Tach,
das Jahr neigt sich dem Ende und ich dachte, wäre doch ganz nett, wenn wir mal austauschen, welche musikalischen Hörerlebnisse im Jahre 2008 erwähnenswert wären. Es müssen keine Neuerscheinungen sein, nur "Neuentdeckungen".
Ich fang dann mal mit den klassischen Aufnahmen an:
1. Murray Perahia hat den ersten Teil der Bach-Partiten eingespielt. Natürlich auf einem modernen Flügel und in seinem ganz eigenen Klang. Für mich eine wundervolle Aufnahme. wann kommt der zweite Teil ?
2. Simon Standage, Trevor Pinnock J.S.Bach "Violinkonzerte 1041 - 1043". das Kontrostprogramm, diesmal eine Aufnahme, die an der historischen Aufführungspraxis orientiert ist. Klar, präizise, schnörkellos:
3. Philippe Jaroussky "Carestini - (The Story of a Castrato)". Giovanni Carestini (1700 - 1760) war zu Lebzeiten einer der bedeutensten Countertenöre. Weitere Informationen bei Wikipedia (lesenswert !). Jaroussky ist ein Phänomen. Er singt auch die scheinbar schwierigsten Passagen mit einer Leichtigkeit, dass es eine wahre Freude ist.
4. Hille Perl, Lee Santana, Dorothee Mields und die Sirius Viols: "John Dowland in Darkness let me dwell". John Dowland (ca.1563 - 1626) war der wohl bedeutenste englische Renaissance Komponist für Laute und - wie hier - Gambe. Die Aufnahme ist sowohl in tontechnischer (ausgezeichnete Räumlichkeit !)wie in musikalischer Hinsicht bemerkenswert. In die Stimme der Sopranistin Dorothee Mields könnte ich mich glatt verlieben... Ich hatte das große Glück, vor kurzem das Programm im Dortmunder Konzerthaus zu hören.
5. Monika Mauch, Nigel North "A Musical Banquet". Eine Stimme, eine Laute und Musik aus der englischen Renaissance, zusammengestellt in einem Liederbuch von John Dowalands Sohn Robert. Die Stimme von Mauch erinnert von ferne an die lengendäre Emma Kirkby. Ebenfalls etwas "androgyn" passt sie ganz hervorragend zu dem Programm.
6. Marc - André Hamelin "Godowsky: The Complete Studies on Chopin´s Etudes".
Ich darf mich eines Zitates von Attila Czampai bedienen (von der jpc-Website geklaut):
7. Marc-André Hamelin: "In State of Jazz". Das Kontrastprogramm zu den Chopin Etudes. Nich weniger technisch schwierig, aber ein musikalisch völlig anderes Programm. Kleine, feine Klavierstücke an der Grenze zum Jazz.
8. Gregor Piatigorsky, Solomon, Rubinstein, Newton: "Beethoven Cello Sonatas Nos 1-5, Brahms Cellosonate No.1, Carl Maria von Weber Sonate A-dur, Adagio & Rondo". Legenden am Cello und Klavier versammelt. Die Aufnahmequalität ist nicht so besonders gut, aber die Musik macht das wieder wett.
9. Ha Na-Chang "Romance". Ich weiss, ich verlasse jetzt mein eigentliches Lieblingsgebiet und bewege mich auf sehr dünnem Eis. Trotzdem wage ich mal die Prognose, dass Ha Na-Chang eine der kommenden Cellistinnen sein wird. Und das Programm, welches sie hier mit einem feinen italienischen Orchester unter Antonio Pappano einspielt, enthält lauter kleine hübsche Stücke für einen Sonntagnachmittag.
10. Sol Gabetta "Antonio Vivaldi - Cellokonzerte". Es ist einfach erstaunlich, wie viele wirklich gute Talente es derzeit unter den Cellisten gibt. Die argentinische Cellistin Gabetta gehört dazu.
11. Randy Newman "Harps and Angels": es ist ja nicht so, als würde ich nur noch Klassik hören. An Randy Newman und seinem neuen Album kam auch ich einfach nicht vorbei. Große Songs, von denen einige mit Sicherheit oft gecoverte Klassiker werden.
12. Klaus Schulze & Lisa Gerrard "Farscape". Elektronische Musik und improvisierte Stimme, geht das ? Ja, das geht und wie ! Ein tolles Comback des Klangpioniers Schulze. Die DVD über den gemeinsamen Auftritt auf der Loreley wird noch bestellt (wenn ich sie nicht zu Weihnachten bekomme).
