InEar StageDiver 2 & 3

[tf11972]

Ich habe mir jetzt die Sennheiser IE-80 bestellt, da die Inear für meine Otoplastiken leider nicht passen. Ob das die Sennheiser tun, habe ich zwar auch nicht in Erfahrung bringen können, aber zur Not kann ich sie ja wieder zurück schicken.

[Mike]

Ich habe mir jetzt die Sennheiser IE-80 bestellt, da die Inear für meine Otoplastiken leider nicht passen. Ob das die Sennheiser tun, habe ich zwar auch nicht in Erfahrung bringen können, aber zur Not kann ich sie ja wieder zurück schicken.

Wichtig ist ohnehin, ob der Klang gefällt. Was andere schreiben ist schließlich immer subjektiv. Du könntest natürlich den SD als Demohörer bestellen und ohne Otoplastik mit den Silikonstöpseln vergleichen. So würde ich es vermutlich angehen. :M

[Mike]

Heute konnte ich endlich wieder meine übliche Strecke von 12,5km laufen. Ich laufe langsam ("LSD" = long slow distance) und habe für die Strecke 82 Minuten benötigt.

Statt meiner üblichen Koss, die mir gute Dienste leisten, habe ich heute die StageDiver 2 benutzt.

Ich stecke die InEars mit einem leichten Dreh in meine Ohren: Die Bügel halte ich ca. 30° in Richtung Stirn, drücke dann leicht die Oliven in den Gehörgang und drehe die InEars in Richtung Hinterkopf. Ein kurzes Nachdrücken zeigt, ob der Hörer fest sitzt. Ist ganz einfach. Die SD 2 sitzen bombenfest.
Damit das Kabel beim Laufen nicht hin und her schwingt, habe ich die Kabel-Klammer des Koss für die SD benutzt. Die Klammer hält das Kabel fest und der Clip wird am Laufshirt befestigt.

Wenn ich im Folgenden den Klang beschreibe, bitte ich dabei zu berücksichtigen, dass ich komprimiertes Musikmaterial (mp3 mit 128kbit) und einen Zen "Stone" Player benutze. Der ist sicher kein High-End-Player, leistet mir aber seit September 2007 klaglos treue Dienste. Robustes Kerlchen!

So sieht er aus - meiner ist allerdings schwarz:


Was ich an InEars nie mochte, ist der Trittschall. Bei den SD 2 ist der angenehm wenig zu hören. Mich fasziniert dabei immer wieder unsere Psychoakustik: Nach zwei bis drei Minuten hat sich mein Gehör an den Trittschall so weit gewöhnt, dass er komplett ausgeblendet wurde. Später, als ich rund eine Stunde unterwegs war, hatte ich einen leichten Durchhänger und - plopp! - war der Trittschall wieder da! Um ein paar Minuten später, als ich mich wieder erholt hatte, erneut ausgeblendet zu werden. Das Gehirn ist schon ein wundersames Organ.

Der SD 2 hat eine besonders gute Mittenwiedergabe: Die Stimmen, aber auch Lead-Instrumente, sind sehr präsent. Manchmal neigt die Stimmenwiedergabe - wenn die Sängerin/der Sänger deutlich die Luft aus dem Mund lässt - zu einem leichten metallischen Beiklang. Ich reagiere sehr stark auf Verfärbungen. Dieser Beiklang kommt bei einigen Aufnahmen vor, bei anderen nicht. Sibilanten sind deutlich ausgeprägt, aber immer bis maximal an die Grenze zur Schärfe und nie darüber.

Der Bass ist schnell und hat "Punch". Bassdrums klingen schön knackig. Bei basslastigen Titeln, wie sie z.B. auf dem Album "Demon Days" von Gorillaz vorkommen, gibt der SD 2 die tiefen Tönen immer klar und konturiert wieder - niemals schwammig oder aufgeblasen oder übertrieben. Wenn (Tief-)Bass vorhanden ist, wird der auch wiedergegeben. Ich finde die Basswiedergabe stimmig im Vergleich zu den Mitten und Höhen. Gefällt mir sehr gut.

