Guten Tag zusammen,
als absoluter Studiomonitor-Neuling werde ich in diesem Thread nach und nach meine Erfahrungen mit dem Nahfeldhören und dem Musikhören mit Studiomonitoren posten. Beginnen wir also mit dem Ersteindruck:
Wie ich bereits in dem Thread "Bitte um Kaufberatung zu aktiven Nahfeldmonitoren" angekündigt habe, hatte ich die JBL LSR4328P bestellt. Nach einer Versandzeit von nur 24 Stunden, stehen sie jetzt auf Stativen bei mir zu Hause.
Nein, sie sind keine Schönheiten: Gummibeschichtung, Griffmulden an der Seite und (dimmbare) "Lichtorgeln" (Leistungsanzeigen). Die Verarbeitung ist hervorragend, wie ich finde. Leider habe ich den Fehler begangen und mir Versandrückläufer bestellt, um ein paar Euro zu sparen. Weil ich ein recht pingeliger Mensch bin, hat mich der Zustand der LS nicht überzeugt. Deshalb gehen sie am Dienstag retour. Ich tausche sie lieber gegen Neuware und gebe etwas mehr Geld aus. Aufgrund der Rückgabe habe ich mich dafür entschieden, die Software nicht zu installieren. Deshalb kann ich derzeit nur von den uneingemessenen Monitoren berichten - meine Erfahrungen, die ich mit der Software, dem RMC (Room Mode Correction) und dem DSP machen werde, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt schildern. Die eingebaute Room-Mode-Correction-Funktion interessiert mich besonders: Mittels des dem Paket beigelegten Messmikrofon, versucht die Software automatisch Moden im Bassbereich zu bereinigen und den Frequenzgang im Tieftonbereich zu linearisieren.
Mit einem RCA-Kabel habe ich die Squeezebox an die S/PDIF-Buchsen der Monitore angeschlossen. Bekommen die Monitore ein Analog-Signal, wird es mit dem internen A/D-Wandler (24bit, 96kHz) digitalisiert. Das eingehende Digitalsignal wird nicht resampelt. Hier ist ein Foto des Anschlussterminals:
Dann habe ich den Squeezeboxserver gestartet - und schon nach den ersten Sekunden, ist mir deutlich geworden, warum es oftmals einen "Grabenkrieg" zwischen Studiomonitorliebhabern und "klassischen" High-End-Fans gibt: Die Wiedergabe finde ich gänzlich anders! Im Nahfeld klingt meine mir so vertraute Musik völlig anders. Leider fehlt mir als Laie das Vokabular und Schwurbeln will ich nicht. Aber eine Analogie fällt mir ein: Nahfeldmonitore sind 3-D-Kino für die Ohren - zumindest wenn passable Aufnahmen wiedergegeben werden. Solch eine Plastizität und solch einen Detailreichtum hatte ich nicht erwartet. Mir kam ein Erlebnis in Erinnerung, das ich vor kurzem hatte: Ich wohne gegenüber einem Kulturzentrum, in dem öfters Veranstaltungen stattfinden. An einem Vormittag spielte eine Live-Band die ersten Takte gerade in dem Moment, als ich sie passierte. Eine Snare-Drum und eine Trompete "biss" mich regelrecht ins Trommelfell, die Bassdrum klang trocken, schnell und druckvoll. Genau daran erinnert mich die Wiedergabe der JBLs. Dort, wo meine Isobarik einen dicken, federnden Bass produzieren, spielen die Monitore knochentrocken (entsprechendes Tonmaterial vorausgesetzt). Dort, wo die Briks einen warmen, angenehmen Klang erzeugen, fehlt er bei den JBL, ebenso fehlt die entspannte Zurückhaltung in der Höhenwiedergabe. Die Höhen in Qntals "Remember me" sind recht "bissig" - aber jetzt gleite ich ins Geschwurbel ab. :Q
Es ist für mich nicht erstaunlich, dass es diesen oben erwähnten Zwist gibt: Studiomonitore sind keine "Schönfärber". Einen Vergleich zwischen meiner Wohnzimmeranlage und den Monitoren zu ziehen, finde ich wenig sinnvoll. Für mich bedeuten "Hifi" und "High-End" eigentlich keine hohe Wiedergabetreue, sondern eine "gefällige" Wiedergabe - das Erzeugen eine "Wohlklangs", um den Hörer zu erfreuen. (Oha, ein Wespennest, in das ich mich gerade setze und ich höre die Wespen summen.) Aber nicht nur um des Friedens willens: Für mich haben beide Arten des Musikhörens ihre Berechtigung. Meine Wohnzimmeranlage bereitet mir auf eine andere Art Freude, als diese beiden tollen JBL - liebgewonnen habe ich beide. Aber zweierlei fällt mir auf: Mit den Monitoren höre ich lauter und ich finde sie keinesfalls lästig, aufdringlich oder unentspannend - im Gegenteil: Sie machen mir einen höllischen Spaß! Ich höre gerade Dave Brubecks "Take five" - wow! :H :E
Auch wenn ich diese beiden "Mängelexemplare" wieder zurückschicken werde: Die neuen stehen bereits in den Startlöchern! :D
Wird fortgesetzt...
als absoluter Studiomonitor-Neuling werde ich in diesem Thread nach und nach meine Erfahrungen mit dem Nahfeldhören und dem Musikhören mit Studiomonitoren posten. Beginnen wir also mit dem Ersteindruck:
Wie ich bereits in dem Thread "Bitte um Kaufberatung zu aktiven Nahfeldmonitoren" angekündigt habe, hatte ich die JBL LSR4328P bestellt. Nach einer Versandzeit von nur 24 Stunden, stehen sie jetzt auf Stativen bei mir zu Hause.