13. Aimee Mann "@#%&*! Smilers". Vielleicht nicht ihre beste CD ("Bachelor No.2" und die DVD/CD "Live at St. Ann´s Warehouse" sind immer noch meine Favoriten), aber trotzdem ist ihre leicht verhangene Stimme immer wieder betörend.
14. Marcin Wasilewski Trio "January". Für die blaue Stunde zwischen drei und vier Uhr morgens, wenn man zu müde ist zum Schlafen aber hellwach beim Musikhören. Modern Jazz vom Feinsten.
15. Triosence "When You come home". Und noch eine feine Jazz-Combo mit einem tollen Programm, diesmal aufgenommen von Jan Erik Kongshaug, d.h. mit einem phänomenal guten Klang.
16. Quadra Nuevo "antakya". Jede CD von Quadra Nuevo ist ein Genuss. Mein Liebling ist immer noch "CinéPassion" aber "antakya" kommt gut daran. Musik zwischen den Welten.
17. Los Otros "La hacha". Noch einmal Hille Perl und Lee Santana, jetzt aber mit ihrem Projekt "Los Otros". Weltmusik ? Klassik ? Keine Ahnung, aber sie macht viel Spass.
18. Allan Taylor "Old Friends - New Roads". Das Stockfisch - Label bürgt für exellenten Klang, Allan tayler mit neueinspielungen älterer Songs für beste Singer- Songwriter - Musik. Ich kann mich heute noch ärgern, dass ich vor einigen Jahren einen Auftritt von ihm verpasst habe.
19. James Taylor "One Man Band". Prägnante Stimme, eine Gitarre und Klubatmosphäre. mehr braucht´s nicht.
So, das war´s. das jahr ist noch nicht ganz zu Ende. Vielleicht kommt noch eine Ergänzung.
VG, zatopek
das Jahr neigt sich dem Ende und ich dachte, wäre doch ganz nett, wenn wir mal austauschen, welche musikalischen Hörerlebnisse im Jahre 2008 erwähnenswert wären. Es müssen keine Neuerscheinungen sein, nur "Neuentdeckungen".
Ich fang dann mal mit den klassischen Aufnahmen an:
1. Murray Perahia hat den ersten Teil der Bach-Partiten eingespielt. Natürlich auf einem modernen Flügel und in seinem ganz eigenen Klang. Für mich eine wundervolle Aufnahme. wann kommt der zweite Teil ?
2. Simon Standage, Trevor Pinnock J.S.Bach "Violinkonzerte 1041 - 1043". das Kontrostprogramm, diesmal eine Aufnahme, die an der historischen Aufführungspraxis orientiert ist. Klar, präizise, schnörkellos:
3. Philippe Jaroussky "Carestini - (The Story of a Castrato)". Giovanni Carestini (1700 - 1760) war zu Lebzeiten einer der bedeutensten Countertenöre. Weitere Informationen bei Wikipedia (lesenswert !). Jaroussky ist ein Phänomen. Er singt auch die scheinbar schwierigsten Passagen mit einer Leichtigkeit, dass es eine wahre Freude ist.
4. Hille Perl, Lee Santana, Dorothee Mields und die Sirius Viols: "John Dowland in Darkness let me dwell". John Dowland (ca.1563 - 1626) war der wohl bedeutenste englische Renaissance Komponist für Laute und - wie hier - Gambe. Die Aufnahme ist sowohl in tontechnischer (ausgezeichnete Räumlichkeit !)wie in musikalischer Hinsicht bemerkenswert. In die Stimme der Sopranistin Dorothee Mields könnte ich mich glatt verlieben... Ich hatte das große Glück, vor kurzem das Programm im Dortmunder Konzerthaus zu hören.
5. Monika Mauch, Nigel North "A Musical Banquet". Eine Stimme, eine Laute und Musik aus der englischen Renaissance, zusammengestellt in einem Liederbuch von John Dowalands Sohn Robert. Die Stimme von Mauch erinnert von ferne an die lengendäre Emma Kirkby. Ebenfalls etwas "androgyn" passt sie ganz hervorragend zu dem Programm.
