels mittels DRC:

                            - die räumliche Varianz der Schalldruckfrequenzgänge im Raum wird geringer
                            - das Einschwingverhalten verbessert sich tendenziell
                            - und der Schalldruckfrequenzgang wird natürlich auch am Haupthörplatz glatter


                            Die Preisfrage: Was würde passieren, wenn man jetzt in der dargestellten Situation der beiden sich "ansatzweise kompensierenden" Subwoofer
                            - nur den linken Subwoofer
                            - nur den rechten Subwoofer oder
                            - beide getrennt voneinander "DRC-mäßig glattziehen" würde ?

                            In allen drei Fällen würde das Ergebnis nicht besser als mit der "unkorrigierten" Summenbildung, welche nur auf einer geschickten Wahl zweier Anregungsorte basiert, es würde in der Regel sogar wieder erheblich schlechter.

                            Den Versuch, die blaue Kurve durch ein DRC System noch nennenswert zu verbessern, kann man sich hier sogar gänzlich sparen. Lediglich für das Rolloff unterhalb 40Hz würde ich ein handoptimiertes Filter einsetzen.

                            Wollte man hier noch DRC einsetzen - weil man daran glaubt - so wäre (insbesondere bei einem Mono-Subwoofer System) mit mehreren Subwoofern nur eine "Optimierung" des Gesamtsystems, so wie es sich in Summe am Hörplatz darstellt, sinnvoll.


                            @Thomas:
                            In der Anfangsituation mit nur Deinen beiden Haupt-LS im Raum, wäre im Bereich unter 100Hz m.E. die beste Möglichkeit gewesen

                            - durch Veränderung der LS-Postionen und des Hörplatzes einen ausgewogenen Summenfrequenzgang <100Hz herzustellen (dein Raum ist extrem asymmetrisch), vielleicht war der übrigens gar nicht so schlecht: Weißt Du es ?

                            - der Einsatz von DRC wäre in Dem Stadium nur "geglückt", wenn Du dem System beide positionsmäßig bereits optimierten Haupt-LS als "einen Kanal" verkauft hättest ...

                            - dabei hätte man auf die "Optimierung" oberhalb z.B. 100Hz komplett verzichten müssen und danach beiden Systemen das gleiche Filter unterschieben. Man hätte also so getan, als optimiere man ein System aus quasi 2 Mono-Subwoofern.

                            Dann wäre das Ergebnis ein ausgewogener Frequenzgang des Gesamtsystems im Tiefton wenigstens im eingeschwungenen Zustand gewesen und man hätte sich das schöne Gefühl verschafft, das DRC System wäre "zur Anwendung" gekommen.


                            Im Tiefton insbesondere unterhalb der Schröderfrequenz ohne monofones Subwoofersystem stellt

                            - das "Gleichziehen" der Kanäle (isoliert voneinander) und das gleichzeitige
                            - "Nutzenwollen" (dieser) verteilten Schallquellen zur Kompensation von Raummoden

                            eine Schizophrenie dar. Jeder, der das ernsthaft versucht, hat von Kleinraumakustik und Modenkompensation m.E. nichts Wesentliches verstanden. Das ist den Kunden natürlich meist nicht vorzuwerfen. Es hilft bei solchem tun jedoch auch nichts, wenn man z.B. solche Systeme vetreibt und daran glaubt ...

                            Für zwei "in sich glatte Kanäle" benötigt man "zwei in sich glatte kanalgetrennte Subwoofersysteme". Wenn ich für einen "glatten" Kanal z.B. 3 Subs brauche, dann sind das jetzt 6 Subs für 2 Kanäle. Bei einer begrenzten Anzahl Subwoofersysteme (z.B. 2) muss ich mich entscheiden: Will ich sie zur Verbesserung der modalen Überlappung einsetzen (meist klug ...) oder für Stereo im Tiefton unterhalb der Schröderfrequenz (meist nicht so klug, je nah Tieftonqualität im Raum ...).

                            Meist entschärft sich sich die Entscheidung dadurch, daß Tonträger unterhalb 100Hz wenig Kanaldifferenzen aufweisen. Bei Musikaufnahmen z.B. mit nennenswertem Laufzeitanteil auch im Tiefton, kann das jedoch auch mal anders aussehen.