Die Höhen sind kristallklar und niemals scharf. Triangeltupfer sind so klar, als ob die Triangel direkt neben meinem Ohr angeschlagen wird. Dabei sind deutlich die unterschiedlichen Anschläge zu hören. Jeder Anschlag klingt etwas anders. Diese ungemein präzise Reproduktion erinnert mich an meine Ethos. Instrumente wie Cello und Klavier klingen sehr stimmig. (Anspieltipp: Hooverphonic "Sit down an listen to", Titel: "Vinegar & Salt").
Hier ein Link zur Live-Version auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=eKnkw88LrAc

Was mich absolut für die InEars eingenommen hat, ist die nahezu perfekte Isolation vor Umweltgeräuschen. Ich laufe sonntags an einer Kirche vorbei, deren Glocken so laut bimmeln, dass ich mit dem Koss die Musik kaum noch hören kann (ich bin Leisehörer). An der Ampel bemerkte ich das Glockengebimmel erst, als die Musik pausierte - und dann auch nur sehr leise. Zum Laufen natürlich ein "No-go"! Aber für die Bahnfahrt eine herrliche Entspannung.

Zum Tragekomfort kann ich sagen, dass sich das anfängliche Drücken legte und ich keine nennenswerten Probleme mehr hatte. Die Hörer krallen sich regelrecht in meinen Gehörgängen fest, so dass sie während des Laufens niemals heraus rutschten - nicht einmal ansatzweise.

Ein ganz großes Problem habe ich mit der Im-Kopf-Lokalisation (IKL): Ich kann zu Hause Musik nicht über Kopfhörer hören, weil ich die IKL absolut nicht ertrage! Ich fühle mich regelrecht beklommen. Beim Koss ist es nicht so wichtig, weil ich laufe und der Hörer so offen ist, dass ich nahezu alle Umweltgeräusche mitbekomme. Die IKL wird folglich von den anderen Phänomen auf ein erträgliches Maß gedrückt.
Der SD 2 erzeugt bei mir den Eindruck, dass die Bühne breiter als mein Kopf ist. Die Instrumente ragen also über meine Ohren hinaus. Die Bühnentiefe ist zwischen der Kopfmitte und der Stirn angesiedelt. Das gefällt mir sehr gut. So habe ich nicht den Eindruck, dass die Musik sich nur auf der Linie zwischen meinen Ohren befindet - das finde ich ganz scheußlich, unerträglich. Der SD 2 erzeugt ein Klangbild, das etwas größer als meine vordere Kopfhälfte ist und sich scheinbar auch leicht vor und neben mir befindet. Das weicht die IKL so auf, dass ich die Wiedergabe sogar als angenehm empfand.

Ich werde mir noch den SD 3 anhören, den ich Ende der nächsten Woche bekommen werde. Ich befürchte aber, dass er für mein Hörempfinden mit dem Bass etwas übertreiben wird. Aber schauen wir mal.
Den SD 2 werde ich jedenfalls sehr wahrscheinlich kaufen...

[BarFly]

Hallo,

Wenn ich im Folgenden den Klang beschreibe, bitte ich dabei zu berücksichtigen, dass ich komprimiertes Musikmaterial (mp3 mit 128kbit)

Tu dir selbst einen Gefallen und stell auf 192vbr um. Ich gehöre zu denen die bei diesen Raten keine Unterschiede zum Original mehr hören, aber 128er hört man.
Ich persönlich rippe (gleichzeitig) alle meine CDs als Flac zur Archivierung und und 192 vbr Lame für Unterwegs. Da ich allerdings etliches von archive.org als Flac habe, ist beim Player Flac Pflicht

und einen Zen "Stone" Player benutze. Der ist sicher kein High-End-Player, leistet mir aber seit September 2007 klaglos treue Dienste. Robustes Kerlchen!

Klanglich dürfte sich geräteseitig nicht viel getan haben, aber die Teile haben weit mehr Speicher, und mittlerweile können etliche auch Flac.
Schau mal hier:

http://www.mp3-player.de/index.php?page=article&ID=65282

Den habe ich mit 32 GB Karte. Und über 10 Stunden macht der Winzling lässig. Fürs laufen dürfte der gut geeignet sein.
Edlere Player gibt es dort natürlich auch.

[Mike]

Hallo Hans,

ja, 128kbit/s sind natürlich sehr wenig. Mit meinen Koss KSC 75 beim Joggen ist mir das aber völlig egal. Da geht es mir eher um den Platz, denn Klangunterschiede kann ich bestimmt kaum wahrnehmen.

Ich werde mir wahrscheinlich den FiiO X3 kaufen. Natürlich werde ich den mit flac-Dateien befüllen. Alle meine Musikdateien rippe ich mit Ripper X und cdparanoia III, um eine Bitidentität zu erreichen.