Nein, sie sind keine Schönheiten: Gummibeschichtung, Griffmulden an der Seite und (dimmbare) "Lichtorgeln" (Leistungsanzeigen). Die Verarbeitung ist hervorragend, wie ich finde. Leider habe ich den Fehler begangen und mir Versandrückläufer bestellt, um ein paar Euro zu sparen. Weil ich ein recht pingeliger Mensch bin, hat mich der Zustand der LS nicht überzeugt. Deshalb gehen sie am Dienstag retour. Ich tausche sie lieber gegen Neuware und gebe etwas mehr Geld aus. Aufgrund der Rückgabe habe ich mich dafür entschieden, die Software nicht zu installieren. Deshalb kann ich derzeit nur von den uneingemessenen Monitoren berichten - meine Erfahrungen, die ich mit der Software, dem RMC (Room Mode Correction) und dem DSP machen werde, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt schildern. Die eingebaute Room-Mode-Correction-Funktion interessiert mich besonders: Mittels des dem Paket beigelegten Messmikrofon, versucht die Software automatisch Moden im Bassbereich zu bereinigen und den Frequenzgang im Tieftonbereich zu linearisieren.
Mit einem RCA-Kabel habe ich die Squeezebox an die S/PDIF-Buchsen der Monitore angeschlossen. Bekommen die Monitore ein Analog-Signal, wird es mit dem internen A/D-Wandler (24bit, 96kHz) digitalisiert. Das eingehende Digitalsignal wird nicht resampelt. Hier ist ein Foto des Anschlussterminals:
Dann habe ich den Squeezeboxserver gestartet - und schon nach den ersten Sekunden, ist mir deutlich geworden, warum es oftmals einen "Grabenkrieg" zwischen Studiomonitorliebhabern und "klassischen" High-End-Fans gibt: Die Wiedergabe finde ich gänzlich anders! Im Nahfeld klingt meine mir so vertraute Musik völlig anders. Leider fehlt mir als Laie das Vokabular und Schwurbeln will ich nicht. Aber eine Analogie fällt mir ein: Nahfeldmonitore sind 3-D-Kino für die Ohren - zumindest wenn passable Aufnahmen wiedergegeben werden. Solch eine Plastizität und solch einen Detailreichtum hatte ich nicht erwartet. Mir kam ein Erlebnis in Erinnerung, das ich vor kurzem hatte: Ich wohne gegenüber einem Kulturzentrum, in dem öfters Veranstaltungen stattfinden. An einem Vormittag spielte eine Live-Band die ersten Takte gerade in dem Moment, als ich sie passierte. Eine Snare-Drum und eine Trompete "biss" mich regelrecht ins Trommelfell, die Bassdrum klang trocken, schnell und druckvoll. Genau daran erinnert mich die Wiedergabe der JBLs. Dort, wo meine Isobarik einen dicken, federnden Bass produzieren, spielen die Monitore knochentrocken (entsprechendes Tonmaterial vorausgesetzt). Dort, wo die Briks einen warmen, angenehmen Klang erzeugen, fehlt er bei den JBL, ebenso fehlt die entspannte Zurückhaltung in der Höhenwiedergabe. Die Höhen in Qntals "Remember me" sind recht "bissig" - aber jetzt gleite ich ins Geschwurbel ab. :Q
Es ist für mich nicht erstaunlich, dass es diesen oben erwähnten Zwist gibt: Studiomonitore sind keine "Schönfärber". Einen Vergleich zwischen meiner Wohnzimmeranlage und den Monitoren zu ziehen, finde ich wenig sinnvoll. Für mich bedeuten "Hifi" und "High-End" eigentlich keine hohe Wiedergabetreue, sondern eine "gefällige" Wiedergabe - das Erzeugen eine "Wohlklangs", um den Hörer zu erfreuen. (Oha, ein Wespennest, in das ich mich gerade setze und ich höre die Wespen summen.) Aber nicht nur um des Friedens willens: Für mich haben beide Arten des Musikhörens ihre Berechtigung. Meine Wohnzimmeranlage bereitet mir auf eine andere Art Freude, als diese beiden tollen JBL - liebgewonnen habe ich beide. Aber zweierlei fällt mir auf: Mit den Monitoren höre ich lauter und ich finde sie keinesfalls lästig, aufdringlich oder unentspannend - im Gegenteil: Sie machen mir einen höllischen Spaß! Ich höre gerade Dave Brubecks "Take five" - wow! :H :E
Auch wenn ich diese beiden "Mängelexemplare" wieder zurückschicken werde: Die neuen stehen bereits in den Startlöchern! :D
Wird fortgesetzt...
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