                            Selbst in einem perfekt symmetrischen Hörraum ergibt im Tiefton jedoch

                            "glatter Frequenzgang links"

                            und

                            "glatter Frequenzgang rechts"

                            nicht

                            "glatter Frequenzgang in Summe" (z.B. bei Mono Signal) .

                            Das liegt daran, daß die einzelnen LS ein anderes Modensystem im Raum anregen als beide LS zusammen. Wenn z.B. das Anregen einer 60Hz Quermode (Grundmode lambda/2) im Raum "einkalkulkiert" wäre (etwa vom "DRC"-System), um sowohl für "nur links" als auch für "nur rechts" einen "glatten Frequenzgang" (im eingeschwungenen Zustand ...) zu erreichen, dann werden beide LS zusammen diese Mode bei symmetrischer Aufstellung überhaupt nicht mehr anregen (bzw. nur sehr gering bei geringer Asymmetrie) und es entsteht eine tiefe Senke bei 60Hz. Trotzdem sahen beide Kanäle doch in der Messung noch "so schön" aus ..

                            Unterhalb der Schröderfrequenz wird auch aus Stereo-Haupt-Lautsprechern letztlich so etwas wie "doofe Subwoofer zur Modenanregung" im Hörraum. Der Physik ist es dabei vollkommen gleichgültig, wie Menschen ihre Verstärkerkanäle beschriften oder woran sie sonst noch so glauben ...

                            Zuletzt geändert von dipol-audio; 19.02.2015, 19:52.
                            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                              Zur Modenanregung L oder R vs. L+R im Tiefton ...

                              Zitat von dipol-audio
                              Selbst in einem perfekt symmetrischen Hörraum ergibt im Tiefton jedoch

                              "glatter Frequenzgang links"

                              und

                              "glatter Frequenzgang rechts"

                              nicht

                              "glatter Frequenzgang in Summe" (z.B. bei Mono Signal) .
                              Man könnte dies auch als "das falsche DRC-Versprechen" bezeichnen, welches so nie explizit getroffen wird. Jedoch wird in der Praxis oft so getan, als würde dies so funktionieren.

                              Zumindest gilt das nicht für Lautsprecher, die auch Quermoden im Raum anregen, das sind z.B. alle Monopole oder auch Dipole, die nicht strikt zur Längsachse des Raums ausgerichtet sind, also fast alle LS auf dem Markt:

                              Zwei vor dem Hörplatz in perfekter Symmetrie zur Mittellinie in einem quaderförmigen Raum aufgestellte Monopol LS (auch Subwoofer) werden gemeinsam mit einem Mono-Signal angesteuert keine Quermoden ungerader Ordung anregen, denn dazu müssten sich die Membranen links und rechts im Raum in Gegenphase bewegen.

                              Sobald sie jedoch allein betrieben werden (nur links oder nur rechts) können diese Quermoden ungerader Ordnung im Raum angeregt werden.

                              Bei Dipolen, wenn diese entlang der Raumachse in Hörrichtung ausgerichtet sind, werden Quermoden allgemein nur sehr vermindert angeregt. Dadurch vermindert sich selbst bei symmetrischer Aufstellung im Raum eine wichtige Ursache für extreme Abweichungen von Einzelfrequenzgängen (L oder R) und dem Summenfrequenzgang L+R.

                              Die ironische Schlussfolgerung: Wer möchte, daß eine isolierte Optimierung der Kanäle L+R dann in der Summe beider Kanäle nicht allzu stark abweichen möge, der verwende am besten auch im Tiefton bereits Lautsprecher mit erhöhter Richtwirkung entlang der Längsachse des Raums. Er vermindere also für die "Digitale Raumkorrektur" - damit sie gut funktioniere - vorzugsweise schon einmal die Lautsprecher/Raum Interaktion vor allem in Querrichtung: Siehe Beispiel oben ;) .

                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 19.02.2015, 21:06.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                                #30
                                AW: Frequenzgangkorrektur mit OpenDRC und AcourateDRC

                                Ich hatte noch vergessen, die Kurven VOR Einsatz des DRC zu posten (hier ist nur der Sub eingebunden, allerdings auch noch das ATM, welches den hauptsächlichen Buckel verursacht):

                                Links:


                                Rechts:


                                Danke für deine ausführlichen Erläuterungen :A
                                Viele Grüße
                                Thomas

                                www.forestpipes.de

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