Bei den mobilen CD-Playern müssen die Impedanz der KH zu der Ausgangsimpedanz des Players passen. Zumindest haben einige Player erhebliche Probleme mit den niedrigen IE-Impedanzen. Ich habe dazu Grafiken im Hifi-Forum.de gesehen. Ein starker Bass-Roll-off ist noch das geringste Übel. Die SD 2 sollten dann mit einem Kopfhörerverstärker am Sansa Clip betrieben werden.

The Hornet wird empfohlen:


Oder FiiO E17:


Das wäre mir aber zu fummelig. Ich glaube, der X3 wird ausreichen.

Den Zen Stone und den Koss KSC 75 benutze ich nur zum Laufen.
Den FiiO X3 und den StageDiver nutze ich für Bahnfahrten, Spaziergänge, im Garten etc.
Zum Laufen lege ich keinen Wert auf guten Klang, denn den kann ich mit offenen Kopfhörern bei den ganzen Umweltgeräuschen vergessen. Und geschlossene KH benutze ich zum Laufen nicht. Das ist mir dann doch zu gefährlich. :M

[Pinzga]

Hallo Mike !

Ich kann mit Musik z.B gar nicht laufen .
Brauch irgendwie mein "Kopfkino" :C

LG

Martin :S

[Mike]

Hallo Mike !

Ich kann mit Musik z.B gar nicht laufen .
Brauch irgendwie mein "Kopfkino" :C

LG

Martin :S

Hallo Martin,

das "Kopfkino" habe ich auch. Beim Laufen kommen mir gute Ideen und ich verarbeite wichtige Probleme. Eigentlich finde ich es sogar etwas ärgerlich, Musik beim Laufen zu hören. Aber ich laufe mitten in der Stadt: Altona-Altstadt, St. Pauli-Fischmarkt, am Hafen entlang, zum Michel hoch, durch Planten un Blomen, St. Pauli. Da ist überall fürchterlicher Krach - und Passanten, die die blödesten Kommentare ablassen, weil sie glauben, besonders witzig zu sein. :C

[Pinzga]

Hallo Martin,

das "Kopfkino" habe ich auch. Beim Laufen kommen mir gute Ideen und ich verarbeite wichtige Probleme. Eigentlich finde ich es sogar etwas ärgerlich, Musik beim Laufen zu hören. Aber ich laufe mitten in der Stadt: Altona-Altstadt, St. Pauli-Fischmarkt, am Hafen entlang, zum Michel hoch, durch Planten un Blomen, St. Pauli. Da ist überall fürchterlicher Krach - und Passanten, die die blödesten Kommentare ablassen, weil sie glauben, besonders witzig zu sein. :C

Hallo Mike !

Schon lange her , aber einige deiner Laufstationen
kenne ich noch von meinen Besuchen in Hamburg
Ist eine meiner Lieblingsstädte , auch wegen des Klimas.
Ich mag keine Hitze ! Ab 30 Grad fühle ich mich
nicht mehr wohl . Liegt wahrscheinlich daran , daß ich
2 Jahre meines Lebens bei 50 Grad Umgebungstemp.
arbeiten mußte . :U

LG

Martin

[Mike]

Hallo Martin,

50°C sind fürchterlich! Ab 30°C wird es mir auch zu heiß. Derzeit haben wir etwas mehr als 20°C bei ganz hoher Luftfeuchtigkeit. Mir ist Hamburg allerdings zu nass und zu kalt. Da gefällt mir München vom Klima besser.
Aber ich freue mich, dass Hamburg eine Deiner Lieblingsstädte ist! :M
Das geht mir genauso: Viele Parks, die große Alster, der Hafen, im Vergleich mit anderen Städten recht sauber und trotz der Größe ist Hamburg recht überschaubar und in einigen Stadtteilen auch beschaulich.

Und ich lebe inmitten des Großstadttrubels. Auch wenn es mir oft zu laut ist, hat es doch wieder etwas für sich. Alles ist fußläufig zu erreichen: St. Pauli Reeperbahn ca. 12 Minuten, Schanzenviertel ca. 10 Min., Fischmarkt ca. 7 Min., Hafen ca. 15 Min., Michel ca. 20 Min., Innenstadt ca. 30 Min., Alster ca. 30 Min. Hafencity ca. 25 Min. Mit Bussen und Bahnen sind es nur wenige Stationen zu den großen Attaktionen Hamburgs. Donnerstag gehe ich zu einem Klavierabend in die Laeiszhalle und kann zu Fuß nach Hause gehen, wenn ich es will oder fahre 2 Stationen mit der S-Bahn.