6. Marc - André Hamelin "Godowsky: The Complete Studies on Chopin´s Etudes".
Ich darf mich eines Zitates von Attila Czampai bedienen (von der jpc-Website geklaut):
"In Hamelins dämonisch abgefeimter Version spürt man mehr als zweieinhalb Stunden lang fast nichts von den fingertechnischen Höchstschwierigkeiten dieses 53-teiligen Horrortrips, dieser hypertrophen orchestralen Ornamentik, dieses kühnsten Manifests des Finde-Siecle-Manierismus. Der außergewöhnliche Magier des Klaviers bewirkt, dass auch hier die Technik auf mysteriöse Weise vom Klang abfällt, sich verflüchtigt, und uns der pure Klangfarben-Rausch umfängt."
Dem kann ich mich nur anschließen. Ein vorzügliches Booklet, in dem Hamelin zu jedem Stück die technischen und musikalischen Besonderheiten erläutert runden das Bild ab.7. Marc-André Hamelin: "In State of Jazz". Das Kontrastprogramm zu den Chopin Etudes. Nich weniger technisch schwierig, aber ein musikalisch völlig anderes Programm. Kleine, feine Klavierstücke an der Grenze zum Jazz.
8. Gregor Piatigorsky, Solomon, Rubinstein, Newton: "Beethoven Cello Sonatas Nos 1-5, Brahms Cellosonate No.1, Carl Maria von Weber Sonate A-dur, Adagio & Rondo". Legenden am Cello und Klavier versammelt. Die Aufnahmequalität ist nicht so besonders gut, aber die Musik macht das wieder wett.
9. Ha Na-Chang "Romance". Ich weiss, ich verlasse jetzt mein eigentliches Lieblingsgebiet und bewege mich auf sehr dünnem Eis. Trotzdem wage ich mal die Prognose, dass Ha Na-Chang eine der kommenden Cellistinnen sein wird. Und das Programm, welches sie hier mit einem feinen italienischen Orchester unter Antonio Pappano einspielt, enthält lauter kleine hübsche Stücke für einen Sonntagnachmittag.
10. Sol Gabetta "Antonio Vivaldi - Cellokonzerte". Es ist einfach erstaunlich, wie viele wirklich gute Talente es derzeit unter den Cellisten gibt. Die argentinische Cellistin Gabetta gehört dazu.
11. Randy Newman "Harps and Angels": es ist ja nicht so, als würde ich nur noch Klassik hören. An Randy Newman und seinem neuen Album kam auch ich einfach nicht vorbei. Große Songs, von denen einige mit Sicherheit oft gecoverte Klassiker werden.
12. Klaus Schulze & Lisa Gerrard "Farscape". Elektronische Musik und improvisierte Stimme, geht das ? Ja, das geht und wie ! Ein tolles Comback des Klangpioniers Schulze. Die DVD über den gemeinsamen Auftritt auf der Loreley wird noch bestellt (wenn ich sie nicht zu Weihnachten bekomme).
13. Aimee Mann "@#%&*! Smilers". Vielleicht nicht ihre beste CD ("Bachelor No.2" und die DVD/CD "Live at St. Ann´s Warehouse" sind immer noch meine Favoriten), aber trotzdem ist ihre leicht verhangene Stimme immer wieder betörend.
14. Marcin Wasilewski Trio "January". Für die blaue Stunde zwischen drei und vier Uhr morgens, wenn man zu müde ist zum Schlafen aber hellwach beim Musikhören. Modern Jazz vom Feinsten.
15. Triosence "When You come home". Und noch eine feine Jazz-Combo mit einem tollen Programm, diesmal aufgenommen von Jan Erik Kongshaug, d.h. mit einem phänomenal guten Klang.
16. Quadra Nuevo "antakya". Jede CD von Quadra Nuevo ist ein Genuss. Mein Liebling ist immer noch "CinéPassion" aber "antakya" kommt gut daran. Musik zwischen den Welten.
17. Los Otros "La hacha". Noch einmal Hille Perl und Lee Santana, jetzt aber mit ihrem Projekt "Los Otros". Weltmusik ? Klassik ? Keine Ahnung, aber sie macht viel Spass.
18. Allan Taylor "Old Friends - New Roads". Das Stockfisch - Label bürgt für exellenten Klang, Allan tayler mit neueinspielungen älterer Songs für beste Singer- Songwriter - Musik. Ich kann mich heute noch ärgern, dass ich vor einigen Jahren einen Auftritt von ihm verpasst habe.
19. James Taylor "One Man Band". Prägnante Stimme, eine Gitarre und Klubatmosphäre. mehr braucht´s nicht.
So, das war´s. das jahr ist noch nicht ganz zu Ende. Vielleicht kommt noch eine Ergänzung.
VG, zatopek
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