Auf dem Land zu wohnen, hat natürlich wieder seine anderen guten Seiten - aber auch negative, wie auch die Großstadt gute und schlechte Seiten hat. Zum Glück wohne ich zwischen Park und Hinterhof-Garten und gucke durch jedes Fenster ins Grüne. :S

[Mike]

Der StageDiver 3 wird mir morgen zugeschickt. Zum Wochenende werde ich dann die beiden InEars vergleichen können. :E

[Mike]

Heute habe ich den StageDiver 3 bekommen. Der SD 3 ist - wie oben bereits geschrieben - ein 3-Wege-System. Während der SD 2 einen Mittel/Hochtöner und einen separaten Basstreiber besitzt, hat der SD 3 für jeweils Tief-, Mittel- und Hochton getrennte Treiber.

Der SD 2 liefert in meinen Ohren ein sehr ausgewogenes Klangbild mit einem Hang zur Mittenpräsenz. Ein toller Kickbass und feine Höhenzeichnung sind ebenfalls Merkmale des SD 2.

Nach nur zwei Titeln ("Knocking on Heavens Door" von Guns & Roses und "Policy of Truth" von Depeche Mode) war mir klar, dass ich den StageDiver 2 eindeutig favorisiere. Der SD 3 hat eine Bassanhebung, die mir einfach zu viel des Guten ist. Sicher, die Basswiedergabe ist klar und konturiert, aber verschiebt die tonale Balance. Das kann Spaß machen, ohne Zweifel: Die Stimmenwiedergabe wird wärmer, bei gleichzeitiger Maskierung von Feinheiten. Die Bühne erscheint durch größer, was ein Effekt der verstärkten Basswiedergabe ist. Bei "Policy of truth" ist Martin Gores Stimme leicht verhallt. Dadurch, dass der tiefere Stimmenanteil etwas im Oberbass untergeht, erscheint mir der Hall beim SD 3 stärker als beim SD 2. Das vergrößert psychoakustisch offenbar die Bühne. Auch der präsentere Bass verstärkt in meiner Wahrnehmung akustisch die "Bühne". Das kenne ich auch von meinen Lautsprechern: Sobald die Raummoden stärker angeregt werden, weil Room Perfect abgeschaltet ist, wird das Klangbild "voluminöser".
Der SD 2 ist für mich eindeutig stimmiger. Beim Wechsel vom SD 3 auf den SD 2 ist es, als würde ich bei meiner Musikanlage Room Perfect aktivieren: Straffer, detailierter, aber auch nüchterner wird die Musikwiedergabe.

Der SD 2 hat für mich die Bezeichnung "Monitor" verdient. Ich habe gerade "Policy of truth" über meine JBL-Monitore gehört: Der Klang des SD 2 geht durchaus in die Richtung "Studiomonitor". Beim Hören im Nahfeld nähern sich KH- und Lautsprecherklang an, weil die Raumeinflüsse kaum noch eine Rolle spielen.

Der SD 3 ist "verfärbt" - sicher gewollt und sicher macht das auch Spaß. Aber für meine Hörgewohnheiten ist der nicht der richtige InEar. :S

[tf11972]

Hallo Mike,

vielen Dank für den tollen Bericht und viel Spaß mit den Inears. In Sachen "Schmalzbohrer" bin ich nun auch wunschlos glücklich

[Mike]

Hallo Mike,

vielen Dank für den tollen Bericht und viel Spaß mit den Inears. In Sachen "Schmalzbohrer" bin ich nun auch wunschlos glücklich

Hallo Thomas,

das ist schön! Ist es bei Dir beim Sennheiser IE80 geblieben?

[tf11972]

Hallo Thomas,

das ist schön! Ist es bei Dir beim Sennheiser IE80 geblieben?

Allerdings (siehe auch meinen Faden dazu). So tolle Inears hatte ich noch nie (so teure allerdings auch nicht :E)

[Mike]

So, die beiden StageDiver sind verpackt und gehen morgen zurück. Den Kauf habe ich auf nach den Urlaub verlegt. Momentan stehen andere Dinge im Vordergrund. :N